Kaufberatung: Neues Homerecording-Interface mit mehreren Ausgängen

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Hi Leute!

Ein paar Worte vorneweg, um erst einmal zu definieren, woher ich komme, wo mein Einsatzgebiet ist und was ich mir mit diesem Thread überhaupt verspreche:

Ich besitze schon seit einigen Jahren zwei Interfaces für zuhause. Einmal ein Yamah MG8 - auf dem ich meine ersten Homerecording-Erfahrungen gesammelt habe, welches aber leider ein doofes Grundrauschen im Hintergrund hatte - und ein Yamaha Audiogram 3. Letzteres war klein, handlich und für meine Zwecke (Keyboard, Gitarre und Gesang) gut geeignet, stieß allerdings schnell an seine Grenzen: Die Monitoring-Funktion konnte man, nicht wie beim MG8, leider überhaupt nicht einstellen. Für Software-Amping der Gitarre also denkbar ungeeignet.

Nun suche ich, da ich zukünftig nicht mehr zwei Interfaces auf einmal brauche, eine Interface für "Level 2", das die Kinderkrankheiten der anderen beiden abgelegt hat und zudem gewohnt gute Qualität beim Aufnehmen liefert. Was das konkret heißt:

- Mindestens 2 XLR/Klinke-Kombieingänge für Mikrophone und/oder Gitarren, sowie einen Stereoeingang(zur Not 2 Mono-Line-Inputs).
- einstellbares "direkt"-Monitoring: Sollte z.B. beim latenzfreien Üben über Keyboard reinregelbar sein, für Gitarre abschaltbar.
- Mischpultfunktionen (EQ/Panning/evtl. FX) im Sinne eines Yamaha MG8 wären cool, sind aber nicht zwingend notwendig, da man die meisten dieser Sachen ja sowieso in der DAW einstellt.
- Die Nebengeräuschentwicklung sollte gegen 0 gehen. Beim Yamaha MG8 hat das gerade bei der Verwendung von verzerrten Software-Amps extrem gestört.

Ich will also konkret mindestens Gesang, Gitarre und Klavier gleichzeitig aufnehmen können, die Aufnahme eines komplett abgenommenen Schlagzeugs (also >6 Mikros) wäre nett, aber kein Must Have. Meine Preisregion liegt bei <500€, wobei es hier auch gerne etwas drunter sein darf.

Bis hierhin kann man ja noch sagen "schau doch bei Thomann oder in unserem FAQ", das Problem ist nur folgendes: Was ich am Behringer X32-Rack eines Kollegen kennengelernt hab und die ganze Zeit an den beiden Interfaces sträflich vermisst habe, ist, mehrere Spuren über USB parallel im Aufnahmeprogramm aufnehmen zu können. Für Proberaumaufnahmen etc. waren nämlich die beiden Teile denkbar ungeeignet, da lediglich die Stereo-Summe über den respektiven Asio-Treiber kam und somit ein nachträgliches Mischen und Mastern der einzelnen Tracks unmöglich war.
Genau diese Funktion findet allerdings sowohl in der Übersicht im Unterforum hier keine Erwähnung, genauso wenig wie bei Thomann. Meine Frage ist nun: Gibt es sowas bei den "Kompakt"-Interfaces überhaupt, ist das mittlerweile sogar Standard (meine beiden Geräte sind 4 respektive 6 Jahre alt) oder suche ich sowas in der Preisklasse <500€ und <8 Inputs vergebens?

Die Geräte, die mir bereits aufgefallen sind, sind das Behringer UR44 und das Focusrite Scarlett 6i6, wobei letzteres ja leider so wie ich das sehe nur zwei Inputs sowie zwei ungeregelte Line-Inputs hat.


Ich bedanke mich schonmal ganz herzlich für eure - hoffentlich hilfreichen :D - Antworten
 
Eigenschaft
 
Hi Clipfishcarsten,

die von dir genannten Beispiele an Audiointefaces bieten die Möglichkeit, die Kanäle einzeln aufzunehmen. Beim 6i6 sind die anderen Eingänge - wie du schon festgestellt hast - nicht am Gerät selbst regelbar sondern nur über die mitgelieferte Software, also der ASIO Treiber. Ein Interface, dass 4 regelbare Eingänge hat, ist das https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_18i8.htm. Grundsätzlich kann ich dir die Focusrite Interfaces empfehlen, da sie u.a. sehr rauscharme Mic-Preamps haben. Wofür sich die Interfaces aber nur bedingt eigene, ist, sie ohne PC zu nutzen. Bei mir ist es so - ich habe den Vorgänger 18i6 - dass ich erst dann ein Audio-Signal bekomme, wenn das Interface über den USB-Anschluss eine Stromverbindung bekommen hat. Ich musste es also immer, zumindest kurz, an den PC hängen. Wenn du den PC immer an hast, ist es aber kein Problem, zudem kann ich dir nicht sagen, ob das bei der Nachfolge-Version auch noch so ist. Auf Rückfrage beim Support hieß es allerdings, dass das ja ein Aufnahmegerät sei und nicht als "Mischpult"-Ersatz konzipiert ist. Es sind eben gemessen am Preis hervorragende Audio-Interfaces.

Übrigens sind die bei Focusrite mitgelieferten VSTs nicht empfehlenswert. Am besten erst gar nicht installieren. ;-)
 
Vergiss die Mischpultfunktionen. Gibt's nicht sinnvoll in einem Interface in deiner Preisklasse. Einzelspuren nimmt dagegen jedes vernünftige Interface auf.

Brauchst du die Mic-/XLR-Kombibuchsen und den "Stereo"-Line-Eingang (wirst du nicht finden, was du suchst, sind zwei Mono-Line-Eingänge, kommt ja auch auf's gleiche raus) gleichzeitig (scheinbar ja?)?
Falls ja: Focusrite Scarlett 6i6. Falls nein, Focusrite Saffire 6.
Was passt dir denn am Scarlett nicht? Die zwei Inputs + die zwei ungeregelten Line-Inputs sind doch genau das, was du für 2x Mic + 2x Line (für das Keyboard) brauchst?
Willst du die Aufnahme eines Schlagzeugs zusätzlich zu den genannten Anwendungen (gleichzeitig) betreiben? Dann wärst du schon bei mindestens 10 (an sich besser 12) nötigen Inputs (und 8, besser 10 Preamps). Das würde beispielsweise das Tascam US-1800 erfüllen (aber auch nur mit maximal 6 Drum-Mikrofonen zusätzlich) - sofern du nur das Schlagzeug alleine in dem Fall brauchst auch das Focusrite Scarlett 18i20.

Das Scarlett 18i20 wäre außerdem erweiterbar per ADAT, wenn du mehr Spuren brauchst. Zum Beispiel hiermit https://www.thomann.de/at/behringer_ada_8200_ultragain.htm oder hiermit https://www.thomann.de/de/presonus_digimax_d8.htm oder hiermit https://www.thomann.de/at/focusrite_octopre_mkii_dynamic.htm.

Edit: Ja, dass sich Interfaces generell nicht eignen, ohne PC genutzt zu werden, sollte klar sein. Sind eben Interfaces und keine Mischpulte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guter Einwand! Hatte gar nicht auf dem Schirm, dass das auch schon ADAT kann.
 
Alternativ gibt es natürlich auch noch die hier:

Focusrite ist aber auf jeden Fall eine gute Basis, die ich hier und wo anders häufig gesehen habe.
 
Okay, vielen Dank erstmal für eure Antworten. Durch die Information, dass die Mischpulte neuerdings alle Einzelspuren aufnehmen können - oder besser: Yamaha seinerzeit da wohl den Sparfuchs angesetzt hat - macht es die Auswahl für mich natürlich erheblich einfacher.

Meine "Optionen" scheinen ein wenig Verwirrung gestiftet zu haben. Eine komplette Band gleichzeitig abzunehmen ist kein Thema bei meiner Produktfindung. Gegen das Scarlett spricht natürlich soweit auch nichts...erst recht jetzt nicht, wo ich die Info bzgl. der Ausgänge habe ;-).

Tatsächlich scheint mir das 18i8 bisher am geeignetsten zu sein. Vier Eingänge an der Front, regelbarer Monitor, Ausgänge für Kopfhörer sowie Line, MIDI für Masterkeyboardfunktionen (in meinem Schrank liegen noch nervenzehrende Erinnerungen in Form von Midi/USB-Konverter-Kabeln :eek:) und zudem noch 4 Line-Inputs hinten. für Einspielgeräte oder wasauchimmer. Eigentlich alles dabei was ich brauche.

Aber seh ich das richtig, dass das 18i8 trotz externer Stromspeisung mit 12V ein angeschlossenes Gerät an USB braucht, um einen Ton von sich zu geben? Etwas seltsam...aber nun gut, so viele Einsatzfälle dafür fallen mir auch irgendwie nicht ein...
 
Durch die Information, dass die Mischpulte neuerdings alle Einzelspuren aufnehmen können
Also viele kleine Mischpulte nehmen die Einzelspuren nicht einzeln auf, sondern nur die Stereosumme, aber vermutlich alle aktuellen Interfaces tun das.
 
Okay, vielen Dank erstmal für eure Antworten. Durch die Information, dass die Mischpulte neuerdings alle Einzelspuren aufnehmen können - oder besser: Yamaha seinerzeit da wohl den Sparfuchs angesetzt hat - macht es die Auswahl für mich natürlich erheblich einfacher.

[...]

Aber seh ich das richtig, dass das 18i8 trotz externer Stromspeisung mit 12V ein angeschlossenes Gerät an USB braucht, um einen Ton von sich zu geben? Etwas seltsam...aber nun gut, so viele Einsatzfälle dafür fallen mir auch irgendwie nicht ein...
Mir scheint, du unterliegst hier einem grundsätzlichen Denkfehler. Erstens: Mischpulte sind keine Interfaces und Interfaces sind keine Mischpulte, von (als Interface nicht wirklich zu gebrauchenden) Kombinationen wie dem erwähnten Yamaha mal abgesehen. ;)
Und ja, klar braucht das 18i8 ein per USB angeschlossenes Gerät. Schließlich ist es eben ein Interface (was vornehmlich dazu da ist, einen Ton in den PC zu bekommen) und kein Mischpult.
 
Aber seh ich das richtig, dass das 18i8 trotz externer Stromspeisung mit 12V ein angeschlossenes Gerät an USB braucht, um einen Ton von sich zu geben?

Da habe ich jetzt wohl zur Verwirrung beigetragen...

Also meine Aussage bezieht sich auf das 18i6, der Vorgänger des 18i8. Dort ist es eben so, dass man das Gerät nicht einfach irgendwo mit hinnimmt und dann ein Keyboard und ne Gitarre anschließt und damit die Signale abmischen kann (ohne einen PC versteht sich) oder anderer Anwendungsfall, ich will zu Hause mal nur Klavier spielen aber nicht den Rechner anmachen und auch keinen Verkabelung umstecken. Bei dem 18i6 ist es jetzt eben so, dass es zumindest einmal kurz an einen USB Port angeschlossen werden muss. Das hat witzigerweise auch mal mit dem USB-Port der FritzBox geklappt. Dann konnte ich darüber mein Klavier und Synth hören.

Ich hoffe die Verwirrung aufgelöst zu haben. :engel:
 
Mir scheint, du unterliegst hier einem grundsätzlichen Denkfehler. Erstens: Mischpulte sind keine Interfaces und Interfaces sind keine Mischpulte, von (als Interface nicht wirklich zu gebrauchenden) Kombinationen wie dem erwähnten Yamaha mal abgesehen. ;)
Und ja, klar braucht das 18i8 ein per USB angeschlossenes Gerät. Schließlich ist es eben ein Interface (was vornehmlich dazu da ist, einen Ton in den PC zu bekommen) und kein Mischpult.

Alles klar, da hab ich wohl einfach das gleiche gemeint und die Termini ein wenig durcheinandergeschmissen! Dass das MG8 als Mischpult sogar wahrscheinlich geeigneter ist als als Interface (und die Funktion wohl nur behelfsmäßig integriert war) ist auch klar. Die ganzen Mischpult-Funktionen des Yamahas habe ich allerdings auch kaum gebraucht, ganz davon abgesehen dass sie (auch die Effekte) im Bereich des Homerecording auch nur wenig Sinn ergeben (z.b. Pannen vorm eigentlichen SW-Eingang...).

@adissu: Ok, danke für die Richtigstellung...beim 18i8 ist das aber wahrscheinlich noch genauso schätze ich?
 
Alles klar. Dann stellt sich im Moment nur noch die Frage zwischen dem 18i8 und dem 6i6, wobei 2 Line-Inputs wahrscheins etwas wenig sein könnten... hätten die nicht hinten In- und Out-Anzahl tauschen können :D?

Eine Frage hab ich aber noch: Bei den Front-Inputs 1-2 hab ich ja die Möglichkeit, die Eingänge hochohmiger(Hi-Z) zu schalten und bei 1-4 ein Line-Pad(-10db?) anzuschalten. Aber wo tu ich das denn? Gibts da dann ein mitgeliefertes softwareseitiges Tool für? Und ist die Auswahl dann persistent, d.h. wenn ich einen anderen PC anschließe bleiben die Eingänge so beschaltet wie zuvor?

Wobei ich sehe, dass das Steinberg UR44 da auch recht gut aufgestellt ist. Hat halt kein ADAT, dafür insgesamt 6 Inputs und 4 extra Line-Outs. Wie sind denn die beiden Geräte (18i8/6i6 und UR44) qualitativ zu vergleichen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Frage hab ich aber noch: Bei den Front-Inputs 1-2 hab ich ja die Möglichkeit, die Eingänge hochohmiger(Hi-Z) zu schalten und bei 1-4 ein Line-Pad(-10db?) anzuschalten. Aber wo tu ich das denn? Gibts da dann ein mitgeliefertes softwareseitiges Tool für? Und ist die Auswahl dann persistent, d.h. wenn ich einen anderen PC anschließe bleiben die Eingänge so beschaltet wie zuvor?

Das machst du in der mitgelieferten Software (Scarlett Mix Contro --> http://d3se566zfvnmhf.cloudfront.ne.../downloads/9438/scarlett18i8-user-guideen.pdfl). Es gibt eine Option "Save to hardware", die dann die aktellen Einstellungen auf dem Gerät speichert.

Du kannst dir auch verschiendene Settings wegspeichern und wiederherstellen (in der Software versteht sich). Da du das Gerät aber ja sowieso immer an einem PC betreiben musst, dürfte das ja eigentlich "egal" sein. In der Software kannst du dann auch das Routing einstellen, also z.B. DAW-Tracking, um dann das Signal zeitgleich mit dem Signal aus der DAW zu hören oder Zero-Latency-Tracking um keine Verzögerung zu haben.
 

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