Jumbo Bundstäbchen vs. Fretlesswonder

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Devilish
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Heute hab ich mir noch eine zusätzliche Strat bestellt und dabei ist mir aufgefallen, dass selbst als Vintage bezeichnete E-Gitarre heute schon Medium-Jumbo Bundstäbchen verbaut haben. Andere E-Gitarren oft auch Jumbos.

Kommt es mir nur so vor, dass das Thema "Fretless-Wonder" langsam in Vergessenheit gerät? Ich wundere mich nur, weil ich schon bei Medium-Jumbos das Gefühl habe, ständig durch "Eisenbahngleise" gestört zu werden bzw. dass die Saiten mehr ins Fleisch schneiden, durch die höhere Saitenlage. Den Kontakt zum Griffbrett empfinde ich auch als angenehm. Oft lese ich, dass Jumbos ein schnelleres Spiel erlauben. Seltsam. Ist das einfach nur so ein Modeding aus der Metalarea oder wie steht ihr dazu?

Ich bin nur froh, meine Gitarrensammlung aus älteren Jahren "komplett" zu haben. Damals gab es das so noch nicht.
 
Ich wundere mich nur, weil ich schon bei Medium-Jumbos das Gefühl habe, ständig durch "Eisenbahngleise" gestört zu werden bzw. dass die Saiten mehr ins Fleisch schneiden, durch die höhere Saitenlage.

Von diesen ganzen Bezeichnungen wie Jumbo, Vintage, Medium usw. kannst du in der Praxis nicht automatisch auf die Bundhöhe schließen.
Ein Edelstahljumbo 2,6x1,2 ist schon mal serienmäßig niedriger als z.B. meine Lieblingsbünde 2,2x1,4, die damals mal "eher Vintage" waren, von der Breite her.
Oder normale Jumbos 2,6x1,2 die etwas großzügig abrichtete wurden, können durchaus niedriger als ein Standard-Vintage 2,0x1,2 sein.

Gibt etliche weitere Konstellationen, soll nur Beispiel sein.
Wenn was "ins Fleisch schneidet" drückst zu zu doll. Eigentlich braucht man kaum drücken und ein aufrichtig extremer Hornhautpanzer:D ist auch nicht nötig.
 
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Den Kontakt zum Griffbrett empfinde ich auch als angenehm.

Ich spiele seit tausend Jahren schon Jumbos (oder mindestens Medium-Jumbos) deswegen meine Frage:

Sollte man selbst bei niedrigen Bünden und ordentlicher Spieltechnik nicht noch Luft zwischen Saite und Griffbrett haben? Bzw. Würde das nicht auf zuviel Druck in den Fingern hindeuten?
 
Naja, ich spiele seit 30 Jahren. Ich wollte damit nur sagen, dass ich die Berührung mit dem Griffbrett z.B: beim Vibrato nicht als störend empfinde. Es fällt aber schon auf, wenn man sich die Detailbilder der Gitarren von der Seite anschaut, dass die Bundstäbchen heute schnell doppelt so dick sind wie früher und das liegt nicht am Schliff. Ich habe eine PRS Kopie und da fällt es mir besonders auf. Gerade in den hohen Bünden wird es sehr eng, weil die Jumbos nicht nur hoch sondern auch breit sind.

Ggf. liegt es auch einfach nur daran, dass ich vor ca. 30 Jahren wegen eines JTM45 ich in einem Vintage Gitarrenladen war und der Händler riet mir damals, ich solle doch diese Gibson Les Paul im Schrank da mal spielen, sie wäre ein Fretless Wonder. Das habe ich bis heute in Erinnerung und hat mir gezeigt, wie eine Gitarre eigentlich sein muss. Damals noch recht unerfahren aber ich konnte darauf spielen wie ein "Meister" ;) Meine Vorliebe für SGs brachte mich da eh immer hin, obwohl selbst heutige auch höhere Bundstäbchen haben. Ich besitze eine gebrauchte 20€ Strat von Vision, eigentlich müsste sie totaler Schrott sein, aber sie spielt sich besser als meine ehemaliger American Standard, hat Bundstäbchen die man "kaum sieht" und eine super niedrige Seitenlage bei flachen Hals und recht ebenen Griffbrett, Ein Traum. Glück gehabt.

Ggf. liegt es aber auch einfach nur daran, dass heutige Gitarren kaum mehr "Ebenholz" am Griffbrett haben und dann bei gröberen Holz das Gleiten fehlt. Dann macht man die Bünde hoch und alles passt wieder :) Wenn ich da an meine alte Gibson Lucille denke, traumhaft. Der Meister wusste schon warum ... obwohl die Bundstäbchen dort auch flach/breiter und etwas höher waren ;)
 
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Also ich denke, das Ebenholzgriffbretter heute wesentlich weiter verbreitet sind als zu "Fretless Wonder" Zeiten.
Bei der E-Gitarre spiele ich auch nur Medium-Jumbo aufwärts seit mehr als 40 Jahren.
Aber halt Strat-Mensuren. Bei kürzeren Mensuren wie bei Gibson oder PRS kann man überlegen, ob man bei den oberen Bundstäbchen nicht auf schmalere aber gleich hohe Bundstäbchen geht, um mehr Platz zwischen den Stäbchen zu haben.
 
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So schön sich das in der Theorie anhört und vielleicht auch spielt, sind Gibson Gitarren der Fretless Wonder Ära IMO nicht ohne Grund, eher unbeliebt. Ich kann mich auch erinnern, dass ich mal in den 90ern so eine Gibson ES-Vollresonanz Gitarre gespielt hatte und von der Bespielbarkeit einfach nur gefasht war.
Doch als ich vor kurzem noch mal das Vergnügen hatte, solch ein Instrument ausprobieren zu können, war ich extrem ernüchtert.
Die Kontrolle bei Bendings ist sehr schwer und man rutscht extrem leicht über die Saite weg.
Wahrscheinlich hatte ich in den Neunzigerjahren auch vorher noch kein so hochwertig gearbeitetes Instrument gespielt und kannte nur die Qualität der grausigen Herticaster und damals noch alles andere als perfekten Japan Strat-, Tele- und LP-Kopien.
Das zweite Problem ist, dass diese Fretless Wonder Gitarren unter Intonationsproblemen leiden: Durch die breite Auflagelagefläche verschiebt sich der Saiten-Auflagepunkt und man hätte eigentlich auch die Bundschlitze dementsprechend versetzen müssen. Die blieben jedoch an der „berechneten“ Stelle.
Bei dünnen Fender Spagettie Bünden ist das weniger ein Problem. Aber da kann ja jeder, der keine Halb- oder gar Ganzton- oder mehr Bendings spielt, sich solche Bünde einsetzen lassen.

Letztlich ist die niedrige Saitenlage aber nur „gefühlt“ besonders niedrig. Saiten-Buzz oder -klirren aufgrund zu niedrigen Abstand zwischen Bund und Saite, ist unabhängig von der Bundhöhe. Doch genau dieser Abstand ist entscheidet, wieviel Weg und Kraft für das Greifen eines Tons erforderlich ist.
 
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Meine LP Custom hat auch Fretless-Wonder Bünde. Ich mag das. Aber ich mag ebenso sehr Extra-Jumbos oder Fender's Spaghetti Bünde. Wichtig ist mir nur, dass die Bünde korrekt abgerichtet sind und der Hals keinen Twist hat! Ich bin da aber recht schmerzfrei.
 
habe alle meine gibsons gemessen... = 1,2mm
 

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