Kaufberatung Synthie für Experimente

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RoteKiste
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Hallo zusammen & frohe Ostern...

Ich bin auf der Suche nach einem feinen Synthesizer, um meine Songs (?Jazz, Funk, Soul, Experimental...?) mit rein synthetischen Klängen anzureichern. Zunächst mal mein vorhandes Equipment:

S90Es, Nord Electro 2, iMac mit Cubase

Mir ist bewusst, dass ich mit dem S90ES schon wirklich viele Sounds dabei habe und auch alle Editionsmöglichkeiten habe. Allerdings bin ich nicht sonderlich erpicht darauf, in endlosen Menüs herumzuwühlen. Ich habe gerne Knöpfe, deren Drehen sich sofort in einer Klangänderung bemerkbar macht.
Was mir an vielen Synthies, die man so anspielt, nicht gefällt, ist die starke Ausrichtung auf Techno/Trance (so nenne ich das mal).
Ich bin eher an etwas "kaputten" Klängen interessiert. Vielleicht hört der eine oder andere hier ja ab und zu Uri Caine mit "Bedrock"....

Hier findet ihr mal den Fragebogen:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 900 €
[X] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[X] ja: S90ES, Nord Electro
[ ] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ ] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[x] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen?
[ ] Zuhause
[x] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[x] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
wahrscheinlich oft

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu 10 kg

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Soundlieferant im Studio, Lead-Sounds im Liveeinsatz, Atmosphären / Effektsounds

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Jazz, Pop, experimentell; Besetzung: Drums, Bass, Keys, Sax

(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur in einem Gerät
[x] Klangerzeugung ohne Tastatur plus ggf. externe Tastatur (Rack-Expander + MIDI-Masterkeyboard)
[ ] Computer-Software plus ggf. externe Tastatur (VSTi + MIDI-Masterkeyboard)

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[ ] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[x] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ ] Druckpunkttastatur (typisch für Sakralorgeln)
[ ] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[x] ja: "analog" zu bedienender Synthesizer
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[x] Synthese (Soundbearbeitung)
[ ] Sampling (eigene Sounds aufnehmen und spielen)
[ ] Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[x] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ______________________________ ____________________

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
______________________________ ____________________

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
______________________________ ____________________


Ich bin euch für Anregungen & Anspieltipps sehr dankbar!

Viele Grüße,
RoteKiste
 
Eigenschaft
 
*handrüberreich* - aus ähnlicher Motivation raus hatte ich mir einen Quasimidi Sirius besorgt. Aber der liegt (leider wegen einer defekten Taste momentan unverkäuflich) nur noch in der Ecke rum.

Das für mich nächstinteressante "Poti-Grab" wäre der Alesis Andromeda 6. :D

Aber wie wäre es mit dem Ansatz "brauchbarer Racksynth XYZ" + dicke Midi-Dreh-/Faderbank?
 
Ich bin eher an etwas "kaputten" Klängen interessiert.
Viel "kaputter" als ein DSI Evolver geht eigentlich nicht :) An die Matrix-Bedienung muss man sich gewöhnen oder halt den Editor benutzen. Eher für Leads und Effektsounds geeignet (nicht für Pads), da nur monophon.
 
Guten Morgen!
Vielen Dank für eure Antworten. Der Evolver klingt gut (Demos auf der Homepage), allerdings scheint mir die Bedienung wenig livetauglich.
Was haltet ihr von einem Nord Lead 2X ? Ich bin mit den Produkten von Clavia bisher sehr zufrieden gewesen. Oder meint ihr, das passt nicht zu den Soundvorstellungen, die ich oben geäussert habe?

Viele Grüße,
RoteKiste
 
Wenn du eingebaute Effekte willst, ist der NL2X nix für dich, der hat nämlich keine. Ich würde vielleicht mal nach folgenden Teilen Ausschau halten (gebraucht):

- Access Virus B oder Virus C
- Waldorf Q

Auch wenn die Bedienung des Evolvers vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist, kann man damit schnell klar kommen. Oder evtl. der DSI Tetra bzw. der Mopho Keyboard? Vielleicht sogar in Kombination? Haben halt auch keine Effekte ;)

Grüsse vom HammondToby
 
Vielen Dank für die Tipps, Toby!

Hat jemand Erfahrung mit dem Doepfer Dark Energy Analog-Synthesizer oder dem DSI Mopho? Vom Mopho kommt ja bald auch eine Tastenversion, bei der man direkten Zugriff auf alle Parameter hat (mehr Potis als beim Mopho Desktop).

Grüße,
RoteKiste
 
jo der mopho als tastenversion ist halt das oben genannte mopho Keyboard:D

Gruß
manu
 
Zwei Sachen, die hier noch interessant zu wissen wären:

Wie ist dein Stand in Sachen Synthesizerwissen, also subtraktive Synthese usw.? Könntest du z. B. auch eigene Sounds gezielt bzw. experimentellerweise from scratch auf einem Analog-/VA-Synth zusammenschrauben, ohne ein Preset zu modifizieren, und ggf. ein Modularsystem verschalten?

Und brauchst du einen Polysynth, oder geht auch ein Monophoner?

Wenn du mit Modularsynths kein großes Problem hast, keine 8 Stimmen oder gar Multitimbralität brauchst und nicht darauf angewiesen sein mußt, einen Modularsynth auf der Bühne während des Gigs in Echtzeit umzupatchen, schlage ich mal einen gebrauchten Clavia Nord Modular vor. Gut, den kann man nur zu Hause am Rechner über MIDI patchen, und die Regler am Gerät selbst sind dann eben auch nicht mit Osc Detune, Cutoff, Resonance usw. beschriftet, weil man sie je nach Bedarf selbst belegt, aber noch flexiblere programmierbare Hardware in deiner Preisklasse gibt's nicht.


Martman
 
Hi Martman,
danke für den Tipp zum Nord Modular. Ich habe mich mal über das Instrument informiert, und um deine Fragen zu beantworten: ich bin doch wohl eher ein Anfänger, was den Bereich Synthese angeht. Deshalb scheint mir der Modular auch zu komplex, zumal ich mit der Situation im Livebetrieb nicht so glücklich wäre.

Kann ich mit einem Access Virus B oder C auch Sounds "von Grund auf" erstellen, oder muss ich immer mit Presets arbeiten, die ich dann modifiziere?

Viele Grüße,
RoteKiste
 
Die "Init Voice" Funktion, die einen Sound auf neutrale Grundeinstellungen zurücksetzt, gehört zu jedem Synthesizer, der es wert ist, so genannt zu werden. Es empfiehlt sich aber sowieso, einen eigenen Init-Sound selbst zu erstellen, der schon die Einstellungen, die man am häufigsten braucht, voreingestellt hat und den dann auf einen ungenutzten Speicherplatz zu speichern. Dort kann man ihn dann immer aufrufen, editieren und dann den neuen Sound auf einem anderen Platz abspeichern. Mit entsprechender Sysex-Software kann man sich auch eine ganze Bank solcher Init-Sounds zusammenstellen, evtl. mit verschiedenen Voreinstellungen (z.B. bestimmte Effekte vorkonfigurieren oder bestimmte Soundgrundtypen).

Chris

P.S. Wenn du noch ein Neuling in Sachen Synthesizer-Programmierung bist, schau dir doch vielleicht mal den Waldorf Blofeld an. Der ist sehr klar strukturiert, hat aber sehr flexible Möglichkeiten. Er hat halt nicht so viele Knöpfe, sondern nur eine Bedienmatrix, mit der sich aber m.E. auch sehr gut arbeiten lässt. Wenn man mehr Knöpfe will, kann man sich ja auch eine Knobbox wie z.B. die Behringer BCR 2000 dazu holen.

Wenn du Lust hast, kannst du gerne mal bei mir in Ehrenfeld vorbei schauen und ich zeig dir den Blofeld...
 
Beim Virus gibt's ein 'Initial Patch', das glaube ich auf Platz 127 in der ersten Bank lag. Von dort aus kann man 'neutral' an einen Sound ran gehen und verändern/programmieren, da ist quasi nix vorgewählt und es klingt auch sehr rau.

Bei den Nords gibt's einen 'Manual Mode'. Wenn der aktiviert wird, kann man zwar nur einen Sound spielen, aber alle Parameter werden auf die aktuellen Regler- und Knopfpositionen angepasst, du hörst also, was du siehst. Ob es das beim Virus gibt, weiss ich nicht mehr, ich hab meinen letzten vor über 2 Jahren verkauft.

Grüsse vom HammondToby

Edith sagt: Chris war nen Tacken schneller :D
 
Hallo zusammen, danke für die Tipps.
Würdet ihr für meine Belange eher zum Blofeld oder zu einem (gebrauchten) Access Virus B raten? Habe gerade die Wahl zwischen beidem.

Schönen Tag noch!
RoteKiste
 
Ich habe nur den Blofeld ausprobiert, aber die beiden Geräte spielen halt in einer etwas anderen Liga. Der Blofeld ist m.E. der günstigste (Neupreis) Hardware-VA, den man bekommen kann. Der niedrige Preis schlägt sich in einigen Abstrichen bei der Ausstattund und Qualität der Hardware und Support nieder aber beim Sound gibt es keine Kompromisse. Die Firmware war bisher noch recht buggy, ist aber durch das letzte Update v1.5 (noch im Beta-Stadium) von Ostern erheblich besser geworden. Vor allem kann man jetzt User-Wavetables in den Blofeld laden, was die klanglichen Möglichkeiten, die vorher durch eingebaute Wavetables und Sampling-Option schon riesengroß waren, nochmal exponentiell gesteigert hat.

Nachteile des Blo: wenig Knobs, keine Audio-Eingänge, nur Analog-Stereo-Out, der in Verbindung mit der Benutzung der USB-Schnittstelle oft Groundloop-Probleme hat, kein Digital-Output, keine offizielle Editier-Software oder gar "Total Integration" für DAWs (ist für mich nicht so relevant,d a ich sowieso lieber an der Hardware selbst schraube), Polyphonie nicht besonders hoch, Effekte sind so lala, MIDI-Out nur über USB.

Aber, wie gesagt: der Sound, die Flexibilität und der Preis...

Chris

Nachtrag: damit es nicht so aussieht, als würden die Nachteile die Vorteile total überwiegen, zähle ich hier mal die zahlreichen Features des Blo auf:

- 3 OSCs alle mit Standardwellenformen, PWM und FM, OSC1+2 auch mit Wavetables oder RAM-Samples plus extra Noise-Generator
- OSC 2 kann zu OSC 3 gesynct werden.
- OSC Output kann flexibel zu Filtern geroutet werden.
- Mono-Mode mit Unisono und Portamento
- 2 Multimode Filter mit u.a. LPF12, LPF24, HPF, Bandpass, Notch, PPG LPF und 2 Kammfilter
- 4 Envelopes: Filter, Amp und 2 weitere frei zuweisbare
- 3 LFOs, frei zuweisbar mit Sinus, Dreieck-, Rechteck, Sägezahn und Zufallswellenform
- Arpeggiator, mit User-Pattern
- 16 Modifier über die fast alles mit fast allem modulierbar ist.
- 2 Effektunits

soweit nur das wichtigste...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

danke für die ausführlichen Infos!
Habe mir jetzt mal Blofeld, Virus und Nord Lead 2x im Laden angeschaut. Der Virus hat unendliche Möglichkeiten, die mir aber zu schwer zugänglich erscheinen, der Blofeld lässt sich live etwas umständlich editieren. Am besten gefallen hat mir eigentlich der Nord Lead 2x, bis auf die fehlende Effekteinheit. Ich könnte mir vorstellen, dass ich beim letztgenannten am besten die Klangsynthese lerne.

Mal schauen, was der Markt so hergibt. Vielen Dank für eure Posts!

RoteKiste
 
Tu dir den Blofeld nich an, ich find der klingt nicht sooo doll und soweit ich weiß, hat die Firmware so ihre Macken. Wenn du einen "kaputten" Sound willst, + experimentelle Möglichkeiten, würd ich mir mal an deiner Stelle den Doepfer Dark Energy geben. Ich besitz ihn zwar nicht, denk aber echt über ne Anschaffung nach. Da ist zwar nix mit Presets, aber bei deinem Einsatzbereich brauchts das eigentlich eh nicht. Und was du mit nen paar Patchkabeln aus dem Teil rauskitzeln kannst... davon hätten Throbbing Gristle in den 80ern geträumt und für 400 Euro is die Kiste eh praktisch geschenkt. Vorteil gegenüber dem Mopho wäre, er besitzt USB und ist halbmodular, Vorteil gegenüber VA Synths: Er ist echt analog =)
 
Tu dir den Blofeld nich an, ich find der klingt nicht sooo doll und soweit ich weiß, hat die Firmware so ihre Macken.

Wie gesagt, seit Ostern gibt's eine neue Firmwareversion 1.5, die sehr viele der Macken ausbessert. Es gibt zwar immer noch Kleinigkeiten, aber welche Sowftware ist schon bugfrei.

Der Klang ist sicher Geschmackssache, typisch Waldorf halt. Mich haben dagegen die Demos, die ich vom Nord Lead 2x gehört habe, nicht so überzeugt. Aber man sollte sich die Dinger sowieso immer direkt anhören.

Chris
 
Also nachdem ich verschiedene Synth angespielt habe, muss ich Moai zustimmen. Allein der Sound beeindruckt mich nicht. Den Dark Energy konnte ich bisher noch nicht testen.

Gibt es eurer Meinung nach Sound-Unterschiede zwischen einem Nord Lead 2x und einem Lead 3? Hat das jemand schonmal verglichen?

Viele Grüße,
RoteKiste
 
Gibt es eurer Meinung nach Sound-Unterschiede zwischen einem Nord Lead 2x und einem Lead 3? Hat das jemand schonmal verglichen?

ABER hallo gibt's die! Der NL3 ist soundmässig eine ganze Ecke weicher als der 2er, hat noch FM-Synthese mit an Bord und eine sehr viel komfortablere Bedienoberfläche wegen den LED-bekranzten Endlosdrehgebern. Ergebnis: du siehst IMMER, wie der Sound aussieht, den du gerade spielst. Effekte hat der trotzdem keine, die haben erst im Nord Wave (als Nachfolger zum NL3, aber ohne die Oberfläche) Einzug gehalten. Mit dem NL3 bist du eine ganze Ecke näher an der Soundgestaltung dran und Parametersprünge gehören der Vergangenheit an.

Grüsse vom HammondToby
 
Hallo zusammen,
für mich ist es jetzt der microKorg geworden - was euch vielleicht verwundert. Aber ich finde das Konzept als Ganzes einfach so klasse, dass ich nicht widerstehen konnte. Hinzu kommen der relativ geringe Preis und der Vocoder.

Ich werde mich jetzt mal mit den Mitteln des microKorg und einem geeigneten Buch in die Grundlagen der Synthese einarbeiten.

Was mir am microkorg auch gefällt ist die Möglichkeit, externe Audiosignale einzuschleifen und zu bearbeiten, z.B. mit dem Arpeggiator zu "zerhacken" oder durch den Vocoder zu schleifen. Das hätte ich im Nord Lead nicht gehabt.
Die kleinen Tasten sind ein Manko; in meinem "Heimstudio" spiele ich das Gerät aber mit meinem Masterkeyboard an; die Tastatur reicht aber aus, um auch live ein Solo oder Effekte zu spielen.

Ich schätze, dass es, wenn ich mich erst mal in die Synthese eingearbeitet habe, sowieso nicht bei (nur) einem Synthie bleiben wird.... ;-)

Ich würde mich auch darüber freuen, mit anderen MicroKorg-Besitzern Tipps und Tricks und Sounds und Patches auszutauschen, also meldet euch doch bei Interesse mal.

Danke nochmal & viele Grüße,
RoteKiste
 

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