Je mehr Lautstärke desto mehr Hall im DGH

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Hallo zusammen,



Heute habe ich eine PA für eine Hochzeit aufgebaut und zwar in einem Dorfgemeindschaftshaus/ Bürgerhaus

Größe : Bühne 40m2 + 150m2 Vor der Bühne ca 10m breit , 15m tief
Deckenhöhe von der Bühne abfallend von ca 6m Höhe auf um die 3-3.5m hinten .

PA : aktive Topteile 2x 12 Zoll DSP von the box pro
Subwoofer : 2x Doppel 18er von the box pro
Trennfrequenz Ca 100 Hz
Die Lautsprecher standen auf der Bühne die Ca 1m hoch war jeweils links und rechts an der Ausenseite
Alles klingt bei normaler Lautstärke gut aber je mehr ich aufdrehe desto mehr hallt alles......

Was könnte ich dann hier machen um sowas zu kompensieren ?

Über ein paar Tipps würde ich mich freuen.....

Lg
 
Eigenschaft
 
Ich nehme an, Du meinst den Raumhall. Also das was von den Decken, den Wänden und dem Boden reflektiert wird.

Das ist erst mal ein ganz normaler Vorgang. So wie ich mir den Raum nach Deiner Beschreibung vorstelle hast Du 5 unterschiedliche Reflektionsflächen.
Erst einmal die Decke: schräg , wirkt also sozusagen als Spiegel zur Bühne und zum Fußboden. (Und von dort werden weitere Reflektionen erzeugt.
Dann die hintere Saalwand. Hier wird der Direktschal von der PA schon mal direkt zurückgeworfen und lander auch noch an der Wand hinter der PA. (nach ca. 90ms kommt der Schall wieder an den Boxen an; ist theoretisch erst mal ein Echo, mischt sich aber mit den vielen kleinen Echos der anderen Wände und wird so zum Hall.
Bei Boxen die ein Abstrahlverhalten von 60 / 90° haben wird der Schall natürlich auch von den Seitenwänden in den Raum geworfen.

So haben wir eine normale erklärbare Raumhall Situation entsprechend der speziellen Akustik des Raumes.

Wenn der Raum keine Dämpfung hat. (also nackte Wände und Decken) haben wir die ungünstigste Situation.

Hier ergeben sich dann die Lösungen:

  • Raum dementsprechend dämpfen und verbessern. (Für dich wahrscheinlich keine Option)
  • Hoffen, dass die Menschen und Gegenstände im Raum zumindest eine Verbesserung darstellen.
  • Die Subwoofer könnten Mittig vor der Bühne aufgebaut werden.
  • Die Tops sollten zumindest so geneigt werden, so dass sie weniger zur Decke und an die gegenüberliegende Wand abgeben. (Also auf die zu beschallende Fläche "leuchten")
  • Grundsatz: Der Schall gehört nur dahin, wo er auch gebraucht wird. Alle anderen Flächen sollten nicht mitbeschallt werden.
  • Nun kann der Techniker ermitteln welche Frequenzen am meisten "Raumhall" erzeugen. Diese Frequenzen können schon mal etwas abgesenkt werden.
  • Die s.g. DJ Wanne (Höhen und Bässe angehoben) wären ungünstige Wahl da der Raum nun machen kann was er will(Auch Loudness-Effekt kt genannt)
  • Hilfe bringt absenken der Obertöne im Bassanteil. Zumal Deine Boxen AUF der Bühne stehen.
  • Der Schuhkarton-Raum hat meist eine stehende Welle bei ca. 500 Hz.
  • Glaswände reflektieren in höheren Frequenzen.

Dir bleibt also nur eine phyikalische und frequenzabhängige Bearbeitung des Problems.
Da Du ja mit 2 x doppel 18 auffährst wäre mein Tipp es erst mal mit einem in der Mitte auf dem Boden zu probieren, damit umgehst Du auch die Probleme der L/R Aufstellung der Subwoofer. (anderes Thema)
 
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Boxenschrägsteller sind bei vielen Problemen einfache, effektive und kostengünstige Helfer.
Oft geht es auch darum festzustellen welchen Pegel ein Raum verträgt und danach diesen schlicht und ergreifend nicht zu überschreiten. D.h. Eben auch nicht mehr lauter zu werden wenn der Sound unangenehm wird.
 
Oft geht es auch darum festzustellen welchen Pegel ein Raum verträgt und danach diesen schlicht und ergreifend nicht zu überschreiten. D.h. Eben auch nicht mehr lauter zu werden wenn der Sound unangenehm wird.
Och, das geht schon. Man nennt dies dann "den Raum überfahren". Hatte einer der angeblich besten Tontechniker Europas bei einer Jahresfeier in einer Reithalle dargeboten. Klanglich war es sagen wir mal geht so aber vom Pegel, vor allem für die älteren Personen, mehr als unerträglich.

Ansonsten schliesse ich mich an:
Boxen gezielt ausrichten und nur das Beschallen was auch beschallt werden soll.
Pegel nur so viel, als dass es der Raum erlaubt.
Raummoden per EQ ziehen.
Bässe überfahren so manchen Raum sofort, also hier vorsicht. Weniger ist oft mehr.
Wenn die Hütte voll wird, dann ändert sich eh alles und meist zum besseren. Personen sind hervorragende Schallabsorber. Also Spielraum nach oben einplanen.

Grundsätzlich gilt: Man sollte wissen was man tut. Wenn man es nicht weiß sollte man jemanden fragen, der sich damit auskennt und/oder vorher ausgiebig Fachliteratur lesen und verstehen. Da hilft es also nix, wenn man Kunden im Vermietgeschäft Anlagen vorführt und dabei diese mal so weit ausfährt, als dass bei den Nachbarn die Kaffeetassen aus den Schränken fallen.
 
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Dass man hier besser die Topteile besser nach unten winkelt, wurde ja schon erwähnt.
Daneben sollte man die Boxen aber auch etwas nach innen eindrehen, also damit auf einen Punkt in oder kurz hinter der Mitte des Raumes zielen. Dadurch haut man weniger Schallenergie an die Wand, von wo sie als Reflexionen zurückkommt und zum Raumhall beiträgt. Stattdessen schiesst man damit wieder auf das Maximum der Zuhörer, und dort wird die Schallenergie am effektivsten absorbiert, so dass sie eben NICHT mehr zum Raumhall beiträgt.
 

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