Bei unserem Bechstein-Flügel hat die Restaurierung etwa 2 000 Euronen gekostet, aber das ist er auch absolut wert gewesen. Im Zuge der Restaurierung haben wir dann auch erfahren, dass er über 100 Jahre alt ist. Was man machen kann, wenn das Holz, in dem die Stimmwirbel stecken, bereits sehr ermüdet ist, ist, einfach die Stimmwirbel durch dickere zu ersetzen, die dann wieder ordentlich greifen und die Stimmung halten.
Bei dem alten (hochrecht stehenden) Klavier von meiner Mutter wurde übrigens die Stimmung komplett um einen Halbton tiefer gelegt, damit der Rahmen das noch aushält. Auch das ist eine Möglichkeit, ein altes Klavier wieder spielbar zu machen.
Ich muss sagen, als ich das Video gesehen und vor allem gehört habe, sind mir fast die Backenzähne zersprungen... aber ich würde auf jeden Fall, wie Guendola es schon erwähnt hat, mal einen Klavierbauer kommen lassen, der sich das Instrument mal anschaut und einschätzen kann, was nötig wäre, was es kosten würde und ob sich das lohnt. Könnte ja auch theoretisch sein, dass Du da ein echtes Schätzchen hast, dass nur eben in einem bemitleidenswerten Zustand ist. Wir waren jedenfalls total erstaunt, was unser alter Bechstein noch an Klang produzieren konnte, nachdem die Hämmer ordentlich hergerichtet und geschliffen wurden. Vorher war der Klang einfach nur hart, weil der total abgespielte Filz immer mit einer großen, harten Fläche an die Saiten schlug, seitdem der nun wieder rund und elastisch ist, macht das Klavier auch endlich wieder, was man ihm dynamisch sagt.