Kann Jemand die Noten/ Akkorde hier heraushören?

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hi, kann Jemand hier die Noten/Akkorde heraushören? Linke Hand, rechte Hand? Irgendwas?

 
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Hallo Julia,

die Musik ist zwar unter Creative Commons License 4.0 veröffentlicht, aber nur die Audio-Aufnahmen.
Von daher bin ich lieber etwas vorsichtig.

Hör Die mal den Anfang an - das ist kein Dreiklang, sondern einfach nur eine "hohle" Quinte, also praktisch ein Powerchord.
Die rechte Hand habe ich bewusst auch im Bass-Schlüssel notiert, weil sie relativ tief liegt.
Sie ist immer leicht vorgezogen und um eine Sechzehntelnote gegenüber der Akkordbegleitung in der linken Hand verschoben.
Hierbei nehme ich bewusst in Kauf, dass die mittlere Achtelnote die Taktmitte überschreitet, aber das "Muster" ist hier ja klar.

1621988396891.png


und so weiter...
Der Versatz ist am Anfang vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig, sollte aber machbar sein.
Noch ein bisschen Pedal dazu und das war's eigentlich schon.

Nur mit Laptop-Lautsprechern gehört, es kann also sein, dass mir Feinheiten entgangen sind.

Viele Grüße
Torsten
 
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Thorsten (@Be-3), Du bist halt ein Könner: Tolle Vorlage :giggle:

Julia (@o0Julia0o), ein paar Ergänzungen dazu.
  1. Tonart: Hat Dir Thorsten ja schon vorgelegt
    (Achtung: rechte Hand ist auch im Bassschlüssel angegeben, macht's aber einfacher)

  2. generell: im Folgenden immer von "grob" nach "fein", vom großen Ganzen hin zum Detail des Details vorarbeiten (taktweise, nur ganze Noten als Start usw.); iterativ, also mehrfach durch diesen Lern- und Ausarbeitungszyklus durchgehen

  3. nächster Schritt: nur die Melodie heraushören und (gerne auch stark vereinfacht) nachspielen (rechte Hand)

  4. danach: taktweise Begleitakkorde ermitteln; da wird sich nicht viel tun, d.h. mit Powerakkorden (1. + 5.) wirst Du gut durchkommen (linke Hand) // notfalls hier nachsehen, in der Zeile mit den 5-en: https://chord.rocks/piano/scales/g-major

  5. Feinschliff: grobes Zusammenspielen beider Hände, Timing

Dabei wirst Du recht schnell bemerken, was einfache Grundidee ist, und was Verzierung jeglicher Art. Je klarer Dir dieser "Bauplan" wird, desto einfacher wird's.

Und wegen Copyright als wichtigem Punkt: Vom Original abweichende Improvisationen werden Dir bei diesem Vorgehen "fast von selbst" in den Schoß fallen ;)

Viel Erfolg
 
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Mal ne Alternative zu YET, danke :)

(Yiruma, Einaudi, Thiersen, oder wie geht die Abkürzung? ;)
 
TEY (= Tiersen, Einaudi, Yiruma)

Gruß Claus
 
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thx!

@Be-3 mit welchem Programm hast du denn jetzt die Noten aufgeschrieben?

Kannst du die anderen beiden Powerchords auch noch heraushören?
 
@Be-3 mit welchem Programm hast du denn jetzt die Noten aufgeschrieben?

Das Programm tut eigentlich nichts zur Sache.
Ich nutze zum Notensatz immer LilyPond, aber das hätte man genauso mit MuseScore, Finale, Sibelius, Dorico usw. machen können.
Im Grunde auch mit Bleistift und Papier, aber das eignet sich nicht so gut für ein Internet-Forum.


Kannst du die anderen beiden Powerchords auch noch heraushören?

In dem von mir notierten Anfang verstecken sich schon alle drei Akkorde. :)
Zugegebenermaßen nicht exakt, wie sie gespielt werden, sondern so, dass man die rechte Hand zunächst einstimmig halten kann und die linke Hand praktisch nicht springen muss.

@MS-SPO hat ja schon die entscheidenden Tipps für ein systematisches Vorgehen gegeben.


Zu den Akkorden

Das Stück seht in G-Dur, was ich schon durch das Vorzeichen angedeutet habe, obwohl im gezeigten Ausschnitt kein einziges fis vorkommt.
  • Es beginnt und endet mit G, G ist der zentrale Akkord, zu dem immer wieder alles zurückkehrt. Deshalb Tonart G-Dur (die Powerchords haben zwar keine Terz und sind somit "geschlechtslos", d. h. weder Dur noch Moll, aber die Melodietöne bewegen sich eindeutig in G-Dur.
  • Chris spielt ausschließlich Powerchords (d. h. immer nur Grundton und Quinte)
  • Es kommen genau drei Akkorde vor, nämlich G, C und D.
    Das sind Tonika (G), Subdominante (C) und Dominante (D) von G-Dur.
  • Der Gesamtklang (d. h. linke und rechte Hand zusammen) ergeben Dur-Akkorde, obwohl die links gespielten Powerchords wie gesagt geschlechtslos sind.
Die Powerchords schreibt man gewöhnlich G5, C5 und D5 (mit der 5, um zu symbolisieren, dass zum Grundton nur die Quinte hinzukommt, d. h. die Terz nicht gespielt werden soll).
Ich verzichte hier aber aus Gründen der Einfachheit auf die 5, denn harmonisch geht es ja klar die Dur-Akkorde.

Aber: gespielt werden links immer Powerchords, und zwar folgende drei:

1622066782614.png



Aufgabe

Hör Dir die Aufnahme genau an und versuche, die Stellen zu erkennen, an denen ein Akkordwechsel stattfindet.
Es beginnt mit G, das wissen wir schon.
Es kommen wirklich nur die drei oben abgebildeten Akkorde vor, und zwar genau so, wie sie aufgeschrieben sind.

Du kannst auch zur Aufnahme dazuspielen (zunächst nur links) und damit gleich prüfen, ob Du mit Deinen Akkordwechseln richtig liegst.
Das ist gar nicht so schwer, denn es gibt immer nur zwei Möglichkeiten bei einem Wechsel, weil ja insgesamt nur drei Akkorde zur Auswahl stehen.

Die ersten 6 Takte sehen dann so aus (Taktstriche durch | gekennzeichnet):
Code:
G   | G   | G   | G   | G C | G D |

So kannst Du ja mal das ganze Stück aufschreiben.

Als nächstes käme dann die Melodie - zuerst einstimmig, das reicht.
An wenigen Stellen werden noch zuätzliche Töne mit der rechten Hand angeschlagen, um die linke Hand zu unterstützen/ergänzen.

Durch den exzessiven Gebrauch des Pedals kommen viele Resonanzen hinzu, die es nicht immer leicht machen, zu erkennen, welche Töne nun tatsächlich angeschlagen wurden und welche nur durch Resonanz mitschwingen.
Aber das ist auch nicht so wichtig.
Später, wenn die Melodie eine Oktave höher springt, ist es leichter zu hören.

Viele Grüße
Torsten
 
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Dann kann ich nur noch einen kleinen Baustein ergänzen, auch wenn der Text lang ausfällt:

Die Takte erkennen

Da hast Du, Julia (@o0Julia0o) , drei Möglichkeiten, gerne in Kombination:
  • durch zuhören, wann der nächste Takt, die nächste "1" kommt
  • durch zählen (hier: 1 + 2 + 3 + 4 +)
  • mit Metronom.
Zuhören: Wie Torsten im Notenbild schon zeigte, verwendet das Stück Auftakte VOR der nächsten "1". D.h. im Bereich ab der "4" des vorausgehenden Taktes ändern sich Melodie und Rhythmus. Das hört man, ist geneigt, es schon als "1" zu empfinden, ABER ... sie kommt genau danach.

Zählen: Auch das sieht man bei Torsten schön und hört es im Stück ... die natürliche Teilung sind Achtel-Noten. Zählen könnte man sie "eins und zwei und drei und vier und". Dazwischenfallende Sechszehntel stören nicht und lassen sich beim wiederholten Hören klar verorten: genau zwischen zwei Achteln.

Notfalls Tempo in Youtube heruntersetzen:
  • Einstellung (das Rädchen, die Blüte)
  • Wiedergabegeschwindigkeit
Tanzen, Wippen, Bewegen sind erlaubte, erwünschte, erleichternde zählunterstützende Maßnahmen ;)

Metronom: Das Tempo kennst Du ja netterweise schon. Also:
  • Metronom auf 84 stellen
  • die "1" hervorheben (Glocke, Ton, was immer Deins kann)
  • zeitgleich mit dem Video starten (also z.B. kurz nach dem ersten Takt mit dem zweiten)
  • das Gebimmel sagt Dir untrüglich, wann und wo der nächste Takt beginnt


Wozu das Ganze?

Es gibt Dir nützliche Zusatzinformation und Orientierungspunkte, etwa diese:
  • wieviele Takte hat das Stück? (oft ein Vielfaches von 4, +1 oder 2 Takte vom Anfang, + ggf. Takte vom Ende)
  • wie lang in Takten gemessen ist ein Teil (typisch auch hier: Vielfaches von 4)

  • wenn Du mehrere Takte zusammenfasst, wie ist das Stück "gebaut"?
    (z.B. Anfang - A_Teil - B_Teil - A_Teil - Schluss)
    (oder in Takten z.B. 2 + 4 + 4 + 4 + 3 = 17 Takte insgesamt)
  • und schon guckst Du nicht mehr nur auf Einzelnoten, sondern auf das Große Ganze

  • die Takte helfen Dir auch, Akkorde und Akkordwechsel klarer zu erkennen
  • typisch sind 1 oder 2 Begleitakkorde pro Takt

Was hier so schön vereinfacht steht, wird dann auch klarer zu deuten, auch beim wiederholten Zuhören:
G | G | G | G | G C | G D |

Es ist sehr naheliegend, diese Akkordfolge aus 6 Takten so zu deuten:
  • G | G | ................................. Anfang / Einleitung
  • G | G | G C | G D | ........... A_Teil
  • usw.
Die Akkorde erzeugen durch ihre (Nicht-)Wechsel einen eigenen Rhythmus. Im A_Teil hört oder merkt man etwas, wie Dieses:
  • langsam | langsam | schnell und | schnell und |
  • das ist nützlich, wenn Du nur die Akkordbegleitung (links) einübst, in Notenwerten also:
  • Gan-ze | Gan-ze | Halbe Halbe | Halbe Halbe |
@Be-3 mit welchem Programm hast du denn jetzt die Noten aufgeschrieben?
Tja, für die Takt- und Teile-Betrachtung reichen Dir Papier und Bleistift:
  • tabellarisch (Takt vs. Teil, ggf. auch die Zeitangabe aus dem Video)
  • graphsich (liegende Balken oder Striche)
  • Käsekästchen (1 pro Takt)
  • usw.

Zugegeben, dass klingt mühsamer, als es ist. Bist Du damit einmal durch, wird alles deutlich einfacher:
  • Akkordfolgen und -wechsel
  • Noten aufschreiben
  • Teile und Stück einüben
  • Teile und Stück später erinnern (frei spielen :D )
  • usw.

Viel Erfolg :cool:
 
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Zuhören: Wie Torsten im Notenbild schon zeigte, verwendet das Stück Auftakte VOR der nächsten "1". D.h. im Bereich ab der "4" des vorausgehenden Taktes ändern sich Melodie und Rhythmus. Das hört man, ist geneigt, es schon als "1" zu empfinden, ABER ... sie kommt genau danach.

Genau. Und dass es einen "Versatz" zwischen linker und rechter Hand gibt bzw. dass alles, was die rechte Hand macht, durchgängig immer leicht vorgezogen (synkopiert) ist, hört man recht deutlich.
Die Frage beim Heraushören/Aufschreiben ist aber: Wer von beiden spielt jetzt eigentlich "auf den Punkt"? Man könnte es ja auch so auffassen, dass die Begleitung der Melodie leicht hinterherhinkt.

Diese Frage habe ich für mich dadurch entschieden, dass ich mir ein Schlagzeug dazu vorgestellt habe, das z. B. auf der Hi-Hat Achtel spielt. Dann wird recht schnell klar, dass dieses imaginäre Schlagzeug mit der Begleitung in der linken Hand zusammenfällt und deshalb die Entscheidung: Die rechte Hand ist vorgezogen.
Das sieht mit den Überbindungen und dem Versatz in den Noten nicht sehr schön aus, lässt sich aber nicht vermeiden.

Die Rolle meines Schlagzeugs nimmt im Praxistipp von @MS-SPO das Metronom ein.
Und wenn man die 1 hervorhebt, behält man auch leichter den Überblick:

Metronom: Das Tempo kennst Du ja netterweise schon. Also:
  • Metronom auf 84 stellen
  • die "1" hervorheben (Glocke, Ton, was immer Deins kann)
  • zeitgleich mit dem Video starten (also z.B. kurz nach dem ersten Takt mit dem zweiten)
  • das Gebimmel sagt Dir untrüglich, wann und wo der nächste Takt beginnt

Korrektur:
Die 84 waren von mir nur grob geschätzt, da läuft man auseinander, wenn man mit der Aufnahme spielt. Bei 86 hat das Stück aber genau die Länge von 1:30 min wie in der Original-Aufnahme.
Erkenntnis: Bei der Aufnahme hat der Pianist wohl gnadenlos nach Click gespielt (auch, wenn er ganz alleine ist). Und eine so "glatte" BPM-Zahl bekommt man sonst auch nicht hin. Also null Agogik, null ritardando etc., aber das "gehört" wohl so.

Achtung: Stolperstelle!
Gemeinerweise gibt es aber eine Stelle, an der das gleichmäßig dahinplätschernde Taktmaß einen Bruch erfährt, weil irgendwo ein 2/4-Takt eingeschoben wurde! :eek:
Ab da würde dann das Metronom-Gebimmel nicht mehr passen bzw. sich alles um einen halben Takt verschieben.
@o0Julia0o: Findest Du diese Stelle beim Zuhören?



Dazwischenfallende Sechszehntel stören nicht und lassen sich beim wiederholten Hören klar verorten: genau zwischen zwei Achteln.

Ich glaube, dass das nicht nur ein Hör- und Zählproblem ist, sondern vor allem zu Beginn auch motorische Schwierigkeiten machen dürfte.

Es empfiehlt sich selbstverständlich immer, zuerst bewusst und betont langsam zu üben, aber gerade bei diesem durchgängigen und stets gleichartigen Sechzehntel-Wechsel zwischen rechter und linker Hand kommt es vor allem auf das Gefühl und die Motorik an.
Man muss sich daran gewöhnen, bis es natürlich wirkt und nicht mehr hakt/stolpert.

Deshalb eine kleine Vorübung, die man in Endlosschleife spielen kann, bei der ich bewusst die beiden Händen in oberes und unteres System aufgeteilt habe, aber als "Einheit" an gemeinsame Balken gehängt habe. So sieht man schön das alternierende Muster und auch, dass die Töne der einen Hand immer genau zwischen die Töne der anderen Hand fallen.
Auf den auftaktischen Beginn habe ich aus Gründen der Einfachheit verzichtet, darauf kommt es hier auch nicht an:

1622104192662.png


Sobald sich das natürlich anfühlt, hat man die erste spielerische Hürde genommen und die rechte Hand kann freier agieren.


Es ist sehr naheliegend, diese Akkordfolge aus 6 Takten so zu deuten:
  • G | G | ................................. Anfang / Einleitung
  • G | G | G C | G D | ........... A_Teil
  • usw.

@o0Julia0o: So ist es. Eigentlich macht man sich, bevor man an die Details geht, einen Ablaufplan, indem man versucht, einzelne Sinn-Abschnitte und eine Struktur zu erkennen.

Ich hatte aber zunächst bewusst alles formlos und offen gelassen, um genau dieser Strukturierung nicht zu sehr vorzugreifen bzw. nicht zu viel vorab zu "liefern".

@MS-SPOs Aufteilung ist sehr naheliegend, denn zunächst passiert nicht viel (Intro/Einleitung), bis dann die Melodie einsetzt. Spätestens, wenn die Melodie eine Oktave höher gespielt wird, könnte man einen weiteren solchen Abschnitt beginnen.

Im folgenden Notenbeispiel für die linke Hand habe ich die Akkordnamen und die tatsächlich gespielten Powerchords aufgeschrieben und außerdem Informationen zum Pedal eingefügt, bei denen man sieht, dass immer beim Harmoniewechsel das Pedal kurz gelöst werden sollte, damit es nicht zu matschig wird.
In der Regel habe ich auch nach einem Melodie-Auftakt trotz evtl. gleichbleibender Harmonie kurz das Pedal gelöst, damit die akkordfremden Durchgangstöne im Aufakt nicht zu sehr weiterklingen (wie das a in G-Dur).

1622104781479.png


Das Intro habe ich jetzt nicht eigens bezeichnet, aber als Symbol eines neuen Abschnitts dient üblicherweise der doppelte Taktstrich und ein Studierzeichen (engl. rehearsal mark) hilft, beim Üben diese Übergangsstellen gut zu finden.
Beides jeweils rot umkringelt.

Viele Grüße und frohes Schaffen
Torsten
 
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Super Ergänzungen, Torsten (@Be-3) :great:

Wobei ich glaube, dass wir die arme Julia (@o0Julia0o ) nun vollends in die Verzweiflung treiben ... ist von uns bestimmt nicht so gemeint. Vieles davon ist auch nicht so schlimm, wie es sich schreibt.

Fang' am besten da an, wo es Dich anspricht oder hinzieht. Und dann ... einen Brocken nach dem anderen 🎶, es soll ja immer noch Spaß machen

:m_key:
 
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Danke Euch!

Ohja, die Chords waren ja schon alle da :)

Achtung: Stolperstelle!
Gemeinerweise gibt es aber eine Stelle, an der das gleichmäßig dahinplätschernde Taktmaß einen Bruch erfährt, weil irgendwo ein 2/4-Takt eingeschoben wurde! :eek:
Ab da würde dann das Metronom-Gebimmel nicht mehr passen bzw. sich alles um einen halben Takt verschieben.
@o0Julia0o: Findest Du diese Stelle beim Zuhören?
Nein, die Stelle werde ich niemals finden ;) Ich kenne mich damit viel zu wenig aus. Könnte es nicht genauso sein, dass irgendwo ein 6/4-Takt wäre?

Ich glaube, dass das nicht nur ein Hör- und Zählproblem ist, sondern vor allem zu Beginn auch motorische Schwierigkeiten machen dürfte.
Es ist ein Hörproblem, ein Zählproblem und vor allem motorische Schwierigkeiten.

Jetzt, wo ich den Anfang aufgeschrieben bekommen hatte, konnte ich es quasi komplett spielen - aber nur ein Ton immer parallel in der Melodie. Aber nur die Akkorde hätten mir nicht gereicht, da ich den C und D nicht tiefer als den G gespielt hätte, wenn ich nur die Akkorde gewußt hätte. Und dann hört es sich ganz anders an. Vom Hören allein her, war da ein riesen Wirrwarr. Es hörte sich für mich auch viel komplexer an - viel mehr Töne als es letzenendes waren.

Ein Zählproblem ist immer noch da. Ich zähle die Powerchords oder Takte? Davon habe ich keine Ahnung. Es könnte auch 1 Takt mit allen Noten sein. Das ist mir irgendwie immer völlig wurst.

Motorische Schwierigkeiten. Die nerven mich am meisten. Die Melodie jeweils auf einem Powerchord zu spielen ist kein Problem. Dazu neige ich dann auch bzw. gerate immer wieder dort hinein. Und dann ist irgendwie fast der ganze Spaß weg von dem Stück. Also allein vom Hören her. Sowas bekomme ich aber nie hin. Konnte ja nicht ahnen, dass ich mir solch ein Stück herausgesucht habe ;) Wennn ich nen Vorschlag habe, ist das kein Problem, dann lasse ich mich immer auf den Bass drauffallen quasi. `nen Triller, welcher auf nem Basston endet - auch o.k. Aber ne Triole geht nur, wenn ich einen Schlag im Bass habe und danach ne Pause - aber 3 auf 2 - nee. Und sowas ist es ja quasi hier im Dauerstress. Ich werde jetzt in den nächsten Tage diese Vorübung öfter mal machen. Aber wirkt die global? Also wenn in Zukunft so etwas kommt, kann ich dann davon profitieren? Oder gar, wenn ich das Stück spiele, was ja anders ist als die Übung. Fühlt sich jetzt nicht so an. Ich werde dadurch ja nicht rhythmuss-skilliger. Hände unabhängig voneinander bewegen, kann ich ja auch beim Tippen auf der Tastaur jetzt gerade. Aber nicht rhythmisch. Oder "unrythtmisch" -> auf dem Bassschlag geht easy. Aber daneben halt schwerlich. Und wenn ich dann ein paar Wochen das nicht spiele, fange ich da bei 0 an, obwohl ich die Noten und Werte etc. noch in und auswendig kann. Auf der anderen Seite macht so etwas, wenn ich es dann spielen kann am meisten Spaß. Ist aber echt langsam zu lernen und verlernt sich echt schnell. Und dieses Dauerdaneben hier - puh, weiß nicht ob ich´s hinbekomme. Einmal auf Schlag drauf und ich spiele so weiter.
 
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Gerne. Nicht verzweifeln, das kommt Alles zurecht. Ein paar Anmerkungen.

Ein Zählproblem ist immer noch da. Ich zähle die Powerchords oder Takte? Davon habe ich keine Ahnung. Es könnte auch 1 Takt mit allen Noten sein. Das ist mir irgendwie immer völlig wurst.
Man zählt am Besten den Takt, immer wieder. Ich schrieb ja von Vereinfachen. Das hilft sowohl beim Hören, Zählen und in der Motorik. Beispiele.

1) Auf ganze Noten vereinfachen. Dann
  • zählst Du 1 1 1 1 ..., für jeden Taktanfang
  • spielst immer nur den ersten Akkord (vergißt also sein ganzes Achtelgehüpfe für den Moment)
  • spielst und hälst immer nur die erste Melodienote
  • klingt blöd und funktioniert
Geschmacksfrage, ob man sich dann auf halbe oder viertel Noten stürzt. Nehmen wir die viertel.

2) Auch hier wieder vereinfachen. Du
  • zählst jeden Takt 1 2 3 4, denn er hat ja 4 Viertelnoten
  • spielst einen oder zwei Begleitakkorde, je nach Stelle im Stück, auf 1 bzw. auf 1 und 3
  • spielst nur die Viertelnoten der Melodie
  • wichtig ist, alle Achtel dazwischen auszublenden
  • klingt schon weniger blöd, es wird
Dann auf Achtel erweitern, zuletzt die verstreuten Sechszehntel einbauen. Klein anfangen und nach und nach ausbauen. // Im Endstadium spielst Du die Powerchods als Achtel und zählst dabei pro Takt
  • 1 und 2 und 3 und 4 und

Zur Motorik suchst Du Dir am besten einen oder zwei Takte aus und setzt Finger für Finger in Superzeitlupe. Wer muss wann wohin? Wie gehen Wechsel und Fortschreiten am besten “von der Hand”?

Sobald das klar ist, diese Stelle in langsamen Tempo mit Metronom einüben, dann Tempo langsam steigern. D.h. diesen einen oder zwei Takte spielst Du endlos. Mit dem Tempo kommst Du dabei vom noch-denken-können hin zum Vertrauen: Deine Finger und Hände haben es kapiert, lass sie laufen. Deine Gedanken können sich nun mehr mit der Musik beschäftigen, nicht länger mit den Noten - machen ja die Finger schon.

Sehr wahrscheinlich wirst Du sehen, dass andere, vielleicht alle Stellen danach viel einfacher zu spielen gehen.

Und noch ein Geheimmittel: die Nacht, die Pause. Es klärt sich. Was heute unerreichbar erschien wird morgen fast selbstverständlich. Gib Dir etwas Zeit, bleib am Ball, es wird vorangehen.
 
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Julia (@o0Julia0o ), das Stück ist schon ein harter Brocken, wo es doch so dahinplätschert. Hab's 'mal ein wenig strukturiert; zunächst eine Grundlage:

1622151273969.png


Darin bedeuten Zeile:
  1. Tempo kennen wir ja schon
  2. dann kommt ein Schlag (Viertelnote) alle 0,714 s
  3. damit ist ein Takt 4-mal so lang
  4. das Stück dauer 1:30 min, also 90 s
  5. es wird also so ca. 30 - 32 Takte enthalten
Das sind natürlich alles nur ungefähre Anhaltspunkte, denn Spieler können im Tempo abweichen :D und auch die auf m:ss gebrochene Zeitangabe ist, gemessen am Takt, nicht immer präzise genug.

Mit Zeile #3 für die Taktlänge in Sekunden ergibt sich dann für das Stück (Erklärungen nach dem Bild ... NICHT erschrecken) :
1622151438084.png


Spalte "Takt": Na ja, da sind sie halt, die ca. 32 Takte des Stücks. Wo liegt nun jeweils der Taktbeginn (ungefähr) im Video?

Das sagen Spalte "rechnerisch": wie angegeben, und umgerechnet in m:ss für das Video eine Spalte weiter.

Damit habe ich als nächstes zugehört und Beobachtungen eingetragen. Auch daran sieht man: Wir kennen die Taktanfänge jetzt nur ungefähr, aber haben immerhin eine gute erste Schätzung für genaueres Hinhören.

Wenn ich dann wiederholt das ganze Stück und Teile davon anhöre, komme ich zu dne Vermutungen in Spalte "Vermutungen".

Einfach auszumachen sind dann folgende Teile, immer noch ungefähre Angaben; meine Bezeichnungen sind eher chronologisch und beschreibend gewählt:
  • Einleitungen (Takte 1 - 4)
  • Ende / Ausklang ( ab Takt 31)
  • gleich bis ähnlich klingende A-Teile (A, A* und A**)
  • ein B-Teil gegen Ende
Einleitungen mit 2 x 2 Takten, ergibt 4 Takte, ergibt eine handelsübliche Sequenzlänge. Ebenso A-Teile und B-Teil: 4-taktig. Schön. Und dazwischen?

Ja, weiß man's?

Takt #9 mag ja noch sinnvoll sein. Takte #14 - #19 wirken auf mich etwas orientierungslos, bis dann in Takt #20 ein Entschluss gefasst zu sein scheint. Ähnliche Anmutung in Takt #29-#30 ... grübelt er da über das noch zu findende Ende nach?

Insgesamt ergibt das eine sehr ungewöhnliche Form, d.h. Aufteilung des Stücks. 32 Takte lassen ja vermuten: Das könnten bis zu 7 4-taktige Teile sein, wenn man ein paar Takte für Anfang und Ende beiseite legt. Takte #9 und #14 bis #20 wirken darin irgendwie "unförmig", vom Ablauf her. Wohlklingend mag es ja sein ...

Vielleicht kommst Du ja zu ähnlichen oder auch anderen Beobachtungen und Vermutungen?

Was würde ich damit tun? Ich würde mir zunächst die 3 A-Teile genauer ansehen. Sie klingen ähnlich, und sind sie es auch? Also diese zugehört, heausgehört, mit- und nachgespielt (vereinacht,dann mit Details) usw..

Dann den B-Teil ebenso behandeln.

Dann Einleitungen und Schluss, inklusive Grübel-Teil.

Ja und dann ... das dazwischen ... wenn überhaupt. Immerhin erhälst Du so nach und nach (4-taktige) Bausteine, die Du einüben und anschließend nach Belieben verwenden kannst (A, A*, B) (A, B, A*) usw.

Je nachdem, was Dein Ziel ist. Dieses Stück exakt nachzuspielen, wird schon ein Brocken. Hier und da etwas wegzulassen und gelegentlich zu vereinfachen kann durchaus dem Original zum Verwechseln klingen ("spielen im Stile von Chris")

So, gutes Gelinge :giggle:
 
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Nein, die Stelle werde ich niemals finden ;) Ich kenne mich damit viel zu wenig aus. Könnte es nicht genauso sein, dass irgendwo ein 6/4-Takt wäre?

Die Stelle kommt direkt nach dem Ende des von mir bisher gezeigten Linke-Hand-Teils.
Ob man da einen 2/4-"Schalttakt" einfügt, wie ich es tun würde oder, wie Du vorschlägst, einen 6/4-Takt einzuschieben, ist im Grunde Ermessensfrage.
Meine Überlegung/Empfindung ist folgende:
Im Intro-Teil beginnt zunächst die linke Hand alleine. Dann kommt ab Takt 3 die rechte Hand als rhythmische Ergänzung hinzu, bis schließlich in Takt 5 die eigentliche Melodie beginnt (mit Teil A).

Ebenso kommt nach dem eingeschobenen 2/4-Takt (Takt 9) in Takt 10 wieder eine rhythmische Ergänzung in der rechten Hand hinzu - analog zu Takt 3. Deshalb habe ich mich entschlossen, an der entsprechenden Stelle (Takt 10) wieder mit einem vollen 4/4-Takt zu beginnen.


Aber nur die Akkorde hätten mir nicht gereicht, da ich den C und D nicht tiefer als den G gespielt hätte, wenn ich nur die Akkorde gewußt hätte. Und dann hört es sich ganz anders an. Vom Hören allein her, war da ein riesen Wirrwarr. Es hörte sich für mich auch viel komplexer an - viel mehr Töne als es letzenendes waren.

Das ist alles Übungssache. Und Du schreibst ja selbst: "Dann hört sich alles ganz anders an." Das hast Du also schon erkannt - bleibt nur noch, zu erkennen, warum es sich anders anhört und was man ändern muss, damit es sich so anhört, wie es soll.


Ein Zählproblem ist immer noch da. Ich zähle die Powerchords oder Takte? Davon habe ich keine Ahnung. Es könnte auch 1 Takt mit allen Noten sein. Das ist mir irgendwie immer völlig wurst.

Naheliegend wäre, immer Viertel zu zählen, denn das ist der Grundpuls des 4/4-Takts und ist auch nicht so hektisch wie Achtel oder gar Sechzehntel zu zählen. Aber auch das kann helfen - in einem frühen und sehr langsamen (!) Übungsstadium.

Und wenn Du Dir das Stück anhörst und dabei immer schön Viertel zählst/klopfst, wirst Du merken, dass irgendwann die Melodie nicht mehr am Taktanfang beginnt, sondern mitten im Takt und alles ganz komisch verschoben ist. Deshalb der 2/4-"Schalttakt".


Wennn ich nen Vorschlag habe, ist das kein Problem, dann lasse ich mich immer auf den Bass drauffallen quasi.

Genau um das zu verhindern, habe ich die vorbereitende Übung gedacht:

Und sowas ist es ja quasi hier im Dauerstress. Ich werde jetzt in den nächsten Tage diese Vorübung öfter mal machen. Aber wirkt die global? Also wenn in Zukunft so etwas kommt, kann ich dann davon profitieren?

Stress soll es nämlich nicht sein und muss es auch nicht!
Stell Dir vor, Du klopfst abwechselnd mit der linken und rechten Hand auf die Tischplatte (oder Schenkel, oder was auch immer).
Das ist eigentlich eine sehr natürliche Bewegung.
Und da musst Du hinkommen: Weg davon, Dir die Hirnwindungen zu verrenken und dann doch wieder zu stolpern und mit der rechten Hand "auf den Schlag" zu kommen.
Wenn Du Dich an den ständigen gleichmäßigen Wechsel zwischen linker und recher Hand gewöhnt hast, hast Du gewonnen!
Dann kannst Du ganz gemütlich anfangen, mit der rechten Hand irgendwelche Melodien zu spielen (egal, was) oder Betonungen zu setzen.

Ich denke, diese Übung ist sehr sinnvoll - eben weil sie verhindert, dass man sich verheddert und gegen die natürliche Neigung ankämpft, mit der rechten und linken Hand immer alles gleichzeitig machen zu wollen.

Eine ähnliche Stelle gibt es in der klassischen Literatur übrigens in Bachs (oder wahrscheinlich doch nicht Bachs) berühmter d-Moll-Toccata: Da spielen an einer Stelle auch sehr schnell immer abwechselnd rechte und linke Hand solche "versetzten" Töne.

Viele Grüße und viel Erfolg
Torsten
 
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Tja, nach all diesen Analysen, Beobachtungen und Hilfestellungen neige ich persönlich dazu, dieses Preludium als handwerklich-musikalisch "nicht gut" zu finden.

Anhaltspunkte:
  • es plätschert eher so dahin, als das es klare Orientierungspunkte gibt (Betonungen, Akzentuierungen, wahrnehmbare Wechsel, Trennungen ...)
  • es hat offenbar Brüche (siehe Torstens 2/4-Anmerkung, sowie meine Notizen in der Spalte "Beobachtungen")
  • die Form (Abfolge von musikalisch klar zu unterscheidenden Teilen) wirkt doch eher "unförmig"
  • man weiß zwar, wo man innerhalb der 1:30 ist, ABER man weiß fast nie, wo man innerhalb eines TAKTES ist
  • dazu trägt nicht unerheblich die Achtel-Hüpferei in der Begleitung bei

Musikalisch interessante Teile und Aspekte enthält es natürlich schon, keine Frage.


Mein persönliches Fazit:
  • man kann sich da durchmühen (siehe Hilfestellungen oben)
  • aber muss man's ?

In diesem Sinne :cool:
 

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