Kann ich einen Bass über einen Gitarrenverstärker spielen??

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Habe vor kurzem ein Motörhead Video gesehen und festgestellt, dass Lemmy's Bass ziemlich ähnlich einer Gitarre klingt und somit wahrscheinlich auch ein wenig die Rhytmus-Gitarre ersetezen soll, da es ja nur eine 3-Mann-Band ist. Als ich mir dann Lemmy's Amps anschaute, waren das eigentlich hauptsächlich Marshall Heads mit ganz normalen Marshall 4x12ern. Nun wollte ich wissen, ob es möglich ist einen Bass über einen Gitarrenversträker zu spielen, oder ob das bei Lemmy nur geht, weil er irgendwelche Sonderanfertigungen hat oder sowas, denn ich möchte nicht unbedingt einen Verstärker kaputt machen, wenn ich es ausprobiere.
 
Eigenschaft
 
Hallo slash71418,

in Lemys Boxen dürften 12er Basslautsprecher sitzen.
Selbst bei Marshall Gitarrenboxen würde ich dringend davon abraten mit dem Bass über Gitarrenspeaker zu spielen.

Zudem würde Lemmy nicht über einen Bassverstärker spielen, sondern viele Gitarristen spiel(t)en über Bassverstärker! Der berühmte "Jimi Hendrix" Marshall am (also 4 Inputs, Bright und Normal Volume, kein Master Volume) ist nichts anderes als die Kopie des Fender Bassman mit anderen Röhren und anderem Gehäuse. Und der Fender Bassman war nun mal ein Bassverstärker, den Gitarristen gerne gespielt haben.

Ich hatte selbst 5 Jahre lang ein Marshall 100W Bass Vollröhren-Topteil, über das ich Gitarre gespielt habe.

Hier haben wir das aktuelle Bass-Vollröhrenmodell (400 Watt) mit 412er Box:
http://www.marshallamps.de/equipmen...lestones=false&hierarchie_2=15&hierarchie_32=

Gruß
Andreas
 
Und so bin ich auch wieder etwas klüger^^
 
die gitarrenboxen halten das auf dauer nicht ab, hatte selber schonmal einen speaker von ner 4x12" gitarrenbox zerschossen mit bass. bin im moment auch gerade am überlegen ob ich mir ein basstop oder gitarrentop hole ( hab da das marshall mode four im auge, wegen viel leistung + für tiefere töne konzepiert) + das ganze dann mit einer custom-bass-box von fmc, im moment ist eine box mit 2x15/2x12 geplant.
 
Die Diskussion geht leider - wieder einmal - etwas am eigentlichen Punkt vorbei.

Die ursprüngliche Frage war, ob man mit dem Bass über "Gitarrenverstärker" spielen kann.

Wenn man mit Gitarrenverstärker den eigentlichen Verstärker ("Topteil") meint, ist dies weitgehend zu bejahen: Man kann darüber spielen und wenn man es nicht übertreibt (Endstufen-Clipping), wird der Verstärker keine Probleme damit haben.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der schön häufig erteilte Hinweis, dass man mit dem Bass besser nicht über für Gitarre konzipierte Lautsprecher spielt.

Oder lautet die Frage "eigentlich", was man erreichen will, indem man über ein Gitarren-Topteil spielt? Oder welche Geräte man angeblich verwenden "muss", um wie Lemmy zu klingen? Welche Geräte verwendet denn Lemmy? Ok, scheinbar Marshall-Geräte. Aber welche?
 
Ich weiß es nicht genau, deshalb ist das auch eine Frage:

ich kann mir vorstellen dass es für Gitarrenlautstärker ungefährlich ist, wenn das Basssignal durch das Gitarrentopteil ausreichend verzerrt, und damit komprimiert wird.

Gewagte These? :)
 
Hallöli,

ich habe mir eben mal ein paar Bilder im Internet gesucht.
Falls das keine Modifikationen sind, spielt Lemmy genau das 100 Watt Bass Amp Modell, das ich vor 20 Jahren auch als Gitarren Top nutzte. Unterschied zwischen dem Gitarren und Bass Top ist einzig ein Kondensator mehr im Bass Top.

Zu meinem Marshall Top gehörte damals eine 4x15er Marshall Box, die jedem Ampeg Kühlschrank Konkurenz macht. Der Sound war aus heutiger Sicht suboptimal, da ein cleaner Bass Sound früh aufhört und die 415er einen schlechten Wirkungsgrad hatten.

Vor 30 Jahren spielten die Bassisten wahrscheinlich auch über Gitarrenboxen. Jack Bruce, Andy Fraser und Co.
Allerdings hatte man damals auch andere Ansprüche an einen Bass Sound - und die Speaker waren auf Multi-Gebrauch getrimmt (bzw. musste ein lauter Bassist andauernd Speaker kaufen). Heutige spezielle Gitarrenspeaker gab es nicht.

Wie gesagt: Meiner Meinung nach spielt Lemmy keinen Gitarrenamp, sondern einen identisch aussehenden (und bis auf ein Teil innen identisch seienden) Bassamp. 412 mit Bass Speakern hat Marshall meines Wissens seit langem im Angebot. Und Lemmy kriegt eh von Marshall was er haben will.

Gruß
Andreas
 
Es ist - und war schon immer - ein Gerücht, dass da, wo Marshall draufsteht, ausschließlich Gitarrenspeaker drin sind. Ich neige im Übrigen auch zu der Ansicht, dass Lemmy längst so weit Profi ist, dass er wert darauf legt, eine Bassanlage zu spielen, die den harten Live-Ansprüchen gerecht wird und nicht bei jedem Gig wenigstens teilweise ausfällt!
Ich weiß es nicht genau, deshalb ist das auch eine Frage:

ich kann mir vorstellen dass es für Gitarrenlautstärker ungefährlich ist, wenn das Basssignal durch das Gitarrentopteil ausreichend verzerrt, und damit komprimiert wird.

Gewagte These? :)
Vermutlich - auch wenn das Basssignal stark gebügelt wird, bleibt doch ein wesentlich höherer Bassanteil im Signal. Wenn man jetzt natürlich auf die untere Oktave verzichtet.... - aber dann klingt´s natürlich auch wie eine Gitarre ;)
 
Hallöli,

bei dem Zitat das RAUTI gebrauchte ist mir aufgefallen, dass viele (junge) Bassisten vielleicht garnicht wissen, wie ein (alter) Bass Marshall aufgebaut ist?! Ist auch nicht weiter tragisch, da Marshall bei Bassisten heutzutage kaum eine Rolle spielt und selbst junge Gitarristen den "alten Marshall" nicht kennen.

Auf der Suche nach Lemmys Setup habe ich mehrere Bilder gefunden, die ungefähr dieses Setup zeigen (habe die vermutlichen Bass Amps mal markiert):

mh01ko1.jpg


Wie ihr seht, geht die goldene Front nicht durch. Links und rechts sind noch ein paar Zentimeter Gehäuse. Ein (ziemlich) sicheres Zeichen für einen Marshall, der so aufgebaut ist wie die Ur-Marshalls.

Hier haben wir so einen Amp. Leider habe ich kein Bild eines "echten Bass Marshalls" gefunden und musste einen JTM45 zweckentfremden. Die alten Bass Marshalls sahen aber (bis auf leicht unterschiedliche Beschriftung) identisch aus:

mh02gt8.jpg


"Bass, Middle, Treble" bilden die Klangregelung.
"Presence" gehört auch dazu, greift aber an einer anderen Stelle an.

Dann kommen die beiden Volumenregler.
Sie gehören aber nicht wie bei heutigen Bassamps zusammen! Also KEIN "Gain und Master".
Es sind (indirekt!) die beiden Kanäle "Normal" und "Bright". Ist etwas kompliziert zu beschreiben, warum man die beiden nur indirekt als "Kanäle" beschreiben darf. Mit einer kleinen A/B-Box kann man sie in der Tat als Kanäle nutzen (wie ich es tat), aber das ist nur ein "Trick".
Man kann den Verzerrungsgrad NICHT über Gain einstellen (wie heutzutage). Verzerrung kriegt man automatisch, wenn der Amp zuviel leisten muss / sehr laut eingestellt ist. Ist der Amp leiser, gibt es auch keine Verzerrung. Einziger Verzerrungsregler ist also die Gesamtlautstärke der Anlage. Einzige Abhilfe den Amp früher zum zerren zu bringen ist ein "Power-Soak" (mit dem ich Leistung absauge).

Ich bin kein Experte für Marshall oder Marshall Bass Amps, habe aber eben rausgefunden, dass es die Dinger in 100 Watt und 200 Watt Vollröhre gab. Lemmy dürfte wohl eher zwei 200 Watt Tops spielen. Sieht ma sich das Bild oben genauer an, wird man feststellen, dass Lemmys Full Stacks etwas höher sind. Ein Zeichen für spezielle Marshall Bass Boxen.

Als ich mein Bass Marshall Top bekam, war es bereits gut 15 Jahre alt! Nach 5 Jahren in meinem Besitz musste ein Kondensator erneuert werden.
Ich gehe mal davon aus, dass Lemmy mindestens drei baugleiche Setups besitzt. Zwei zum Gebrauch uns ein Setup als Backline (für Notfälle). Zudem dürfte die Band einen Elektrotechniker an der Hand haben, der 100% weiß was er tut - und der vor, während und nach einer Tour das Equipment in Schuss hält. Diese Tops sind so robust aufgebaut, dass sie bei professioneller Wartung und Pflege locker 30 Jahre und mehr durchhalten. Nach 30 Jahren mag kein altes Netzteil und kein alter Kondensator mehr drin sein - das ist dann wie bei Flugzeugen, die 30 Jahre in Dienst sind. Trotzdem kann es sich durchaus um zwei 200 Watt Tops aus den 70er Jahren handeln, auf die (dank Wartung und Pflege) 100% Verlass ist.

Und wie gesagt: Es ist keine Gitarrenanlage, sondern eine Bassanlage.

Gruß
Andreas

EDIT: Hier mal ein kleines Beispiel wie Live-Setups in den frühen 70er Jahren aussahen. Der Bassist Andy Fraser (mein Lieblingsbassist) spielt hier (mindestens) eines der alten Marshall Bass Full Stacks. Die Marke Orange ist ebenfalls im Hintergrund zu sehen. Orange baute im Grunde die "Marshalls Fender-Nachbauten" nach. ;)
http://www.youtube.com/watch?v=EDHNZuAnBoU
 
Meine These hatte ich ganz unabhängig von irgendwelchen Bass Marshalls aufgestellt. Aber danke für die Infos.
 
Hat jetzt leider nicht direkt was mit Lemmy zutun, allerdings finde ich folgendes Video sehr interssant, was die benutzung eines Basses mit gitarrenamp + box angeht (man beachte vorallem das Statement bei circa 2:00min).
http://www.youtube.com/watch?v=d6HbKRkPnpA
 
...finde es auch seltsam, dass es noch kein basstop mit ner ordentlichen zerre drin gibt.....interessenten gibts genug.
 
Lemmy spielt Marshall Super Bass Amps. Die Cabs sind 12" und 15", selbstverständlich Bass und nicht Gitarre!
 
Klar gibt es sowas. Bei Mesa Boogie zB, oder Tech21.

danke für den tip, die soundsamples vom tech21 Landmark600 gefallen - leider sind 1500,- zu fett für mich.
gibts amps von "billigeren" herstellern mit ordentlicher zerre drin ?
 
danke für den tip, die soundsamples vom tech21 Landmark600 gefallen - leider sind 1500,- zu fett für mich.
gibts amps von "billigeren" herstellern mit ordentlicher zerre drin ?

Ich weiß, dass einge Gallien Krueger-Topteile verzerren können, ob das allerdings schaltbar ist weiß ich nicht. Müsstest du nachgucken.

Des weiteren gibt es natürlich einige Vorstufen für Bass die die Möglichkeit bieten (schaltbar) zu verzerren. ZB der Billy Sheehan Preamp von Ampeg, Ada mb-1, Tech 21 Sansamp RBI oder Bassdriver, SWR Interstellar Overdrive, Dunlop MXR Bass-DI, etc. etc.
 

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