Vielfach sieht man sog. "kalte" Lötstellen von Unerfahrenen. Dabei handelt es sich mehr oder weniger um ein "Ankleben", das aber keinen zuverlässigen elektrischen Kontakt gewährleistet. Beim richtigen Löten entsteht zwischen den Kupferadern und den Lötfahnen (z.B. der Stecker) eine intermetallische Verbindung, die sehr dauerhaft, elektrisch einwandfrei und auch mechanisch belastbar ist. Diese Verbindung kommt aber nur unter entsprechender Prozeßtemperatur zustande. Unterhalb dieser Temperatur gibts die "kalten" ....
Also müssen die am Lötprozeß beteiligten Teile heiß genug sein, aber auch nicht zu lange, da sonst Isolationsmaterialen verkokeln können; im Extremfall hast Du Verbindungen geschaffen, die Du gar nicht wolltest. Lötstellen mit ausreichender Temperatur - ich will es mal so sagen - saugen das Lot gewissermaßen. In einigen Fällen - z.B. bei minderwertigen Steckern, die schon lange irgendwo herumliegen - kann es Sinn machen, die Kontaktflächen vorab zu reinigen (Bürste, Messerchen oder so), da Oxidationsschichten das Zustandekommen der intermetallischen Verbindung behindern.
Lote: Ich verwende ausschließlich bleihaltige Lote (zu erkennen an den Buchstaben Pb (chem Zeichen Plumbum - Blei); siehe die Stannolrolle oben von primelinus). Das Blei ist ein prima Bestanteil; es erlaubt relativ niedrige Prozeßtemperaturen im Vergleich mit bleifreien Loten. Und wird im übrigen bei sicherheitssensitiven Systemen nach wie vor eingesetzt wg. der hervorragenden elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Lötverbindungen.
Du ahnst sicher, Löten ist schon eine kleine Wissenschaft.
Ich verwende eine Lötstation, die die Temperatur der Spitze des Lötkolbens in etwa konstant hält. Achte auch darauf, daß Du eine sog. zunderfreie Lötspitze bekommst, sonst wirst Du Dir am Anfang viel Verdruß einhandeln. Ein kleines Schwämmchen, daß man vorher naß macht und in jedem Elektronikladen bekommt, tut gute Dienste beim gelegentlichen Abwischen der Lötspitze (oxidierte Flußmittelreste...).
Der Mensch an sich hat zwei Hände, was bekanntlich manchmal zu wenig ist. Eine dritte Hand - bekommst Du auch im Bastelladen - ist eine überaus praktische Sache, soweit sie standfest genug auf dem Tische steht. Stell Dir vor: Deine eine Hand hält den Stecker und das Kabel, die Lotrolle steht auf dem Tisch, Du balancierst das Ganze zum Lotfaden und lötest dann mit der anderen Hand: Fingerakrobatik. Nicht selten hört man solche Leute fluchen, weil sie sich schon wieder die Finger verbrannt haben.
Übe an einfachen Lotverbindungen: löte doch mal zwei Litzen aneinander, sodaß eine glatte, schön glänzende Lotoberfläche entsteht. Good luck.
Viele Grüße