Johnson T-Caster rebuilding

Slideblues · 07.04.19

Mir ist eine relativ gute und alte Johnson Telecaster in die Hände gefallen... von der Qualität der Bauteile würde ich mal darauf tippen, dass eine aus der Korea Serie ist (aus dem Samck Werk)...

Der "Neck" ist wirklich ein Traum... feines Riegelahorn (kommt leider auf den Bildern nicht so rüber) ... mit einem sehr feinen Palisander Fretboard... die Bünde sind 1A abgerichtet und penibel an den Kanten entgratet...

Der Body ist ein 3 Teiler (Erle, 45 mm stark) und einem schönen Butterscotch Blonde lackiert... sämtliche Fräsungen sind sehr sauber ausgeführt... und der Body hat kleinere "Dings und Dongs" ... das wird auch so bleiben... "real vintage"...

Der Rest der Hardware ist eher unspektakulär... "Topload Bridge" ... Asien Elektrik ... und die guten "Designet by EMG" Pickups... die aber wirklich einen guten Job machen...

Das PG ist auch richtig lecker... 3 lagig und schon schön vergilbt...

Eigentlich wollte ich die Tuner tauschen (sind mit "Johnson" gelabelt).... aber die laufen so weich und gleichmäßig... da wären die (angedachten Kluson tuner) keine Verbesserung...

Ich baue und bastle ja seit mehr als 3 Jahrzehnten an Gitarren... z. T. beruflich... teils als Hobby... und die Johnsen ist wirklich mal wieder ein toller Fang... Keine ausfransten Bohrlöcher, oder Ränder... keine unterschiedlich tief gefästen PU Fächer... usw...

Was soll passieren?

Sie wird eine andere Bridge bekommen... mit einer Saitenführung durch den Body... dazu dann ABM Reiter... und eine bessere Elektrik ... mal schauen... Alpha, Bourns, CTS, Kluson... da habe ich einiges herum liegen... Vermutlich wird sie auch eine "Toggle Switch" Control Plate samt Toggle Switch erhalten... schauen wir mal..

Was die PU betrifft... die EMG's werde ich nicht wieder einsetzen... da ich einige gute T-Caster PU liegen habe... Letztlich bin ich auch noch am überlegen, ob ich die Johnson zur "Esquire" transformiere..

Auf alle Fälle muss Alles mal ordentlich geputzt und geölt werden...

Comming Soon...

Gast268730 · 08.04.19

Klasse Gitarre ein Freund hat die auch, war seine erste.
Super verarbeitet.
Klingt auch mit den original PUs ganz ordentlich.

Slideblues · 08.04.19

das kann ich so unterschreiben... :great:

Ich bin vorhin angefangen den Neck komplett vom Lack zu befreien...

Außerdem habe ich ein schwarzes Bakelite Pickguard geordert ... 5 Loch, ohne PU - Ausfräsung.. es wird also eine "Esquire" Style werden... mit Spezialschaltung...

1 Pickup , Vol. und Tone- Poti, 3 Weg Schalter und 3 verschiedene Tonkondensatoren ...

Slideblues · 09.04.19

Ich habe mich heute mal des Necks angenommen.... der Lack ist komplett runter und die Oberfläche wurde - im Wechsel - geölt und geschliffen... Das Fretboard ist gereinigt und ebenfalls mit Öl versorgt worden...

Ferner habe ich die Bohrungen für die Tuner verschlossen (mit 10 mm Hartholzdübeln)... die Löcher werde ich neu bohren .... und zwar so, dass sie eine Bohrung von 8 mm erhalten und nur am unteren Ende soweit auf 10 mm gesenkt werden, wie es für die Tuner notwendig ist...

Slideblues · 10.04.19

Ich habe mich für folgendes Wiring entschieden....

50's Wiring (1 Pickup) mit einem Toggle Switch und 2 Tone Kondensatoren...

Schaltstellung 1 (oben)... 22nF Tone Cap
Schaltstellung 3 (unten) 47nF Tone Cap

Steht der Schalter in der Mittelposition werden beide Kondensatoren parallel geschaltet und es ergibt sich ein Wert von (Toleranzen) ca. 69nF ...

Slideblues · 13.04.19

Neck und Body sind wiedervereint...

der Neck ist jetzt schön seidig matt...

Die Halsschrauben habe ich durch Blechschrauben in VA ersetzt (4,2 x 45 mm)..

Der Neck sitzt ohne Spiel in der Halstasche...

Ein einlagiges, mattschwarzes PG "Esquire Bakelite" ist in Arbeit...

Slideblues · 13.04.19

... und die Elektrik der Johnson "Esquire"....

20 Jahre alte Control Plate (die hat schon einiges hinter sich)...

"Monster" PU:

Roswell TE6-B "Quarter Pount TE" (DCR: 15K - 1/4" Alnice 5 Magnete)

der "geht" eindeutig in die P90 Richtung "Fat and Dirt"... Nix für Kuschelrock...

Von daher auch 500K log. Potis für Vol. und Tone (Bourns)...

Göldo Toggle Switch und (wie weiter oben beschrieben) 2 Tone Kondensatoren...

käptnc · 13.04.19

Hallo, ich hab genau die gleiche Johnson-Tele nur mit Ahorngriffbrett, damals neu gekauft. Bei meiner hab ich auch gebohrt und die Saiten durch
den Korpus geführt, hat aber klanglich nichts verändert. Mein Lieblings-PU war der Neck-PU. Mit der hab ich als Hauptgitarre 10 Jahre in der Band gespielt war in der Band immer meine Lieblingsgitarre (hab sogar meine echten Fenders verkauft).
Meine hat übrigens ich glaube 2002 bei Ebay 79€ gekostet.
viel Spaß

Slideblues · 13.04.19

käptnc schrieb:
viel Spaß

Danke...

und was die Saitenführung betrifft... bin ich tatsächlich auch noch am überlegen.... habe den "Eingriff" ja schon X Mal gemacht und konnte eigentlich auch nie wirklich einen gravierenden Unterschied feststellen... Auf alle Fälle wird es die guten ABM VCS Saddles geben...

Slideblues · 13.04.19

So.... das PG ist auch drauf.... da passte tatsächlich zu 99% das "American Standard" Maß... ...lediglich am Hals musste ich noch einen Millimeter an Material (vom PG) abtragen ... die alten Schraubenlöcher sind zu... und die Control Plate passt (mit einer minimalen Versetzung) auch super...

Slideblues · 13.04.19

Heute war ich ja richtig produktiv... ein neuer (Knochen-) Sattel ist gefeilt und eingepasst und die "String Through" Bridge ist justiert... die Saiten laufen exakt gleichmäßig an der Griffbrettkante.. Ich werde die Saiten doch durch den Body führen... ansonsten passt der Winkel nicht optimal für die ABM Saddles...

Slideblues · 16.04.19

Ich habe mich mal eben über die 'String Through' Bohrungen her gemacht... Da ich diesen Eingriff schon relativ oft gemacht habe, waren Zeit und Aufwand überschaubar...

Ich mach das mal als kleines Tutorial.. :great:

1. Brücke montieren und mittig ausrichten...
2. Anhand der Bohrungen in der Brücke die Löcher kurz "anbohren"...
3. Mit Hilfe einer Bohrlehre (4 mm Bohrer) die äußern Löcher durch bohren, die 4 anderen Löcher ca. bis zur Hälfte / Dreiviertel bohren
4. Brücke abschrauben und mit Hilfe von 2 4 mm Bolzen /Schrauben an den Löcher fixieren
5. Die übrigen 4 Löcher wieder nur "anbohren"
6. Brücke entfernen und die Löcher mit Hilfe der Bohrlehre durch bohren...
4. Die Löcher nach und nach auf das Maß für die Hülsen bringen (hier 8,00 mm)

Wie auf den Bildern zu sehen ist... sind die Löcher absolut "in line"...

Slideblues · 17.04.19

.. und noch mal Tip des Tages....

auch wenn es nicht "zünftig" ist... ich spendiere "Vintages Style T-Caster" Brücken gerne noch 2 weitere Schrauben (in diesem Falle 2,2 mm VA Schrauben)... was für mehr Sustain sorgt, da die Brücke besser und komplett am Body "haftet" ...

käptnc · 17.04.19

Dann zeig ich dir mal meine Johnson. Ich hab bei mir die Brücke nicht geradlinig gebohrt sondern so daß die Saiten weniger Knickstellen
haben. Außerdem hab ich eine XLR-Buchse eingebaut. entschuldige die schlechten Photos.

Viele Grüße

Slideblues · 17.04.19

Danke für die Bilder... ich habe ja die ABM VCS-Saddles montiert und die brauchen schon einen relativ geraden Saitenzug .... wie halt beim Original... als Klinkenbuchse ist diese hier verbaut, die ich schon in X Gitarren montiert habe...

käptnc · 18.04.19

Hast du die Johnson vorher ausprobiert? Mich würde der vorher-nachher Vergleich interessieren, Meine hat einen ziemlich wuchtigen, dicken
Hals den ich aber gerne mag. Ich hab meine an Schluß nur noch direkt über den Power-Mixer gespielt, daher die XLR-Buchse / war bei mir mit
symmetrischer Leitungsführung einfach Störungsärmer.

viele Grüße

Slideblues · 18.04.19

käptnc schrieb:
Hast du die Johnson vorher ausprobiert

natürlich habe ich die Tele vorher auch mal getestet und fand die originalen "By EMG" gar nicht mal so schlecht... Den neuen PU.... mit einer Induktivität von 8 Henry und einem DCR von über 15K habe ich mal Testweise angeschlossen... das ist ne ganz andere Hausnummer...

und wo ich gerade bei der Elektrik bin... Ich hatte den PU ja nach meiner "3 Tonecap" Schaltung verdrahtet und festgestellt... dass weder die Potiwerte noch die Cap's optimal waren.... Gut..... da es dies so noch nicht gibt, ist halt testen angesagt....

ich bin letztlich bei folgenden werten gelandet.... Vol. Poti 250k log., Tone Poti 1 Meg. Log ... Tone Cap.. 2,2nF und "50's Wiring" + der Möglichkeit noch einen 22nF Cap parallel - in die Tonreglung - zu schalten...

Die Control Plate habe ich selber gebaut... (30 x 2 mm Alu)...