Servus ET,
Außerdem glaube ich, Du bringst da was durcheinander.
Hum Bucking hängt nur vom Wicklungssinn und Windungszahl/Geometrie zweier kombinierter Spulen ab. Die Magneten haben darauf keinen Einfluß - es geht auch nur um externe Störsignale, nicht um das Nutzsignal von den im Magnetfeld schwingenden Saiten.
Umgekehrte Wicklung mit entsprechend korrigiertem Magnet nennt sich Reverse Wound, zu finden auf manchen Strats und in echten Humbuckern - hier sind die Spuulen gegensinnig verbunden sowie die Magnetfelder gegensinnig - da gibt es verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten, siehe Guitar Letter 1.
Bei Out Of Phase werden einfach die Kabel vertauscht (per Schalter o.ä.) - ohne den Magnet zu drehen. Dieses "Kabel tauschen" geht übrigens auch mit ganzen Humbuckern.
Das ganze hat den Nachteil, daß sich die Signalphase um 180° verschiebt, das führt zu Auslöschungen.
Sicher? Imho entsteht das Humbucking doch erst durch gleichzeitig verschiedene magnetische Polarität und Spulenwicklung.
Seymour Duncan schreibt in seinen FAQ:
"[...] What we need to emphasize here is that humbuckers work because the coils are out-of-phase and the magnetic polarities are opposite. Either condition by itself will produce conflicting (out-of-phase) string signals from each coil that will result in a thin, nasal sound, but the two conditions together produce a full and powerful string signal and cancellation of most of the hum."
Gleiches sollte wohl für die Verschaltung zweier Singlecoils zu einem "Humbucker" gelten.
Edit: Ich hab hier nochwas gefunden:
http://www.stewmac.com/shop/Electro...Super_Switch/Instructions/I-3200.html#details
Was mich zu dem Schluß kommen lässt, dass der Begriff des Humbucking oft nicht sauber gebraucht wird und häufig aneinander vorbeigeredet wird. (Ich glaub das ist in diesem Thread auch grad der Fall
). Dazu trägt auch bei, dass unsinnigerweise oft von "dem Humbuckersound" und "dem Singlecoilsound" gesprochen wird.
Mit "Humbucking" ist zunächst nur das Unterdrücken von Störsignalen gemeint. Dazu muß (?) der gegensinnig gewickelt sein und magnetisch unterschiedlich gepolt. vgl.
http://en.wikipedia.org/wiki/Humbucker. Insofern stimme ich ET zu.
Wenn die magnetische Polarität der beiden Spulen gleich ist, muss es allerdings nicht out-of-phase sein, nämlich wenn die Wicklungsrichtung/Stromfluss ebenfalls gleich ist. In dem Fall haben wir das el. Signal wieder in Phase, allerdings keine Brummunterdrückung. Dies ist z.B. in den 5-Wege-Zwischenstellungen bei Vintage-Stratocasters der Fall.
Also: In-Phase ist eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung für Brummunterdrückung (=Humbucking). "In-Phase" bezieht sich hier auf das Nutzsignal aus zwei Spulen - nicht auf deren Wicklungssinn.
Generell ist das schlichte Umlöten eines Single Coils fraglich, Magnet hin oder her - das kalte Ende ist normal das äußere und wird an Masse angeschlossen - so helfen die äußeren Windungen noch mit bei der Abschirmung. Bei ner umgekehrten spule gehen die Einstreuungen directement zum heißen Ende... ungünstig.
Macht das in der Praxis wirklich einen Unterschied? Wenn die Gitarre o(der der Bass
) vernünftig abgeschirmt ist, kann ich mir das kaum vorstellen. Höre ich zum ersten Mal, aber ich laß mich da gerne eines besseren belehren...