Jetzt fang ich an

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Jetzt fang ich an

Im Sommer wär es jetzt noch hell gewesen.
Auch fehlen mir die Mauersegler sehr,
ich liebe das Gekreisch der kleinen Wesen.
Im Frühling kommen sie ja wieder her.

Jetzt fang ich an, den bunten Herbst zu mögen,
nun, wo die Macht des Winters sich schon zeigt.
Die Sonne zieht in immer klein’ren Bögen,
ihr Licht färbt Blätter nicht aus Unvermögen.
Es färbt sie, bis das Leben schweigt.


An Zweigen hängen Tropfen starr und gläsern,
die schmelzen erst am Mittag, wenn es taut.
Schwer liegt der erste Raureif auf den Gräsern.
Es nebelt noch, wenn spät der Morgen graut.

Jetzt fang ich an, den bunten Herbst zu mögen,
nun, wo die Macht des Winters sich schon zeigt.
Die Sonne zieht in immer klein’ren Bögen;
ihr Licht färbt Blätter nicht aus Unvermögen.
Es färbt sie, bis das Leben schweigt.


Die Kinder sehnen sich nach Schnee von Herzen,
schön weiß und tief, genug zum Schlittenfahrn.
Und bald beginnt die Zeit der hellen Kerzen
und wieder länger wird die Sonnenbahn.

Jetzt fang ich an, den bunten Herbst zu mögen,
nun, wo die Macht des Winters sich schon zeigt.
Die Sonne zieht in immer klein’ren Bögen;
ihr Licht färbt Blätter nicht aus Unvermögen.
Es färbt sie, bis das Leben schweigt.
 
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Liebe @Teestunde, hab dich schon sehr, sehr vermisst! :) „Jetzt fang ich an“ ist ein toller Titel. Er passt in mehrere Hinsicht: er deutet auf ein Ärmelhochkrempeln, auf das nahende Weihnachten, auf den Triumph einer Schreibsucht oder eben auf einen völlig neuen Versuch. Denn man wird ja auch nicht dümmer von einer Pause.

Ich glaube, ich erkenne deinen Stil mit geschlossenen Augen. Weil du ihn perfekt und einmalig beherrschst! Und er dich! :) Was will man eigentlich mehr…:unsure:

Wie auch immer, du hast mir sehr gefehlt! :love:
 
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Liebe @Teestunde
ich schließe mich da dem geschätzten @Jongleur nur allzu gerne an!

Dein Ton, Deine Beobachtungen und deren Umsetzung in Sprache, die Geschichten, die Du erzählst und was Du in sie hineinwebst, zeigen zuverlässig Wirkung, machen Deine Texte aus und eigen.

Mehr davon!

Ein Wort ist mir beim Lesen aufgefallen, und das betrifft dessen Ton und das, was mitschwingt: "Schwer liegt der Rauhreif auf den Gräsern".
Für mein Empfinden liegt eher so etwas wie Schnee schwer auf etwas - Rauhreif legt sich für mich eher wie ein Überzug auf Gräser, von weitem weiß, aus der Nähe eher ins Durchsichtige spielend.
Wie wäre es mit "Leicht" oder "Leicht noch"? Dies würde die Herbstzeit auch noch mehr gegenüber dem Winter abgrenzen.

Herzliche Grüße und welcome back!

x-Riff
 
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Rauhreif legt sich für mich eher wie ein Überzug auf Gräser
Lieber x-Riff, da muss ich dir widersprechen. Auf dem Bild siehst du ein wunderschönes Beispiel für Raureif aus dem letzten Winter. Die Pflanzen trugen schwer an dieser zauberhaften Last. LG
Eisblumen komp.jpg
 
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Lieber @Tygge
das Bild, das mir vor Augen schwebte, war eher dieses:
grass-545153_1280.jpg

Im Winter kann es anders aussehen - so, wie in Deinem gepolsterten Bild. In meinem Verständnis geht es bei der zitierten Textstelle um den Herbst und den sich anbahnenden (und nicht den vollendeten Winter). Aber natürlich ist die Bandbreite von Rauhreif groß und demzufolge ist vieles möglich und sagbar.

War halt meine Assoziation und mein Hinweis dazu und kein "das geht so aber nicht"-Aufruf.

x-Riff
 
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und kein "das geht so aber nicht"-Aufruf.
Das habe ich auch in keiner Weise so verstanden.
Schwer liegt der erste Raureif auf den Gräsern.
Nur passte die Zeile in dem Text so gut zu meinem inneren Bild von Raureif, dass ich deinem Einwand etwas entgegensetzen wollte. Um es nicht zu einer theoretischen Diskussion ausufern zu lassen, habe ich fix das Bild hier reingestellt und ich denke, das die beiden Fotos zeigen, wie breitgefächert das Bild von Raureif sein kann - auch schon im Herbst. Fakt ist, dass ich Teestundes Vers, den von ihr beschriebenen Kontrast von zartschwerem Raureif auf biegsamen Gras, sehr schön finde.
LG
 
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Ja, leider bin ich weiterhin pausenbedürftig. Schade. Danke für die nette Kritik.
Schreib doch mal ein Liebeslied für deine Pause…liebenswürdig, erleichtert, spöttisch und mit leiser Ironie gegenüber falschen Erwartungen!
 
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Wow, diese Lyrics haben mich echt berührt!

Ein paar Gedanken dazu:

  1. Die Struktur mit dem wiederkehrenden Refrain "Jetzt fang ich an, den bunten Herbst zu mögen..." ist echt stark. Es unterstreicht die schrittweise Akzeptanz und sogar Wertschätzung der neuen Jahreszeit.
  2. Die Bildsprache ist wahnsinnig reich. Von den Mauerseglern über Raureif und Nebel bis hin zu Kerzen und Schlittenfahren - man kann die Jahreszeiten förmlich vor sich sehen und fühlen.
  3. Der Vers "Es färbt sie, bis das Leben schweigt" hat es mir besonders angetan. So eine poetische Art, das herbstliche Farbenspiel und das langsame Absterben der Natur zu beschreiben.
  4. Ich liebe den Kontrast zwischen der Melancholie des schwindenden Sommers und der vorfreudigen Erwartung des Winters, besonders aus Kindersicht.
  5. Die Erwähnung der "immer klein'ren Bögen" der Sonne ist ein schönes astronomisches Detail, das die Veränderung der Jahreszeiten wissenschaftlich untermauert.
 
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