Böpple ist ein überregional bekannter Meister bester Qualität und m.E. mit oft eigenwilligem Design.
Allerdings kann man sich solche Meisterarbeiten auch bei JBS sehr unterschiedlich anfertigen und ausstatten lassen, was sich auf den Preis auswirkt. Eine Teilvergoldung wie bei deinem Instrument wäre dafür ein Beispiel.
Deshalb benötigt ein aussagefähiges Angebot genaue Aussagen zur Konstruktion, den Spieleigenschaften und Bilder zum Instrument, es gibt generell deutliche Abweichungen in der Konstruktion von Flügelhörnern. Ich meine z.B. Bohrung und Becherdurchmesser, zusätzliche Mundrohre bzw. unterschiedliche Mundstückaufnahmen und vohandener "Taper" (Konusmaß eines passenden Mundstücks wie (American) Standard bzw. Large Morse Taper,, frz., deutsch, Bach bzw. Small Morse Taper), Wasserventile oder -klappen, Ausrichtung der Züge, Federkäfige oder aber Federn unter den Ventilen...
Wahrscheinlich kann dir Herr Böpple für die benötigten Infos weiterhelfen, wenn Du ihn freundlich anfragst, evtl. mit Bildern.
Allgemein finde ich für eine Einschätzung des Wertes wesentlich:
Art und Zustand der Oberfläche, evtl. Reparaturen oder Dellen bzw. verbliebene Schäden, Eigenschaften und Abnutzung der Ventile, Spieleigenschaften wie Ansprache und Intonationsschwachstelllen, schließlich auch das Alter.
Ob man einen wertgemäßen Gebrauchtpreis tatsächlich erzielen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Fast wie ein Auto verliert eine Trompete oder (vermutlich) auch ein Flügelhorn mit einem mittlerem Neupreis (als Meisterinstrument ca. 2.500 - 3.000 EUR) auch bei anhaltend gutem Zustand schon im ersten Jahr ganz erheblich, wie der Markt z.B. bei vioworld.de und Fachforen zeigt. Bei meiner Beobachtung von hochwertigen Marken-Trompeten sind es 25% bis 35%. Danach sinkt der Preis allmählich auf den halben Neupreis.
Wird das Instrument mit einem Alter von 10 Jahren und mehr angeboten, kommt es umso mehr auf zwei Dinge an: guter Zustand und/oder eine begehrte Marke. Die meisten Instrumente aus Meisterwerkstätten sind dabei gegenüber der populärsten FH-Marke bei den Gebrauchtpreisen leider im Nachteil.
Für eine Auktion über Ebay befürchte ich für Meisterinstrumente ein ziemliches Risiko, auf ein akzeptables Ergebnis zu erzielen, aber es gibt auch dort die Möglichkeit für Kleinanzeigen.
Besonders, wenn dafür ein anderes Instrument ins Haus kommt, könnte auch ein Kommisionsverkauf bzw. eine Veräußerung durch Inzahlungnahme der Werkstatt bzw. des Handels sinnvoll sein.
Ganz am Rande erwähnt, ich spiele immer noch mein erstes FH und wüsste nicht, wogegen ich es eintauschen wollte.
Ich habe es Mitte der 90er Jahre neu im Kölner Handel gekauft und seinerzeit einem Courtois vorgezogen. Es ist ein Kanstul F. Besson Breveté (die Firma sagte mir damals rein gar nichts) und es liegt im FH-Charisma nur einen Tick unter einem sehr guten Klaus Martens-FH, das mein ehemaliger Lehrer spielt.