Kammermusik mit 3 Streichern und E-Piano – geht das?

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Hallo liebe Tastenfreaks,

ich wurde neulich gefragt, ob ich nicht mal Cello, Geige, Bratsche am Klavier begleiten könnte. Die ersten Proben mit einem alten Förster Flügel in der Musikschule waren erstaunlicherweise recht gelungen, obwohl ich mich sehr lange nicht mehr mit Klassik befasst habe. Weil wir inzwischen nun großen Spaß am Quartettspielen haben, wollen wir gerne weitermachen und zum Proben bleibt uns letztlich nur noch mein Wohnzimmer mit einem Stage Kawai ES6 und das geht nun leider garnicht.

Um das Piano überhaupt zwischen den akustischen Instrumenten heraus zu hören, muss ich die Lautstärke des ES6 auf Maximum stellen. Dann aber klingt das Instrument derart grauenvoll für mich, dass ich kaum spielen kann, mag. Also haben wir es versuchsweise mal mit einigen Pianoteq-Pianos ausprobiert. Auch dabei stellte sich heraus, dass das gemeinsame Klangergebnis einfach nur grauenvoll ist. Man muss die Lautstärke (in diesem Fall am PC) extrem aufdrehen und die Pianos klingen widerlich künstlich, irgendwie verzerrt. Dabei ist es egal, ob man mit Line in über das ES6, die nicht sehr guten PC Lautsprecher oder meine kleine Hifi Anlage geht. Immer gibt es nur ein grauenvolles Klangerlebnis, Musikgenuss ist was anderes.

Die ultimative Lösung wäre natürlich ein akustisches Klavier, das geht bei mir derzeit leider absolut nicht.

Nun habe ich über die Anschaffung eines ES7, CA95 oder CS10 von Kawai nachgedacht, auch diese mal angespielt und fand die Tastatur schon wesentlich klavierähnlicher als bei meinem ES6, um Welten besser. Nur wie sieht es mit dem realen Klang über die Lautsprecher im Raum aus? Im Musikladen lässt sich das für mich nur schlecht nachvollziehen und schließlich ist die Akustik in so einem Wohnraum nochmal etwas anderes. Ich könnte max. ein Budget von 4000 Teuros zusammenkratzen, also den Preis des CS10, das im Musikladen klanglich irgendwie ein bisserl mehr den Raum füllte ohne einen (für Kammermusik) abscheulich künstlichen Klang zu entwickeln.

Meine Fragen:

1. Könnte es ausreichen sich gute Aktivboxen, ein Interface und vielleicht auch eine bessere Soundkarte anzuschaffen?
2. Klingt Ivory II wirklich (über Lautsprecher !!!) besser, authentischer als Pianoteq?

3. Soweit mir bekannt, sind das CA95 und CS10 absolut baugleich was die Lautsprecher mit Transducer System angeht. Dennoch empfinde ich einen kleinen Unterschied im akustischen Klang, andere Kunden fanden das übrigens auch. Könnte es sein, dass der Resonanzboden doch ein bisserl anders verbaut ist als der beim CA95? Könnte es schlicht nur am anderen Corpus liegen oder ist man nur durch die Optik, den Lack etwas ge/verblendet oder „teurer“ muss ja besser sein???

Wenn ich ein wenig skrupelloser wäre, würde ich mir einfach das CA95 bestellen und ausprobieren, es gibt ja die Money back Garantie. Aber ich traue mich nicht so recht ….

Könnt ihr mir da irgendwie mit Ratschlägen, eigenen Erfahrungen weiterhelfen?
 
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Hm. Im Quartett habe ich mit dem elektrischen noch nicht gespielt, aber im Duo mit einer Geige. Das geht schon, so so la la jedenfalls, und die von dir genannten Pianos mit Soundboard sollten für eine Wohnzimmersituation eigentlich OK sein. Die Frage der Klangquelle (Software oder Digitalpiano) ist in dieser Situation von geringerer Bedeutung als die Wiedergabequalität des Lautsprechersystems. Insofern würde ich (für ein Quartett) am ES7 auch ein Fragezeichen machen. Hingegen wäre vermutlich auch ein Aufbau mit (irgendeinem E-Piano und) zwei ordentlichen PA-Boxen (z.B. EV ZXA1 o.ä.) gar nicht schlecht - auch für größere Räume als das Wohnzimmer. Warum nimmst du deine FreundInnen nicht mal ins Geschäft mit zum gemeinsamen Probespiel?

Heikel bleibt eine solche Situation allemal, richtig Abhilfe wird erst ein echtes Klavier schaffen. Für 4000€ kannst du übrigens durchaus schon ein recht gutes gebrauchtes Klavier finden, wenn du ein bisschen suchst.
 
Vielen Dank erst mal für die heißersehnte Antwort!

Hm. ....Die Frage der Klangquelle (Software oder Digitalpiano) ist in dieser Situation von geringerer Bedeutung als die Wiedergabequalität des Lautsprechersystems.
Diese Aussage habe ich vermutet :(
Insofern würde ich (für ein Quartett) am ES7 auch ein Fragezeichen machen. Hingegen wäre vermutlich auch ein Aufbau mit (irgendeinem E-Piano und) zwei ordentlichen PA-Boxen (z.B. EV ZXA1 o.ä.) gar nicht schlecht - auch für größere Räume als das Wohnzimmer.
Diese PA-Boxen hatte ich noch nicht im Visier, die Beschreibungen klingen sehr gut, auch das werde ich mal irgendwie abchecken.
Warum nimmst du deine FreundInnen nicht mal ins Geschäft mit zum gemeinsamen Probespiel?
Das haben wir (gemischte Truppe nicht nur /Innen ;) gedanklich auch schon durchgespielt, sogar angefragt, ob das mal ginge, scheitert vor allem an einer Fahrt von mind. 4 Stunden, unterschiedlichen Arbeitszeiten, auch am WE. Wir versuchen es auf jeden Fall, falls sich keine schnelle Lösung findet.
Heikel bleibt eine solche Situation allemal, richtig Abhilfe wird erst ein echtes Klavier schaffen. Für 4000€ kannst du übrigens durchaus schon ein recht gutes gebrauchtes Klavier finden, wenn du ein bisschen suchst.
Meine Lebenssituation (noch Studium) ist derzeit recht instabil und beruflich habe ich bald wieder mit einem Umzug zu rechnen. Da ich vor zwei Jahren mal ein sehr gutes Klavier echt verschleudern musste, weil ich es kaum im nötigen Zeitrahmen verkaufen konnte, aber musste, bin ich da vorsichtig geworden und werde mir erst eines anschaffen, wenn ich auch locker 2x Stimmen im Jahr und seinen Umzug zahlen kann und mal längere Zeit irgendwo bleibe. Ansonsten reicht derzeit nämlich meine alte kleine Rostlaube mit Rädern.

Nun, zur Zeit üben wir dann mal schön Barockmusik :D weiter, da kann ich nämlich das Grimaldi Cembalo von Pianoteq einsetzen, das kann mit den akustischen Instrumenten einigermaßen mithalten und klingt dann erträglich. Bin weiterhin aber sehr dankbar für jeden einzelnen Tipp.

Schönes langes (1 Std. mehr Schlaf!!!) WE ...
 
Gut. In deiner Situation (screen-Namen gewechselt?) verstehe ich den Wunsch nach einem Digitalen schon besser. Da würde ich dann in der Tat erst einmal auf auserlesene Aktivboxen setzen, keine Monitore (die zu stark direktional und trocken abstrahlen), sondern eher in Richtung full range PA (mit geringer Leistung, da du ja vermutlich keine großen Räume beschallen willst).

Mir persönlich wäre das Gefummel mit einem Software-Instrument zu viel, außerdem habe ich das Latenzproblem bei mir noch nicht zufriedenstellend gelöst (mein kleines Nord ist deutlich schneller/unmittelbarer als jede Software auf meinem MacBook Pro), was mich beim Zusammenspiel besonders nerven würde.... Aber zu Hause steht mein Flügel ja nie weit weg ;)

Viel Spass beim zusammen Üben und Spielen!
 

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