Mowmow
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Habe soeben die globale Board-Sufu benutzt und nicht einen einzigen (!!) Treffer gelandet Kann das sein? Solch eine Band verdient in jedem Fall einen eigenen Thread, wie ich finde.
Für diejenigen, denen der Name kein Begriff ist: die französische Band Kalisia wurde '94 von vier Jungs gegründet, die ein Jahr später ihre erste Demo unter dem Titel "Skies" aufnahmen. Bald darauf verschwand die Gruppe von der Musikoberfläche um knappe 15 Jahre später das Album "Cybion" fertigzustellen. Ob tatsächlich die gesamte Zeit daran gearbeitet wurde, weiß ich nicht, wäre aber definitiv keine Schande und durchaus vorstellbar.
Das ganze Album soll laut Band gehört werden wie ein einzelner Song. Nun, genaugenommen sind es 20 Songs, die die Scheibe für geschlagene 71 Minuten Spielzeit im Spieler drehen lassen, jedoch sind die Grenzen absolut fließend: Schaut man nicht auf die Tracknummer, so fallen einem die Übergänge nur dann auf, wenn ein neues musikalisches oder lyrisches Konzept angeschlagen wird.
Unterteilt sind besagte 20 Stücke in 4 Teile à la 5 Songs. Wirft man einen Blick auf die Tracklist, so fällt einem gleich die Detailverliebtheit ins Auge:
01. [Introduction / Domination]
[Part I: Revelation]
02. Aspiration Above [Reception / Translation]
03. Arken Bringer [Union / Construction]
04. Alien Choice [Declaration / Revolution]
05. Awkward Decision [Division / Integration]
[Part II: Elevation]
06. Blinded Addict [Fusion / Rebellion]
07. Beyond Betrayal [Violation / Condemnation]
08. Blessed Circle [Education / Deification]
09. Black Despair [Isolation / Liberation]
10. Blurred Exile [Destination / Alteration]
[Part III: Regression]
11. Cast Away [Damnation / Seclusion]
12. Crisis Bleedings [Illusion / Desperation]
13. Confined Contender [Resolution / Protection]
14. Circuits Distortion [Reconstruction / Intrusion]
15. Contact Experience [Confrontation / Communication]
[Part IV: Extinction]
16. Devices Awakening [Activation / Production]
17. Down Below [Confusion / Resurrection]
18. Distant Chronicles [Realisation / Penetration]
19. Digital Disclosure [Disconnection / Comprehension]
20. Deserved Eternity [Salvation / Connection]
Alphabetisch sortierte Titel, jeweils aus zwei Worten bestehend, die ausnahmslos mit dem Konzept harmonieren. Mir war noch nie nach bloßem Lesen der Tracklist bewusst, dass ich dieses Album unbedingt hören muss, aber hier war mir klar, dass wenn die Musik genauso wundervoll konzipiert ist, mich ein Meisterwerk erwartet. Und das tat es
Zugegeben, die einzelnen Aspekte der Musik sind wenig innovativ; das ganze Album ist ziemlich metallisch (nur war ich der Meinung, dass es hier vermutlich mehr Beachtung findet, zumal es dem Präfix progressiv definitiv gerecht wird) und lässt sich auch locker als solcher bezeichnen. Den gutturalen Gesang und die simplen Gitarrenriffs hat man alle schon mal gehört, was die Musik so innovativ macht ist die Kombination mit allerhand verschiedenen Genres. Nun erwartet man natürlich, dass wenn man schon einen 71-Minutensong vorgelegt bekommt auch die nötige Abwechslung geboten wird; ich kann euch versichern, die ist vorhanden! Beginnen tut das Album mit einem Science-Fiction-Orchestralen Intro (das übrigens keinem der vier Parts zugehörig zu sein scheint), im Laufe der Reise wird dann von klassischem Folk, über Jazz (inkl. Saxophon! ), bis hin zum Swing, viel orchestralem und - selbstverständlich - jeder Menge Metalsubgenres alles besichtigt um jedem, aber auch wirklich jedem Hörer zumindest für die Länge eines Songs zu gefallen. Stellt euch einfach eure Lieblingsmusik - denn ich verspreche euch, die werdet ihr hier irgendwo wiederfinden - vor und gebt dem ganzen eine moderne, epische Science-Fiction Atmosphäre; das ist Kalisia
Der Gesangsstil wechselt eigentlich ständig, aber größtenteils werden wohl die Growls des Leadsängers zu hören sein. Lyrisch wird soweit ich bisher gesehen habe auch einiges geboten. Liest man die Texte ebenso wie man das Album hören sollte, nämlich an einem Stück, so ergibt sich eine ganz eigene Geschichte, die wohl irgendwo in der Zukunft angesiedelt ist. Es geht um Menschen, deren Technologie und Aliens (!), denen extra für dieses Album eine eigene Sprache entwickelt wurde (!!), die auch an einen Stellen benutzt wird. Erzählt wird das ganze in Dialogen - also kaum Reime, Refrains, eine ganz normale Geschichte, kein Songtext im traditionellen Sinne.
Übrigens: Auf dem Album gibt es zahlreiche Gastauftritte, wie Paul Masvidal, Angela Gossow und Christophe Godin, die allesamt am Cynic Cover "How Could I" mitgewirkt haben - leider mit Drumcomputer, auf dem Album gibt es dann einen echten Schlagmann.
Und und und...
Wenn ihr diese Sphäre von allen Seiten betrachten wollt, stellt euch auf einen Längeren Zeitraum ein, nicht zuletzt, da jeder Durchgang über eine Stunde (1:11 um genau zu sein) Spielzeit benötigen will. Ich für meinen Teil bin zwar selbst noch weit davon entfernt mit diesem Album abgeschlossen zu haben, fand es aber bisher schon sehr inspirierend und lehrreich. Meine wärmsten Empfehlungen an jeden, der zuviel Zeit hat!
http://kalisia.free.fr/
Für diejenigen, denen der Name kein Begriff ist: die französische Band Kalisia wurde '94 von vier Jungs gegründet, die ein Jahr später ihre erste Demo unter dem Titel "Skies" aufnahmen. Bald darauf verschwand die Gruppe von der Musikoberfläche um knappe 15 Jahre später das Album "Cybion" fertigzustellen. Ob tatsächlich die gesamte Zeit daran gearbeitet wurde, weiß ich nicht, wäre aber definitiv keine Schande und durchaus vorstellbar.
Das ganze Album soll laut Band gehört werden wie ein einzelner Song. Nun, genaugenommen sind es 20 Songs, die die Scheibe für geschlagene 71 Minuten Spielzeit im Spieler drehen lassen, jedoch sind die Grenzen absolut fließend: Schaut man nicht auf die Tracknummer, so fallen einem die Übergänge nur dann auf, wenn ein neues musikalisches oder lyrisches Konzept angeschlagen wird.
Unterteilt sind besagte 20 Stücke in 4 Teile à la 5 Songs. Wirft man einen Blick auf die Tracklist, so fällt einem gleich die Detailverliebtheit ins Auge:
01. [Introduction / Domination]
[Part I: Revelation]
02. Aspiration Above [Reception / Translation]
03. Arken Bringer [Union / Construction]
04. Alien Choice [Declaration / Revolution]
05. Awkward Decision [Division / Integration]
[Part II: Elevation]
06. Blinded Addict [Fusion / Rebellion]
07. Beyond Betrayal [Violation / Condemnation]
08. Blessed Circle [Education / Deification]
09. Black Despair [Isolation / Liberation]
10. Blurred Exile [Destination / Alteration]
[Part III: Regression]
11. Cast Away [Damnation / Seclusion]
12. Crisis Bleedings [Illusion / Desperation]
13. Confined Contender [Resolution / Protection]
14. Circuits Distortion [Reconstruction / Intrusion]
15. Contact Experience [Confrontation / Communication]
[Part IV: Extinction]
16. Devices Awakening [Activation / Production]
17. Down Below [Confusion / Resurrection]
18. Distant Chronicles [Realisation / Penetration]
19. Digital Disclosure [Disconnection / Comprehension]
20. Deserved Eternity [Salvation / Connection]
Alphabetisch sortierte Titel, jeweils aus zwei Worten bestehend, die ausnahmslos mit dem Konzept harmonieren. Mir war noch nie nach bloßem Lesen der Tracklist bewusst, dass ich dieses Album unbedingt hören muss, aber hier war mir klar, dass wenn die Musik genauso wundervoll konzipiert ist, mich ein Meisterwerk erwartet. Und das tat es
Zugegeben, die einzelnen Aspekte der Musik sind wenig innovativ; das ganze Album ist ziemlich metallisch (nur war ich der Meinung, dass es hier vermutlich mehr Beachtung findet, zumal es dem Präfix progressiv definitiv gerecht wird) und lässt sich auch locker als solcher bezeichnen. Den gutturalen Gesang und die simplen Gitarrenriffs hat man alle schon mal gehört, was die Musik so innovativ macht ist die Kombination mit allerhand verschiedenen Genres. Nun erwartet man natürlich, dass wenn man schon einen 71-Minutensong vorgelegt bekommt auch die nötige Abwechslung geboten wird; ich kann euch versichern, die ist vorhanden! Beginnen tut das Album mit einem Science-Fiction-Orchestralen Intro (das übrigens keinem der vier Parts zugehörig zu sein scheint), im Laufe der Reise wird dann von klassischem Folk, über Jazz (inkl. Saxophon! ), bis hin zum Swing, viel orchestralem und - selbstverständlich - jeder Menge Metalsubgenres alles besichtigt um jedem, aber auch wirklich jedem Hörer zumindest für die Länge eines Songs zu gefallen. Stellt euch einfach eure Lieblingsmusik - denn ich verspreche euch, die werdet ihr hier irgendwo wiederfinden - vor und gebt dem ganzen eine moderne, epische Science-Fiction Atmosphäre; das ist Kalisia
Der Gesangsstil wechselt eigentlich ständig, aber größtenteils werden wohl die Growls des Leadsängers zu hören sein. Lyrisch wird soweit ich bisher gesehen habe auch einiges geboten. Liest man die Texte ebenso wie man das Album hören sollte, nämlich an einem Stück, so ergibt sich eine ganz eigene Geschichte, die wohl irgendwo in der Zukunft angesiedelt ist. Es geht um Menschen, deren Technologie und Aliens (!), denen extra für dieses Album eine eigene Sprache entwickelt wurde (!!), die auch an einen Stellen benutzt wird. Erzählt wird das ganze in Dialogen - also kaum Reime, Refrains, eine ganz normale Geschichte, kein Songtext im traditionellen Sinne.
Übrigens: Auf dem Album gibt es zahlreiche Gastauftritte, wie Paul Masvidal, Angela Gossow und Christophe Godin, die allesamt am Cynic Cover "How Could I" mitgewirkt haben - leider mit Drumcomputer, auf dem Album gibt es dann einen echten Schlagmann.
Und und und...
Wenn ihr diese Sphäre von allen Seiten betrachten wollt, stellt euch auf einen Längeren Zeitraum ein, nicht zuletzt, da jeder Durchgang über eine Stunde (1:11 um genau zu sein) Spielzeit benötigen will. Ich für meinen Teil bin zwar selbst noch weit davon entfernt mit diesem Album abgeschlossen zu haben, fand es aber bisher schon sehr inspirierend und lehrreich. Meine wärmsten Empfehlungen an jeden, der zuviel Zeit hat!
http://kalisia.free.fr/
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