John Patton: Ding Dong (Understanding, 1968)

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Pit-PB
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Liebe Experten,

da spielt er synkopierte Basslinien, die ich sehr erfrischend finde.
Heraushören ist eine Sache, ja.
Gibt es das vielleicht schon notiert? Weiß jemand mehr?

Danke für jeden Tip,
Pit
 
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Gibt es das vielleicht schon notiert?

Glaube ich nicht.
Das ist ja klassischer Organ-Trio-Jazz und da genau transkribieren, was er so 5 Minuten lang aus dem Hand- und Fußgelenk (ja!, siehe unten) gespielt hat, wirst Du wohl nirgends finden.
Das gute am Organ Trio ist, dass es abgesehen vom Schlagzeug nur noch in diesem Fall ein Saxophon gibt und man relativ gut hören kann, was die Orgel so spielt.

Vor allem wiederholt sich da ein synkopiertes Pattern - ganz am Anfang mit dem tiefsten C, später dann das C eine Oktave höher (habe aber jetzt nicht alles genau durchgehört).
Erschwerend beim Hören kommt evtl. der Foldback des 16' in der untersten Oktave zum Tragen und all diese Eigenheiten wurden von Jimmy Smith und seinen "Nachfolgern" zur Meisterschaft getrieben.


Das ist eindeutig der typische Left-Hand-Bass, natürlich wie üblich durch das Pedal unterstützt, wenn Du stilecht spielen willst.
Da werden eigentlich nur meist beliebige tiefe Töne kurz angetippt, um eine Art "Anzupfeffekt" wie beim Kontrabass nachzuahmen und das gibt dem Ganzen einen unglaublichen zusätzlichen Punch und Drive und setzt - je nach Tonlänge - Akzente. Auch ohne Anschlagdynamik.

Hier jedenfalls die schmucklos notierte synkopierte Basslinie - die Abwandlung mit dem tiefen und hohen C habe ich mit einem Pfeil markiert. Das kann aber alles recht locker gehandhabt werden.


ding-dong-patton-bass.png

Dieses Muster wiederholt sich und wiederholt sich und wiederholt sich. Da müsstest Du schon relativ weit mit kommen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Obwohl es ja gut liegt ...


So?
https://www.dropbox.com/s/euxuowigib20sof/John-Patton_Ding-Dong_Understanding.capx?dl=0

Pit

... und alte Organistenregel besagt, möglichst viel in die Füße zu legen, damit man die Flossen frei hat.
Spiele ich den Groove mit der linken hand ist das ja auch schon tricky. Ich dachte, als Entlastung wäre das für Pattons ökonomisches Voicing bestimmt angemessen. Der spielt ja keinen Ton zu viel, so finde ich. Sehr präzise - Meisterschaft eben.
 
Zuletzt bearbeitet:
... und alte Organistenregel besagt, möglichst viel in die Füße zu legen, damit man die Flossen frei hat.

Nein, eben nicht - bzw.: kommt drauf an.
Es gibt große Könner mit dem Pedal (Dennerlein, Scott, ...), aber aus physiologischen Gründen kann man mit dem Pedal nicht so grooven wie mit der linken Hand.

Wir reden jetzt wohlgemerkt von der Jazz-Orgel, nicht von der klassischen Pfeifenorgel. Dort spielt man ja teilweise sogar bewusst manualiter spielbare Sätze trotzdem mit Pedal, weil's besser klingt. Aber das ist ja eine andere Baustelle.

Jimmy Smith, "Groove" Holmes, Jack McDuff, John Patton, Dr. Lonnie Smith usw. und ihre modernen Nachfolger wie Joey D. spielen definitiv Left Hand Bass mit der beschriebenen Tap-Pedalunterstützung. Außer bei langsameren Stücken und evtl. mal zur Überbrückung, Ausnahmen gibt es ja immer.
Will meinen: Diese Größen spielen Left Hand Bass, nicht weil es leichter ist und sie mit dem Pedal nicht so zurechtkommen, sondern weil es besser klingt (bzw. so, wie sie es wollen), mehr groovt und schiebt.
Wenn Du Ihren Stil kopieren möchtest, dann führt kein Weg an Left Hand Bass vorbei.
Und, ja, das muss man natürlich üben...

Viele Grüße
Torsten
 

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