Als JMJ in den späten 90ern in Berlin gespielt hat, war die Waldbühne voll. Und die ist wirklich groß.
1993 war zwar nicht die späten 90er, aber das war Jarres einziges Konzert im Rahmen der
Europe In Concert-Tour, das so schnell ausverkauft war, daß es wiederholt werden mußte. Und es waren Jarres erste und für die nächsten fast vier Jahre einzigen Deutschlandauftritte, nachdem das Düsseldorf-Konzert im Juni 1994 eine Woche vorher gecancelt wurde.
Zum Thema: Ich bin einer der größten Jarre-Fans hier. Als solcher definiere ich Jarre aber nicht nur durch
Oxygène und
Equinoxe und vielleicht
Magnetic Fields. Ich mag ebenso den Jarre der 80er und 90er von
Zoolook bis
Metamorphoses, auch wenn er mit jedem Album damals seinen Sound umgeschmissen und neu definiert hat.
Also muß ich sagen:
- Es muß von Jarre sein. Wenn es nicht von Jarre ist, ist es nur zu offensichtlich abgekupfert. Und das geht gar nicht. Es gibt nur einen Jarre und wird immer nur einen geben.
- Es muß nicht sklavisch wie Oxygène und Equinoxe klingen.
- Im Gegenteil, ich finde es gut, daß Jarre sich musikalisch weiterentwickelt hat. So sehr ich die beiden großen Alben der 70er mag, so würde es mir nicht gefallen, wenn Jarre bis heute immer denselben Stil und denselben Sound gespielt hätte (wie etwa Modern Talking in den 80ern oder Coldplay). Wer schon mal ein Live-Bootleg von Rendez-vous 2 gehört hat, weiß, was ich meine.
Bevor also irgendjemand anders mit Musik kommt, die wie
Oxygène klingt, hab ich lieber Musik von Jarre selber, die nicht wie
Oxygène klingt.
Und wenn jemand Jarre nachspielt, sollte er so konsequent sein und ein 100%-Tribute-Act draus machen - und Sachen von
Oxygène,
Equinoxe und
Magnetic Fields nicht mit Eigenkompositionen in ähnlichem Stil, sondern ausschließlich mit Covers von
Rendez-vous,
Revolutions,
Chronologie etc. kombinieren. Einzig erlaubte Nicht-Jarre-Kompositionen sind solche, die Jarre selbst nachweislich in der Zeit von 1979 bis heute bei mindestens einem seiner Konzerte in der Setlist hatte (z. B. Antonio Vivaldi, Die Vier Jahreszeiten, Sommer, 3. Satz, umarrangiert für Metal-Gitarre à la Malmsteen).
Martman