Kaufberatung Feldrecorder

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Hallo.
Ich hoffe das Thema passt hier am besten rein, hat ja mit Recording zu tun.

Ich möchte mich nach meiner Ausbildung zum Mediengestalter Bild&Ton, und nach dem "Studium" an der SET zum Tontechniker, als Film-Ton-Assistent/meister selbständig machen.

Dazu möchte ich schoneinmal mich mit Equipment eindecken, damit ich auch bei Hobbyprojekten mitmachen kann, und da ein wenig Geld nebenher zu verdienen (Vermietung des Equipments) und weitere Erfahrungen sammeln. Micro und Tonangels sind vorhanden, jetzt fehlt nur noch ein mobiler Feldrecorder.
Preislich kann ich gegen 1000€ umsetzen, in Raten versteht sich. Als Azubi hat man nicht so viel Geld auf einmal.

Ich habe mich einmal ein wenig umgeschaut. Suche etwas von der Bedienung her wie das Shure FP-33 (den nutze ich auf Arbeit) oder dem im Broadcast typischem SQN-3, welchen ich aber nicht so toll finde. Leider können beide nicht aufnehmen, oder sind in meinem Preisrahmen. Ich möchte ein "All-in-One" Gerät.
Es sollte auch seperat Phantomspeisung für jeden Kanal schaltbar sein. Tonaderspeisung brauche ich nicht.

Aufgefallen sind mir folgende Geräte:
Tascam DR-680


Edirol R-44


Fostex FR-2 LE


Zäumen wir mal von hinten auf.
Der Fostex FR-2LE hat viele gute Kritiken bekommen, kann mir aber nicht vorstellen, dass er gut bedienbar ist.
Der Eldirol macht optisch erstmal einen guten Eindruck, auch jeder Kanal mit einem Poti ist sehr schön. Hat leider wie der Fostex auch keine XLR-Ausgänge, was für Broadcastjobs sicherlich hinderlich ist. Aber sicherlich nicht essentiell, da es hauptsächlich um Film geht.
Der Tascam ist der teuerste im Feld, hat auch sehr viele gute Kritiken bekommen, leider auch hier nix direkt regelbar.

Hat jemand von euch zufällig mit einem der Geräte gearbeitet, oder kann mir gar ein ganz anderes empfehlen?

Bin für jede Hilfe dankbar. :redface:
 
Eigenschaft
 
Hallöchen,

in deinem Budgetbereich gibt es tatsächlich nicht so viel Auswahl und deine Nutzungsintention schränkt die Auswahl weiter ein.

Ehrlich gesagt wundere ich mich ein bisschen über die Frage nach dem Fostex FR-2LE. Zweikanal halte ich für die gedachte Anwendung für zu wenig und dem Fostex fehlt die Akzeptanz im semiprofessionellen und professionellen Sektor. Daher wäre das Fostex wohl keine Investition für zukünftige professionelle Anwendung.
Weiterhin ist die Bedienung schon ein bisschen fummelig und die Betriebs- und Bedienungssicherheit unter anspruchsvolleren Feldbedingungen meiner Meinung nach nicht gegeben (z.B. Bedienung mit Handschuhen).

Stellt sich die Frage, für welche Feldbedingungen du überhaupt gerüstet sein willst. Gerade im Naturfilmbereich werden die Geräte teilweise extrem belastet. Alle drei Geräte sind da nur bedingt geeignet, dem Edirol würde ich aber die größte Betriebs- und Bedienungssicherheit zutrauen.

Weiterer Nachteil für deine Anwendungsgebiete aller drei Geräte ist die fehlende Synchronisationsmöglichkeit mit Kameras.

Die mögliche Audioqualität halte ich mit allen drei Geräten für völlig ausreichend, die Vorverstärker und Wandler sind dem Verwendungszweck angemessen. Hier sehe ich keine entscheidenden Vorteile für ein Gerät. Leider sind die Hochpässe und Limiter der Geräte erst auf der digitalen Ebene.

Zwei Kanäle sind für viele der angedachten Anwendungen einfach zu wenig, die vier Kanäle des Edirols halte ich für sehr viel praxisgerechter. Diese erlauben verschiedene Stereoverfahren, Stereo mit zusätzlichen Stützen oder Soloistenmikrofonen, aber auch einfache Surroundverfahren. Ebenso möglich ist Einzelmikrofonie mit ein oder mehreren Angeln oder Clips plus Mono- oder Stereoambiente. Auf diese Möglichkeiten sollte man im Wettbewerb nicht verzichten.

Das Edirol findet dank der grösseren Brüder und der Verbreitung große Akzeptanz; die Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit hat das Gerät bewiesen. Das Bedienkonzept ist schlüssig, ausgereift und komfortabler als beim Tascam. Das Einpegeln der Mikros über die zweistufigen Potis ist zwar erstmal etwas gewöhnungsbedürftig und wird in Tests kritisiert. Aber nach nur kurzer Eingewöhnungszeit kann man damit sehr präzise und feinfühlig pegeln. Praxisnah ist die Möglichkeit über ein externes Akkupack die Laufzeit deutlich zu erhöhen.

Alles in allem halte ich das Edirol R-44 bei dem angedachten Budget und den angedachten Einsatzzwecken für das geeignetste Gerät.

Ciao, Deschek
 
Ich empfehle die Geräte mal auszuleihen und im Praxistest selber zu testen. Verleiher für Filmton-Equipment gibt es in diversen größeren Städten.

Überhaupt wäre es auch eine Idee nur einen Verleih zu benutzen und keinen Recorder zu kaufen. So wie sich das anhört wirst Du das Gerät ja nicht jeden Tag benutzen und dann kannst Du Dir eventuell auch einen Sound Devices Recorder leisten.
 
Überhaupt wäre es auch eine Idee nur einen Verleih zu benutzen und keinen Recorder zu kaufen. ...

Allerdings ist gerade eben der eigene Verleih des Recorders vom Fragesteller explizit angedacht und gewünscht ;).
 
Ja, Ausleihen und testen ist eine Variante. Muss mich da mal umschauen.
Von der Tonqualität bin ich mit dem H4N gut bedient, auch von den momentanen Möglichkeiten der Aufnahme. Nur fehlt mir die Regelmöglichkeit für jeden Eingang, und die Möglichkeit es flexibel lange nutzen zu können - die Batterien sind immer nach 4-5h Benutzung fitze-fatze alle. Oder gibt es als momentane "Notlösung" eine Art regelmöglichkeit, dass man das Signal vorher regeln kann, und dann erst ins Zoom geht?
 
Es gibt Fieldmixer die genau das machen. Typische Hersteller sind Sound Devices (zb. der 552: 5 Inputs auf 2 Outputs) oder SQN (beispielsweise ein 2-in-2 Mischer fürs Pegeln oder ein 4-in-2). Ich hab mal in der Konstellation 2-kanaliger SQN-Mischer + Zoom H4 gearbeitet und finde es extrem unkomfortabel, zwei Geräte dabei haben zu müssen, die auch relativ intensiv verkabelt sind (Mischer über 2x Line in H4, H4 über Miniklinke zurück in Mischer), aber das musst du selber einfach mal ausprobieren.
 
So, es wird warscheinlich das Eldirol. Erscheint mir am sinnvollsten.

@ThiasHRec: Das genau ist das Problem. Aber SQN möchte ich nicht, persönliche Abneigung.:redface: Das Sounddevices ist recht teuer, müsste ich testen.

Noch eine Frage speziell an Deschek als HCA: mir wurde noch das Sennheiser MKH416-P48u3 empfohlen, um richtig schönen, nicht EB-Ton zu haben. Was meinst du dazu?
 
Auch wenn du die Frage an deschek gestellt hast, antworte ich einfach mal trotzdem: Das MKH 416 gilt als recht gutes Mikrofon und hat sich zum absoluten Standard für szenischen O-Ton entwickelt. Ich hab schon damit arbeiten können und komm damit sehr gut zurecht, die Ausblendung ist IMHO recht gut, man kann die off-axis auch sehr schön nutzen, um Signale "weiter weg" erscheinen zu lassen.

Was den Recorder betrifft: wenn du das Geld aufbringen kannst, um dir einen Sound Devices zuzulegen, würde ich dir das empfehlen, die Teile sind fantastisch. Super Bedienung, sehr guter Eingangs-Limiter, einstellbarer Low Cut usw... Ich hab schon mehrfach mit dem kleinsten Modell (702T) gearbeitet, das ist schon super. Wer mehr Kanäle braucht, für den ist der 744 (4 Spuren) oder der 788 (8 Spuren) super, die bieten dann sogar noch mehr Funktionen (z.B. gleichzeitig auf CF-Karte und auf interne Festplatte aufnehmen). Die Versionen mit einem T hintendran unterstützen Timecode, was beim Film das spätere Anlegen super einfach macht. Sind halt wesentlich teurer als dein Budget, lohnt sich aber.
 
Danke für die Infos. Vor allem für das Mikro.

Das hört sich gut an. Hab gerade die Preise angeschaut, die übersteigen preislich momentan leider mein Limit um Welten.
Einen Timecode brauche ich nicht zwingend, da ich bisher immer mit Klappe gearbeitet habe.
 
Die Klappe verwendet man auch bei Timecode als Backup. Funktionieren tun beide Möglichkeiten, nur geht das Anlegen mit Timecode automatisch und wesentlich schneller als mit Klappe und dann per Hand. Timecode braucht man auch spätestens dann, wenn man sehr lange Takes macht (Konzertmitschnitte oder so), damit alle Geräte synchron laufen. Verzichtet man darauf, kann es sein, dass nach wenigen Stunden Ton und Bild (oder die verschiedenen Bilder bei mehreren Kameras) merklich auseinander laufen. Für so kurze Takes wie bei Filmen oder auch Interviews funktionierts meist auch ohne Timecode.
 
Hallöchen,

ich bin derzeit aus beruflichen Gründen sehr selten im Board, bei direkten Fragen bitte lieber PN verwenden...

Klar ist das MKH416 ein sehr gutes und immer akzeptiertes Mikro, aber eben auch hochpreisig. Persönlich würde ich gerade bei eingeschränktem Budget, eingeschränktem Materialstamm und der angedachten Marktpositionierung das K6-System mit ME66 vorziehen. Das ist etwas hochtonlastiger, aber nach EQ keinesfalls schlechter, hält die Richtcharakteristik über alles homogener, ist günstiger und durch mögliche Batteriespeisung und Wechselkapseln vielseitiger.

Ciao, Deschek

PS: Da das Edirol die jetzigen Anforderungen wohl erfüllt und einen guten Wiederverkaufswert hat, sehe ich keinen Grund warum man das Budget jetzt deutlich überziehen sollte. Aufrüsten kann man später immer noch.
 
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