Hallo 2 bad,
ich finde deine stimme ganz toll und ich finde sie auch gefühlvoll und warm und
weich. die intonation hört sich für mich absolut sauber an und ich beneide dich um diese schöne klangfarbe.
ich bin musikalischer laie und möchte dir dennoch meine ideen zu deiner aufnahme erzählen, damit du selbst schaust, ob du was damit anfangen kannst.
Ich hab überlegt, wo das „monotone“ herrührt, und denke, es liegt zum einen daran, dass deine energie gleichbleibend etwas zu niedrig ist. such dir die 3 stellen, die dir in dem lied am kraftvollsten erscheinen, und gib diesen mal mehr energie, vielleicht verändert das was.
zum anderen denke ich, du versuchst deine sprache viel zu sehr dem tonmaterial anzupassen.
dadurch sind die betonungen oft befremdlich und das nimmt dem song und der stimme die lebendigkeit.
wir SPRECHEN ja auch nicht alle worte mit genau gleichem abstand, so kommen die worte halt auch zeitlich nicht jeder exakt auf die töne, wie sie im notenmaterial stehen. du legst dein worte zu exakt auf den ton und das nimmt den textfluss.
dazu kommt in diesem song erschwerend, dass sehr oft unbedeutende worte oder silben auf dem 1 betonten schlag liegen, oder tonlängen entsprechen nicht der kurzen oder unbetonten vokal oder silbe.
ich nehm mal die erste strophe, damit du verstehst, was ich meine.
ich hab gedacht ich hab sie abgehängt
(denk hier ab dem ersten wort zum abgehängt hin, das “hab“ ist unwichtig, nimm es zurück, und es ist ein kurzes „a“ bei hab, genau wie bei abgehängt, du sprichst ja auch nicht aaaabgehängt.
aber sie holt mich immer wieder ein
(hier ist „aber“ falsch betont, auch hier gleich zum „immer“ hinwollen/ hindenken)
sie tut mir bis heute weh und
hat mich sooft abgelenkt
(sie nicht betonen, sondern zum weh.
nach „und“ nicht atmen. wenn du atmen müsstest dann vor und, aber du brauchst echt nicht so viel atmer, denke ich.
lass sie weg, wenn die aussage zusammen gehört.
vielleicht brauch ich noch mehr zeit
(hier dem „vielleicht“ (falsch betont) keine betonung geben, sondern zu zeit hinwollen)
noch ein beispiel:
ich willein ozean
hier wäre es gut das e neu anzusprechen,
wiLLEin hört sich seltsam an
die betonung muss hier unbedingt vom EIN weg hin zum ozean...
es geht nicht drum, dass du einen oder zwei ozeane willst, sondern dass du nicht nur ein meer willst, sondern einen O Z E A N !!!
nach „ein meer zwischen mir“ (hier atmest du immer) diese atmer würde ich auch unbedingt ersatzlos streichen, weil sie den satz unnatürlich zerpflücken.
wenn das nicht ginge, dann denke den satz trotzdem weiter, aber ich glaub, es dürfte kein problem sein.
dabei belasse ich’s mal, vielleicht hilfst dir und du hast lust, damit zu experimentieren. viel spaß!
Herzlichen gruss
Karin