Ist Rhodes Geschichte?

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Eike94
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Hallo,

von einem Thomann-Mitarbeiter erfuhr ich heute, dass die Firma Rhodes (mal wieder) in Konkurs gegangen wäre. Weiß jemand was genaueres? Auf jeden Fall sind in den Thomann-Verkaufsräumen keine Rhodes Mk-7 mehr zu finden.

Viele Grüße
Eike
 
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Aloha .-)

Ja, ist korrekt...seit März.... Die Anwälte versuchen gerade, den Namen wieder zu verkaufen... Wenn also Jemand Interesse hat.. .-)

Das Ganze ist eine lange Geschichte und hat im wesentlichen mit der typischen Beratungsresistenz der Amis zu tun... Kriege eigentlich auch noch 200 EUR Honorar von denen, aber ist jetzt auch egal... .-).

Jenzz
 
Hm, eigentlich nicht verwunderlich. Ich weiß nicht, ob ich mir da eine Bewertung gestatten kann, würde aber mutmaßen, dass es wohl auch teilweise am Verschwinden der sonst so lieben Praktikabilität lag: Ein extra Case ist notwendig usw...
Ist aber allerdings nur eine Mutmaßung.

Wär dosch schön, wenn VintageVibe den Namen kaufen würde, dann gäbs schicke neue Rhodes mit altem Charakter..
 
ich habe nur eine Bemerkung von Hans Thomann im Ohr, als ich das letzte Mal im T-Lager war und die großen Rhodes-Kartons gesehen habe - sinngemäß erwähnte er massive Kritik an der Funktionalität des Herstellers vor allem im Hinblick auf Zuverlässigkeit.

Im Ernst: hier zeigt sich, dass das Rhodes zwei Probleme hat:


  1. es hat nie den Stellenwert des Klaviers erreicht, was für einen Hersteller bedeutet: weniger Nachfrage
  2. die digitalen Abkömmlinge sind von Anfang an näher am Rhodes gewesen als am richtigen Klavier

Dies beiden Probleme reichen aus, dass man mit einem solchen Instrument nicht genug Geld verdienen kann, um am Markt zu bestehen
 
Aloha .-)

Man hätte durchaus am Markt bestehen können, wenn man sich mehr am 'alten' Original gehalten hätte und die Qualität in Ordnung gewesen wäre. Wenn aber schon nach 3 Monaten Garnierungsfilze rausfallen, Dämpferarme aufgrund ungenügend steifen Materials verbogen sind, das Netzteil bei MIDI-Modellen wegen konzeptioneller Fehler (Audio- und Digital-Ground über die gleiche Leitung) Störungen macht, das von Eike angesprochene Case-Konzept usw., Tipps zu deren Abhilfe dann konsequent ignoriert werden, darf man sich nicht wundern...

Das grösste Problem war ab er nach meiner Meinung das Geschäftsgebaren an sich...

Wenn man als erste Tat, nachdem man die Namensrechte hat, erstmal alle Webseiten, die mit Rhodes zu tun haben, abmahnt, dann das grösste Rhodes-Forum dazu verdonnert, sich dort NICHT über das Mk7 zu unterhalten, dann hat man schonmal viele potentielle Kunden vergrault. Wenn dann auch noch die Qualität nicht stimmt hat man Probleme...

Dann das grosse Verfahren gegen alle 'Großen' Hersteller, den Namen nicht mehr als Sound- / Presetnamen zu verwenden etc.. (habe die Klageschrift noch als PDF hier...). Aufgrund dieser Aktion heißt Clavia jetzt ja auch Nordkeyboards...

Kommunikation mit denen war mehr als schleppend, immer irgendwelche Ausflüchte usw...
..das alles gepaart mit der schwachen Qualität bricht so einem kleinen Laden dann das Genick.

Die Instrumente hatten durchaus Potential, was die Bespielbarkeit angeht, aber klanglich war es keine Verbesserung, eher im Gegenteil.

Ich findes es sehr schade, es war aber schon (leider) lange abzusehen...

Jenzz
 
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Aloha .-)

Man hätte durchaus am Markt bestehen können, wenn man sich mehr am 'alten' Original gehalten hätte und die Qualität in Ordnung gewesen wäre. Wenn aber schon nach 3 Monaten Garnierungsfilze rausfallen, Dämpferarme aufgrund ungenügend steifen Materials verbogen sind, das Netzteil bei MIDI-Modellen wegen konzeptioneller Fehler (Audio- und Digital-Ground über die gleiche Leitung) Störungen macht, das von Eike angesprochene Case-Konzept usw., Tipps zu deren Abhilfe dann konsequent ignoriert werden, darf man sich nicht wundern...

Das grösste Problem war ab er nach meiner Meinung das Geschäftsgebaren an sich...

Wenn man als erste Tat, nachdem man die Namensrechte hat, erstmal alle Webseiten, die mit Rhodes zu tun haben, abmahnt, dann das grösste Rhodes-Forum dazu verdonnert, sich dort NICHT über das Mk7 zu unterhalten, dann hat man schonmal viele potentielle Kunden vergrault. Wenn dann auch noch die Qualität nicht stimmt hat man Probleme...

Dann das grosse Verfahren gegen alle 'Großen' Hersteller, den Namen nicht mehr als Sound- / Presetnamen zu verwenden etc.. (habe die Klageschrift noch als PDF hier...). Aufgrund dieser Aktion heißt Clavia jetzt ja auch Nordkeyboards...

Kommunikation mit denen war mehr als schleppend, immer irgendwelche Ausflüchte usw...
..das alles gepaart mit der schwachen Qualität bricht so einem kleinen Laden dann das Genick.

Die Instrumente hatten durchaus Potential, was die Bespielbarkeit angeht, aber klanglich war es keine Verbesserung, eher im Gegenteil.

Ich findes es sehr schade, es war aber schon (leider) lange abzusehen...

Jenzz

interessanter Beitrag - ein schönes Beispiel dafür, wie leicht sich Dinge, die man mit den Händen mühsam aufgebaut hat wieder mit dem Hintern umwerfen lassen:bang:

dieses PDF würde mich interessieren! Kannst Du das mal hochladen?
 
Wenn aber schon nach 3 Monaten Garnierungsfilze rausfallen, Dämpferarme aufgrund ungenügend steifen Materials verbogen sind, das Netzteil bei MIDI-Modellen wegen konzeptioneller Fehler (Audio- und Digital-Ground über die gleiche Leitung) Störungen macht,

Uiuiui :eek:, das hätte ich jetzt nicht gedacht.

Wenn ich mich recht erinnere, gab es aus dem Fender-Rhodes-Forum und/oder der rhodestech-Yahoo-Group ja auch Angebote von hochrangigen und praxiserfahrenen Rhodestechnikern, bei der Konzeption des Instrumentes zusammenzuarbeiten, um ein möglichst genau den Bedürfnissen der Spieler entsprechendes Instrument zu entwerfen, was aber seitens der Produzenten durchwegs abgelehnt wurde.

Werden die übrigen MK7 jetzt verramscht? :D Oder in die Tokio Bay zu den MK3 gekippt? :ugly:

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

mal aus Jux eine Frage.
Könnten alle großen Firmen ihre Sounds denn jetzt wieder 'Rhodes' nennen, wenn die eigentliche Firma nun Pleite ist? :D

Gruß Luca
 
Das glaube ich kaum - der Name wird dadurch in der Regel ja nicht frei, sondern findet in der Regel im Rahmen einer Konkursabwicklung einen neuen Inhaber. Man kann höchstens hoffen, dass der neue Inhaber eine weniger aggressive Markenrechtspolitik führt...

Ich finde es ohnehin reichlich albern, dass bei der Benennung von Sounds nicht Ross und Reiter genannt werden dürfen. Das ist wieder so eine Beschäftigungstherapie für Juristen, wovon weder die Inhaber der Namensrechte etwas haben, noch die Hersteller der Geräte, in denen die Sounds drinsind, und als allerletztes die Anwender. Naja, ist halt immer lustiges Rätselraten angesagt, was jetzt wohl ein "Tine EP Mk V" sein soll. <-- da geht es ja noch, aber bei der Umschreibung gemodelter Amps etc. ist natürlich "UK Boutique" oder sowas ein großes Rätselraten...
 
Also solche starken Verarbeitungsfehler hätte ich nicht erwartet. Harold Rhodes würde sich im Grabe umdrehen.

Bezüglich der Gestaltung bin ich der selben Meinung wie Jens. Hätten sie ein leichtes Rhodes geschaffen, unter der dem Qualität nicht leidet, hätten sie sich vielleicht besser verkauft? Ich kann den Markt nicht wirklich einschätzen, würde aber auf Grund des momentanten Vintagebooms vermuten, dass sich ein "traditionelleres Rhodes" besser verkauft hätte, besonders angesichts der Preise, die teilweise bei gebrauchten Rhodes gefordert bzw. erreicht werden. Und ich meine, ein Mk I in einer leichteren Version, gepaart mit heutigen Materialien und der momentan erreichbaren Verarbeitungstechnik- das wär doch was, oder?

Angenommen, VintageVibe würde den Namen kaufen (was sie vermutlich nicht tun werden) und würde unter dem richtigen Namen wieder Rhodes produzieren, vielleicht hätten sie dabei mehr Erfolg als die Firma Rhodes....
 
... angesichts der Preise, die teilweise bei gebrauchten Rhodes gefordert bzw. erreicht werden. ....

es ist wirklich wahr: wir hatten vor ca. 20 Jahren ungefaähr 8 Fender Rhodes auf dem Dachboden liegen, die ich erst für 400, dann 300 dann 200 und dann für nur 100 DM in Zahlung genommen hatte, beim Kauf eines Yamaha DX7, der damals total IN war. Auch der Preis für Hohner D6 war bei 100 DM - das sind heute 50 € - eigentlich kaum zu fassen. So nach ca. 5 Jahren hatten die Keyboarder es dann gemerkt... dase her letzte dieser Rhodes habe ich für 600 DM verkauft.... lang ist's her :)
 
Aloha .-)

@Eike:

Ich denke jeder, der sich den Namen Rhodes sichert, würde gut daran tun, ihn erstmal nicht zu nutzen, da er im Moment einfach zu negativ besetzt ist. Bis sich das rumsprciht, daß nun jemand anderes dahinter steht, wird lange dauern. Von daher denke ich nicht, daß VintageVibe da Interesse hätte, zumal ja die eigenen Pianos am Start sind. Vom Konzept her finde ich die durchaus überzeugend, mittlerweile ist auch wohl die Nachfrage so hoch, daß es schon längere Lieferzeiten gibt.

Jenzz
 
Hm, daran habe ich nicht gedacht. Schade, dass die Rhodes-Geschichte so zu Ende gegangen ist.
 
Tastengarnierung nach 3 Monaten?! Beim Vorführmodell in Berlin sind die Tastengarnierungen schon nach Aufstellen des Pianos herausgefallen.

VintageVibe hats genau richtig gemacht, auch wenn ich das Gehäuse (Wurlitzer) nicht so ansprechend und unique finde. Aber der Preis stimmt, bei der Qualität ist man da wohl auch auf der sicheren Seite und leicht sind sie zudem auch noch.
 
Joar, das MK 7, das ich hier hatte war klanglich auch ne Gurke sondergleichen. Es so hin zu schieben, dass es gut klang war fast nicht drin. Garnierung und Hammertips waren bei mir in Ordnung, aber der Sound ... naja ... Deshalb ist es nach 5 Wochen direkt nach Amerika zurück gegangen. Trotzdem hätte ich mich gefreut, wenn sie's geschafft hätten, ein Wunder ist der Konkurs aber nun auch nicht. Wobei ich eingestehen muss, dass sie zu mir immer nett waren.

Auf ein VV wäre ich mal spitz, einfach nur auf das Spielgefühl. Ich find's aber eigentlich recht schick ... Silver Sparkle fand ich schon immer irgendwie witzig ;)

Grüße vom HammondToby
 
hi !

hatte vor längerer zeit schon mal in einem anderen beitrag gefragt, ob jemand gelegenheit hatte das vintagevibe mal live und in farbe anzuspielen oder ein solches instrument gar sein eigen nennen darf... sollte mich echt wundern wenn bei all diesen rhodesliebhabern hier im forum noch niemand in der kleinen new yorker firma reingeplatzt ist... :) gruß M
 
Hatte ein rotes -MK7 mit -MIDI, der Klang war quasi gesplittet, die letzten 1,5 --oktaven klangen nach Spielzeugklavier, grottig kaum Sustain und die Midi-Geschichte gab auch kein -feeling her, schade ging zurück nach -thomann -4300.-€ hab mir ein -mk1 für 1000€ und ein -wurli für 1300 zugelegt, nach ersten Überarbeitungen sehen beide geiler aus und klingen auch besser die 2000.- hab ich dann in einen -tinysizer und in einen Performer investiert, das hat sich gelohnt und momentan ist mein -Rhode und meine -wurli fast ne -geldanlage jedenfalls bleibt der Preisstabil vorerst.
 
Ich hatte mal bei einem Bekannten ein Vintage Vibe gespielt und war/bin begeistert. Für mich der Rhodes Klon, der am dichtesten an das Original herankommt und gut verarbeitet ist. Insofern tut es mir auch nicht leid für die Firma Rhodes, wer so mit Kunden umspringt hat es nicht anders verdient. Bisweilen hatte ich den Eindruck das die lieber primär mit Abmahnungen und Gerichtsverfahren Geld machen wollten, als mit einem guten Produkt.
 

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