So, nach Deiner Beschreibung kann man schon viel besser sagen, wohin die Reise gehen sollte.
Aus eigener Erfahrung kann ich mich den Empfehlungen von Evil und fabi_s anschließen. Der Tone Zone klingt sehr fett und rund, Obertöne sind voll da, aber er klingt nie schrill oder höhenlastig. Auch ist er untenrum nicht matschig, was bei sehr fett gewickelten AlNiCo-Pickups manchmal ein Problem sein kann. Etwas weicher und irgendwie "saftiger" als typische Keramik-Pickups klingt er aber schon, was gerade bei Soli wirklich Spaß macht. In einer Schraubhalsgitarre wie der Ibanez ist er sehr gut aufgehoben, in einer Gibson fand ich ihn dagegen persönlich etwas überfett.
Der Gibson 500T ist ein PU, über den Du im Web viele negative Kommentare finden wirst. Das liegt aber nur daran, dass er vielen Gibson-Fans sauer aufstößt, da er halt überhaupt nicht den Vintage-Les Paul-Ton bedient. Vorteil: Viele schmeißen ihn aus ihrer Paula raus und man kriegt ihn günstig bei ebay
. Für heftiger verzerrtes klingt er aber wirklich geil, er macht einfach einen sehr konkreten Druck von unten. Ich hatte in einer Les Paul eingebaut, die mit dem Ding einfach fantastisch klang. Die Mitten klingen (in einer vernünftigen Gitarre natürlich) schön crunchy, und nicht zu glatt oder etwa unangenehm harsch. Die Höhen sind ausgewogen, aber schon etwas härter. In der Gibson habe ich das Tone-Poti im 50ies-Wiring angeschlossen, was ihm sehr gut tat. Ich würde mir also überlegen, ob ich nicht ein Tonpoti verwenden würde. Wenn Du keine zusätzlichen Löcher bohren (was ich auch eher lassen würde) und auch das Loch für den Minischalter nicht erweitern willst, könntest Du es auch voreinstellen und in der Elektronikfräsung verstecken. Selbst wenn Du den Ton gar nicht zurückdrehst, beeinflusst ein Tonpoti übrigens durchaus den Klang, rundet ihn obenherum etwas ab.
Von Duncan käme übrigens noch der SH-5 Custom in Frage, der hat einige Ähnlichkeit mit dem 500T, ist er aber outputmäßig ein bisschen zahmer. Klassischer Metal-Sound ist aber natürlich kein Problem. Auch hier gilt das Gesagte in Sachen Tonpoti. Der Tone Zone braucht sowas dagegen für mein Gefühl nicht. Da könntest Du den Miniswitch zweckentfremden, um ihn zB von Reihe auf parallel zu schalten, das klingt bei dem sehr gut für etwas cleanere Sounds.
Zu guter Letzt noch eins: ein 30 Watt-Combo hat natürlich nie
den Druck im Bass. Die Ampdesigner müssen da eher bewusst etwas zurücknehmen, weil Bässe einfach am meisten Leistung fressen. Vor allem anderen solltest Du also Deine Gitarre nochmal über einen großen Amp mit 2x12 oder 4x12-Box testen. Wenn es dieser "ooompph"-Effekt ist, den Du suchst, dann wirst Du ihn mit einem Pickup leider nicht kriegen. Und an einem solchen Amp ergibt die Abstimmung der Ibanez-PUs dann auch einen Sinn, denn hier kann es mit fettem Pickup und fetter Vorstufenzerre schon zu viel werden. Vielleicht solltest Du die alten PUs also besser aufheben, bis Du mal einen Recto-Stack hast...
Gruß, bagotrix