Kanal Pegel Live

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onkel-stefan
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Hallo,

ich war vor kurzem auf einem Konzert. Zu Beginn war der Sound ganz gut, gegen später wurde der Sound echt mies, kratzig und ein großer Brei.

Als ich dann mal hinten dem Mischer über die Schulter geschaut habe, waren so gut wie alle Kanäle regelmäßig im roten Bereich der Aussteuerungsanzeige und der Master war dauerhaft auf rot.
Ich bin kein Experte, aber ich würde den schlechten Sound auf das Übersteuern zurückführen?

Allerdings ist mir Live schon öfter aufgefallen, dass Live oft im roten Bereich (Aussteuerungsanzeige oder häufig blinkende Peak LEDs zumindest der einzelnen Kanäle) gearbeitet wird.

Macht ihr das Live auch manchmal so, einfach um einen hohen Lautstärkepegel zu erreichen? Oder sind das einfach schlechte Mischer?

Gruß Stefan
 
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Pauschal gesagt ist Übersteuern immer zu vermeiden und in deinem Beispiel wurde das offensichtlich nicht beachtet.

In der Praxis muss man das je nach verwendetem Mischpult etwas differenzierter sehen.
Bei digitalen Mischpulten ist ein Clipping auf jeden Fall zu unterlassen. Wenn es da clippt, hört sich das furchtbar an.

Bei vielen analogen Pulten ist der Bereich zwischen "LED zeigt Clip" und "Clipping hörbar" weiter. Ein älteres Soundcraft K3 beispielsweise zeigt bei den Clip-LEDs den Peak-Pegel an, und nicht den RMS-Pegel wie bei fast allen anderen Pulten. Die (RMS-)Aussteueranzeige ist noch weit im grünen Bereich, aber die Peak-LED leuchtet schon rot. Da es hier aber nur um die Peaks geht, die nur für sehr kurze Zeitspannen existieren, kann man das ignorieren, ansonsten könnte man das Pult nicht vernünftig einpegeln. Hörbar sind diese Clips meiner Erfahrung nach nicht.
Bei dem LX7 in unserem Proberaum dagegen tritt der umgekehrte Fall auf. Bei der letzten Probe habe ich mich über Zerrgeräusche aus den Boxen gewundert und schließlich das Keyboard als Übeltäter ausgemacht. Das hatte ich wie üblich so eingepegelt, dass bei den stärksten Anschlägen die Clip-LED aus bleibt. Bei einem Sample mit starker Anschlagsdynamik war dieser Abstand aber nicht groß genug gewählt und das Pult zerrte, obwohl die LEDs etwas anderes sagten.

Zusammengefasst: Ohren auf beim Pegeln, wer Verzerrungen erzeugt, weil er sein Pult überfährt, gehört meiner Ansicht nach nicht dahinter.
 
Wie Flix schreibt - haengt vom Pult ab. Mein SC Delta konnte man extrem heiss fahren, rote Lichtorgel am Pult inklusive.
Bei anderen Pulten kanns bereits haesslich werden, wenn zuviele an sich korrekt ausgesteuerte Kanaele zusammen kommen.
Am Digipult, speziell der älteren Generation bleib ich sehr konservativ und die Azeige ist eine andere (dbu, dbfs).

Klirrgenerator Nummer eins sind aber mit dem Faktor 10 die Lautsprecher. Oder billige Limiter.
Rot am Pult ist ja garnicht nötig. Wenn die Gainstruktur des Systems passt, limitieren rechtzeitig die Amps. Da gibts pegelmaessig nix mehr zu holen.
Oder digital - da wird bei mir mit der 2. gelben Led am Pult, im Amprack alles rot. Sinnlos, da nochwas nachzulegen.
Dauerrot in solchen Situationen sagte man bisher eher den DJ's nach :)

cu
martin
 
Wenn sowohl Kanäle als auch Master dauerhaft "erröten", zeugt das weniger von schlechtem Techniker als von unterdimensionierter PA. Im Laufe des Abends wird gerne Pegel nachgelegt, sei's, weil die Ohren nachlassen, die Bude voller wird oder das Publikum selbst auch lauter wird. Ist dann eine PA am Start, die schon zu Beginn knapp am Limit lief und kaum mehr Reserven hat, kommt's zu den von Dir beschriebenen Erscheinungen.


domg
 
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Manchmal liegt es auch an Haustechnikern, die gut gemeint das System schützen wollen und es etwas zurückfahren wenn sie den Techniker nicht kennen. Die wiederum wollen den gewünschten Pegel erreichen, den das System eigentlich erreichen könnte, und drehen überall, wo sie hinlangen können, rein was geht und was nicht geht.
Das ist aber nur eine der möglichen Varianten dafür.
 

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