Jazz Studium in Köln und danach?

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Noah
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Tag Leute,
mich würde sehr der Studiengang in köln für Jazz studieren an der Musikhochschule. Nur weiß ich nicht was ich nachher mit dem Abschluss reißen kann in der welt da draußen. Vielleicht könnt ihr mir helfen, natürlich könnte ich promovieren aber es muss doch noch was anderes geben außer auf Lehramt zu Studieren.
Bin mir nicht sicher ob ich das angehen soll, schließlich muss man ja auch sehen das man nachher seine Familie ernähren kann.
Was denkt oder was macht ihr mit dem Abschluss?
 
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Ich würde 'Jazz Studium' net einfach so dahinsagen. Um in Köln angenommen zu werden, also ins richtige Intrumentalstudium (zb Jazz Gitarre), musst du schon seht gut sein und es ist von Vorteil, wenn die Dozenten dich schon kennen. Vitamin B.
Für ein Lehramtsstudium sind die Aufnahmebedingungen nicht so streng.

Du musst dich halt entscheiden, willst du Lehrer (an einer Schule) werden oder Musiker (beruflich). Wenn du dir net sicher bist, würde ich dir vom Musikerdasein abraten. Das hält man nur aus, wenn für einen wirklich nichts anderes in Frage kommt.

Hier noch ein Beitrag, den ich in einem anderen Forum geschrieben habe:

Hi !

Erstmal Grundsätzlich. Es gibt eigentlich kein Überlegen, ob man Musiker werden will oder nicht. Entweder man weiss es und will ganz sicher nichts anderes oder man lässt es besser direkt.

Gerade in deinem Alter hat man oft den romatischen Traum, Musiker zu werden. Man sieht seine Vorbilder auf grossen Bühnen und denkt, boah, was n geiler Job.
Man muss aber ganz klar sehen, dass Leute die mit Musik sehr viel Geld verdienen, absolute Ausnahmen sind. Die meisten Musiker werden nie so weit kommen. Meist sind die erfolgreichen Leute auch noch nichtmal besonders gute Instrumentalisten, sondern gute Songschreiber. Und das ist ne Fähigkeit, die man nicht erlernen kann.

Es gibt drei Möglichkeiten als Musiker (im Rock, Pop, Jazz Bereich) sein Geld zu verdienen:

1. Unterricht
2. Studio
3. Live

Wobei ich mit Live das spielen in einer Show-, Tanz- oder Coverband meine. Nicht die eigene Band mit eigener Musik. Ist zwar auch möglich, aber da müsste die Band schon sehr gut laufen und wie gesagt, das ist sehr selten.

Es ist für die oben genannten Jobs kein Diplom notwendig, d.h. die Jobs kann im Prinzip jeder machen. Viel wichtiger ist, dass du gut bist. Es ist auch falsch zu sagen, dass man Glück braucht, um als normaler Musiker Geld zu verdienen. Das braucht man, wenn man Rockstar werden will. Wenn du gut bist, spricht sich das rum (vorausgesetzt du wohnst in einer Stadt, wo es eine Szene gibt) und du wirst deine Jobs bekommen. Natürlich darfst du dich nicht zuhause einschliessen, das ist klar. Musst dir schon einen Namen machen.

Wenn du ein Studium machen willst, würde ich dir raten ein Studium zu wählen, bei dem das Diplom staatlich anerkannt ist. Das ist meistens an Musikhochschulen so, bei privaten Schulen würde ich mich vorher erkundigen. Wie gesagt, mit einem Diplom kannst du eigentlich niemanden beeindrucken. Es gibt allerdings eine Sache, bei der das Diplom wichtig ist und das sind städtische Musikschulen. Es ist leider so, dass sehr viele Musikschulen nur noch Leute mit staatl. anerkanntem Diplom einstellen. Es gibt einfach zuviele Musiker mit Diplom und da können die Musikschulen frei wählen. Und ein Musikschuljob ist für die meisten (hauptberuflichen) Musiker lebensnotwendig.
Es steht dir natürlich frei, privat zu unterrichten. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

Ich würde dir raten, erstmal deine Schule (falls du noch zur Schule gehst) so gut wie möglich zu beenden. Am besten mit Abitur. Dann hast du auch die Möglichkeit an einer deutschen Hochschule genommen zu werden.
Ich persönlich würde aber immer die Holländischen empfehlen. Die sind oft lockerer mit den Aufnahmebedingugen und Holland ist einfach cooler als Deutschland . Mach am besten so viele Aufnahmeprüfungen (an verschiedenen Hochschulen) wie möglich. Falls du die erste nicht bestehst, weisst du zumindest schonmal, wie so eine Prüfungssituation aussieht.
Ich kann noch Arnheim, Utrecht, Enchede, Amsterdam, Maastricht empfehlen.
Es ist im Prinzip auch egal, wo du studierst. Wichtig ist, dass es dir dort gefällt und die Dozenten gut sind. Sind sie aber meist in Holland.

Naja, nimm dir erstmal noch ein paar Jahre Zeit und hau rein, denn die Konkurrenz ist sehr gross.



Gruss,

String
 
Was Stringgod gesagt hat gilt verschärft für den Jazz!!!

Entweder du hast den inneren Zwang das machen zu müssen (und die äußeren Fähigkeiten dazu) oder du solltest bedingungslos die Finger vom Jazzstudium lassen!! Entgegen anderen Studienzweigen wirst du dort durchgängig auf hochmotivierte Studienkollegen treffen, die wenig Spaß dran haben von "Mitläufern" aufgehalten zu werden.
 
Ich habe ein paar Freunde, die Jazz studiert haben und auch machen.
Und jetzt? Alle geben Unterricht. Ein paar spielen zusätzlich in Bands, meist Jazzbands der oberen/obersten Kategorien. So ziemlich alle haben es aufgegeben an "den grossen Durchbruch" zu glauben.
Was man nicht unterschätzen sollte, ist der Kennenlerneffekt im Studium: die Menschen kennen sich untereinander, daher ergeben sich dann viele Möglichkeiten diverse Gigs oder Jobs zu spielen. Und da lernt man dann neue Menschen kennen, ergo gibts neue Gigs etc.
Ach ja, unterschätze die Aufnahmeprüfung nicht, das ist kein Dideldum sondern zumeist recht heftig. Das ist nicht wie bei z.B. Medizin, wo man "nur" einen bestimmten NC erreichen muss....

ciao,
Stefan
 
Wenn es dir um die Musik geht, musst du nicht studieren...
Kann Stefan nur bestätigen, geben alle Unterricht und viele haben für meinen Geschmack eine zu "akademisierte" Sicht!
Meine Meinung...
 
Orgelmensch schrieb:
Wenn es dir um die Musik geht, musst du nicht studieren...
Kann Stefan nur bestätigen, geben alle Unterricht und viele haben für meinen Geschmack eine zu "akademisierte" Sicht!
Meine Meinung...
Unterricht ist nicht das schlimmste...

Ich spiel fast nur Jazz und kenn entsprecht viele Jazzmusiker, auch sehr viele, die von der Musik leben müssen.
Im günstigsten Fall spielen sie abends auf der Bühne "ihre" Musik, oft genug auch nur "Irgendwas", die gleichen Musiker gehen morgens ins Studio und machen Aufnahmen für Stefan Mros oder spielen den Background für Karl Moik ein, nachmittags unterrichten sie in öffentlichen Musikschulen unbegabte lustlose Kinder...
Aber zu Hause sitzt eine Familie, die wohnen + essen will, ein Auto ist für den Job unabdingbar, Kranken+Rentenversicherung wäre auch nicht übel - im großen und ganzen nicht durchgängig ein Traumjob.
Ich bin meinem Vater (im Nachhinein) wahnsinnig dankbar, daß er mich quasi gezwungen hat nach dem Musikstudium noch Maschinenbau zu studieren - ich habe heute ein recht komfortables Leben, weil ich nicht von der musik leben muß.
 
zum thema kann ich uneingeschränkt helge schneider's film "jazzclub" empfehlen! ;)
 
vergiss die soziale komponente nicht. Musiker ist ein ziemlicher rumtreiber job. Immer auf der suche nach der nächsten Mucke. Kein zuhause, keine familie, keine freunde und kollegen die einen nerven wenn man nicht schwul ist und betrügerische vermittler. Abgewetzte klamotten, fastfood und ist das rampenlicht aus dann winkt tristesse und ne billige absteige. Nicht wenige versumpfen in suff und drogen. Das abenteuerliche leben mag in jungen jahren verlocken. Nach zehn jahren bist du raus oder fertig. Ich habs erlebt und mich rechtzeitig anders entschieden. Lern was vernünftiges und tob dich so aus, dass nichts zu bereuen hast.
 
Also ich kann einige der Aussagen hier nur unterstreichen. Ich bereite mich gerade auf die Aufnahmeprüfung für ein Lehramtsstudium ( Hauptinstrument Jazzgitarre ) an der MHS Köln vor ( will sie nächstes oder übernächstes Jahr machen ) und gerade die Aufnahmeprüfung ist ziemlich heftig.
Es gibt für den theoretischen Teil auf www.mhs-koeln.de Beispielklausuren, die dir einen kleinen Eindruck geben. gute Berufsaussichten haben wir, die wir jetzt mit dem Studium beginnen ja nirgendwo. :-/
Aber Lehrer ist schon ein vernünftiger Job. ICh werde wahrscheinlich Ende des Jahres schon anfangen, zwei Fächer zu studieren und dann zum bereits genannten Zeitpunkt die Aufnahmeprüfung machen. So hab ich was sicheres in der Hand, wenn das Musikstudium nicht klappt. Aber eigentlich ist ja immer noch alles möglich, oder ? :)
 
sebimitgitarre schrieb:
Also ich kann einige der Aussagen hier nur unterstreichen. Ich bereite mich gerade auf die Aufnahmeprüfung für ein Lehramtsstudium ( Hauptinstrument Jazzgitarre ) an der MHS Köln vor ( will sie nächstes oder übernächstes Jahr machen ) und gerade die Aufnahmeprüfung ist ziemlich heftig.
Es gibt für den theoretischen Teil auf www.mhs-koeln.de Beispielklausuren, die dir einen kleinen Eindruck geben. gute Berufsaussichten haben wir, die wir jetzt mit dem Studium beginnen ja nirgendwo. :-/
Aber Lehrer ist schon ein vernünftiger Job. ICh werde wahrscheinlich Ende des Jahres schon anfangen, zwei Fächer zu studieren und dann zum bereits genannten Zeitpunkt die Aufnahmeprüfung machen. So hab ich was sicheres in der Hand, wenn das Musikstudium nicht klappt. Aber eigentlich ist ja immer noch alles möglich, oder ? :)
Kannst du mir sagen wo es die Klausuren auf der Seite gibt? Habs nicht gefunden...
 
http://www.mhs-koeln.de/de/pdf/Eignung_Hoerfaehigkeit.pdf

das ist nur der Gehörbildungsteil.
Weiter oben wurde gesagt, dass die Aufnahmeprüfung für Lehramt leichter sei. Stimmt meiner Meinung nach so nicht, da hier das Gitarrenspiel bzw. das Spiel des Hauptinstrumentes sehr viel schwächer ( in der Relation ) gewertet wird und die Bereiche Harmonielehre und Gehörbildung übel gefragt werden.
 
sebimitgitarre schrieb:
http://www.mhs-koeln.de/de/pdf/Eignung_Hoerfaehigkeit.pdf

das ist nur der Gehörbildungsteil.
Weiter oben wurde gesagt, dass die Aufnahmeprüfung für Lehramt leichter sei. Stimmt meiner Meinung nach so nicht, da hier das Gitarrenspiel bzw. das Spiel des Hauptinstrumentes sehr viel schwächer ( in der Relation ) gewertet wird und die Bereiche Harmonielehre und Gehörbildung übel gefragt werden.

1. Du sagst doch selber, dass die Anforderungen auf's Instrument nicht so hoch sind wie die für den Theoretischen Teil (Harmonielehre, Gehörbildung).
Also ist die Prüfung leichter, denn um so eine Theorieprüfung zu bestehen, muss man sich einfach nur vorbereiten. Am besten mit einem Lehrer.
Intrumentalistische Fähigkeiten brauchen viel mehr Zeit. Die wenigsten bestehen in Köln eine Aufnahmeprüfung und spielen erst ein Jahr. Aber nach einem Jahr Vorbereitungszeit für den theoretischen Teil, ist diese Prüfung machbar.
2. Glaube ich nicht, dass die Theorieprüfung für's Instrumentalstudium einfacher ist. Müsste man mal vergleichen.
 
Hallo, ich hab zu dem Jazzstudium in Köln auch eine Frage (habe vor, mich für das Hauptinstrument Saxophon zu bewerben):

worauf wird bei dem praktischen Teil der Eignungsprüfung besonders wert gelegt? hat da jemand Erfahrungen oder kann mir Tipps geben was ich insbesondere üben sollte?
 
Hallo, ich hab zu dem Jazzstudium in Köln auch eine Frage (habe vor, mich für das Hauptinstrument Saxophon zu bewerben):
worauf wird bei dem praktischen Teil der Eignungsprüfung besonders wert gelegt? hat da jemand Erfahrungen oder kann mir Tipps geben was ich insbesondere üben sollte?
mit den Fragen gehst Du einfach direkt an die Hochschule und fragst dort.
Am besten ein paar Probestunden bei fortgeschrittenen Studenten, wenn möglich gleich beim Prof. - dann bist Du sofort auf dem Stand der Dinge.
 
Dr_Martin
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Spam, trägt nichts zur Fragestellung bei!
dubbel
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Spam

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