Kaufentscheidung Klavier

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Hallo Klavier-Gemeinde,
nachdem ich vor einiger Zeit ein gemietetes, älteres, kleines (1,05m) Grotrian-Klavier wieder zurückgegeben habe, da es mir ein wenig zu aufdringlich brillant (Geschmacksache...) vom Klangcharakter her war, stehe ich nun evtl. vor einer Kaufentscheidung zwischen einem gebrauchten Hoffmann, Baujahr 1981, als noch aus deutscher Produktion in Langlau (Franken), sehr guter Zustand, 1,14m hoch und einem neuen Kawai K5, 1,25m hoch. Zum Hoffmann: Klingt wunderbar warm und weich (da war Hoffmann bekannt dafür, glaub ich), gute Mechanik, allerdings ein klein wenig lahm in der Repetition, finde ich. Das Kawai war da viel präziser und schneller mit seiner Millenium III - Mechanik. Und auch den Klang des Kawai fand ich sehr angenehm, voluminös aber nicht aufdringlich mit einem sehr schönen Bass - insgesamt aber vielleicht nicht ganz so warmtönig und charaktervoll wie das Hoffmann. Da ich bisher asiatisch-stämmige Klaviere pauschal eher uninteressant fand, bin ich jetzt etwas ratlos... Das Kawai liegt neu bei etwa 5600 Euro, das Hoffmann gebraucht bei 4100 Euro. Was ratet ihr mir? Was haltet ihr von den neuen Kawais? Oder auch von den alten Hoffmanns? Danke im Voraus für eure Meinungen und Tipps...
 
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Ich persönlich kann Kawai gar nichts abgewinnen. Ich finde die klingen total metallisch und hart. Leises Spiel ist darauf für meine Begriffe nicht möglich. Das gleiche Gefühl habe ich auch auf einem Kawai-Flügel gehabt, den ich mal öfter gespielt habe. Das ist aber nur persönlicher Geschmack, daher würde ich auf jedenfall das deutsche Klavier bevorzugen, auch wenn ich es nicht kenne. Das müsste doch eigentlich eine Rennermechanik haben, oder? Vielleicht müsste die Mal überholt werden, wenn Du sagst, dass sie lahm ist? Das würde ich vorher mir noch genau ansehen bzw. den Klavierbauer darauf ansprechen. Ahnung hab ich davon aber nicht, daher bitte jetzt keine bösen Worte :cool:, wundert mich nur. Ich glaube nicht, dass die japanischen Mechaniken mit einer Renner-Mechanik mithalten können. Richtig ppp kann ich auch dieses Kawais und Yamahas nicht spielen. Das sind für mich eher "Rock-Pianos"....

Dieses aufdringlich brilliante von Gotrian kenne ich auch, noch dazu würde ich sagen, dass die Gotrians irgendwie gar keinen Bass haben! Vielleicht ist es für Klassik ganz toll, das kann ich nicht wirklich gut beurteilen, aber mir gefällt es einfach nicht. Klingt irgendwie zu speziell.
 
KAWAI und YAMAHA sind weltweit in den Institutionen die meistgespielten Klaviere und Flügel, da werden seit Jahrzehnten Pianisten darauf ausgebildet.
Eine Renner-Mechanik bürgt nicht automatisch für ein gutes Spielgefühl und ordentliche Repetition, da ist die gesamte Konstruktion dafür verantwortlich, Renner liefert nur die Mechanik-Einzelteile.
Wenn Dir das K-5 besser gefällt dann ist doch alles klar.
Und über 4.000,-- Euro für ein 30 Jahre altes Hoffmann ist schon ein stolzer Preis.
 
Das Kawai liegt neu bei etwa 5600 Euro, das Hoffmann gebraucht bei 4100 Euro. Was ratet ihr mir? Was haltet ihr von den neuen Kawais? Oder auch von den alten Hoffmanns? Danke im Voraus für eure Meinungen und Tipps...

Die Preise sind zunächst einmal okay. Trotzdem würde ich versuchen zu handeln. Sehe ich das richtig, dass beide Instrumente bei einem Händler stehen? Dann bekommst Du wahrscheinlich auch noch mindestens eine Garantiestimmung und den Transport dazu.
Zu den Mechaniken:
Der Zustand einer gebrauchten Mechanik - egal welcher Hersteller - richtet sich danach wer, wieviel wann und wie lange darauf gespielt hat. Jede Mechanik nutzt sich zudem unterschiedlich ab. Renner-Mechaniken zeichnen sich dadurch aus, dass sie - wenn sie lange nicht gespielt werden - eher träge werden. Dieses kann aber alles nachreguliert werden. So dass diese Mechaniken wieder laufen wie eine Eins. Und nicht immer sind die Mechinken für ein "lahme" Spielart verantwortlich. Oft kann es auch die Klaviatur selbst sein, deren Tasten "zu fest" in den Führungen sitzen, nicht richtig ausgebleit sind, oder zu starken Vorderfall haben.

Ich glaube nicht, dass die japanischen Mechaniken mit einer Renner-Mechanik mithalten können. Richtig ppp kann ich auch dieses Kawais und Yamahas nicht spielen. Das sind für mich eher "Rock-Pianos"....

:gruebel:
"Man" kann sehr wohl auf japanischen Mechaniken ppp spielen. Ist schon interessant wie solche Vorurteile sich in den Köpfen festsetzen können.

Dieses aufdringlich brilliante von Gotrian kenne ich auch, noch dazu würde ich sagen, dass die Gotrians irgendwie gar keinen Bass haben! Vielleicht ist es für Klassik ganz toll, das kann ich nicht wirklich gut beurteilen,

Das stimmt! Weil auch dieses ich nicht bestätigen kann.

tastenläufer;4602069 schrieb:
KAWAI und YAMAHA sind weltweit in den Institutionen die meistgespielten Klaviere und Flügel, da werden seit Jahrzehnten Pianisten darauf ausgebildet.
Eine Renner-Mechanik bürgt nicht automatisch für ein gutes Spielgefühl und ordentliche Repetition, da ist die gesamte Konstruktion dafür verantwortlich

Ja, so ist es. Und bei jedem Instrument kann es anders klingen und spielen. Wichtig ist, was einem selbst zusagt. Sowohl vom Klang, als auch von der Spielart. Wenn Dir das Hoffmann klanglich gut gefällt, dann frage den Klavierbauer, ob er an der Spielart regultionstechnisch noch was rausholen kann. Wenn Dir das Kawai insgesamt besser gefällt, Du aber noch Probleme mit dem Klang haben solltest, dann frag den Klavierbauer, ob er vielleicht die Intonation noch anders gestalten könnte. Auch das ist möglich. Wenn beides nicht nach Deinen Vorstellungen hinzukriegen wäre, dann würde ich Dir raten weiter zu suchen, und so viele Instrumente antesten wie es geht, und Dich nicht von dem was in der Klappe steht beinflussen lassen, sondern von dem, was Dir gefällt. Irgendwann wirst Du dann "Dein" Klavier finden. Und es wird dann zu Dir passen, wahrscheinlich sogar für immer :)

Gruß,

Paul
 
Kawai kann ich überhaupt nicht empfehlen. Vor allem die Flügel schwimmen in der tiefen und mittleren Lage, dass es echt nicht mehr schön ist. Wer ein Klavier mit einem halbwegs durchdringenden Bass will, der sollte am besten zum Yamaha greifen.
Noch darüberhinaus sind die Instrumente ziemlich robust. Bei meinem alten Yamaha Klavier ist in 13 Jahren gerade mal eine Seite gerissen und ich hab das Ding schon mächtig maltretiert.
Die Mechanik eines Kawais hat für mich bis jetzt noch nicht so standgehalten. Ich hatte schon auf einigen Klapperteilen gespielt und die waren selbst noch nicht so alt.

Und der Threadersteller sollte, meiner Meinung nach, da auch lieber zum Hoffmann greifen. Langfristig, wird er da mehr Freude daran haben. Aber das ist auch nur mein Standpunkt.
 
Und der Threadersteller sollte, meiner Meinung nach, da auch lieber zum Hoffmann greifen. Langfristig, wird er da mehr Freude daran haben. Aber das ist auch nur mein Standpunkt.

Den werde ich Dir auch nicht nehmen, aber es gibt auch andere Standpunkte!
Hab gerade heute noch 2 Kawai Flügel an der Hochschul-Uni in den Fingern gehabt, und kann das was Du geschrieben hast nicht bestätigen. Klang lässt sich objektiv nicht beurteilen. Deswegen rate ich den Leuten nicht auf den Namen zu schauen, sondern darauf was einem gefällt, und was einem Spielarttechnisch entgegen kommt. Wenn man dann noch unsicher ist, kann man den Verkäufer oder einen Klavierbauer fragen, was es mit der Qualität und/oder dem Zustand der Materialien auf sich hat.

Ich empfehle auch grundsätzlich keinen Hersteller, oder ein besimmtes Modell. Wenn man mich fragt, gebe ich gerne Auskunft, über die Erfahrungen, die ich mit denjenigen Instrumenten gemacht habe. Aber auch diese sind subjektiv, auch wenn sie sich ainzwischen auf eine große Bandbreite an Erfahrungen stützen.

Deswegen würde ich nie hingehen und verallgemeinernd KAWAI mit "Klapperteilen" gleichstellen, oder behaupten, dass die Flügel in den tiefen oder mittleren Lagen schwimmen. Wie gesagt, wenn Du für Dich diese Erfahrungen gemacht hast. Gut. Aber es gibt auch andere Erfahrungen.
 

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