+1 für Edelstahl-Jumbos oder -je nach Spielweise- Edelstahl-Mediumjumbos !
Die wohl dünnsten Hälse überhaupt in Seriengitarren baute -nachdem, wie von
@crazy-iwan absolut zutreffend vermerkt, Charvel damit um 1980 in den extrem teuren Superstrats San Dimas angefangen hatte- Ibanez ab 1987 in die RG-Serie ein, den sog. Wizzard-Hals. Diesen ectrem dünnen Hals stattete Ibanez mit Jumbos-Frets aus. Dieses Konzept machte Ibanez in den Jahren ab 1987 zum Weltmarktführer, die Serien RG und JEM schlugen voll ein. So falsch kann die Kombination also nicht sein.
Hintergrund waren die damalig besonders beliebten Spielweise, bei denen Tappings, Sweepings, Shredding und starke Bendings eine große Rolle spielten, es sollte mühelos eine hohe Geschwindigkeit im Spiel unterstützt werden, das geht mit dünnen Hälsen und Jumbos einfach besser.
Auch den Beitrag von
@Kluson unterstütze ich voll: Edelstahl als Bundstäbchenmaterial ist toll. Sie sind zwar für den Hersteller wirklich nicht einfach zu bearbeiten/einzusetzen, aber für uns User bieten sie abgesehen vom höheren Preis nur Vorteile. M.E. war PRS das erste Großunternehmen, das serienmäßig Edelstahlbünde in seine "Cores" (also die teuren USA-Serien) einbaute. Neben dem von Kluson beschriebenen guten Spielgefühl finde ich noch wichtig, dass diese im Gegensatz zu allen anderen Bundmaterialien nahezu überhaupt nicht verschleißen! Eine PRS aus den 80ern wird regelmäßig noch Bünde ín einem Zustand aufweisen, der bei anderen Materialien schon nach 1 Jahr zu verzeichnen ist. Durch den fast überhaupt nicht vorkommenden Verschleiß bleiben auch die Bünde schön rund, d.h. die Saite hat eine geringere Auflagefläche am Bund und damit wird der Ton sauberer.
Jumbos können -müssen aber nicht- etwas höher aus dem Griffbrett heraus ragen, deshalb die hier im Thread auch berechtigt aufgeworfene Frage nach einer Verstimmung, wenn Du mit hohem Druck auf die Saite spielst. Ich konnte das bisher nicht recht nachvollziehen, da ein Jumbo allenfalls winzige Bruchteile eines Milimeters höher steht, als ein normaler Fret, wohingegen die Saitenlage (Höhenabstand der Saite zum Griffbrett) eine ungleich höhere Rolle spielt, hier wird ja um volle Milimeter variiert.
Generell muss ich sagen, dass ich in diesem Thread mal wieder merke, wie fundiert Antworten im Musikerboard ausfallen, macht richtig Spaß hier!