Kaufberatung - Keyboard/Digital Piano

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Cralecs
Guest
Hi,
ich suche ein Keyboard bzw. Synthesizer bzw. Digital Piano mit einer 88er-Tastatur.
Mein Budget liegt bei 1500-1800 Euro und sollte auch möglichst nicht überschritten werden.
Ich spiele seit 15 Jahren Klavier und mache und schreibe gerne Musik im Bereich Rock bis Metal. Das Keyboard wird insbesondere für Aufnahmen gebraucht.
Nun meine Vorstellungen:
- Es sollte einen sehr guten Pianosound haben und möglichst gut ein echtes Klavier imitieren (z.b. durch Half-Damping, aber nicht umbedingt notwendig, usw.).
- Es sollte eine gute Tastatur besitzen, die sich wie ein Klavier spielt.
- Es sollte "einfach", also ohne problematische Umstände, zu transportieren sein.
- Nun soll das Gerät natürlich nicht nur ein Klavier ersetzen können, sondern auch ansonsten schöne Sounds bieten und auch einige andere Kleinigkeiten.
- Außer einem Pianosound sind mir insbesondere Streicher, Holz und Blechbläser, Bass, Gitarre, Schlagzeug wichtig.
-​

Ich habe noch nicht viel mit Keyboards gearbeitet, sondern eher mit akkustischen Instrumenten, möchte aber auch die Möglichkeit haben, zu experimentieren und somit mehr Erfahrungen mit anderen Sounds usw. machen zu können.

Mir persönlich sind bis jetzt das Korg M50-88 und das Korg PA588 ins Auge gefallen. Nun bin ich kein Experte und wollte fragen, was es sonst noch für empfehlenswerte Geräte gibt und ob die beiden von mir genannten überhaupt empfehlenswert sind, und welches für meinen Gebrauch besser geeignet wär.

Danke schonmal im Voraus,
Christian
 
Eigenschaft
 
@trapp: Hast Du ein MM8? Wo bleibt der Erfahrungsbericht?
 
ich wäre auch für erfahrungsberichte dankbar ;)
außerdem hat das gerät nur eine polyphonie von 32 stimmen, was mir ausgesprochen wenig erscheint.
 
Die MM-Reihe mag vielleicht gut klingen und eine anständige Tastatur haben. Sie ist auch vom Funktionsumfang her eher einfach und auf den Anfänger ausgelegt. Aber das Kreieren eigener Klänge ist vollkommen unmöglich, weil erstens nur vier der etlichen Dutzend Parameter eines Klangs verändert werden können und zweitens diese Änderungen nicht gespeichert werden können. Außerdem steht ein weitaus größerer finanzieller Rahmen zur Verfügung. Ja, und dann ist da die Polyphonie, die auf dem Stand von vor 15 Jahren und ganz und gar nicht pianistentauglich ist.

Auch wenn der Threadersteller sich bekannt hat zu mehr als 10 Jahren Erfahrung als reiner Akustik-Pianist, aber kaum Ahnung von Musikinstrumenten mit Netzstecker, so lese ich nichts von Technophobie in dem Sinne, daß es schon Überwindung kostet, das Gerät einzuschalten, und dann höchste Konzentration und Hervorkramen von schwer verständlicher Anleitung und eigenen Notizen, um es dazu zu bewegen, sich wie ein Klavier anzuhören. ("Gahh! Bloß nichts mit mehr als 5 Knöpfen, damit wär ich total überfordert!") Statt dessen steht da "experimentieren", was auch eine gewisse Lernbereitschaft suggeriert. Vielleicht bin ich zu weit weg vom Klavier und zu nah am Synthesizer, aber ich lese zwischen den Zeilen eine etwaige zukünftige Bereitschaft, sich mehr mit den Funktionen der Maschine auseinanderzusetzen - so diese denn vorhanden sind. Vielleicht entdeckt er irgendwann, wie er die Werkspresets seinem eigenen Bedarf/Geschmack anpassen kann (geht mit dem MM8 nicht). Vielleicht will er Songs im Sequencer aufzeichnen. Mehrspurig. Vielleicht gar ohne Rechner (bin ich beim MM8 auch skeptisch, zumal er nur 8 Spuren im Sequencer hat, was noch mehr Funktionsreduzierung vermuten läßt).

Unabhängig vom Realismus des Klavierklangs und des Spielgefühls der Klaviatur hier meine Empfehlungen:

- Korg M50-88 (neu)
- Yamaha MO8 (neu)
- Alesis Fusion 8HD (neu)
- Korg TR88 (mit ganz ganz viel Glück vielleicht irgendwo noch neu zu haben)
- Yamaha Motif ES8 (gebraucht)
- Roland Fantom-X8 (gebraucht)
- Korg Triton Studio 88 (gebraucht)
- Korg Triton Extreme 88 (gebraucht)

Bei diesen Geräten, das muß ich dazu sagen, handelt es sich durchweg um Workstations. Diese erscheinen zunächst wegen ihres viel größeren Soundvorrats und Funktionsumfangs schwerer zu bedienen als etwa ein Stagepiano. Und während Korg M50-88, Korg TR88 und Yamaha MO8 eher Einsteigermodelle sind, sind die Fusion und die Gebrauchtmodelle allesamt Fullsize-Workstations, die zu ihrer Zeit die jeweiligen Topmodelle der Hersteller waren. Jemand, der an Tasteninstrumenten wirklich nur akustische Instrumente kennt, wird zunächst von den vielen Bedienelementen und Informationen auf dem Display erschlagen sein. Aber beim Threadersteller erkenne ich, wie ich schon sagte, Lernbereitschaft und Experimentierwillen. Er scheint mir keiner von denen zu sein, die widerwillig und notgedrungen vom Klavier auf etwas Elektronisches umsteigen müssen und dann aber den klanglich und spielerisch authentischsten und gleichzeitig technisch einfachsten Weg gehen wollen.

Einige der genannten Gebrauchtmodelle lassen sich übrigens nachträglich mit Erweiterungsboards ausstatten, die zusätzliche Klaviersounds enthalten:
- Roland SRX-02 "Concert Piano" für Fantom-X: Der gesamte, wirklich nicht kleine Samplespeicher dieses Boards, den sich normalerweise ein paar 100 Klänge teilen, geht komplett drauf für einen einzigen Sound.
- Roland SRX-11 "Complete Piano" für Fantom-X: 42 Varianten eines einzigen gesampleten Flügels. Alle Sounds teilen sich denselben Samplesatz.
- Yamaha PLG150-PF für Motif ES: Hier macht's die Masse. Uprights, Konzertflügel, Cembali, E-Pianos in reichhaltiger Auswahl. Natürlich ist die Qualität, wenn eine derartige Auswahl an vollkommen unterschiedlichen Instrumenten einen vorgegebenen Sample-ROM belegt, nicht so überragend, wie wenn genau ein Instrument dieselbe Speichermenge einnimmt. Die Karte hat eine eigene Polyphonie von 64 Stimmen - und zwar pro Karte, wenn man mehrere verbaut, erhöht sich entsprechend die Polyphonie.
- Yamaha PLG150-AP für Motif ES: Spezialisiert auf akustische Pianos, genauer gesagt einen (1) Konzertflügel. 32 Varianten des Yamaha CF III S, also wieder nur ein einziges gesampletes Instrument auf satten 29 MB ROM (komprimiert auf 16 MB).
- Korg EXB-PCM 01 für Triton Studio, Triton Extreme und TR: Auswahl an akustischen und elektrischen Pianos, E-Orgeln (Hammond B3) und Clavinets, also All-in-one-Karte für die typischen Tasteninstrumente.
- Korg EXB-PCM 08 für Triton Extreme und TR (ist in der Triton Studio schon enthalten): Korgs Variante der Nur-ein-Klavier-Multisample-dafür-aber-richtig-Karte. Ob sie bei der Triton Extreme überhaupt gebraucht wird, ist fraglich, weil für das Modell eigens neue Flügelsamples produziert wurden - nachdem die EXB-PCM 08 auf dem Markt erschienen war.

Natürlich wird man mit einem Keyboard nie die technische Perfektion erzielen, die möglich ist mit einer rechnerbasierten Sample-Bibliothek (Hunderte GB nur Piano-Samples, einige 100 € schwer), die auf einem auf diesen einen Verwendungszweck spezialisierten Highend-Rechner (ca. 3-4000 €) nebst entsprechender Audiohardware (jenseits von 500 €) läuft, geschweige denn die eines echten Konzertflügels, bei dem man sich um Polyphonie, realistisches Übersprechen zwischen den Saiten, Halfdamping und MIDI-bedingte Rasterung aller Parameter in 128 Schritten keinen Kopp machen muß. Aber die Erfahrung hat die Keyboarderwelt gelehrt, daß technische Daten eine Sache sind, der eigene Geschmack und der Kontext aber völlig andere Sachen sind.


Martman
 
danke dir martman für deinen post!
vielleicht nochmal zu meinen einstellungen und vorerfahrungen:
- ich wohne momentan noch zu hause, möchte nach meinem studium aber natürlich auch mal von da weg ;) ich habe hier ein klavier, dass ich je nach wohnung natürlich nicht mitnehmen kann, somit muss das keyboard möglichst gut ein klavier im sound als auch in der spielweise imitieren können.
- mein bruder hatte ein yamaha psr 8000, das ich bis vor kurzem benutzen konnte, weil er es nicht in seiner wohnung hatte. damit habe ich damals über cubase und einfachen vsts aufnahmen gemacht. das heißt, ich habe schon ein paar erfahrungen mit keyboards. allerdings möchte ich diese ausbauen können.
- das neue gerät wird also auf jeden fall an meinen rechner angeschlossen werden (habe übrigens als soundkarte das us-122l interface, nur falls so eine frage auftauchen sollte)

nun möchte ich nur ungerne gebrauchte keyboards kaufen, geschweige denn, dass ich gar nicht weiß wo.

folgende geräte, die du aufgelistet hast interessieren mich:
- Korg M50-88
- Yamaha MO8
kannst du sagen, worin die sich im wesentlichen unterscheiden?
und was hälst du vom korg pa588? wie unterscheided sich dieses von den beiden?

ps: vielleicht nochmal zum genre das ich verfolge: ich höre selbst rock bis metal und meine kompositionen gehen auch in diese richtung.
ich benötige jetzt nicht umbedingt das perfekte keyboard für techno, es sollte aber experimentmöglichkeiten bieten, die ich in meine kompositionen einbauen kann usw.

edit: mir ist grade etwas aufgefallen. und zwar haben workstations ja gar keine boxen. welche boxen könntet ihr mir da empfehlen? sollten möglichst günstig sein.
 
habe heute in dem in der nähe liegenden musikladen nachgefragt und die haben das yamaha mo8 als retoureware für 999 euro da. wie siehts mit so einem angebot aus?
macht es da überhaupt noch sinn an das m50-88 zu denken?

würde es sich lohnen noch 300 bzw 500 euro für ein tr bzw m50 draufzulegen?
 

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