Jazz auf Zwölftonbasis?

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Tja, die Frage ist fast schon selbsterklärend.

Gibt es Jazz, der auf der Zwölftontechnik basiert?
 
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na ja, wenn du jetzt schönbergs zwölftontechnik meinst, denke ich nicht das es da jazz gibt. Denn wenn wir jetzt die Dinge suchen, die für uns ausschlaggebend sind, dass wir sagen ein stück sei jazz, gibt es in der zwölftonmusik ja nicht.
Ich meine Jazz definiert sich zum einen ja über die harmonik, und die improvisation.
also denke ich jedenfalls, aber ich bin kein jazzspezialist.
Aber gehen wir mal davon aus, dass es so ist. In der 12 Ton Musikgibt es keine richtige harmonik. und 12 tonmusik zu improvisieren stelle ich mir auch als unpraktikabel vor.
Weil eigentlich ist die zwölftonreihe nach ihrem ersten erklingen ja schon vorgeschrieben.

Ich denke es gibt vielleicht eine hand voll zwölftonstücke, die nach jazz klingen.
Dass ist dann aber nur zufall, und an sich hat es nichts mit der intention des jazz gemeinsam.

Nur mal ein Versuch eines nichtjazzers das Problem zu beleuchten.
 
Tja, die Frage ist fast schon selbsterklärend.

Gibt es Jazz, der auf der Zwölftontechnik basiert?

Wäre schön, wenn Du den Hintergrund Deiner Frage noch etwas erläuterst.:)
 
Ja, also ich bin vor kurzem auf die Zwölftontechik gestoßen, und bin, nach dem ich einfach mal so ein paar Sachen drauf loskomponiert habe, zu der Frage gekommen, wie sich über so etwas improvisieren ließe (Im Grunde mit dem gesamten Tonmaterial, ich weiß... Ist aber irgendwie doch sehr unbefriedigend als Antwort und auch für den Hörer...).

Denn auch sämtliche Stücke die ich bisher gesehen habe, sahen eben sehr durchkomponiert aus, und eben keineswegs spontan.Auch wenn sich Musik, die sich der Zwölftontechnik bedient sehr spontan klingt.

Naja, dass sich Jazz über die Harmonik definiert war mir auch klar, aber ich dachte es sei irgendwie praktikabel jazzig wirkende Stücke damit zu schreiben.

Vielleicht sollte ich meine Frage etwas umändern in: Gibt es jazzig wirkende Stücke auf Basis der Zwölftontechnik.
Und wenn ja, von welchem Künstler.
 
Hör Dich mal im Freejazz um.

Ansonsten hat es der Kleineschredder ja schon etwas umständlich angedeutet:

Das Vorkommen aller 12 Töne unterliegt bestimmten Reglen:

1. Im Jazz kommen zusätzliche Töne als harmonische Spannungsnoten oder chromatische Durchgangsnoten zum Einsatz. Das ist harmonisch abhängig und deshalb sind dabei niemals alle 12 Töne gleichberechtigt, sondern immer nur eine (wechselnde) Auswahl davon.

2. Die 12-Ton-Musik aus der Klassik/E-Musik hat hingegen einen komplett anderen Ansatz. Alle Töne werden dort 1:1 völlig gleichberechtigt behandelt (also nicht als Tensions oder chromatische Nebennoten). Es entfällt damit die automatisch die herkömmliche Harmoniebildung/-lehre und damit auch jeglicher Jazzansatz. Es gibt keine Grundton und keine Grundharmonie, mit denen einzelne Tönen spezielle Schwerpunkte und hörbare Funktionen (Grundton, Terz etc.) erhalten könnten. Die kompositorischen Regeln sind deshalb die strengsten überhaupt in der Musik:Es müssen in einer Abfolge von 12 Tönen immer 12 unterschiedliche Töne vorkommen. Es darf keine Tonwiederholungen geben usw. Reine 12-Tonmusik ist also ein Stilart für sich, die überhaupt nichts mit den Ansätzen gemein hat, auf denen "normale" Klassik, Jazz, Pop etc. beruhen.
 
Wie jetzt? 12 Töne? ZWÖLF ?
Zum Vorwurf des Plagiats äußerte sich Ralph Siegel ungefähr wie folgt: "Die Musik besteht aus 8 Tönen und die sind alle mal in jeder Kombination gespielt worden".
So, jetzt wißt ihr das.
Nee, mal im Ernst, ich glaube doch wohl eher, daß eine Improvisation über ein Zwölftonschema intellektueller Natur ist und weniger spontan inspiriert sein kann.
Wenn ich da an die Spiegelungen, Umkehrungen und Krebsformen denke, wird mir jetzt schon schwindelig.
Aber auskomponierte Stücke, warum nicht?
Die Trennung von E- und U-Musik ist eh Blödsinn und durch den Freejazz aufgehoben.
Bis denne

Matt
 
Ich denke, "Freejazz" ist eine sehr sinnvolle Antwort auf Deine Frage. Wenn Du Zwölftonmusik im weitesten Sinne als als Musik definierst, die keine feste Eingrenzung durch Skalen und Modi vornimmt, passt Freejazz dort recht gut hinein. Bei ihm geht es auch (wie bei den meisten Stücken der "Neuen Musik", also Postzwölftonmusik) darum, Klänge zu erzeugen, die die Grenzen des traditionellen Musikbegriffs aufheben.
 

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