Kaufempfehlung für Digital Compact Piano oder Digital Home Piano ?

mk1967
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Moinsen :).

Eine gute Freundin hat mich angesprochen, die für einen ihrer Sohnemänner (ca 10 J.) ein Digitalklavier sucht: ob ich einen Tip hätte. Peinlicherweise beschränkt sich meine Pianokenntnis auf mein 1978er Fender Rhodes Mk I und mein fast ebensoaltes Yamaha CP80 - und dann habe ich Ende der 80er das damals neue Korg-Digitalpiano eines Freundes gespielt und wußte danach noch besser, wie schön ich das CP80 finde ;). Aber ich bin Spießer und brauche irgendwie schwingende Saiten bzw. Klangstäbe, auch wenn ja ein CP80 nun wirklich nicht mehr als Flügel-Imitation taugt.

Nun geht's also darum, ein digitales Instrument zu finden, das ausschließlich als Ersatz für ein bislang noch genutztes akustisches Pianino dienen soll - das Pianino ist nicht mehr gut dabei, seine Stimmung läßt sich nur noch auf "As" statt "A" hochwürgen, und aufgrund der Temperatur-etc.-Verhältnisse im betreffenden Raum (Kaminofenheizung, Außenwand, Dämmung, Raumklima, Temperaturgefälle etc.) ließe sich leider auch kein neues akustisches Instrument dort unterbringen, ohne auf Dauer Schaden zu nehmen. :eek:

Hier kommt erst mal der Fragebogen:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis EUR: ___1000__________
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Gibt es bereits Geräte, die anschlossen werden sollen?
[ ] ja: ________________
[x] nein

(3) Wie schätzt Du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ ] Anfänger
[x] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo willst Du das Instrument bevorzugt einsetzen? (ggf. Mehrfachnennung)
[x] zu Hause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Was wird der Hauptzweck des Instruments
(Klavierersatz, Live-Band, (Heim-)Studio, Alleinunterhalter...)
__reiner Klavierersatz________________________________________________

(4c) Wie oft wirst Du es voraussichtlich bewegen?
__vermutlich sehr, sehr selten________________________________________________

(4d) Welches Gewicht willst Du bei Transporten des Instruments maximal schleppen?
bis zu kg: ______

(5) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
__vermutlich vor allem klassische Stile, Klavierunterricht für 10jährigen________________________________________________

(6) Welche Gerätetypen kommen für dich infrage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Klaviatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Klaviatur)
[ ] Wie oben, aber Expander für 19-Zoll-Rack geeignet

(7) Welche Tastaturumfänge kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardumfang Keyboards/Orgeln)
[x] 73/76
[x] 88 (Standardumfang Pianotastatur)

(8) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard bei Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[x] Hammermechanik (möglichst ähnlich zu Klavier)

(9) Soll dein Instrument "Spezialist" für bestimmte Klangbereiche sein? (Flügelklänge, E-Pianos, Orgeln, Synthies...)
[x] ja: ____guter akustischer Klavierklang______________________________________________
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(10) Welche Funktionen und Anschlüsse sind dir besonders wichtig?
[x] eingebaute Lautsprecher
[ ] MIDI Schnittstellen (z.B. MIDI-Buchsen, USB to Host, Bluetooth)
[ ] R/L Line Out (Audio-Ausgänge für Audio-Aufnahmen, Proberaum, Bühne)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Sequenzer/MIDI-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)

[ ] Masterkeyboardeigenschaften (ansteuern anderer Geräte)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät

[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)

[ ] eingebaute Effekte, falls gewünscht - konkret: ____________________________________
[x] sonstiges: ______gute Klaviatur____________________________________________

(11) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnlich-wohnzimmertaugliches Aussehen, gut transportables Design... )
__ideal wäre offenbar weiße Farbe :) _______________

(12) Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
____Da es in erster Linie um den Ersatz für ein akustisches Pianino geht, sind (siehe oben) eigentlich nur Klavierklang und gutes Spielgefühl auf der Klaviatur von Bedeutung._____________

Ich habe mich mal in ein paar betreffenden Themensträngen hier im Forum umgesehen und hatte den Eindruck, daß z.B. das Roland FP-30 gar nicht schlecht zu sein scheint. Das Yamaha P-125 scheint von der Klaviatur her schlechter zu sein? (Beim Anhören übers Netz hatte ich das Gefühl, daß diverse Instrumente soweit schon ganz gut klingen, auch wenn man den Mitten und teilweise auch dem Diskant anmerkte, daß der Klang "künstlich" erzeugt wurde.)

Ich gehe jetzt mal davon aus, daß das gruselige Niveau (in "Schwingverhalten" des Klangs und in der Verbindung zwischen Anschlag und Klang) des erwähnten End-80er-Jahre Korg oder ähnlich alter Yamahas längst Steinzeit ist und daß man mit so was heute nicht mehr konfrontiert wird :rolleyes:.
Kann man aber heute z.B. vier, fünf Jahre alte Instrumente kaufen, ohne gegenüber aktuellen Teilen sonderliche Abstriche bei Klavierklang und Klaviatur machen zu müssen? :gruebel:

Dummerweise lebt die Familie ca. 500 km von mir entfernt, sodaß ich nicht mal eben hinfahren und meine neunmalklugen Tips zum (Neu- oder auch Gebraucht-)Kauf vor Ort abgeben kann.
Wüßte jemand von euch evtl. einen Laden mit guter Digitalklavier-Auswahl in Leipzig und Umgebung ? (Ich hab zwar mal in Leipzig gelebt, habe aber aus obigen Gründen nie nach so einem Laden suchen müssen.)

Merci für jeden guten Tip :).

Michael
 
Eigenschaft
 
...hatte den Eindruck, daß z.B. das Roland FP-30 gar nicht schlecht zu sein scheint. Das Yamaha P-125 scheint von der Klaviatur her schlechter zu sein?
Sie vermittelt weniger "piano-feeling" als die Tastatur eines Roland FP30.

Wenn es allein um Klavierersatz geht, würde ich aber auf die Digital Home Pianos gehen, nicht auf die "Digital Compact Pianos".
Das kommt mit dem Budget noch hin und der große Unterschied ist, dass diese Instrumente eine eingebaute Abdeckung der Tastatur haben, was sie in der Wohnumgebung gefälliger erscheinen lässt.

Auf die Ansprüche "fortgeschrittener" Klavierspieler ist eigentlich die Mittel- bis Oberklasse besser zugeschnitten. Dort gibt es aufwendiger konstruierte Tastaturen und deutlich bessere Klangwiedergabesysteme, teilweise ist auch die Klangerzeugung eine andere.

Schließlich sehen Instrumente im Bereich von ca. 2.000 EUR und darüber Klavieren auch etwas bis ziemlich ähnlich.
Die Instrumente bis 1.000 EUR kann man besser bzw. sollte man auch über Kopfhörer vergleichen.

Zu Vergleichszwecken erwähnt seien die gehobenen Digitalpiano-Serien Yamaha CLP 635/645/675, Kawai CA 58/78/98 (Tip: Kawai CA 67, manchmal als "Restbestand" vor Ort) und Roland 601/603/605.
Bei Yamaha und Kawai sind verschiedene Tastaturen verbaut, bei den "besseren" Rolands immer die PHA-50 (gibt es auch im Roland FP-90).


Kann man aber heute z.B. vier, fünf Jahre alte Instrumente kaufen, ohne gegenüber aktuellen Teilen sonderliche Abstriche bei Klavierklang und Klaviatur machen zu müssen?
Gebrauchtinstrumente sind m.E. keine Option für Leute, die eine Kaufberatung brauchen.
Schaut man sich z.B. Ebay-Kleinanzeigen an, so werden dort mit warmen Worten im Hinblick auf den Kaufwunsch vor allem (ur-)alte Clavinovas zu deutlich überhöhten Preisen angeboten.
Bei einem gebrauchten Instrument der oberen Mittel- und Oberklasse kann ich mir das schon eher vorstellen. Aber was ich da auf den ersten Blick sehe sind Angebote, die gebraucht so teuer sind wie die letzten Neupreise am Ende des Produktionszyklus. :nix:


Innerhalb des Budgets von nur 1.000 EUR gibt es z.B. das Casio PX 870 WE Ich kenne es nicht, aber Casio wurde hier im Board wegen guter Tastaturen verschiedentlich erwähnt.
https://www.thomann.de/de/casio_px_870_we_privia.htm


Außerdem gibt es das Korg LP 380 WH und das relativ neue Korg C1 Air (mir unbekannt).
https://www.thomann.de/de/korg_pro_lp_380_wh.htm
https://www.thomann.de/de/korg_c1_air_wh.htm

Dann gibt es das Yamaha S52 mit seiner bekannt soliden GH Tastatur, die besser als die GHS des P-125 sowie das Yamaha YDP 163 mit der neueren GH3 Tastatur.
https://www.thomann.de/de/yamaha_ydp_s52_wh.htm
https://www.thomann.de/de/yamaha_ydp_163_wh_arius.htm

Kawais mit "klavierähnlichem Aussehen" werden m.E. erst oberhalb des angefragten Budgets interessant, das Kawai CN 17 schafft allerdings das finanzielle Kriterium.
https://www.thomann.de/de/kawai_cn_17_w.htm

A propos Roland FP30, mit gleicher Tastatur und 11 Grand Piano Klängen (plus anderen) gibt es das Roland F-140R WH
https://www.thomann.de/de/roland_f_140r_wh.htm

Im Handel vor Ort findet man leider vor allem nur Yamaha an jeder Ecke, gefolgt von Kawai, nach Roland und Casio muss man suchen.

Wirklich vergleichen kann man deshalb eigentlich nur bei großen Händlern. Ich habe keine Ahnung, wie das Angebot in L. ausschaut, ansonsten empfiehlt sich ein Tagesausflug nach Berlin oder zu Thomann, was aber etwas mehr Strecke bedeuten würde.

Wenn der Junge bereits Klavierausbidlung hat, ist Antesten natürlich noch mehr als sonst zu empfehlen, damit sichergestellt ist, dass ihm das Instrument auch gefällt.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Merci für die ausführliche Antwort :).

Sie vermittelt weniger "piano-feeling" als die Tastatur eines Roland FP30.
Klarer Pluspunkt fürs Roland also :cheer:.

der große Unterschied ist, dass diese Instrumente eine eingebaute Abdeckung der Tastatur haben, was sie in der Wohnumgebung gefälliger erscheinen lässt.
Daran habe ich als Rhodes- und CP80-Fan [das unmittelbare Wohnumfeld hat sich dem Klavier unterzuordnen ;) ] natürlich überhaupt nicht gedacht...:embarrassed:

bei den "besseren" Rolands immer die PHA-50 (gibt es auch im Roland FP-90).
... wäre das dieselbe wie im FP-30?

was ich da auf den ersten Blick sehe sind Angebote, die gebraucht so teuer sind wie die letzten Neupreise am Ende des Produktionszyklus.
Die sind mir inzwischen auch aufgefallen - hätte ich vorher nicht gedacht. Könnte von daher sein, daß Gebrauchtangebote damit ziemlich uninteressant werden, aber das ist jetzt nur mein nebulöser Eindruck.
 
...wäre das dieselbe wie im FP-30?
Nein, natürlich nicht.
Das Roland FP-30 ist ein Einsteiger-Instrument und als solches recht gut.
Das Roland FP 90 hat m.E. wesentliche Merkmale der Digitalpiano-Oberklasse zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Allerdings könnte die "Compact" Bauform Manche für zu Hause stören.
Zum Vorteil wird diese Bauform, wenn man das Instrument mitnehmen und auch außer Haus spielen möchte.
https://www.thomann.de/de/roland_fp_90_wh.htm

Das Roland FP-30 hat die PHA-4 Tastatur, die offenbar viele Spieler mehr Klavierspielen fühlen lässt als die Tastaturen anderer Einsteiger-Instrumente, dazu am besten im Board und Netz nachlesen.

Das FP-90 hat die PHA-50 Tastatur, Rolands am aufwendigsten gebaute Tastatur.
http://www.rolandmusik.de/blog/pha-50-tastatur-leisetreter-mit-dem-plus-an-optik-und-spielgefuhl-2/

Das günstigste Roland Digital Home Piano mit PHA-50 Tastatur ist das Roland HP-601 für 1.600-1.700 EUR, es ist auch in weiß erhältlich.
https://www.thomann.de/de/roland_hp_601_wh.htm

Aber fortgeschritten und 1.000 EUR Budget zwingt halt zu Kompromissen, von denen einige Möglichkeiten oben genannt wurden. Es wird auch sinnvoll sein, verschiedene Modelle verschiedener Hersteller zu vergleichen.

Es ist immerhin möglich, dass das Kind damit erst einmal zurechtkommt. Bei größeren Ambitionen weisen die Klavierspieler im Board mit gutem Grund auf die Notwendigkeit eines aktustischen Klaviers oder noch besser Flügels hin.

Gruß Claus
 
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Bei größeren Ambitionen weisen die Klavierspieler im Board mit gutem Grund auf die Notwendigkeit eines aktustischen Klaviers oder noch besser Flügels hin.
Keine Frage... :) ich persönlich werde mit den elektronischen Instrumenten als Klavierersatz irgendwie auch nicht warm. Meine Debussys übe ich (wenn ich denn mal den Hintern dazu hochkriege :whistle: ) immer noch auf den beiden schon erwähnten elektrischen Kisten ;). Die Children's Corner Suite auf dem Fender Rhodes hat an ein paaaaaar Stellen sogar einen gewissen Reiz :tomatoes:- und nach über 30 Jahren hat man sich an die vielen klanglichen Kompromisse beim CP80 gewöhnt...

Natürlich
- den perfekt aufgearbeiteten 100 Jahre alten Bechstein-Flügel hätte ich auch gern... :rolleyes: :engel:
 
Als Richtlinie kann man sagen: unter 1.200€ sollte man von Homepianos Abstand nehmen. Bis dahin fließt das Geld zu viel in die Verpackung (Gehäuse), statt den wichtigen Dingen wie Klang, Tastatur und Funktionsumfang.
 

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