Jazz-Band Gründung

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Hallo.
Ein paar Freunde und ich (16-18 Jahre alt) wir würden gern, einfach mal zum Spaß, miteinander Jazz, Swing u Co. spielen.
Allerdings sind wir totale Anfänger in Sachen Jazz.
An Instrumenten zur Verfügung haben wir Schlagzeug, Saxophon, Posaune und evtl. Trompete und Keyboard.
Ich spiele Schlagzeug und ich lerne Jazz. Bei mir wär der Rhythmus kein Problem.
Allerdings haben meine Freunde keine Ahnung wie sie den Stil in ihrem Instrument umsetzen sollen.
Wir haben bis jetzt auch keine Noten (das muss man sagen lol).
Könnt ihr uns irgendwelche Tips geben, wie wir unseren Spaß am Jazz spielen haben können? Und wie welche Übungen können wir als einzelner machen damit das Jazzspielen erleichtert wird?

Es sind zwar noch einige Fragen offen, aber wir würden uns freuen wenn wir auf diese Fragen schon mal Antworten bekommen würden.

Vielen Dank schon mal
Beste Grüße;)
 
Eigenschaft
 
Also, die Bibel für Jazzmusik ist das sogenannte Realbook, das sind unzählige Jazzstandards drin. Falls ihr die nicht gleich kaufen wollt könnt ihr ja mal bei realbook.us reinschaun und euch anmelden, da gibts sehr viele Jazzstandards, die sich von der Seite aus auch automatisch in jede Tonart - Bläserfreundliche - umwandeln lassen.

Da ich keines der aufgeführten Instrumente spielen kann, kann ich leider auch keine Instrumentenspezifischen Tipps geben. Aber Klavier mit Akkordbegleitung und Saxophon mit Melodie wär schonmal ein anfang.
 
Dem Tipp von Big-Ferret zum Real Book oder anderen Jazz Standards ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Schnappt Euch ein Stück (am besten auch eins, von dem ihr irgendwo eine Aufnahme habt, das hilft bei der Orientierung) und dann probiert es aus.

"Warnung" meinerseits: Gerade auch für die Begleitinstrumente ist Jazz mit seinen "komplexen" Akkorden und Akkordfolgen nicht zu unterschätzen. Man muss gerade in der Rhythmusgruppe (das ist bei Euch nur das Keyboard - überleg mal, ob Ihr nicht auch einen Bassisten irgendwo herbekommt) wissen, was man tut - und die Akkorde sauber und rhythmisch korrekt hinkriegen. Der "Rest" muss genau so wissen, in welchem musikalischen Umfeld man sich bewegt und welche Läufe/Tonleitern/etc. nun gerade passen oder nicht. Message hier also: Realbook und Co sind super, erfordern aber gerade bei Anfängern und/oder nicht klassisch ausgebildeten Musikern viel (!) Arbeit.

Alternativ gibt es auch Bücher, in denen einige Stücke ziemlich detailliert ausnotiert sind (inkl. Bläsersätze und sogar Soli) - das macht's für den Anfang vielleicht einfacher. Für ein kleines Drei-Songs-Ein-Auftritt-Only Jazzquintett haben wir's genau so gemacht - uns das Buch besorgt, die Sachen recht fix "draufgeschafft" und ziemlich 1:1 nachgespielt. Weiß allerdings nicht, wie das hieß...
 
Okay Danke.

Dann werd ich jetz mal bei realbook vorbeischaun
 
Eine gute Rhythmusgruppe ist im Jazz unerlässlich. Such dir einen guten Bassisten, den wirst du als Drummer dringend brauchen. Und ihr solltet euch wirklich gut aufeinander einspielen.
Ich bin jetzt zwar kein Jazzer, spiele aber Blues und öfter auch mal Latin. Gerade beim Blues, wo ja wie im Jazz auch viel soliert wird, ist eine rhythmusfeste Basis der Grundstock für gutes Gelingen.
Ein gewisses handwerkliches Können und musikalisches Gespür ist beim Jazz eigentlich Vorraussetzung und sollte schon vorhanden sein. ;)
 
Das Real Book ist das "Ding" des ernsthaften Musikers :p.

Such dir mindestens einen Basser und ich würde dir empfehlen, dass auf jeden Fall nen anständigen Gitarristen oder nen Pianisten in die Band holst ist für nen anfänger auf jeden Fall besser für den Anfang nen "Hamronielieferanten" zu haben!
Wenn du nicht Jaco Pastorius in der Band hast das für den Anfang auf jeden Fall besser!

Viel Erfolg!

Es grüßt
Django
 
Hallo,
gute Tipps sind hier ja schon einige gekommen aber eins halte ich (aus eigener Erfahrung mit meiner Band) für sehr wichtig: Hört Euch alle viel Jazz an! Um Jazz zu spielen, müsst Ihr unbedingt selbst "erhören", worauf es auf Eurem Instrument ankommt, wie die Musiker zusammenspielen und wie das Resultat klingt. Wenn es wirklich Jazz sein soll und nicht Fusion, Blues, Funk oder ähnliches, würde ich Miles Davis empfehlen.
 
Hallo,
gute Tipps sind hier ja schon einige gekommen aber eins halte ich (aus eigener Erfahrung mit meiner Band) für sehr wichtig: Hört Euch alle viel Jazz an! Um Jazz zu spielen, müsst Ihr unbedingt selbst "erhören", worauf es auf Eurem Instrument ankommt, wie die Musiker zusammenspielen und wie das Resultat klingt. Wenn es wirklich Jazz sein soll und nicht Fusion, Blues, Funk oder ähnliches, würde ich Miles Davis empfehlen.

Den tipp find ich auch sehr wichtig! Man muss nur noch anmerken dass ihr nicht Bitches Brew und On the Corner und den ganzen späten kram von miles hören sollt, sondern für den Anfang Platten wie Kind of blue, workin, steamin, relaxin, cookin usw.
ansonsten viel spaß mit der band! und ein bass ist wirklich unbedingt notwendig!
 
Das Realbook und viel Musikhören in allen Ehren, aber das ist nur die halbe Miete. Ich bekomme immer mehr Schüler, die versucht haben sich selber die Kunst des Jazzklaviers beizubringen, und die sind meist schlimmer als die Anfänger, weil kapitale Fehler total ins Gehirn eingebrannt sind.
Vor allem wenn man mit Jazz anfängt, und erst recht wo ihr noch so jung seit, ist die individuelle Unterstützung des Fachlehrers absolut notwendig.
Sucht euch also einfache Stücke wie z.B. Watermelone Man aus und besprecht es alle einzeln mit den Lehrern. Die können euch dann auch helfen bezüglich Arrangement und Improvisation. Das sind Sachen die nämlich nicht so einfach mit Try & Error gelernt werden. Vielleicht könnt ihr ja sogar einen der Lehrer, oder vielleicht einen Bekannten der sich mit der Materie auskennt dazu überreden euch die ersten Proben ein wenig unter die Arme zu greifen. Der Jazz kennt viele ungeschriebene Regeln, die man halt einfach irgendwann mal überliefert bekommen muss.

Ansonsten sitzt ihr irgendwann bei ner Session, einer hat sich mit der Hand auf die Rübe, und keiner weiß was jetzt passieren soll ;-)
 
Vieles ist schon richtigerweise genannt worden:
- ohne Bass fehlt Euch die Basis beim Jazz
- einfache Stücke mit einfachen Arrangements einzeln und gemeinsam anhören
- Raushören, was jedes einzelne Instrument macht und welche Funktion es übernimmt
- diese Basis versuchen nachzuspielen und dabei Improvisationen einbauen, wo jeder einzelne Musiker halt das umsetzt, was er kann

Jazz ist ein zu weites Feld! Grenzt das ein. Und achtet vor allem auf Standards - die nicht umsonst Standards sind. Als Stücke fallen mir ein:
> All Blues (Miles Davis soweit ich weiß)
> Funky Blues (dito)
> Girl from Ipanema (macht aber nur mit Gitarre Sinn - allerdings könnte die Latin-Ecke, wenn Ihr den Rhythmus hinbekommt auf Dauer recht lohnenswert sein - die Melodieführung hält sich innerhalb umsetzbarer Grenzen, wenn man den Rhythmus drauf hat, groovt es einfach, es ist selten sehr schnell - aber die Gitarre sollte schon dabei und auch recht fit sein ...)
> Take the A-Train (keybord hier auf Klavier trimmen)
> Take 5 (Dave Bruebeck - allerdings im 5/4-Takt, aber das ist auch schon das vertrackteste an der Nummer, wenn ich mich recht erinnere)

Hört Euch die Stücke mal an und schaut mal, welches Euch gefällt (auch die anderen schon genannten wie etwa Water melon man). Ob Ihr daran Spaß habt, hängt einfach dann davon ab, wie Ihr es hinbekommt, so dass es swingt und groovt, und davon, wie hoch Ihr Euch die Trauben hängt.
Aber ohne Bass - ich glaub, das wird nix ... Werdet Ihr aber beim Hören der Stücke wahrscheinlich selbst feststellen, welch tragende Bedeutung der Bass hat ...

x-Riff
 
also von take 5 und ipanema würde ich bei anfängern abraten, take 5 is ne total unbequeme tonart und dann noch der krumme takt, und bei ipanema is der b-teil harmonisch auch nicht ohne... lernt lieber am anfang mal nen blues zu spielen, das ist eine gute grundlage für alles!
 
Oha, Girl from Ipanema nur mit Gitarre? Geht genau so gut ohne. Man braucht halt einen fähigen Bossa-Pianisten :D
Aber das Stück ist allgemein nicht so komfortabel zu spielen, da es die Form AABA hat. Wenn man da mal nicht ganz bei der Sache ist, spielt plötzlich die eine Hälfte den A-Teil, die andere den B-Teil. Noch schlimmer ist da Night in Tunisia.
 
Warum nicht etwas schön einfaches wie "Autumn Leaves", Akkordfolge ist nicht schwierig, Emoll als Tonart sehr schön, man muss es nicht unbedingt schnell spielen und bei Improvisieren muss auch nur auf den B7 geachtet werden. Versucht es mal damit!
 

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