Kaufberatung "Tenorposaune"

[Pfirsichrocker]

Hallo Mitmusiker ich habe mit der Posaune angefangen zu spielen und es macht echt Spaß. Der Anfang war nicht leicht aber so langsam bekomme ich das mit der Lippenspannung hin ;-)

Ich habe zur Zeit ein Leihinstrument und möchte mir demnächst eine eigene Tenorposaune ohne Quartventil kaufen. Es soll ein vernünftiges Instrument sein aber nur bis 1000 € gehen. Ich habe ein Yamaha Modell, glaube YSP 354 gesehen für 789 €, eine von Jupiter für JTB 500 Q glaube ich für 599 € und dann bin ich noch beim großen Musikhaus auf die Eigenmarke gestolpert die Thomann Classic und Thomann pro Bone die preislich auch attraktiv sind.

Könnt ihr davon eine besonders empfehlen bzw. bis 1000 € ? Ich denke das es da schon gute Mittelklasse Instrumente gibt oder sollte man mehr ausgeben? Jedenfalls wollte ich jetzt nicht Geld ausgeben und nach einem halben Jahr wieder neu investieren. Da ich leider die Instrumente nicht anspielen kann dachte ich Frage ich hier mal nach.

Ich denke man kann mit jeder Posaune alle Musikrichtungen spielen jedoch sind meine Ambitionen: Posaunenchor und Ska Musik.

Danke und LG

 

[Pfeifenfreund]

Hallo Pfirsichrocker,

willkommen im Posaunenforum und schön, dass du dich für dieses Instrument entschieden hast.

Zu deinen genannten Instrumenten:

Die Yamaha YSL 354 habe ich vor ein paar Jahren gespielt; ist ein prima Instrument, das dazu sehr ordentlich verarbeitet war.

Zur Jupiter kann ich nichts sagen; noch nicht gespielt.

Wenn du mit Classic die Thomann classic 525 GL meinst, auch die habe ich mal ein paar Monate gespielt. Das war für den Preis ein wirklich tolles Instrument. Ordentlicher Klang; allerdings hat der Lack recht schnell Abnutzungsspuren gezeigt. Dafür kostet sie auch nur die Hälfte der Yamaha.

Die Thomann proBone besitze ich heute noch: Ebenfalls passabel verarbeitet. Wenn du dir allerdings die Abmessungen anschaust, siehst du, dass der Schallbecher relativ eng gebaut ist; für einen Posaunenchor wäre das vermutlich nicht der optimale Klang. Ich spiele sie eher "jazzig".

Falls du preislich knapp über 1000 gehen kannst, dann käme noch die Yamaha YSL 445 GE II in Frage. Die habe ich im Laden mal mit Freude angespielt und die kam mir sehr gut verarbeitet vor.

Gegenfragen:
Was spielt du denn zur Zeit für ein Leihinstrument? Und wieso kannst du die Instrumente nicht ausprobieren? Aus meiner Sicht ist das ein MUSS! - nachdem du dir genügend Ratschläge geholt hast (hier und im Orchester und beim PC Leiter). Du solltest wirklich eine kleine Rundreise zu den diversen Händlern einplanen.

Grüße
Peter

 

[Claus]

Sehr gute Beratung, ich denke (fast) das Gleiche.
Speziell zur Jupiter und den Thomann Eigenprodukten kann ich leider auch noch nichts sagen.
Bei einem seriösen Internethändler und gerade bei einer Yamaha würde ich mich allerdings schon trauen, ggf. auch "blind" zu kaufen.
Es gibt schließlich überhaupt kein Kaufrisiko, wenn das Instrument nicht gefällt, bei Macken oder gar Vorschäden sowieso nicht.

Gruß Claus

 

[hermanson]

Willkommen im Forum. Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Die paar Euro über deinem Limit von 1.000 würde ich auch noch in die Hand nehmen und mir die Yamaha 445 .... holen. Anspielen sehe ich auch als "Muss", außer vielleicht bei Yamaha. Dort besteht zwar auch eine Serienstreuung, aber m.M.n. ist sie geringer als bei anderen Marken. Bekannt sind sie wegen ihrer angenehm leichten Spielbarkeit und dem "neutralen" Klang. Und trotzdem würde ich anspielen.vAus welcher Gegend kommst du denn? Vielleicht kann dir ja jemand hier eine Empfehlung für ein Fachgeschäft o.ä. geben.

Gruß Hermanson

 

[BioMarco]

Hi,

Anpielen ist auch meiner Meinung nach absolut Pflicht. Es geht mir dabei noch nicht mal nur um den Klang, sondern auch um die Ergonomie. Nur durch das bloße in die Hand nehmen kann man Instrumente schon für sich ausschließen. Wenn die Handgröße nicht zum Instrument passt oder wenn das Instrument nicht gut ausbalanciert ist, hilft meiner Meinung nach der beste Klang nicht. Versandhandel ist meiner Meinung nach nur sinnvoll, wenn man schon grob weiß, dass die Posaune passt. Und wenn man großes Vertrauen in eine enge Serienstreuung hat... Ist das nicht gegeben, würde ich jederzeit auch über größere Strecken in ein Musikhaus fahren und dort testen.

Zur Musikrichtung Posaunenchor und Ska:
Das sind schon leicht unterschiedliche Welten, oder? Ska setzt auf Bläsereinsätze und prägnante Soli, die Bläser müssen sich in der Regel gegen andere, elektronisch verstärkte Instrumente durchsetzen. Eine durchsetzungsfähige Posaune, oft mit eher enger Bohrung und dickem Blech, ist hier sicher von Vorteil. Im Gegensatz dazu bedeutet Posaunenchor, im ursprünglichen Sinne, sakrale Musik zur Begleitung des Gesangs der Kirchengemeinde - also möglichst weich und mit wenig Schärfe im Klang. Mir ist schon klar, dass das längst nicht mehr die Kernanforderung ist (spiele selbst seit 30 Jahren in Posaunenchören), aber eine stark durchsetzungsfähige Posaune kann in solchen Fällen kontraproduktiv sein und regelrecht stören. Letztlich hängt das aber auch am Spieler, nicht nur am Instrument...

Ich würde aus dieser Sicht die beiden letztgenannten Yamaha YSL-445 oder die Thomann Classic (Je 12,34mm Bohrung, Goldmessing Schallstück) vom Gefühl her, und ohne die Instrumente je gespielt zu haben, vor den erstgenannten Schülerinstrumenten (je 12,7mm Bohrung, (Gelb)Messing Schallstück) bevorzugen. Die Schülerinstrumente liegen vom Charakter her tendenziell eher am "Ska-Ende", die leicht, aber nicht zu sehr größere Bohrung und das Goldmessingschallstück sollten von der Theorie her ein wenig Schärfe aus dem Klang nehmen. Letztlich kommt es dann aber auch auf den Versuch an.


Viele Grüße
Marco