Nee, nee, kein Arzt, sondern Musiker, aber mit einer Zusatzausbildung im Fach "Dispokinesis" zum "Musiker-Dispokinesiopaeden". Ähnlich wie die hier erwähnte Ausbildung:
http://gdvdk.de/, aber schon vor längerer Zeit und bei dem dort erwähnten Begründer der Dispokinesis, G.O. van de Klashorst.
Zur Erklärung, was das ist zitiere ich hier einen kurzen Text eines Kollegen, der das, wie ich finde mit wenigen Worten gut auf den Punkt bringt:
Dispokinesis ist eine ganzheitliche Haltungs-, Ausdrucks- und Bewusstseinslehre speziell für
Musiker. Sie wurde in den 1950er Jahren vom holländischen Pianisten und Physiotherapeuten
G.O. van de Klashorst aus den anatomischen und neurologischen Grundlagen von Haltung und
Bewegung im Hinblick auf Instrumental- und Gesangstechnik entwickelt.
Unterricht in Dispokinesis schließt eine Lücke zwischen Pädagogik und Medizin und bietet die
Möglichkeit zur dauerhaften Verbesserung der individuellen Disposition professioneller
Musikerinnen und Musiker. Die tiefen Ursachen von berufstypischen Muskelverspannungen,
Schmerzen, Ausdrucks- oder Spielproblemen sowie von Hemmungen in der Instrumental-
oder Atemtechnik können aufgedeckt und dauerhaft beseitigt werden.
Der Unterricht wirkt tief in die Vorstellungskraft des Musikers ein und hilft, seine sensorischen
Fähigkeiten zu verfeinern. Dadurch hat er die Möglichkeit die motorische Umsetzung seiner
musikalischen und klanglichen Vorstellungen sowie seiner Emotionen neu zu erleben. Die
positive Änderung von Körperhaltung, Atmung, Muskeltonus und psychischer Verfassung führt
zu neuer Leichtigkeit im Spiel und dadurch letztlich zu mehr Freiheit im künstlerischen
Ausdruck.
*Dispokinesis ist eine Wortschöpfung aus dem lateinischen disponere und dem griechischen
kinesis. Es bedeutet Freiheit in Haltung und Bewegung, oder freies Verfügen über Bewegung.
Gut wäre natürlich ein Schlagzeuger als Lehrer, der ebenfalls eine solche Zusatzausbildung hat, aber die Zahl der Dispokinesiopaeden ist sehr überschaubar. Hier gibt es eine Liste:
http://www.dispokinesis.de/liste-der-mitglieder.html, aber die ist insofern unvollständig, als dort nur Dispokineter gelistet werden, die auch Mitglied dieser Gesellschaft sind.
Allerdings würde ich auch sagen, dass ein wirklich guter Jazz-Schlagzeuger, der in der Lager ist, sein Instrument im pp auch ´streicheln´ zu können und der auch als Pädagoge erfahren ist, dir auch weiter helfen und Fehl-Stereotype in der Technik abstellen helfen kann.
Mit "grobmotorisch" meine ich im übrigen im Kern den folgenden Sachverhalt: Wenn jemand einen feinen, leisen Schlag z.B. auf dem Becken ausführen will, wobei das Handgelenk ganz locker bleiben soll und die Bewegung quasi aus den Fingerspitzen heraus gedacht und ausgeführt werden sollte, er dabei aber das Handgelenk starr fixiert, also festhält und die Bewegung tatsächlich aus dem Arm oder sogar Oberarm heraus ausführt, dann ist der Schlag nicht mehr feinmotorisch, sondern grobmotorisch dominiert. So etwas weist meistens auf eine vorwiegend oder gänzlich grobmotorisch dominierte (Fehl-)Technik hin und diese führt oft auf mittlere oder lange Sicht zu Spielproblemen, Verspannungen, aber schlimmstenfalls auch zu Entzündungsreaktionen in den Geweben.