Ich frage mich ein wenig, welche Zielgruppe das genau ansprechen soll.
Diejenigen, die Jordan Rudess wegen seiner Virtuosität verehren, werden wohl wissen oder bald erkennen, dass ein kleines zwei Oktaven-Keyboards sehr knapp bemessen ist, um ihn nachzuahmen.
Ich hatte das Xkey schon mal unter den Fingern und genau wie nahezu alle anderen 25-Tasten-Keyboards ist es zum Festhalten von Ideen für Laptop-(bzw. iPad-)Nutzer brauchbar, aber für anspruchsvolleres Zeug ist man mit anderen Geräten besser beraten. Da Rudess und Progressive Metal so ziemlich der Inbegriff von anspruchsvollem Tastenspiel sind, wirkt das Endorsement für mich schon ziemlich…verwirrend.
Jordan Rudess kann nach jahrelangem Üben sicherlich auf jedem Gerät nach Jordan Rudess klingen, sei es nun eine High-End-Workstation, ein Haken Continuum, eine Keytar, ein Launchpad oder eben ein Xkey. Aber wenn man ihn als Anfänger nachahmen will, legt man sich mit so etwas meiner Meinung nach eher selbst Steine in den Weg. Erst recht mit einem Gerät, bei dem man eher Knöpfe drückt als Keyboard-Tasten spielt.
Würde man das Gerät nun mit Sounds aus dem Top40-Bereich bewerben, die man auch als Anfänger leicht erlernen kann, dann würde ich so etwas verstehen. Einfach ans iPad anschließen, ein bisschen klimpern, dann käme man nah genug ans Original dran und kann sich drüber freuen.
Aber es ist Jordan Rudess, dessen Werke, dessen ganzes Genre so ziemlich das genaue Gegenteil davon ist.
Das ist, als hätte Jimi Hendrix Werbung für eine Ukulele gemacht, die genau wie Electric Ladyland klingen soll.