Kann man verschiedene Watt zahlen einfach so Kombinieren?

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MetalMoll
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nein,
es ist besser wenn die box eine höhere RMS wattzahl hat, da sie dann nicht so starkt belastet wird.
manche boxen klingen dann nicht mehr wegen überlastung. also 50 an 100 sind völlig ok aber 100 auf 50... nicht. im schlimmsten fall kannst du dir diene boxen durschschießen ;)
lg
 
Das verwechselst du vielleicht mit dem Widerstand? Der sollte nämlich stimmen. Sprich, ne Box mit nem Widerstand von 8 Ohm sollte auch am 8 Ohm Ausgang des Verstärkers hängen...
 
Ok danke:) ....kann ich den an einen head 2 oder mehrere boxen hängen?:gruebel:
 
Du kannst sogar Lautsprecher mit 50 Watt Belastbarkeit an 100 Watt Verstärker betreiben. Du kannst auch 8 Ohm Speaker an einem 16 Ohm Ausgang betreiben usw usw

Man kann viel sollte sich aber dann im klaren darüber sein wo die Grenze ist, wo es Einschränkungen gibt und wo es wirklich gefährlich fürs Equipment wird. Schauen wir mal Transistorverstärker im Hi-Fi- und PA-Bereich an. Dort werden meist Lautsprecher mit geringerer Belastbarkeit angeschlossen als der Verstärker dauerhaft liefern könnte, weil man möglichst vermeiden will, dass der Verstärker an seine Leistungsgrenze getrieben wird (Stichwort: Clipping). Damit man nichts beschädigt nimmt man die Ohren zu Hilfe, weil einen kurz vorm Tode stehenden Lautsprecher hört man in der Regel deutlich und macht dann freiwillig leiser bzw. richtiger ausgedrückt: man gibt weniger Leistung drauf. Wenn ein Transistor-Verstärker auf einer Skala von 1-10 dann bei 9-11 gefahren wird, ist die Gefahr des Clippings sehr groß und das mögen Lautsprecher, besonders Hochtöner, noch viel weniger, als wenn sie mal etwas viel Leistung abbekommen. Hören kann man Clipping nicht immer direkt und dann kann es auch schon zu spät sein...

Um bei E-Gitarre mit den weit verbreiteten "Röhrenamps mit Gitarrenbox" zu bleiben: Dort ist die Gefahr eines clippenden Verstärkers aus technologischer Sicht nicht so gegeben, zumal wir dort (zum Glück!) keine Hochtöner einsetzen. Sehr wohl kann ein zu viel leistender Verstärker einen schwachbrüstigen Speaker grillen (sollte man aber vorher hören!). Auch ist es wie bereits schon gesagt wurde, Geschmackssache ob ein voll belasteter Speaker noch klingt (manche mögen gerade das!). Typische Gitarrenlautsprecher sind auch konstruktionsbedingt mit Einschränkungen belegt. Hier im Forum wird dir denke ich niemand bestätigen, dass es unbedenklich ist, ein Röhrentop 100 Watt, Box 240 Watt, mit einem E-Bass zu bespielen. Dem Amp macht das nichts (selbst schon probiert) aber die Lautsprecher könnten, selbst wenn die Leistungsabgabe des Amps im "grünen" Bereich für den Speaker ist, bei einer allzu harten Slap-Attacke die Grätsche machen (okay, da hätten wir ne kurze, sehr hohe Impulsleistung). Letzteres wiederrum habe ich noch nicht probiert aber das ist die weitläufige Meinung hier und ich denke die ist auch korrekt. Alles was ich sonst genannte habe kann ich aus eigener Erfahrung sagen.;)

Um die Verwirrung zu beenden und auf deine Eingangsfrage zurück zu kehren: Man kann einfach alles mögliche kombinieren. Nur durch technische Daten werden diese Kombinationen nicht festgelegt. Sie bieten lediglich einen Anhaltspunkt zur richtigen Dimensionierung des Equipments. Und das wiederrum wird in vielen Bereichen unterschiedlich gehandhabt (Hi-Fi <-> PA <-> Gitarre etc). Am ehesten festlegend ist meiner Meinung nach die Impedanz. Die sollte schon passen dann ist man stets auf der sicheren Seite. Fehlanpassungen bringen hier wenn überhaupt nur wenig aber in der Regel sollte man diese gänzlich Vermeiden. Bei manchen Konstellationen ist hier sogar aktiv der Verstärker in Gefahr, während bei anderen beispielsweise nur die Röhren der Endstufe erhöhten Verschleiß haben. Da mir aber auch etwas das technische Know-How fehlt um alle genannten Sachverhalte genauer zu beschreiben oder zu belegen, möchte ich dir folgenden Stichworte/Themen geben, die du für eine Recherche nutzen kannst:

- Verstärkertechnologien (Transistor, Röhre)
- Leistungsangaben von Verstärken
- Clipping von Röhrenamps, selbiges von Transistoramps
- Gefahren des Clippings- Leistungsabgabe von Verstärkern
- Dimensionierung von Lautsprechern
- Belastbarkeit von Lautsprechern (deine "Watt Zahlen" ;) )

- Impedanz, Ergänzend: Fehlanpassung

Dazu gibt es viel Infomaterial im Netz mit dem du dich sehr gut selbst informieren kannst. Wenn dann noch Verständnisprobleme bestehen darfst du dich wieder hier melden :D

gruß Lapdog


Edit:
Ok danke:) ....kann ich den an einen head 2 oder mehrere boxen hängen?:gruebel:

Kommt auf den Verstärker an, bzw. wie viele Lautsprecherausgänge er bietet, prinzipiell aber JA. Man kann auch mehrere Boxen an einen Ausgang klemmen. Hier kannst du die Stichworte für die Recherche gleich noch erweitern mit "Verschaltung von Lautsprechern (Lautsprecherboxen)", dabei wäre möglicherweise auch das "Ohm'sche Gesetz" nicht verkehrt.

PS: Falls Du dich fragst warum ich hier so auf die Selbst-Recherche poche: Deine Fragen sind einfach zu allgemein gehalten das man ebenso allgemein antworten muss. Sag uns doch einfach was du genau vor hast bzw wissen willst. Da wäre z.B. die Angabe des Amps nicht schlecht. Nichts fur ungut ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vermutlich weil die Box sich wahlweise stereo mit 2x8 Ohm oder mono mit 1x16 Ohm betreiben lässt. :)

Die Wattzahl eines Amps repräsentiert dessen maximale Ausgangsleistung. Die Wattzahl einer Box gibt die Belastbarkeit an. Du willst eine Greenback- Box, die 25 Watt verkraftet, nicht mit einem voll aufgerissenen Marshall Mode Four ansteuern, der 350 Watt absondert. Dann macht's nach ein paar Sekunden ein lautes "FURZ", und dein Speaker ist Geschichte. :)

Mit Wattzahlen muss man aber vorsichtig sein, damit man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht. RMS- Watt geben die Dauerleistung bei Sinusbetrieb an, das ist extremste Arbeit für'n Gerät. Die normale Musikleistung eines Geräts ist meist wesentlich höher als die RMS- Leistung, die absolute Spitzenleistung noch höher. Ein Gerät, das mit 15 Watt RMS angegeben ist, kann durchaus mal eine kurze Lautstärkespitze von 30 Watt vertragen - aber nicht für lange. Sinnvollerweise vergleicht man die RMS- Werte verschiedener Geräte miteinander. Ein auf Ebay angepriesener 100 Watt- Verstärker kann sich bei näherer Betrachtung leicht als Amp mit 30 Watt RMS entpuppen. :eek:

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusätzlich zu jf.alex möchte ich noch genauer erläutern warum sie so viele Angaben machen:

Zunächst mal gibt es die zwei Betriebsmodi mono und stereo. Die Box hat rückseitig zwei Eingangsbuchsen und einen Schalter zum Umschalten von mono und stereo, gleichzeitig wird damit aber auch die Gesamtimpedanz an den Eingängen der Box verändert. Anhand der Angaben kann man durch das Ohm'sche Gesetz darauf schließen, dass die vier Lautsprecher jeweils 16 Ohm haben. Warum?

Wir nehmen an der Schalter steht auf "Mono". Dann hast du an einem Eingang eine Impedanz von 16 Ohm und an dem anderen Eingang 4 Ohm. Dementsprechend schließt du den Amp an nur eine der beiden Buchsen an, so dass die Impedanz zu der des Amps passt. Schaltest du auf Stereo sind auf jedem Eingang 8 Ohm zu erwarten. Hierbei kann/sollte man dann auch beide Eingänge nutzen, um auch alle vier Lautsprecher anzusteuern. Wenn dein Amp beispielsweise nur zwei 8 Ohm Ausgänge hat, bleibt nur die Lösung, dass Cabinet mit zwei Kabeln in diesem Stereo-Modus anzuschließen. Angenommen der Amp hat nur einen 8 Ohm Ausgang kannst du logischerweise auch nur in einen der 8 Ohm-Eingänge der Box gehen, nutzt dann aber auch nur zwei der vier Lautsprecher. Mehr ginge in diesem Falle nicht (nicht ohne Fehlanpassung...). Soweit ganz easy oder?

Die Impedanzen ergeben sich einfach nur durch entsprechende Verschaltungen der einzelnen Lautsprecher. Wie ich bereits sagte, die Lautsprecher haben eine Einzelimpedanz von 16 Ohm. Steht der Schalter auf "mono" liegt an einem Eingang eine Gesamtimpedanz der Box von 4 Ohm an. Das wird erreicht, in dem die Lautsprecher alle parallel geschaltet werden. Dies ist mithilfe des Ohm'schen Gesetzes errechenbar. An dem anderen Eingang liegen 16 Ohm Gesamtimpedanz. Bei der Wahl diesen Eingangs, sind jeweils zwei Speaker parallel verschaltet (2x 16 Ohm parallel = 8 Ohm). Diese zwei Speakerpaare werden dann anschließend nochmal in Reihe geschaltet (2x 8 Ohm in Reihe = 16 Ohm). Voilà, 16 Ohm gesamt.

Bei der Stellung des Schalters auf Stereo, liegt jeweils an einer Eingangs-Buchse eine Impedanz von 8 Ohm. Hier treffen wir die Parallelschaltung von jeweils zwei Lautsprechern wieder, bis auf den Unterschied, dass sie anschließend nicht nochmal in Reihe geschaltet und auf nur einen einzigen Eingang gelegt werden, sondern je ein Lautsprecherpaar auf einen der beiden Eingänge.

Normalerweise ist die Berechnung eines Gesamtwiderstandes anhand von parallel geschalteten Einzelwiderständen etwas komplexer, wenn die Einzelwiderstände aber den selben Widerstandswert haben (aber nur dann!) gibt es eine einfache Faustformel: Wert eines Einzelwiderstandes geteilt durch die Anzahl der parallel verschalteten Widerstände. Als Beispiel: Vier 8 Ohm Lautsprecher parallel = 2 Ohm Gesamtimpedanz.

Bei der Reihenschaltung von Widerständen ist die Sache am einfachsten. Der Gesamtwiderstand ist hier immer die Summe der Einzelwiderstände. Nehmen wir z.B. die vier 16 Ohm Lautsprecher aus deiner verlinkten Box und schalten sie in Reihe, ergibt sich eine Gesamtimpedanz von 64 Ohm (16 Ohm + 16 Ohm + 16 Ohm + 16 Ohm bzw. 4x 16 Ohm). Das ist natürlich ein eher praxisferner Wert bei Lautsprechern aber ich denke die Thematik ist im Grunde klar geworden.;)

gruß Lapdog
 
Nach dem 2 mal Lesen kann ich mir das jetzt ungefähr vorstellen:D!

Ich möchte mich bei allen hier recht herzlich bedanken besonders bei Lapdog:great: du bist Spitze!!!!!

Danke
 

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