Kann man Töne auf "u" klangvoll singen?

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Inge A. Lotti
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Hallo allerseits,

In einem neuen Song unserer Band kommen die Zeilen

The spotlight is on you
Your dreams are coming true

vor, wobei die letzten Töne länger ausgehalten werden. Aber irgendwie klingen die bei unserem Sänger nach gar nichts. Liegt das an den U's? Meine bescheidene sängerische Erfahrung sagt mir, dass man mit U die Kehle zumacht und nicht viel Weite übrigbleibt. Mir ist auch aufgefallen, dass sowohl in klassischen Stücken als auch im Rock-Pop-Bereich kaum jemand wichtige Töne auf U singt.

Ehe ich unseren Sänger nötige, den Text zu ändern, wollte ich mal um Expertenmeinungen bitten...

Danke
Inge
 
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Das u gilt ja nicht umsonst als Randstimmvokal.... eine optimale Resonanznutzung vorausgesetzt, ist es recht tragfähig ! Ich denk mal, die Kehle geht am ehesten zu, wenn man versucht, beim u zu powern. Würde ich sein lassen bzw. in Richtung offenes "o" einfärben. Allerdings nur beim Üben, um das Gefühl für Weite im Ansatzrohr (Kehl/Rachenraum) beizubehalten, nicht etwa im Song - sonst klingt´s schnell wie das Walroß in "Urmel aus dem Eis" ;)
 
Das u darf NICHT nach Vorne gesungen werden, denn dann klingt es wie ein Käuzchen. Es braucht hintere Weite.
Wie Bell schon sagt ist es der typische Randstimmvokal. Die klassische Stimme wird häufig von u her aufgebaut. Wenn du also ein u belten willst musst du es zum nächstoffeneren Vokal hin öffnen:

The spotlight is on yO
Your dreams are coming trO

je höher diese Zeilen gesungen werden und je mehr das schmettern soll desto offener, am Ende ist es möglicherweise schon ein offenes o (Onkel) oder sogar ein a.
Hör dir mal diesbezüglich gute Rock-, und MusicalsängerInnen an und achte auf die Öffnung der geschlossenen Vokale und die damit verbundene (zum Teil riesige) Mundöffnung. Singen ist einfach anders als Sprechen und dementsprechend werden die Vokale anders geformt. für ein gebeltetes u in hoher Lage formst du den Mund wie a wobei zur besseren Verständlichkeit evtl die Lippen leicht gespitzt bleiben, so daß es wieder ein bisschen u-iger anmutet.

Shana
 
Witzig. Gerade höre ich den Mitschnitt von heute durch und ausgerechnet das Lied mit viel Jerusalem und Halleluja und man hört die u's ausgesprochen gut. Wir singen aber klassisch :)

Klar kann man uuu klangvoll singen.

Den Vokal formst Du vorne, hinten kann ruhig offen bleiben, soll sogar. Dann trägt es auch. Das ist nicht ganz leicht, weil der doofe Hals gern automatisch eng werden will, wenn mensch vorne zumacht, aber mach/lernbar.
 
Hallo,

da gibt es eine schöne Übung, die Gefühl für's "u" vermittelt und generell für die Randstimmfunktion gut ist. Man beginnt auf "i", läßt das etwas liegen, wechselt auf das "u" und singt das dann über die Quinte hinweg abwärts. Geschrieben sieht das ungefähr so aus: iiiiiiiuuuuu-uuuu-uuuuu-uuuuu-uuuuuuu. Recht leise beginnen, im Abwärtsgehen darf ein leichtes Crescendo erfolgen und auf dem letzten Ton läßt man den Ton wieder ausschwingen und ins Piano zurückgehen. In einer angenehmen Mittellage beginnen, halbtonweise raufgehen und dann wieder halbtonweise runter.
Wenn die Übung sich "anstrengend" anfühlt - NICHT vom stimmlichen her, sondern vom restlichen Körper her - dann ist das durchaus richtig ;)

Viele Grüße
Klaus
 

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