Jugendsinfonieorchester --> Finger wund

Labipe
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Hallo alle zusammen,

ich spiele seit 2 Jahren in einem Jugendsinfonieorchester und seit letzem Jahr in der 1. Geige, dieses jahr bin ich dann auch noch Konzertmeisterin geworden (Schicksal ^^). Wir spielen u.a. die Unvollendete von Schubert. Wer das Sück kennt, weiß, dass die erste geige in vielen teilen sehr hoch geschrieben ist, knapp 30 Takte sind in der 7. Lage zu spielen. So muss man dann doch mit den einzelnen Fingern ziemlich viel hin und her rutschen, was auf der sehr dünnen E-Saite doch mit der Zeit sehr schmerzhaft wird. An den probenwochenenden spielen wir dann doch mal bis zu 9 Stunden täglich und irgendwie ist der Finger wund. Also nicht so das er blutet, aber es tut halt einfach verdammt doll weh. Und das meist schon am ersten Abend, so das die nächsten Tage kein Vergnügen mehr sind. In 2 Wochen ist Konzert und den tag davor wollen wir noch einmal richtig proben, ebenso den Vormittag vor dem Konzert. Jetzt mach ich mir natürlich schon starke Sorgen um meine Finger - kann ich sie irgendwie schonen? Gibt es irgendwelche Tricks, damit sie sich nicht so wund scheuern? Ich hab den Saiten-Griffbrett-Abstand noch mal nachgemssen, er beträgt bei der E-Saite knapp 3mm, das ist meines Wissens nach völlig in Ordnung, oder?
Es käme ansonsten schon etwas doof, wenn der Konzertmeister am Ende mit blutigen Fingern von der Bühne läuft...
Lg Laura
 
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Hallo Laura,

willkommen hier im board und Gratulation zum Konzertmeister-Posten.
Das ist ein hohes Amt und ich kann da sogar aus (kurzfristiger) Erfahrung sprechen :D

Die 3mm sind noch ok. Die E-Saite kann auch weniger. Normal wäre 2,5mm und für die
ganz Mutigen kann man auch 2mm versuchen.
Jede Geige läßt nach -> die Saitenlage wird im Lauf der Zeit höher.
Vielleicht wäre das mal bei dir einen kurzen Abstecher beim GB wert?

Aus dieser Beschreibung lese ich einen intensiven Übe-Aufwand heraus. Normalerweise machen
hier die Fingerkuppen auch mit. Aber Menschen sind verschieden.
Wenn du deine Fingerkuppen-Hornhaut nach der Abrisshammer-Total-Folter-Nix-für-Weicheier-Methode
aufpimpen willst, dann kauf dir ne billige Mandoline und spiiele die 2h/Tag.
Danach ist Geige nur noch Kindergeburtstag. (ich kenn mich aus :D)

Ich denke, so n paar Blutstropfen sind nicht Saal-tauglich. Dann müßte es schon richtig spritzen.
In der Oper gilt: große Gesten und in deinem Fall: große Pfütze :D


cheers, fiddle


p.s. Konzertmeister:
Für die, die sowas nicht kennen: man braucht am ersten Pult einer Streicherstimme jeweils ein
"Dreamteam". Wer von den beiden den Cefe macht, ist fast egal. Ich kenne beide Posten: Den
Konzertmeister und auch Stimmführer der 2. Geige. Ich empfand das als eine richtige "Last", denn
man ist sozusagen ein Sub-Dirigent. Das ist ne richtige Aufgabe und wer sowas noch nie gemacht
hat, kann sich das auch nicht wirklich vorstellen. Von daher ziehe ich mal grundsätzlich den Hut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Laura,

auch von mir ein "Willkommen hier im Forum" und *Zieh den Hut vor der Konzertmeisterin*

Ich würde dein Problem mal mit deinem Lehrer besprechen und ihn genau auf deine Finger gucken lassen. Vielleicht hast du einen kleinen Technikfehler (den du aber in 2 Wochen nicht ausmerzen kannst :nix: ). Alternativ: trainiere prinzipiell deine Finger mehr - z.Zt. würde ich auch keine Probentage mehr durchhalten :(
Wenn es strukturell ist, hilft dir vielleicht ein Arzt, der vom Fach (Musikerbehandeln) ist

Viel Erfolg wünscht C&B

PS: Nimm fiddle nur da ernst, wo er dir hilft (z.B. bei den Geigenbaufragen sehr ernst - da kennt er sich aus). Freundlichkeit und Empathie sind nur eingeschränkt sein Ding ;) :p - an fiddle, ich hoffe, dass ich das schreiben durfte
 
Ich kenne das Problem, das hatte ich früher, als ich noch E-Stahlsaiten gespielt hatte, hin und wieder. Die scharfe E-Saite hat sich durch die Hornhaut durchgeritzt, das hat man dann auch am Finger spüren können. Seit ich Bratsche spiele und Darm auf der E-Saite ist, habe ich das Problem nicht mehr. Mandoline ist eine Möglichkeit (da tun mir nach ein paar Minuten die Finger weh ;), Gitarre tut es aber auch schon, vor allem mit Stahlseiten. Da hatte sich bei mir in der Zeit, wo ich es noch intensiv betrieben habe, die Hornhaut beinahe verdoppelt :eek:

Gruß
 
Mir ist noch eingefallen, daß du ja geschrieben hattest ".. lange Strecken 7. Lage".
Hier machen sich geringe Unterschiede der Saitenlage auf der E schon stark bemerkbar.

Mein halbernstgemeinter Vorschlag, die Fingerhornhäute zu trainieren, ist in 2 Wochen
nur schwer umsetzbar. Aber ich denke, daß da bei dir mittelfristig auch noch mehr geht.
(muß ja nicht undbedingt Mandoline sein.. ;))

Die schnelle Lösung ist, die Saitenlage korrigieren zu lassen. Ich denke, das hilft schon sehr.
Den Steg nachzuschneiden ist keine große Sache, da kannst du darauf warten.
Vielleicht macht ihr das sogar in 2 Schritten und du spielst einmal dazwischen.
Diese Sache wird nicht viel kosten.

Eine umsponnene E-Saite würd ich nicht nehmen. Die klingen einfach nicht so brilliant.
Eine blanke E, aber eine dünne/leichte könnte sich auch besser anfühlen.
Das wär eventuell auch noch einen Versuch wert. Die kosten ja auch kaum was.
(btw. die leichten E-Saiten pfeifen nicht so schnell, wie die starken. Tip.)

Nachtrag zu Hornhäuten:
Ich hab da jetzt keinen speziellen Pflegetipp. Wenn die Fingerkuppen einmal richtig dick
waren, dann merkt sich das der Körper und beim Wieder-Neuaufbau geht es schneller.
Wen ich viel übe (Geige, Gitarre, Mandoline, Bouzouki), dann gehen da mal richtige Hornhaut-
Fetzen weg. Ich schaue dann, daß ich die Fingerkuppen glatt bekomme mit ner Nagelfeile, die
so ne rauhe Sandpapier-Oberfläche hat. So bleibt man nicht an den dünnen Saiten hängen.


cheers, fiddle


"Freundlichkeit und Empathie sind nur eingeschränkt sein Ding - an fiddle, ich hoffe, dass ich das schreiben durfte "
- ist doch in Ordnung. :D Aber meistens klappts bei mir, gelle.
 
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