[Gitarre] Jack & Danny E-Gitarre TL Thinline Butterscotch Blonde - Review

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Jack & Danny E-Gitarre TL Thinline Butterscotch Blonde

Einleitung:

Irgendwie war mir schon seit langem mal wieder nach einem "günstigen" und guten Telecaster Clone... Einfach mal so, oder vielleicht auch als Basis für einige Modifikationen, da ich auch noch einiges an Teilen zu liegen habe...

Also mal bei den üblichen Verdächtigen geschaut ne Harley Benton... mmpf... och nö.. da hätte ich nur die Wahl zwischen "Pappel" und "Esche" und meistens sind die Teile einfach zu schwer... "Squier"... nö... also mal bei Music Store geschaut und...

... irgendwie bin ich dann bei der Thinline von J&D hängen geblieben... Der Preis sollte sich möglichst unter 200,- Euro bewegen und letztlich sollte die Basis in Ordnung sein...

Die Aussicht auf eine Thinline, mit einem echten einteiligem Ahorn Neck, Erle Body und das dann auch noch in "Butterscotch Blonde"... zu einem Preis von 149,- Euro... hat mich dann zum Kauf bewegt. Die Kundenmeinungen sind relativ gut, die Bilder sprechen für sich und tendenziell war ich mit den anderen Gitarren von J&D zufrieden...

Die Lieferung erfolgte (wie vom Store gewohnt) sehr schnell... und somit komme ich dann gleich mal zum..

Auspacken:

Die Lieferung erfolgte durch DHL... die Verpackung war nicht beschädigt und typisch - Karton im Karton... Im Gegensatz zu anderen Anbietern stopft der Store die Pakete nicht mit Plastikmüll zu, sondern nimmt dafür Pappe und Papier... Sehr gut..

Also... nach dem Auspacken ein erster, skeptischer Blick auf die Gitarre... und der erste Eindruck... Nice... die Lackierung schaut im Original besser aus, als auf den Produktbildern... was noch auffällt... die Gitarre ist angenehm leicht... und sie riecht gut.. also nicht irgendwie nach Chemie... Was mir besonders (auch bei anderen J&D T-Caster's) angenehm ins Auge sticht... die Bohrungen für die Saitenführung durch den Body sind sauber und symmetrisch ausgeführt... auch sind die Hülsen bündig im Korpus versenkt... sehr schön...

... nun aber mal...

Butter(scotch) bei die Fische:

nach dem ersten Beschauen und Befingern, also der üblichen Andacht - nach dem Auspacken einer neuen Gitarre... kommt (bei mir) die kritische Überprüfung... Ich schaue dann nach den Punkten, die mich persönlich stören würden... Also.. wie sauber ist der Hals in den Korpus eingepasst... ? Nun ja... das schaut gut aus... Passt ... OK... da gibt es nüscht zu meckern... Die Bundstäbchen sind fein poliert und an den Enden verrundet und Grat- frei... das macht auch einen guten Eindruck.. In wieweit die Bünde ordentlich abgerichtet sind, wird sich beim anspielen zeigen...der obligatorische Blick übers Griffbrett zeigt keine Ausreißer ...

... Auch bei der Lackierung finde ich nichts zum meckern... es gibt keine Einschlüsse und es ist nirgends etwas eingerissen oder ab geplatzt.. Auf alle Fälle wurde nicht mit Klarlack gespart... In wieweit ich das so lasse... muss ich mal schauen... Letztlich ist es ein Frage des Geschmacks... Die Optik geht auf alle Fälle in Ordnung...

Der Sattel ist symmetrisch gekerbt - Im Sinne davon, dass die Saitenabstände passen.. die Saitenhöhe (am Sattel) bietet sicherlich noch etwas Potential... wenn man es dann ultra- flach möchte...

Die Hardware macht einen einfachen - aber soliden Eindruck... Da wird bei HB, Squier usw. auch nichts Anderes verbaut. Das Blech der Brücke ist (wie etwa auch bei den Modellen von HB) etwas dünner als beim Original... die 3 Doppelreiter sind aus vernickeltem Messing und mit Führungsrillen versehen... Funktional aber nicht sonderlich hübsch...

Der (Erle-) Body ist gut gebaut... Er besteht aus 3 Teilen (plus Decke) und das F Loch ist sauber gefräst... die Stärke des Body beträgt 45,5 mm...

Beim Neck handelt es sich tatsächlich um einen Einteiler... das Fretboard ist nicht separat aufgeleimt ...und der "Skunkstripe" ist somit nicht nur Zierde, sondern verschließt den Schlitz durch den der Trussrod eingelassen wurde.. Klasse... Der Neck selber hat ein angenehmes "C Sharpe" Profil... und liegt (mir) sehr gut in der Hand... Er (der Neck) ist kräftig, fällt aber noch nicht unter die Rubrik "halbierter Baseball Schläger"...

Die Gitarre hat ein Ges. Gewicht von (gewogenen) 2,99 KG und hängt gut am Gurt (lässt sich auch angenehme im Sitzen spielen)

Das PG ist 3 lagig und würde mich jetzt nicht veranlassen es zu wechseln...

Optik, Haptik und Verarbeitung gehen absolut in Ordnung...

Bespielbarkeit, Handhabung und Sound:

Die "Lady" ist ab Werk mit D'Addario Saiten ausgestattet (09er Satz), die (sehr löblich) mal nicht rostig und stumpf sind... die Stärke ist mir, für eine Tele, allerdings zu dünn..... das ist aber wieder mal eine Frage der persönlichen Vorliebe...

Werkseinstellung, wie etwa die Saitenlage und die Intonation gehen in Ordnung... wobei es hier noch etwas "Luft nach oben" gibt... Davon mal ab ist die Gitarre "out of the Box" aber spielbar... Einem Anfänger würde eh dazu raten sich ein Instrument vor Ort zu kaufen und nicht zu bestellen...

Die Tuner laufen sauber und ohne "Sand im Getriebe" Feeling...auch sind sie symmetrisch angeordnet und fest verschraubt...

Trocken angespielt ist die Thinline geringfügig lauter als ihre massiven Kollegen... es reicht um "Nach Mitternacht" im stillen Kämmerlein zu üben... der Sound ist durchaus angenehm... tatsächlich ein bisschen trockener und "jazziger"...

Nun aber... Die Elektrik... die Potis sind angenehm leichtgängig und der Schalter arbeitet unauffällig... Bei den Pickups handelt es sich um Standard PU mit Telecaster Abmessungen... die PU sind ohne eine genauere Herstellerbezeichnung ... machen aber einen soliden Eindruck... Wie beim Original verfügen die PU über Alnico Magnete, die durch die Spule gehen...

Mit dem aktuellen Setup und mal kurz an den Micro Cube gestöpselt... gehen die PU absolut in Ordnung... auch hier... eine Frage der persönlichen Präferenzen... Der Neck PU kommt etwas leicht dumpf rüber... was ich aber nicht als negativ empfinde... gut für Jazz und Blues... (und auch beim Original so zu hören) die Mitte ist frischer... und auch die Bridge- Position bewegt sich im typischen Rahmen.... sprich... der berühmte "Twäng" ist schon zu hören... ohne, dass mir die Ohren bluten. Alles in Allem... die Basis der PU stimmt und ich sehe da keinen Grund die PU zu wechseln ... Sie wird eh eine andere Schaltung, Potis, Caps bekommen... und auch die Einstellung bietet noch Raum für Variationen...

Fazit:

Nun.... was soll ich da noch schreiben... ? Dass mir die Gitarre gefällt dürfte wohl schon aus dem Review hervorgehen... Sie ist nicht perfekt, aber sie hat Charme und Potential... Das P/L Verhältnis ist sehr gut... Für 149,- Euro gibt es ne Menge Gitarre ... Explizit diese Gitarre würde ich auch "aus der Box" einem Anfänger in die Hand drücken... Sie darf auf alle Fälle bleiben...

Technische Daten:

Korpus: Erle
Neck: One Peace Maple
Einlagen: Dot
Mensur: 648 mm
Anzahl der Bünde: 21 (Medium)
Sattelbreite: 43 mm

Pro und Contra:


+ Optik und Haptik
+ Brauchbare Hardware und gute PU
+ Passable Verabeitung
+ Angenehmes Gewicht
+ Charme
+ Akzeptable Werkseinstellung und gute Saiten

Wirklich negativ ist mir nichts aufgefallen (vielleicht kommt das noch, wenn ich die Dame zerlege)... vielleicht ist ein bisschen zu viel Lack drauf... vielleicht hätte die Saitenlage flacher sein können....


... und zum Schluss:

trotzdem werde ich noch einige Upgrades durch führen... Sie wird die Fender Bridge (mit den kompensierten Reitern) bekommen... Die Elektrik (Potis, Schalter, Klinkenbuchse) werde ich ersetzen... dazu gibt es 011er Saiten und einen Messingsattel... und ich habe noch einen Satz Kluson Tuner, die sich auch gut auf der Thinline machen werden... u. U. mattiere ich den Lack noch... mal schauen...

Bilder:

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Sehr schönes Review :great:
 
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Danke für das schöne Review mal zu einer anderen Marke als den üblichen Verdächtigen!:):great:

Durch Zufall bin ich letztes Jahr auch zu einer gebrauchten Jack&Danny Telecaster in Lefthand gekommen. Die Thinline wird ja leider nicht als Lefty angeboten.

Von der Verarbeitung war meine allerdings längst nicht so gut. Wohl die berühmte Serienstreuung.:rolleyes:
Da musste ich einiges nacharbeiten! Falsch gekerbter Sattel, schlecht entgratete Bundstäbchen, der 12. Bund war stand etwas zu hoch.
Nachdem ich diese Problemstellen beseitigt habe, merkte ich aber beim Spielen, wie gut mir die Gitarre liegt!
Einmal in Bastellaune habe ich dann gleich noch Kluson-Tuner verbaut, eine Gotoh-Bridge, die Elektronik mit Lefthand-Potis ersetzt, CRL-Switch, Switchcraft-Buchse, abgeschirmte Kabel, dann noch Tonerider Pickups und was soll ich sagen: Die J&D ist im Moment meine Lieblingsgitarre!:D
 
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.... das kann halt mal zum Problem werden, mit der Serienstreuung.. Ich habe schon einige Modelle von HB und JD bestellt und auch nicht wenige wieder zurück geschickt... Allerdings werden die "Ausfälle" weniger... und die Qualität nimmt zu... Davon mal ab habe ich selbst bei den Originalen schon heftige Dinge gesehen... (besonders was die Halspassung betrifft)... Wie dem auch sei... sie bieten auf alle Fälle viel Spaß und Raum für eigene Ideen und Umbauten..

... Thinlines sind ja auch eher seltener anzutreffen - von daher hast du da als "Lefty" natürlich immer ein bisschen die Torte im Gesicht...
 
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.... das kann halt mal zum Problem werden, mit der Serienstreuung..

Stimmt. Bei mir war es halt ein Gebrauchtkauf, bewusst als Bastelprojekt gekauft. Von daher war es mir sogar ganz recht, dass ich einiges optimieren musste.

von daher hast du da als "Lefty" natürlich immer ein bisschen die Torte im Gesicht...

So schlimm finde ich es heutzutage gar nicht mehr! Im Vergleich zu meinen gitarristischen Anfangszeiten vor 30-40 Jahren, werden wir Leftys heute mit verfügbaren Lefthand-Modellen quasi erschlagen!:D
 
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Sehr schönes Review und schicke Gitarre. Ich würde den Haken am Headstock entfernen/rundfeilen dann siehts nochmal n tick perfekter aus.
 
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Schöne Gitarre, schönes Review! Erstaunlich was da heute zu so einem günstigen Preis möglich ist ...
Würde mir so rein optisch auch gefallen, die Tele-Form gefällt mir eh - wobei ich keine Ahnung habe wie so etwas klanglich zu meiner Musik passen würde.
(Ich überlege schon länger mir vielleicht doch auch noch eine E-Gitarre zuzulegen, würde auf ihr allerdings eher trad. Fingerstyle spielen. Leider sind die Hälse dafür immer arg schmal, auch hier wieder, 44 mm bräuchte ich schon für meine meisten Sachen ...)
 
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Sehr schönes Review und schicke Gitarre. Ich würde den Haken am Headstock entfernen/rundfeilen dann siehts nochmal n tick perfekter aus.

Das mit der Nase am Headstock habe ich schon auf der Agenda... bei meinen Harley Bentons hab ich die auch entfernt.. und danke für die "Blumen"....

.

So schlimm finde ich es heutzutage gar nicht mehr! Im Vergleich zu meinen gitarristischen Anfangszeiten vor 30-40 Jahren, werden wir Leftys heute mit verfügbaren Lefthand-Modellen quasi erschlagen!:D

In der Tat... meine Anfänge auf der Gitarre gehen auch so in diese Zeit zurück... generell war es nicht so einfach für "kleines Geld" ne ordentliche Gitarre zu kriegen... da hat sich ne Menge getan...

@Blues-Opa... Ich spiele ja viel Slide- und Lap Style... und das dann auch am liebsten mit Fingerpicking... die "dünnen" E-Gitarren Hälse sind da schon eine Herausforderung... besonders wenn ich an meine Lap Steel denke, die einen Saitenabstand von 11 mm haben... aber es geht trotzdem...
 
Hatte auch mehrere J&D Strats hier, mit denen ich weitestgehend zufrieden war, insbesondere mit den schön dicken Hälsen. Eine hab ich noch hier als Bastel-Test Gitarre.

Dann hab ich aktuell ne J&D Les Paul Custom von nem Freund hier, die ich wieder aufgemöbelt habe. Die hat einiges an technischem Schrott verbaut, Lackfehler und Wellen am Hals-/Korpus Übergang, flach klingende und vor allem mikrofonische (!!) Pickups (da kann ich sogar durch hören was mir meine Partnerin während des Spielens von der Couch aus erzählt :eek: ) u.m.
 

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