jazz grooves/improvisation

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jordan mancino
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hi,ich bin seit heute in dem big band projekt meines 13er jahrgangs und die idee ist jazz und jazz improvisation zu spielen.
problem für mich dabei ist aber das ich zwar technisch viel kann,aber was jazz grooves,fills etc. bisher noch nich wirklich viel am hut hatte.
kann mir wer vielleicht paar grooves etc. zu dem thema empfehlen?

danke!
 
Eigenschaft
 
Ich schließ mich gleich an:

Wir spielen in einem halben Jahr ein Jazzmusical ("Chicago") an unserer Schule.

Da bräuchte ich auch noch ein paar Tipps.
 
Hallo! Ja erstmal freuts mich das sich Leute hier für Jazz interessieren, so häufig kommt das ja nicht vor.;)
Ich würde euch gern behilflich sein, aber eure Fragen sind doch arg unkonkret. jordan, in welcher Stilistik wollt ihr denn spielen, das währe wichtig zu wissen, denn gerade mit der schwammigen Bezeichnung Jazz kann quasi alles gemeint sein, vom astreinen 40er-Jahre Swing über wilden 60er-Bebop bis zu Jazz/Rock/Funk-Fusion der 70er. Alle diese Stile bauen zwar in gewisser Weise aufeinander auf, dennoch gibt es gerade in Bezug auf Schlagzeugarbeit sehr abweichende Regeln, Spielkonzepte und nicht zuletzt Lehrmaterial.
Und the-tobi, bei Musicals kenn ich das eigentlich nur so das alle Stimmen, inklusive Schlagzeug ausnotiert sind. Insofern sollte das ja keine Probleme bereiten, oder kriegst du keine Noten zu den Stücken?
 
Ein paar Grundideen kannst du dir hier oder hier mal anschaun/hören Jordan :)
Was die Fills angeht. Die Spannweite ist hier zwar riesig aber zu beginn probier einfach mal ein paar Sachen mit 8tel Triolen zu spielen, vorzugsweise auf Stand- und Hightom verteilt. Gerade mit nem Paradiddle kannst du hier ne Menge geile Sachen anstellen. Zum Beispiel wenn du
R*lrrL`rll
R* = Standtom
lrrlrll = Snare
L`= High Tom spielst. Dürfte zwar nix neues sein aber sowas passt oft gut in die Musik rein.
Hier gibts da nochmal ein relativ simples Video mit zugegebener Maßen recht unspannenden Fills aber daraus lässt sich ja immerhin schonmal was machen.
Hoffe ich konnte ein bisschen helfen...

Gruß, Astray
 
eine übung die ihr machen könnt(ich auch^^) ist
R=Rechts
L=Links
X=Nichts/platzhalter

R---R---R---X---
X---L---L---L---

damit auf geschwindigkeit ist auch schon gut, und dann das als fill einbauen, müsst ihr ausprobieren, is nich einfach, und auch ganz nochmal den swing mit der rechten hand spielen und mit der linken geghostete triolen drunter und akzente setzten, die natürlich passen
 
Hier wurde das Buch "The Art of Bop Drumming" empfohlen. Dazu habe ich einige Fragen.

Ich bin ein recht ehrfahrener Schlagzeuger, habe schon an einem Jazz-Workshop teilgenommen, und interessiere mich momentan sehr für diese Musik.

Nun stoße ich bei der Suche im Internet sowohl auf dieses Buch:

John Riley "The Art of Bop Drumming"


als auch auf dieses:

John Riley "Beyond Bop Drumming"

Kann sich jemand darüber äußern, worin die Unterschiede dieser beiden Bücher bestehen? Man findet im Netz sehr wenig darüber...

Danke schonmal

Thomas
 
Kann sich jemand darüber äußern, worin die Unterschiede dieser beiden Bücher bestehen? Man findet im Netz sehr wenig darüber...
Also, "The Art of Bop Drumming" ist das erste Buch. Es ist quasi eine Einführung in das Jazz-Drumming, wobei der Schwierigkeitsgrad auch recht schnell ansteigt. Nach einem Einführungskapitel geht es vor allem um Comping, danach werden Ideen zum Solieren und Besentechnik behandelt, dazu gibt es noch eine CD mit sehr guten Playalongs in allen Geschwindigkeiten (von Balladen bis zu Up-Tempo). In "Beyond Bop Drumming" hab ich nur mal kurz reingeschaut, was ich dir sagen kann ist das es eine ergänzende Fortsetzung ist, die Fähigkeiten die bei "Art of Bop Drumming" trainiert werden werden quasi vorausgesetzt. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei recht hoch, es geht in dem Buch um Time-Variationen, Hi-Hat Comping, Up-Tempo-Spiel, und das Solieren wird vertieft. Es ist die Frage was dich mehr interessiert, wenn du schon die Grundlagen des Jazz beherrscht wird dir das neuere glaube ich mehr Spaß machen, da wird es richtig abgefahren.

P.S.: Bei Amazon Marketplace gibts das übrigens beides für ca. 15 Euro inklusive Versand, also nicht beim Musikversand wie Thomann kaufen
 
... P.S.: Bei Amazon Marketplace gibts das übrigens beides für ca. 15 Euro inklusive Versand, also nicht beim Musikversand wie Thomann kaufen ...
Aus meiner Erfahrung raus sollte man das erste Buch (zumindest im Zugriff) haben, da das zweite in Sprache, Formulierung und Notation darauf aufbaut.
Wobei es wirklich Sinn macht, beide Bücher intensiv aufzuarbeiten, selbst im ersten Band sind Übungen, die jeder Profi im Keller repetieren kann, ohne daß es langweilig wird.

Auch mein Fazit: Zwei gute Bücher, beide auf hohem Niveau!
 
Erstmal vielen Dank für die tollen Antworten, werde also zunächst mal Band 1 anschaffen und dann weitersehen.

P.S.: Bei Amazon Marketplace gibts das übrigens beides für ca. 15 Euro inklusive Versand, also nicht beim Musikversand wie Thomann kaufen

Das habe ich auch bereits gesehen, dass dort 20€ Preisunterschied drin liegen. Hat jemand Ehrfahrung mit der Lieferzeit gemacht? Es sind ja bis zu 10 Tage angegeben, da die Ware aus dem UK oder aus den Staaten kommt.
 
Kauf dir entsprechend Musik! Das ist immernoch die beste Einführung. Gerade beim Jazz ist Sound, Artikulation und das Feel viel wichtiger als Fill XY.

Hier mal ein paar Tips, die u.a. auch John Riley in seiner ersten Schule empfiehlt:
Bebop:

Clifford Brown and Max Roach: "Brown and Roach Inc." oder "Study in Brown" (Max Roach)
Jazz Messengers: "Moanin" (Art Blakey)
Miles Davis: "Round About Midnight" (Philly Joe Jones) oder "Kind of Blue" (Jimmy Cobb)
Roy Haynes: "We three" (Roy Haynes)
Sonny Rollins: "Saxophone Colossus" (Max Roach)

Was Big Band angeht, so führt kein Weg an Count Basie vorbei!
-> "Straight Ahead" ist mein persönlicher Favorit.

Und dann Transkribier mal einen Chorus Comping oder bei Big Band auch die Tutti-Stellen der Bläser mit den dazugehörigen Vorbereitungen durch den Drummer etc.
 
Und dann Transkribier mal einen Chorus Comping oder bei Big Band auch die Tutti-Stellen der Bläser mit den dazugehörigen Vorbereitungen durch den Drummer etc.

Danke für den Tipp.

Aber was genau ist Comping? Akzente, die von der Rhythmusgruppe gesetzt werden?
Habe nirgends eine Definition gefunden.
 
... Aber was genau ist Comping? ...

...wörtlich genommen ist Comping "Begleitung", hier im übertragenen Sinne ist das zwar sehr wohl die Begleitung einer Vocals, eines Bläsers, eines Klaviers,... - aber doch deutlich mehr, nämlich die Interaktion auf musikalischer Ebene, gerne auch auf improvisatorischer Ebene.

Aber hier gehen die Meinungen weit auseinander, die Frickler (z.b. Dave Weckl) verstehen darunter: möglichst viel spielen, auch die letzten Ecken noch zumüllen, andere spielen möglichst wenig, das aber so spannungsreich, daß der "zu Begleitende" gestützt, gepusht, gefordert wird. Gibt unzählige Beispiele... - aktuell ist mir gerade Keith Copeland in Erinnerung, auf der neuen CD von Nicole Metzger (Second Take).

Hier gilt halt seinen eigenen Weg zu finden, grundsätzlich ist es einfacher (zu) viel zu spielen, da gibt es nur instrument-technische Hürden. Wirklich zuhören beim Spielen und möglichst agieren statt reagieren ist ein Prozeß, das muß man sich "Erleben", das wird am Anfang noch nicht so gut funktionieren.

Zwei Wege die dahin führen: sich solide Grundlagen erarbeiten, auf die man spielerisch (in mehrfachem Sinne) zurückgreifen kann und Hören, Hören, Hören - wenn möglich live, ansonsonsten siehe oben die genannten Aufnahmen. Es gab hier auch irgendwo eine ganze Liste von beispielhaften Jazz-Alben, quer durch viele Stile.


Habs gefunden:
https://www.musiker-board.de/vb/einsteiger/76924-die-materie-des-jazz.html
 
Im Prinzip richtig, nur gilt auch hier: Geh zu den Leuten zurück, die die Musik gewissermaßen "erfunden" haben! Man lernt nichts über Jazz, wenn man sich einen Dave Weckl oder Dennis Chambers anhört.

Gerade in Bezug auf das Comping (von accompanyment, also erstmal nichts anderes als Zusammenspiel/Begleitung) lernst du von den alten Bebop-Drummern mehr, weil es auch durch die Musik drumherum alles etwas "durchsichtiger" ist.

Um nur mal drei wichtige zu nennen: Max Roach, Art Blakey und Roy Haynes hatten alle unterschiedliche Auffassungen von Comping und Phrasierung. Und wenn du es nicht nur hörst, sondern nach etwas Arbeit auch mal ausnotiert vor dir liegen hast, dann wird alles gleich viel klarer - nämlich wie die Phrasen mit dem, was der Solist oder das Klavier spielt, ineinandergreifen.
 
Hallo,

vieles, von dem, was ich bis jetzt hier gelesen habe ist richtig und auch die genannten Schulen sind gut geeignet. Ich würde noch Dante Agostini, Bd. 4 anfügen wollen.

Im Gegensatz zum Rock/Pop-Standardgetrommel, das quasi jeder Anfänger heutzutage zuerst beigebracht bekommt, liegt die Spielweise und die Verteilung der Aufgaben auf den einzelnen Setinstrumenten beim Jazztrommeln anders.

Das wichtigste im Jazz ist das Ridebecken. Das Ride muss durchlaufen. Und das ist gar nicht so einfach, wenn beispielsweise das typische Jazz-Ridepattern gespielt wird, die linke (oder beim Lefti die rechte) Patsche aber bitte die letzten beiden Triolenachtel auf der Snare trommeln soll.

Die HiHat, die wird oft nur getreten, wenn es auf 2 und 4 geht - es sei denn, man heißt Tony Williams ;-). Die Bassdrum wird auch eher zur Untermalung genutzt, genau wie die Snare. Das Thema comping ist ja bereits angesprochen worden.

Jazz bringt man sich nicht von heute auf morgen bei. Alle anderen Stilistiken ja auch nicht. Bis man halbwegs firm wird, dauert es. Man sollte sich eben auch nicht gleich mit den Fusiondrummern beschäftigen, sondern mit den Leuten, mit denen sich auch Colaiuta, Weckl, Chambers oder wie sie alle heißen beschäftigt haben, wenn man denn etwas ernsthafter in die Materie eintauchen möchte. Und man spielt auch nicht gleich flüssig Jazz. Man kann zwar das Feeling halbwegs imitieren aber ordentlich phrasieren, Akzente setzen, unabhängig mit den Gliedmaßen arbeiten zu können - das dauert Jahre. Ob das als Amateur jemals drin ist... ich weiß es nicht. Deswegen gibt es auch recht wenige Leute, die sich als Amateure mit Jazz beschäftigen. Es dauert einfach extrem lange, bis man sich ausdrücken kann. Im 4/4tel Rockschema fällt das leichter.

Was ich sagen will ist, dass man nicht mal eben Jazz lernt. Auch nicht in einem Jahr oder zweien. Wenn man sich damit beschäftigt, wird man rausfinden, dass da die besten Trommler zugange sind. Denn im Jazz entscheiden Ideen, Phrasierung, Klangfarben, der technisch sehr gute Umgang mit dem ganzen Instrument, die Dynamik. Alles Dinge, die bei Rock/Pop etwas rudimentärer vertreten sind. Was nix über die Qualität von Pop/Rock-Musik aussagt!

Zum Thema Improvisation: Wenn du dich imstande fühlst, es anzugehen, dann tu es. Improvisation ist kein Zauberwerk. Das hat weniger etwas mit technischer Rafinesse zu tun als mit dem Verständnis von Musik. Das kann man auch lernen, indem man viel Musik hört und sich inspirieren lässt. Ein gewisses technisches Basiswissen gehört immer dazu, das ist klar. Aber solange nicht versucht wird, aus einer Improvisation eine Selbstbeweihräucherungsaktion à la "schaut mal was ich kann" zu machen, ist das durchführbar. Ob es dann "jazzy" ist, entscheidet ihr.
 
Was ihr sagt, trifft sehr gut die Ehrfahrungen, die ich gemacht habe.

Als ich auf besagtem Workshop in einer Saxophon-Combo gespielt habe, ist mir zunächst mal aufgefallen, wie anders die Musik doch im Vergleich zu Rock/Pop ist. Gerade der Einsatz der Bass-Drum ist doch krass anders, ich kannte zuvor Swing nur wie bei den Beatles als poppigen BD auf 1 & 3, Snare auf 2 & 4 Einheitsbrei...

Zum Glück hatte ich Sachen wie Agostini Band 4 schonmal gespielt und war somit von technischer Seite einigermaßen im Bilde ;)

Man kann zwar das Feeling halbwegs imitieren aber ordentlich phrasieren, Akzente setzen, unabhängig mit den Gliedmaßen arbeiten zu können - das dauert Jahre. Ob das als Amateur jemals drin ist... ich weiß es nicht.


Ich denke aber, dass man sich auch als "Amateur" recht gut in das Feeling reinversetzen und viel Spass mit Jazz haben kann. Das ein Amateur kein neuer Colaiuta wird, ist klar, doch sehe ich nicht dieses große Vorhängeschloss vor der Jazzmusik welches ewe beschreibt.
 

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