Kaufberatung, gebrauchte Modelle für den Anfänger

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Deepy
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Hallo zusammen,

seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit denn Thema Klavierspielen. Meine ersten Gehversuche habe ich am Klavier, welches bei meinen Eltern steht, gemacht. Nun würde ich mir gerne selbst eins für meine Wohnung anschaffen. Gäbe es also keine Nachbarn und ein größeres Wohnzimmer, würde ich mich nach einem gebrauchten Klavier umschauen. Ich suche also den klassischen Klavierersatz fürs Wohnzimmer. Ich möchte über Kopfhörer hören können. Und ich könnte im Wohnzimmer meine Lautsprecher anschließen. Deshalb bin ich nicht zwingend auf eingebaute Lautsprecher angewiesen.
Wie gesagt, ich bin blutiger Anfänger, deshalb kann ich nicht genau sagen, welche Musik ich langfristig spielen werde, modern oder klassisch. Was mich fasziniert ist jedenfalls der Klang und die Haptik des Klaviers, insofern muss das Piano, was ich suche, auch nicht mehr können als ein Klavier.

Zum Thema Mobilität: Ich werde die meiste Zeit im Wohnzimmer spielen, möchte das Piano aber ab und zu in einen anderen Raum schieben können (Parkettboden). Wenn ich oben klavierähnlich schrieb, dann meine ich vor allem Haptik und Sound, ich könnte mich optisch auch mit einem Keyboardständer als Unterbau abfinden.

Ich habe ein wenig herum gelesen und bin auf Modelle gestoßen wie Yamaha P 45, Kawai ES-110 und Roland FP-30. Diese Modelle übersteigen neu zusammen mit einem entsprechenden Unterbau und Hocker mein Budget ein wenig. (Wie sind die ,Thomann Hausmarkenmodelle, hier einzuordnen?) Deshalb würde ich gerne ein gebrauchtes Gerät kaufen und benötige hier euren Input, nach was es sich lohnt außerdem Ausschau zu halten. Beispielsweise gibt es in meiner Umgebung ein Yamaha Clavinova CLP 220 oder CLP 810.

Vielen Dank im Voraus für Eure Vorschläge.

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis EUR: 600€
[ x ] Gebrauchtkauf möglich

(2) Gibt es bereits Geräte, die anschlossen werden sollen?
[ x ] ja: Kopfhörer/Lautsprecher
[ ] nein

(3) Wie schätzt Du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ x ] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo willst Du das Instrument bevorzugt einsetzen? (ggf. Mehrfachnennung)
[ x ] zu Hause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Was wird der Hauptzweck des Instruments
(Klavierersatz, Live-Band, (Heim-)Studio, Alleinunterhalter...)
Klavierersatz_________________________________________________

(4c) Wie oft wirst Du es voraussichtlich bewegen?
Siehe oben__________________________________________________

(4d) Welches Gewicht willst Du bei Transporten des Instruments maximal schleppen?
bis zu kg: 40kg

(5) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
__________________________________________________

(6) Welche Gerätetypen kommen für dich infrage?
[ x ] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Klaviatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Klaviatur)
[ ] Wie oben, aber Expander für 19-Zoll-Rack geeignet

(7) Welche Tastaturumfänge kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardumfang Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[ x ] 88 (Standardumfang Pianotastatur)

(8) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard bei Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ x ] Hammermechanik (möglichst ähnlich zu Klavier)

(9) Soll dein Instrument "Spezialist" für bestimmte Klangbereiche sein? (Flügelklänge, E-Pianos, Orgeln, Synthies...)
[ x ] ja: Flügel/Klavier __________________________________
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(10) Welche Funktionen und Anschlüsse sind dir besonders wichtig?
[ ] eingebaute Lautsprecher
[ ] MIDI Schnittstellen (z.B. MIDI-Buchsen, USB to Host, Bluetooth)
[ ] R/L Line Out (Audio-Ausgänge für Audio-Aufnahmen, Proberaum, Bühne)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Sequenzer/MIDI-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (ansteuern anderer Geräte)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und
[ ] eingebaute Effekte, falls gewünscht - konkret: ____________________________________
[ x ] Kopfhöreranschluss und evtl. separate Möglichkeit meine Lautsprecher anzuschließen ______________________________

(11) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnlich-wohnzimmertaugliches Aussehen, gut transportables Design... )
Siehe oben__________________________________________________

(12) Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
__________________________________________________
 
Eigenschaft
 
Bis 600 EUR reicht dein Budget mit einem einfachen Ständer für ein Yamaha P-125, dem neuen, verbesserten Nachfolger des P-115 ebenso wie für ein Kawai ES110 und gelegentlich auch für ein Roland FP30. Die Preise schwanken im Onlinehandel erheblich rauf und runter, siehe idealo.de.
Das Yamaha P-45 hat zwar die gleiche Tastatur, ist aber in der Ausstattung deutlich schlechter und übrigens schon lange unter 400 EUR zu bekommen.

Zu den Eigenmarken diverser Onlinehändler kannst Du unter dem Stichwort "Medeli" im Board usw. nachlesen.
Die sehen zwar auf den ersten Blick toll ausgestatet aus, aber es gibt zwei Nachteile: überdurchschnittlich häufig Probleme mit den Geräten und praktisch kein Wiederverkaufswert.

Bei einem der genannten Marken-Digitalpianos hast Du deutlich größere Chancen, unbeschadet durch die Nutzungsdauer zu kommen.
Bei mir zu Hause läuft diverse Keys-Geräte von Roland und Yamaha seit 20 Jahren.
Außerdem ist ein Verkauf zu vernünftigem Preis auch nach Jahren gar kein Problem.

Jedes der drei genannten Einsteigerdigitalpianos hat bei aller Vergleichbarkeit einen Pluspunkt für sich, aber keines ist perfekt.
Das Kawai ES110 hat eine sehr gute Schnittstellenausstattung und insgesamt überzeugende Qualität mit sehr gut spielbarer Tastatur, als kleines Manko finde ich aber die Instrumentenbesetzung und teilweise die Klänge an sich.
Das akustisches Piano ist allerdings hervorragend, z.B. eine Rock Orgel fehlt dagegen.

Das Roland hat die m.E. beste Tastatatur im Sinne von "piano-ähnlich" und die umfassendste Klangausstattung, bei den Schnittstellen fehlen aber MIDI Buchsen und der Klang ist auch nicht immer jedermanns Sache, vor allem nicht über die eingebauten Lautsprecher. Kleiner Wermutstropfen, auch dem Roland FP30 fehlt eine Rock Orgel.

Das Yamaha P-125 hat gegenüber dem vorgaänger P-115 aufgeholt: mehr und sehr gute Klänge, verbesserte Wiedergabe, aber leider immer noch die "mittelprächtige" GHS-Tastatur.
Als einzigem der drei hochwertigen Einsteiger Digitalpiano stimmt beim Yamaha P125 die Klangauswahl hinsichtlich der Basics: Grand Pianos bright & mellow, E-Piano der Typen Rhodes, Wurly und FM, Jazz, Rock & Church Organ, Strings, Pad, Choir, Ak. und E-Bass - alles da, oft in mehreren Variationen.
MIDI Buchsen fehlen leider, ansonsten ist das P-125 m.E. ein sehr gefälliges Digitalpiano.

Das Kawai ES110 bietet im Vergleich die meisten akustischen Pianos bei guter bis sehr guter Qualität. Das Grand Piano 1 klingt für mich äußerst natürlich, wenn auch vergleichsweise "warm" oder "romantisch". da Digitalpiano lässt sich dank der im Vergleich zum Vorgänger ES100 guten Tastatur intuitiv dynamisch spielen.

Die Vorteile des Roland FP30 und Yamaha ES125 liegen in den (ein wenig) besseren "Allround-" Eigenschaften, weil z.B. Rock Orgeln und Synth Pad Klang vorhanden sind.
Die Yamaha Klangbeschaffenheit gefällt mir teilweise sehr, das "Grand Piano 1" ist aber auch bei Roland sehr gut. Das Yamaha GP1 klingt vergleichsweise präsent klingt (gut für Combo Einsatz), sehr deutlich im Unterschied zum Kawai ES110.
Roland bietet gegenüber dem Yamaha die ansprechendere Tastatur und hat mit Abstand die meisten Klänge (bei fehlender Rock Organ).

Mir als "Pop & Jazz"-Spieler würde es letztlich schwer fallen, mich zwischen den Dreien zu entscheiden, nachdem Yamaha mit dem neuen Modell wieder gegenüber den Wettbewerbern aufschließen kann.
Dass angesichts der gerade tastaturtechnisch starken Konkurrenz von Kawai und Roland an der GHS Tastatur festgehalten wurde ist mir allerdings ein Rätsel - möglicherweise verlässt man sich da einfach auf die Präsenz und Fachberatung im Handel.

Viel Spaß bei der Qual der Wahl.
Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Claus hat ja eigentlich schon alles wichtige gesagt..

Eine andere Idee noch: Du könntest auch ein älteres, und mittlerweile richtig günstiges, Modell gebraucht nehmen - z.B. das Yamaha P-80 und seine kaum veränderten Nachfolger müsste mittlerweile für so 200 Euro hergehen.
Vorteil: tolle Tastatur (besser als im P-125), und Du hast dir einiges an Geld gespart. Und wenn Du in 1-2 Jahren merkst, dass Du wirklich beim Hobby Klavierspielen dabeibleibst, kannst du bis dahin sparen, und Dir dann ein Upgrade auf ein richtig schönes Modell gönnen.
Nachteil: Der Klang fällt nach heutigen Maßstäben schon deutlich gegenüber den aktuellen Modellen ab. Aber spielen kann man damit auch, für den Anfang auf jeden Fall.
 
Guten Abend,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

Ich war die Tage im lokalen Klavier- und Pianohaus um mir mal einen realen Eindruck der Modelle zu verschaffen.

Leider habe ich mich als Anfänger schwer getan

a) überhaupt einen Unterschied bei der Tastatur und
b) einen Unterschied beim Klang festzustellen.

Klar, man bemerkt Unterschiede, die ich beschreiben würde als "einige Tasten musste ich stärker drücken als andere". Aber wie sich das aufs Spielen auswirkt, kann ich nicht beurteilen :(

Demzufolge habe ich mich nun für diese Lösung entschieden: Ich habe mir für ein halbes Jahr ein Modell ausgeliehen, welches ich bis dahin benutzen kann. Vielleicht fällt mir dann eine Entscheidung einfacher - vielleicht behalte ich es dann auch.
Das Modell ist übrigens ein Roland F-140, was von der Tastatur dem Roland FP-30 ähneln soll (baugleich ist?). Es ist relativ schlicht und schlank, was sich mit der Mobilität gut verträgt.

Naja, was soll ich sagen, als ich meine ersten Akkorde mit Kopfhörern gespielt habe, habe ich mich 2x vergewissern müssen, dass die Lautsprecher aus sind. Es klingt als ob der Raum erfüllt wäre mit dem Klang. Das war beeindruckend.

Weitergehend kann ich mir noch kein Urteil erlauben außer, dass ich rundum zufrieden bin :)
 
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Ein guter Kompromiss. :)
Mit Roland kannst Du eigentlich auch nix falsch machen, ich (als fortgeschrittener Klavieranfänger) habe seit einiger Zeit das FP-30 zu Hause und bin immer noch zufrieden damit.
Und nach einiger Praxis werden sich auch bei Dir Deine Vorlieben herausstellen, so dass Du dann ggf. dann doch ein anderes Instrument bevorzugst.

Gruß

Michael
 
Das Modell ist übrigens ein Roland F-140, was von der Tastatur dem Roland FP-30 ähneln soll (baugleich ist?)
Stimmt, beide haben die PHA-4 Tastatur. :)
Danke für die Rückmeldung, Glückwunsch zum DP und viel Spaß mit dem Spielen.

Gruß Claus
 
Klar, man bemerkt Unterschiede, die ich beschreiben würde als "einige Tasten musste ich stärker drücken als andere". Aber wie sich das aufs Spielen auswirkt, kann ich nicht beurteilen :(

Das kommt mit der Zeit. Am Anfang drückt man eine Taste und es erklingt ein Ton. Dann wirst Du langsam aber sicher Dynamiken entwickeln: Laut, leise, Staccato, Legato, u.v.m.
Und dann entwickelst Du langsam aber stetig ein Gefühl für die Sache und wirst später beurteilen können, auf welcher Tastatur Dir dies und jenes besser oder schlechter gelingt.

Ich bin eher "Grobmotoriker" und mein Raster beschränkt sich hier auf wenige Abstufungen. Der feinfühlige Virtuose hingegen wird vermutlich schon Nuancen innerhalb der gleichen Baureihe eines Herstellers erkennen.

Solange es sich für mich komfortabel anfühlt und das macht, was ich will, ist die Tastatur gut genug für mich :)
 

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