Kaufempfehlung Reamping: passive DI und Reamp

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Liebe Leute,

ich habe mir bereits einen Countryman type 85 DI box geordert. Die ist allerdings aktiv und meines Wissens heißt es: für aktive Gitarren: passive DI, für passive Gitarren: aktive DI. für Bässe detto.

Also meine erste Frage:
was ist der Benchmark in Sachen passiver DI Box. Preisliche Schmerzgrenze liegt bei 500 Euro

Für die Reamp box dieselbe Frage:
was ist hier ein Modell, mit dem man nichts falsch machen kann? Preisliche Obergrenze ebenfalls 500 Euro.


Zusatzinfos: Interface ist RME Fireface 802

Schönen Dank im Voraus,
GB
 
Eigenschaft
 
Wenn du so ein dickes Budget hast, kannst du ja mal schauen, ob es über Radial DI/Reamping Boxen aussagekräftige Reviews gibt oder sogar einen Vergleichstest oder Messdaten. Sonst siehe siebass. Ich benutze genau das und es mach genau was es soll. Und es ist panzermäßig verarbeitet.
 
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Danke schon mal für die Vorschläge.

Bei der passiven DI box tendiere ich momentan zur Radial JDI box.

Meines Wissens bieten ja einige Studios Reamping an? Weiß jemand, was dort der Standard ist?
 
Moin,
wenn es eine passive DI-Box sein soll, kann ich im Moment die Audiowerkzeug DuDI empfehlen - ganz hervorragende DI. Mich hat die mehr als restlos überzeugt.
Ein kleines (noch nicht ganz vollständiges Review hatte ich hier gerade gepostet)
meines Wissens heißt es: für aktive Gitarren: passive DI, für passive Gitarren: aktive DI. für Bässe detto.
Ist das so? Wie wird das denn begründet?
Grüße
 
@mjmueller : passive PI für aktive Gitarre und umgekehrt liest man eigentlich bei jedem Ratgeber und auch diversen Recording Handbüchern.

Der Grund ist

für aktive DI boxen:

"Und zwar weil …
Passive Instrumente ein schwächeres Signal ausgeben und daher von der Verstärkung druch aktive DI-Boxen profitieren.
Als nächstes …"

und für passive DI Boxen:

"Passive DI-Boxen sind am besten für AKTIVE Instrumente, wie:
  • Aktive Bässe
  • Keyboards
  • Elektronische Percussion
Da deren Vorverstärker ein lauteres Signal ausgeben …
Brauchst Du die Verstärkung der aktiven DI-Boxen nicht.
Aber es gibt noch mehr …
Passive DI-Boxen haben typischerweise viel mehr Headroom als aktive DI-Boxen und können daher mit lauteren Output-Signalen umgehen ohne zu übersteuern.
Falls und wenn sie übersteuern, produzieren passive DI-Boxen eine angenehme „sättigende“ Verzerrung, während aktive DI-Boxen einen härteren Sound haben, der wie digitale Übersteuerung klingt."

Quelle: https://ehomerecordingstudio.com/de/di-box/
 
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@mjmueller
Passive Instrumente ein schwächeres Signal ausgeben und daher von der Verstärkung druch aktive DI-Boxen profitieren.
Als nächstes …"
Das ist schon rein faktisch falsch - Aktive DI-Boxen verstärken das Signal nicht. Die verwendeten Operationsverstärker werden mit Verstärkungsfaktor 1 betrieben (also "Signal bleibt so laut wie es ist").
Der Sinn davon ist lediglich Impedanzwandlung - Operationsverstärker haben einen sehr hohen Eingangswiderstand und - weil es Spannungsverstärker sind - einen sehr geringen Ausgangswiderstand.

Das hochohmige Signal von (passiven) Tonabnehmen wird also in ein niederohmiges Signal gewandelt.
Bei passiven DI Boxen geschieht diese Impedanzwandlung nicht über Operationsverstärker sondern über Übertrager (Transformatoren) im Zusammenspiel mit der Eingangsimpedanz des nachfolgenden Vorverstärkers (zB im Audio-Interface).


Als Reamping-Box kann eigentlich jede passive DI-Box verwendet werden indem man sie einfach "rückwärts" anschließt (XLR-Anschluss als Input, Klinkenanschluss als Output, ggfs sind gender-changer notwendig).
Eine Reamping-Box ist ja auch nix anderes als ein Übertrager (Transformator), vom Konzept das exakt selbe wie eine passive DI-Box aber eben in die andere Richtung.
Das Ziel ist eben Impedanzwandlung, das niederohmige Signal des Line-Outputs am Interface muss zu einem hochohmigen Signal werden, damit es aus "Sicht" des Gitarrenverstärkers "aussieht" wie ein normales Gitarrensignal.
 
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Hallo,
hmmm, verstärken sollte die DI-Box ja nicht, sondern Impedanz anpassen und ggf. erdfrei halten. Insofern finde ich "Verstärkung" als Hauptargument auf der verlinkten Seite etwas irritierend.
Ich verwende nur passive DI-Boxen aus ganz pragmatischen Gründen: brauchen keinen Strom und können umgedreht werden. Diese Zweckentfremdung hat mir schon manches mal geholfen, wenn kein passendes Kabel zur Hand war :D
Ich habe allerdings auch keine Instrumente mit aktiver Elektronik, da kann ich also nicht mitreden, oder zählt zB ein Digitalpiano?
Grüße
 
Also ich hab die Countryman DI Type 85 und die Little Labs Redeye 3D Phantom, dazu noch mein RME Interface und den Kemper Profiling Amp (den man auch gut als ReAmping Box zweckentfremnden kann). Außerdem hab ich lange Zeit das Radial ReAmping Kit besessen.

Die Countryman DI ist natürlich ganz hervorragend und ich hab sie auch schon mal mit aktiven Tonabnehmern mit Erfolg benutzt. Es ist schon eine Referenz für aktive DI Boxen.
Zum re-ampen benutze ich auf jeden Fall die Little Labs, die hat einfach für mich im Vergleich mit anderen Boxen das beste Ergebnis abgeliefert. Die DI Signale sind auch ganz hervorragend, praktisch dabei ist, dass sie einen aktiven und passiven Eingang hat, also eine All-in-one Lösung ist. Das Radial Kit hab ich irgendwann verkauft, ich war damit nie wirklich zufrieden, Pegel waren manchmal schwer einzustellen und irgendwas hat mir einfach nicht gefallen. Das ist bestimmt ein tolles Produkt und wird in vielen Studios benutzt, im Vergleich hat hier für mich die Little Labs Box die Nase vorn gehabt.
Manchmal hört man das Gerücht, dass das DI Signal vom Kemper irgendwie schlecht sein soll. Das konnte ich in Tests so nicht bestätigen, das ist ein gutes und benutzbares DI Signal, im Analyser und mit einem Null Test erkennt man schon ein paar Unterschiede, das hängt aber eventuell von den verwendeten Übertragern der DI Boxen ab.

Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste würde ich die Little Labs Box benutzen, weil einfach die Kombination aus aktiver/passiver DI und Reamping Box super ist und die Qualität passt.
 
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Ich habe allerdings auch keine Instrumente mit aktiver Elektronik, da kann ich also nicht mitreden, oder zählt zB ein Digitalpiano?
Grüße
Wenn von "aktiven Instrumenten" die Rede ist geht es zum einen darum, dass eine Stromversorgung notwendig ist, aber speziell wenn es um Signalübertragung geht ist meist von der Ausgangsimpedanz die Rede, also "wie hochohmig ist das Signal das aus dem Instrument rauskommt".

Wenn es niederohmig und vielleicht sogar schon symmetriert ist (zB XLR Ausgang) ist keine DI-Box notwendig und man kann einfach das Instrument mit der Stagebox/Mischpult/... verbinden.

Bei hochohmigen Signalen muss eine Impedanzwandlung vorgenommen werden (und wenn längere Kabelwege überbrückt werden sollen auch eine Symmetrierung). Dafür gibt's dann die DI Box.


Also ja, dein Digitalpiano ist selbstverständlich "aktiv", es braucht ja Strom. Und ich gehe auch davon aus, dass es eine verhältnismäßig geringe Ausgangsimpedanz hat, eben einen Line Out.
 
Als Reamping-Box kann eigentlich jede passive DI-Box verwendet werden indem man sie einfach "rückwärts" anschließt (XLR-Anschluss als Input, Klinkenanschluss als Output, ggfs sind gender-changer notwendig).
Eine Reamping-Box ist ja auch nix anderes als ein Übertrager (Transformator), vom Konzept das exakt selbe wie eine passive DI-Box aber eben in die andere Richtung.
Das Ziel ist eben Impedanzwandlung, das niederohmige Signal des Line-Outputs am Interface muss zu einem hochohmigen Signal werden, damit es aus "Sicht" des Gitarrenverstärkers "aussieht" wie ein normales Gitarrensignal.

Von dem Trick mit der umgedrehten DI-Box für Reamping-Zwecke liest man oftmals. Ich habe das dann auch mal ausprobiert und war nicht begeistert - um es mal nett auszudrücken. Der Pegel am Ausgang war dabei völlig unbrauchbar. In meinem Fall ging es darum, ein aufgenommenes DI-Signal von einer E-Gitarre wieder in den Gitarrenpreamp zu füttern. Dabei war der Distortion-Kanal aktiv. In dem Fall ist jedes Extra-Rauschen sehr unerwünscht. Bei unverzerrter Verstärkung ist das vielleicht nicht dramatisch, aber eine umgedrehte DI-Box ist nicht unbedingt optimal.
Ich habe mich dann auch für die Daccapo von Palmer entschieden, wo man netterweise mit einem kleinen Poti noch den Pegel justieren kann. Das Teil kann ich also empfehlen. Es scheint mir im Vergleich zu den ganzen Radial-Geräten weniger bekannt zu sein.
 
Von dem Trick mit der umgedrehten DI-Box für Reamping-Zwecke liest man oftmals.
Das ist kein "Trick" - eine so genannte "Reamping Box" ist technisch ident zu einer "passiven DI Box", der einzige Unterschied besteht darin, dass der symmetrische Anschluss (XLR) als female ausgeführt ist.

Ich habe das dann auch mal ausprobiert und war nicht begeistert - um es mal nett auszudrücken. Der Pegel am Ausgang war dabei völlig unbrauchbar.
Hast du vielleicht eine aktive DI Box verwendet statt einer passiven?
 
Das ist kein "Trick" - eine so genannte "Reamping Box" ist technisch ident zu einer "passiven DI Box", der einzige Unterschied besteht darin, dass der symmetrische Anschluss (XLR) als female ausgeführt ist.

Hast du vielleicht eine aktive DI Box verwendet statt einer passiven?

Es war definitiv eine passive DI-Box, mit der ich schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Nun gibt es ja auch Unterschiede bei passiven DI-Boxen. Der Ausgang hat in der Regel eine Impedanz von 600 Ohm, aber der Eingangswiderstand ist oft unterschiedlich. Während die Palmer-DI-Box weiter oben 68 kOhm hat, hatte meine nur 10 kOhm. Das erklärt wohl den geringeren Pegel.
Die Daccapo-Reamping-Box hat hingegen nominell 600 Ohm in der Einstellung +4 dBu und 10 kOhm bei -10 dBV und am Ausgang nominell 100 kOhm. Diese Kennwerte weichen schon deutlich von beiden vorgenannten passiven DI-Boxen ab. Also von "identisch" kann nicht die Rede sein. Vom generellen Aufbau her: ja. Aber mehr auch nicht. In der Praxis sorgen diese Unterschiede für signifikant andere Ergebnisse...

Verallgemeinerungen würde ich hier eher meiden :) Das kommt doch auch sehr auf die konkrete DI-Box an ;)

Deshalb hatte ich ja auch die Worte "eine" und "nicht unbedingt optimal" gewählt. Das schließt nicht aus, dass es auch mal passen kann. Ich würde mich aufgrund der Unterschiede verschiedener passiver DI-Boxen nur nicht drauf verlassen wollen und lieber zu einer Reamping-Box greifen, wenn ich schon speziell für den Zweck etwas anschaffen wollte.
 

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