Jammen als Keyboarder

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Endless Fire
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Ich habe mal eine etwas "andere" Frage an euch.
Ich bin Keyboarder, spiele seit 5 Jahren mein Instrument.
Leider nahm ich bisher nur Unterricht und spiele jetz seit ein paar Monaten in einer Band.
Mein Problem: Ich kann nicht jammen.
Nunja, es soll einfach sein sich einfach mal einen Part hinzuzudenken.
Aber bei mir klappt es einfach nicht...
Ich kann theorethisch Akkorde usw. bilden, daran liegt es nicht. Eher daran, meine Gedanken auf das Keyboard zu bringen.
Also, wenn einer irgendwelche Tipps hat, bin ich sehr dankbar wenn er/sie hier posten könnte.
GrEeZ Merlin
 
Eigenschaft
 
Ich spiel zwar Gitarre, aber ich denke, in Bezug auf das jammen kommt das auf´s gleiche raus.

Extrem kurz gesagt: Ich denke, Du gehst erstens zu kopfmässig dran und zweitens gehst Du zu ehrgeizig/"muss jetzt was tolles bringen"-mässig ran.

Was bei mir funktioniert ist folgendes:
1. Warte solange mit dem Einsteigen, bis Du das Gefühl hast, Du kannst etwas dazutun.

2. Steig ganz einfach ein. Unterstütze Akkorde, die da sind. Oder eine kurze Phrase. Oder steig mit einer eher rhythmischen Kiste ein.

3. Warte darauf, bis andere Instrumente auf das, was Du spielst, eingehen, bevor Dur daran etwas änderst.

4. Indem Du etwas spielst, entlastest Du andere Instrumente und gibst ihnen die Möglichkeit, etwas anderes zu spielen. Das heißt: Du kannst auch ein Gitarren-Riff aufgreifen und synchron spielen. Dadurch kann dann der Gitarrist was anderes spielen.
Auch das ist jammen.

5. Orientiere Dich an sowas wie Assoziationsketten.
Es ist nicht wichtig, ob Deine Assoziation der ulitmative Bringer ist. Es ist wichtig, dass durch Deine Assoziation die Kette fortgesponnen wird. Wo sie dann schließlich landet - das wissen die Götter (und in den meisten Fällen noch nicht mal die). Heißt: beim jammen gibt es sackgassen, nebenwege, verirrungen, leerläufe - und absolut geile Momente, wo alle zusammen sind. Aber das kann man nicht erzwingen.

6. Jammen ist eine eigene Disziplin - das kann man nicht vergleichen mit dem, was Du durch einen Lehrer - und sei er noch so gut - lernen kannst. Also geh nicht davon aus, dass Du jammen können müsstest, nur weil Du fünf Jahre lang Unterricht hattest. Geh eher davon aus, dass Du eine neue Disziplin erlernst, die wenig mit Regeln zu tun hat.
Es gibt beim Jammen nur zwei Regeln:
A. Höre auf die anderen.
B. Bring Dein Ding ein.

"Kommunikation ist freier Austausch. Musik ist Kommunikation" (John Hoover)

Um es zum Ende noch mal ganz kurz zu sagen:
Seien Sie jetzt auf der Stelle ganz spontan!

Denkst Du, das wird funktionieren?
Also mach genau das Gegenteil.

x-Riff
 
Was mir hier auch noch sehr hilft:

Lass die von den Sounds inspierieren:

Spiel mit einem Clavinet-Sound ein grooviges Clavinett-Riff à la "Superstition" ,
Mit einem Solo-Synth-Sound ein Synthie-Solo und lass dabei den Sound "schweben" , mit einem Brass-Sound Bläser-Phrasierungen (vieleicht zuerst nur mal kurze Hits auf der 1 und 3 oder so ...),
Mit einem Orgel-Sound Hammond-Parts - manchmal reicht es, einfach einen Ton stehen zu lassen und das Leslie (bzw. die entsprechende Simulation) an und anzuschalten...

Und aus diesen Einstiegs-Geschichten erntwickelt sich dann automatisch mehr

bluebox
 
Vielen Dank an dieser Stelle schonmal,
ich werde bei der nächsten Probe einfach mal austesten.
Was dann dabei rauskommt ist dann ne andere Sache.
Das ist wohl war, dass ich einfach zu kopfmäßig daran gegangen bin..
Ich werd jetz einfach mal drauflos spielen.
Also, vielen Dank schonmal !!

GrEeZ Merlin
 
wow danke jetz is mir auch geholfen! ich spiel orgel un klavier in na schul big band un bin auch net so der improvisateur, aber ich setz mich ma bald mit unsrem gittaristen zusammen ders zimlich drauf hat zu jammen, un eure tipps können mir bestimmt helfen!
 
Vielleicht noch als Ergänzung:

Nehmt Eure sessions auf und hört sie danach an!
So lernt Ihr am meisten: was hat gefunzt, was kann ich fürs nächste mal - oder um einen song draus zu machen - übernehmen, was hat nicht gefunzt etc.
Besonders die eigentümliche Dynamik von Sessions blickt man eher, wenn man sich die Zeit nimmt, und sich das - durchaus auch mit der ganzen Truppe - noch mal zu Gemüte führt.

Viel Spaß und Erfolg,

x-Riff
 
Von Anfang an Improvisieren kann niemand, aber man lernt es schnell. Neben dem Aufnehmen und Anhören ist es auch sehr hilfreich, sich was von anderen abzuhören und selbst auszuprobieren. Das können Bandkollegen oder andere Bands sein, aber das können natürlich auch CDs sein.
 
Von anderen abgucken und dann auszuprobieren und den eigenen Stil finden ist immer gut.

Ich weiß zwar nicht ob's hier in dieses Unter-Forum oder eher Plauderecke gehört:
Für alle die an (organisierten) Jam-Sessions interessiert sind, aus dem Großraum Düsseldorf/Nieder-Rhein usw... kommen und die Chance haben wollen auch mal zusammen mit absoluten Profis zu jammen, hier mein Tip:
Go Music

BEATZ

Der Mig
 
also wenn du improvisieren zuhause üben willst, dann hau doch einfach ne cd von deiner lieblingsband rein und fang mit nem stück an von dem du die tonart weißt...dann spielst du einfach so ein bisschen mit und varriierst ab und zu in den umkehrungen und spielst mal kleine soli rein...wenn du dann ein bisschen übung hast dann spiel einfach beim radiohören mit, da kommt ein lied nach dem andern wo du mitspielen und improvisieren kannst. zu hause is denk ich mal der psychische druck geringer unbedingt was leisten zu wollen...durch das hören, mitspielen und dann varriieren lernt man viel und schnell..dann bist du auf jede jam session vorbereitet und dann mach es einfach so wie es x-riff geschrieben hat...nicht denken, spielen...und wenn ich mein klavierspielen, dann mein ich nicht klavierspielen, sondern klavierSPIELEN :great:
es ist zwar nützlich sehr viel musiktheoriekenntnisse zu haben, aber hier ist auch viel praxiserfahrung angesagt...jammen jammen jammen :) es hat mal jemand gesagt "man muss alles lernen, und dann wieder alles vergessen"...und das is wirklich so :D
also dann, vielspaß beim keyboardSPIELEN

gruß, cacho
 
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Und Du mußt einfach den Mut haben, auch Fehler zu machen, d.h. Dich zu "verspielen". So lernst Du, was paßt und was nicht paßt.
 
Und Du mußt einfach den Mut haben, auch Fehler zu machen, d.h. Dich zu "verspielen". So lernst Du, was paßt und was nicht paßt.

Kann ich nur unterschreiben...mich hat auch noch nie einer angemault, weil ein paar Gelbe dabei waren!
Sowas kommt in den besten Familien vor...
Im Zweifelsfall war es Kunst und die anderen haben es nicht verstanden!:D
LEARNING BY DOING!!!
 

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