Kann es sein das gealterte Pickups besser klingen ?

Klingen gealterte Pickups besser als baugleiche Exemplare neueren Datums ?

  • ja, deutlich besser

    Stimmen: 1 4,8%
  • nein, klingen genauso

    Stimmen: 3 14,3%
  • mal so, mal so

    Stimmen: 3 14,3%
  • ist nur Voodoo als Vekaufsargument

    Stimmen: 14 66,7%

  • Umfrageteilnehmer
    21
  • Umfrage geschlossen .
mr.coleslaw
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Ein Freund von mir, Besitzer mehrer Vintage Strats von 1963 bis 1978 sowie einiger CS Strats und ausgewiesener Stratexperte hat vor zwei Wochen eine JV Squier, die er vor über 10 Jahren verkauft hatte, in eBay entdeckt und zürückgekauft.
Beim Aufziehen frischer Saiten stellte er fest, das anscheinend noch die über 10 Jahre alten Daddrios, die er damals aufgezogen hatten, auf der Klampfe waren und die Gitarre wohl nie gespielt wurde. Sie gehörte zwischenzeitlich einem Sammler, der über 300 Gitarren besitzt und sie wohl einfach nur gekauft und im Koffer belassen abgestellt hatte.
Nachdem die Squier neu bespannt war und er sie an seinen Fender Amp hängte fiel ihm auf, das sie weitaus besser klang als er sie in Erinnerung hatte.
Jetzt wissen wir alle, wie schwer es ist Klänge zu beschreiben oder zu reproduzieren, aber ihm, der seit 35 Jahren aktiver Strat und Telespieler ist und eine Ausbildung auf einer Musikschule absolviert hat traue ich es zu.
Wir haben dann heute darüber gesprochen, ob es sein kann, das Pickups alleine durch das Altern klanglich besser werden. Es gibt ja Profigitarristen die diese Behauptung unterstützen. Ich selbst habe die Erfarung im Vergleich von alten Stratpickups aus dem Jahr 1965 und alten P90 Pickups aus den Jahren 1955 und 1960 im Vergleich zu neuen Strat und P90 pickups, z.B. von Andreas Kloppmann gemacht, der toll klingende Tonabnehmer baut die aber dann doch nur zu maximal 90% an die Originale heranreichen.
Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen zundem Thema ? ist was wahres drann oder alles nur Voodoo ? Eine entsprechende Umfrage habe ich mit geschaltet.
 
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Nachdem die Squier neu bespannt war und er sie an seinen Fender Amp hängte fiel ihm auf, das sie weitaus besser klang als er sie in Erinnerung hatte.

Das ist nach 10 Jahren sowas von subjektiv ... weil

1. Das menschliche Empfinden hat für Feinheiten eines Klangs keinerlei Gedächtnis, allenfalls im Minutenbereich. Nach zehn Jahren minimalste Unterschiede hören zu meinen, ist deshalb komplett subjektiv.

2. Allein schon die natürliche Veränderung des menschlichen Gehörs über diesen Zeitraum ist um ein vielfaches massiver als jede theoretisch mögliche Minimaländerung eines Gitarrensounds durch 10 Jahre Lagerung.

3. Allein schon die natürliche Veränderung des persönlichen Soundgeschmacks über diesen Zeitraum ist um ein vielfaches größer als jede theoretisch mögliche Minimaländerung eines Gitarrensounds durch 10 Jahre Lagerung.

4. PU/Alnico-Magneten werden in der Regel schon werksseitig gealtert, um ein alterungresistentes Stadium zu erhalten.

5. Eventuell hörbare Änderungen (und dann auch nur im unmittelbaren Vergleich und nicht nach 10 Jahren!) können PUs nur dann liefern, wenn sie längere Zeit extrem falscher Lagerung in unmittelbarer Nähe zu magnetbeinflussender Elektrik ausgesetzt waren.
 
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Punkt 2 von Hans überzeugt mich am meisten. Ich hab das Gefühl, mein Gehör verschlechtert sich im Jahrestakt. Wenn der alte Hase meint, dass sich der Klang verändert hat, dann doch wahrscheinlich weil er nicht mehr alle Frequenzen gleich gut hören kann.
 
Die Geschichte passt ja nicht ganz zur Umfrage, denn die Frage der Geschichte lautet : kann sich an einem PU etwas ändern durch 10 Jahre rumliegen?

Ausser evtl. einem (minimalst) schwächeren Magnetfeld ist halt schon seit Jahrzehnten nix drin was irgendwelche Parameter ändert durch bloses lagern.

Wenn es nicht gleich Beschädigungen durch unsachgemäße Lagerung gibt (starkes Magnetfeld, höchste Luftfeuchtigkeit, aggresive Gase, extreme Temperaturen, etc), ändert sich an einem PU auch nach 200 Jahren in der Schachtel nix. Da müsste man schon extra Materialien nehmen, die sich von selbst zersetzen/verändern (was in der Anfangszeit des Plastik-Zeitalters durchaus vorkam), denn wenn der PU mechanisch bereits am Zerfallen ist, darf sich auch sein Klang rechtschaffen ändern.
 
Ob die PUs, wenn sie älter sind, besser klingen ist eine subjektive Wahrnehmung ABER, was passieren kann ist, das der magnetismus des Magneten abnimmt und dies bedeutet auch eine Veränderung der Empfindlichkeit und eventuell eine Veränderung des Klangs. Wenn Dir dieser, veränderte Klang besser gefällt, ja dann klingt dieser spezielle alte PU besser als ein baugleicher neuer - für Dich.

Gruß
 
In einem anderen Thema wurden klangliche Verbesserungen (Veränderungen?) auf das "Einschwingen des Holzes" und damit einhergehende Strukturelle Änderungen geschoben.
Wenn man jetzt den Pickups als mögliche Ursache sowie Punkte 1-5 aus dem Post von Hans mit dazukommt, hat man wohl fast alle Ursachen für die klanglichen Veränderungen aufgezählt. Ob hier nun eine Ursache bestimmt werden kann oder ob es ggf. sogar alle Ursachen gleichzeitig in verschiedenen Gewichtungen sind, kann wohl niemand mit Sicherheit sagen.
 
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In einem anderen Thema wurden klangliche Verbesserungen (Veränderungen?) auf das "Einschwingen des Holzes" und damit einhergehende Strukturelle Änderungen geschoben.
Wenn man jetzt den Pickups als mögliche Ursache sowie Punkte 1-5 aus dem Post von Hans mit dazukommt, hat man wohl fast alle Ursachen für die klanglichen Veränderungen aufgezählt. Ob hier nun eine Ursache bestimmt werden kann oder ob es ggf. sogar alle Ursachen gleichzeitig in verschiedenen Gewichtungen sind, kann wohl niemand mit Sicherheit sagen.

Mag alles sein, aber in diesem Fall lag die Gitarre wie der noch alte Saitensatz bewies, wohl mehr als 10 Jahr im Koffer ohne überhaupt gespielt zu werden. also nix mit verbessertem Einschwingen des Holzes oder so, denn die Klampfe stammt ja aus den 80er und war schon lange eingeschwungen als sie verkauft wurde.
 
Was ich damit sagen wollte: Es gibt unzählige Gründe warum man subjektiv eine Klangveränderung wahrnimmt. Höchstwahrscheinlich hat diese Wahrnehmung sogar mehrere Gründe - diese einzig und allein eine Ursache zuzuordnen (bspw. Alterung der Pickups) halte ich für nicht richtig.
 
Ob die PUs, wenn sie älter sind, besser klingen ist eine subjektive Wahrnehmung ABER, was passieren kann ist, das der magnetismus des Magneten abnimmt und dies bedeutet auch eine Veränderung der Empfindlichkeit und eventuell eine Veränderung des Klangs. Wenn Dir dieser, veränderte Klang besser gefällt, ja dann klingt dieser spezielle alte PU besser als ein baugleicher neuer - für Dich.

Gruß
Viele Hersteller "simulieren" dass auch, indem sie Magnete nicht voll aufladen oder einen Abstandshalter zwischen Polepieces und Magnet setzen. DiMarzio nennt das Airbucker-Technology.
Das mit der Entladung trifft aber AFAIK nur auf Alnico-Magnete zu. Keramikmagnete entladen sich anscheinend nicht. So sicher bin ich mir da aber nicht.

Ob ein Pickup mit dem Alter nun "besser" oder "schlechter" klingt, lässt sich meiner Meinung nach nicht objektiv beurteilen. Das Gehör hat vor Jahren wohl noch etwas anders funktioniert, unsere "Hörerfahrungen" waren noch nicht so groß und die Psychoakustik spielt auch eine Rolle. Manche wollen auch zwanghaft einen "besseren" Klang hören, sobald das Wörtchen "Vintage" fällt.

Es gibt jedoch auch Pickups, die damals wirklich etwas anders geklungen haben. Ein Beispiel ist der Seymour Duncan SH-4 JB, der damals nämlich noch etwas anders gebaut wurde, als heutige Serienmodelle. Die Magnete waren nicht glatt, sondern mit rauher Oberfläche (Roughcast) und das Material der Bobbins war auch etwas anders. Außerdem waren sie noch nicht so stark gewachst.
Von Seymour Duncan gibt oder gab es Modelle, die zum einen einen alten JB simulieren sollten (Antiquity JB) und zum anderen so konstruiert waren wie die "alten" JBs. Das wäre das 35th Anniversary-Modell. Der Klang sollte so sein, als wäre man in den 70ern in einen Laden spaziert und hätte sich einen damals neuen JB gekauft.

Es hat sich auch mal jemand die Mühe gemacht und alle drei Modelle verglichen:
 
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nicht innerhalb von 10 Jahren - nach 50 oder mehr Jahren schon eher. Habe daher mit "nein" abgestimmt.
 
Das Altern ist bei PUs mMn ein eher geringer Faktor. Wie schon geschrieben wurde: viel mehr als ein leichtes Nachlassen der Magnetisierung passiert da nicht. Das Altern der Lackisolierung des Drahtes kann hinzukommen, aber in dem Moment, wo man das hört, muss sie eigentlich schon nahe am Zerfallen sein. Wenn dann einzelne Kurzschlüsse zwischen Wicklungen entstehen, ist man aber wohl nicht mehr weit vom Ausfall entfernt...

Eher schon glaube ich, dass die PUs beim Hersteller heute anders gebaut werden. Ich kann definitiv sagen, dass mein alter JB aus den 80ern viel besser klang als die diversen neuen, die ich probiert habe. Der Unterschied ist so groß, dass ich vom alten begeistert war und die heutigen überhaupt nicht mehr mag. Leider hat spöäter eine Spule das Zeitliche gesegnet, aber die andere lebt als Hybrid-HB mit einem halben Pearly Gates heute noch :great:. Was ich auch oft bemerkt habe, ist der Unterschied zwischen herkömmlichen und "unoriented" A5-Magneten im selben HB. Letztere haben immer etwas mehr Mitten und Wärme gebracht, klangen weniger "kantig". Ähnliches ist mir auch bei den "rough cast"-Magneten aufgefallen, wobei die man mMn nicht sagen kann, dass die Exotehn in jedem PU besser klingen.

Das früher alles besser war, glaube ich also nicht. Die heutigen Dimarzio-PAFs finde ich zB um Klassen besser als die alten.

Gruß, bagotrix
 
Ein PU - egal ob nun künstlich, oder natürlich gealtert, ob von der Stange oder "Boutique".... kann nicht besser oder schlechter sein... bestenfalls "Anders"... Dem Einen gefällt "Dies" und dem Anderen gefällt "Das" ...
 

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