Also, es kommt immer drauf an, was man eigentlich haben will.
Will man die Ultra-Gain Säge a la Engl oder Randall, sollte man von dem Amp die Finger lassen.
Dieser Amp darf meiner Meinung nach nicht in einer guten Sammlung fehlen. Ich spiele selber auch gerne härtere Gangarten, aber lege Wert drauf, dass die Powerchords nicht überkomprimiert und matschig daher kommen.
Meiner Meinung nach reicht die Zerre sogar für's Shredden aus (Gain voll aufgedreht).
Ich habe 2 sehr unterschiedliche Gitarren (Framus Tennessee, Schecter C-7 Hellraiser). Was mir sehr zusagt ist die harmonische Art der Zerre auch leicht verstimmte Powerchords noch stimmig klingen zu lassen.
2 Saiten gleichzeitig angeschlagen klingen, egal bei welcher Gainstufe, definiert und es entsteht kein Soundbrei.
Beim ersten Anspielen war ich ein wenig geschockt und um meine Ohren besorgt. Zimmerlautstärke, besonders im Lead - Channel, war kaum einzustellen. Mit der Zeit bekommt man das aber doch hin (natürlich nicht nach ner durchzechten Nacht mit Zitterfingern, LOL)
Wahrscheinlich wird die Endstufe bei solchen Lautstärken kaum befeuert. Subjektiv verleitet das zu der Meinung, es gehe noch wärmer und röhriger! Kann sein! Ich bin mittlerweile aber davon abgekommen, mir dafür einen Attenuator (Leistungsreduzierer) zu kaufen, da es einfach bei Zimmerlautstärke aus physikalischen Gründen nicht so klingen kann, wie laut aufgedreht. Der Punch ist vollkommen vorhanden, wer leise spielt, muss natürlich EQ-mässig extremer regeln, als mit mehr Energie auf dem Konus. Kann natürlich keinen Vergleich zu nem 5 Watter Blackstar, Blackheart ziehen, da ich diese Amps nicht gespielt habe.
Man hat zu Anfang den Eindruck, man hat doch ein zu überdimensioniertes Monster gekauft. Aber wie der englische Vorredner schon gesagt hat, der Lautsprecher muss erstmal ein bisschen arbeiten. Jetzt habe ich den Amp im Lead - Channel kurz vor 9 Uhr, Gain kurz vor 15 Uhr und habe wirklich einen druckvollen, obertonfreudigen Sound. Die EQ-Section spricht auf minimalste Veränderungen an, deswegen muss man da ein wenig Zeit investieren. Durch die geschlossene Bauweise entwickelt der Amp wirklich das Feeling, mehr als nur einen Combo vor sich zu haben.
Der Clean wird oft mit Fender verglichen. Kann ich so nicht bestätigen. Ich hatte mal einen Fender Princeton-Chorus, dessen Clean eigentlich perliger und brillianter rüberkam. Der H&K hat seine eigene Klangfärbung die aber durchaus besticht.
Was nicht so gefällt:
- Beim Ausschalten macht der Amp einen sehr lauten Klick-Sound, nicht schön für den Celestion. Auch wenn die Regler auf 0 stehen und das Gitarrenkabel gezogen ist passiert selbiges ziemlich oft.
- doppelte Klangregelung wäre doch schön
- man kann den internen Lautsprecher nur durch Aufschrauben des Combos von hinten abklemmen, um z.B. mit einer externen Box zu arbeiten, ohne das der Interne ständig mitschwingt
- Gewicht an die 20 KG
, aber so viel wiegen se halt die Röhrenteile
Achso, hab's fast vergessen! Der Amp rauscht nicht, ist wirklich still.
Hab jetzt grad den Bonedo Testbericht gelesen:
Der Lead-Channel hat mir leider nicht so gut gefallen. Er klingt in meinen Ohren etwas zu kratzig und es fehlt an Wärme und Transparenz. Vor allem bei höheren Gain-Einstellungen komprimiert der Verstärker zu stark und der Anschlag ist nicht mehr deutlich hörbar
Ich spiele immer in höheren Gainstufen (15 Uhr) und finde nicht, dass die Kompression zu stark ist. Es wird von mangelnder Transparenz gesprochen und genau gegenteilig von der Brilianz der Powerchords. Da bin ich anderer Meinung. In Punkto Zerre gefällt mir das absolut besser, als z.B. der Engl-Screamer, der bei Bonedo sehr gut weggekommen ist. Aber jeder, wie er muss.