Ist Metal der neue Schlager?

  • Ersteller BonedoAlex
  • Erstellt am
Klar ist Metal Schlager, und das schon seit 1970:...
:gruebel: das hatten wir doch schonmal ... :confused: oder war das im schweineorgelthread ... :nix:

einen neuen aspekt belegt jedoch die betrachtung der lyrik vor dem hintergrund der ahnung von der morgendämmerung des heavy/thrash ...-metals.
nixdestotrotz ist das erste schlager und

metal. ;)
beide texte könnten auch in einem jugendbuch stehen. ansonsten ist es eine frage des wie. und da ticken die fraktionen schon unterschiedlich :)
 
Das behaupten (zurecht) die Punks, die Rastafaris, die Jazzer, die Blueser etc auch ;)
Also ich weiss nicht was du für Erfahrungen gemacht hast, aber gerade da würde ich dir widersprechen. Es ist eine besondere Eigenheit des Metals dass man sich durch seine Musik überegen fühlt. Der Jazzer weiss von der Komplexität seiner Musik, aber er wi****t sich im allgemeinen nicht so einen darauf ab wie der Metaller, so dass ihm der Respekt für andere Musikrichtungen verloren geht.

Den Vergleich von Metal mit Schlager möchte ich aber nicht unterschreiben. Meinem Empfinden nach ist in Schlagerkreisen die Musik eher leicht verdaulicher Natur. Auch wenn es im Metal auch sehr stumpfe Songs gibt, denke ich aber, dass im Großen und Ganzen diese Subkultur sich mehr mit anspruchsvolleren musikalischen Werken beschäftigt, die zum Teil sogar das Niveau klassischer Kompositionen erreichen.

Das ist echt immer grauenhaft zu hören. Leute die meinen Metal wäre die neue Klassik leiden anscheinend vollkommen unter der Selbstüberschätzung (ihrer Szene). Klassik macht mehr aus als n paar neue Skalen und n paar Hörner und Geigen im Hintergrund.

Ich halte Metal in vielen Ausprägungen für überdurchschnittlich komplex und demnach auch die Angehörigen dieser Szene für, im Durchschnitt, intelligenter als den "gemeinen Schlagerkonsumenten".
Hinzu kommt, dass vielerorts im Metal auch bewusst oder unbewusst eine gewollte Abgrenzung zum Einheitsbrei unserer Gesellschaft stattfindet.
Zahlreiche Songtexte und das Auftreten vieler Künstler vermitteln auch, offensichtlich oder auf subtile Art und Weise, verschiedene Formen von Gesellschaftskritik. Dies alles führt dazu, dass sich der Metalhead, zumindest ein Stück weit, als ein Angehöriger einer elitären Gruppierung sieht.
Die Gesellschaftskritik im Metal ist ziemlich lächerlich. Wie breit ist denn bitte das gesellschaftliche Engagement der Metal Szene? Meistens beschränkt sich das dann doch irgendwie auf pseudokritische pseudotiefgehende Texte und nix dahinter. Da findet in anderen Szenen ganz anderes Engagement statt.

Ich halte Metal in vielen Ausprägungen für überdurchschnittlich komplex und demnach auch die Angehörigen dieser Szene für, im Durchschnitt, intelligenter als den "gemeinen Schlagerkonsumenten".
Würde ich so nicht unterschreiben. Vielleicht teilweise von höherer logischer Intelligenz, aber dafür ist die soziale Intelligenz vieler Metaller ziemlich verkümmert, was man sehr oft sieht wenn Metaller sich dann ausserhalb ihrer Gruppe aufhalten ;)
Und ganz ehrlich, wie intelligent können schon Leute sein, die das Saufen immer gleich mit gröhlen verbinden müssen? Bzw am besten noch ihre Growls und Screams üben und sich wunderbar freuen dass sich Leute auf der Straße dann umdrehen und ihnen Beachtung schenken? Alles schon oft genug gesehen.
"Wir sind nicht wie ihr. Wir sind anders(besser)!" So, oder so ähnlich könnte die Botschaft lauten, die man in die Musik, die Mode und das Verhalten von Metalfans hinein interpretieren könnte. Es geht nicht nur allein um Musik.
Vielleicht das Grundproblem des Metals in Deutschland. Die Metaller: Wir sind anders, wir rebellieren gegen euch, weil wir besser sind. Der Rest: Nobody cares.
 
:gruebel: das hatten wir doch schonmal ... :confused: oder war das im schweineorgelthread ... :nix:

Yep, genau da. :D

Es ist eine besondere Eigenheit des Metals dass man sich durch seine Musik überegen fühlt. Der Jazzer weiss von der Komplexität seiner Musik, aber er wi****t sich im allgemeinen nicht so einen darauf ab wie der Metaller, so dass ihm der Respekt für andere Musikrichtungen verloren geht.

Kommt immer drauf an, wie trve der Metal ist. Und ob man METAL groß schreibt. ;)

Es gibt in jeder Musikform Arroganzlinge, im Metal ist bloß vielleicht die Ausprägung extremer. Aber im HipHop gibt's das auch, und nicht zu knapp. Viele Klassik- und Filmmusikfans blicken auf "U-Musik" auch spöttisch hinab. :gruebel:

Die Gesellschaftskritik im Metal ist ziemlich lächerlich. Wie breit ist denn bitte das gesellschaftliche Engagement der Metal Szene? Meistens beschränkt sich das dann doch irgendwie auf pseudokritische pseudotiefgehende Texte und nix dahinter. Da findet in anderen Szenen ganz anderes Engagement statt.

Das seh ich wie du. Ein paar Songs gegen Krieg, ein paar gegen Politiker, ein paar gegen Kirche, ein paar gegen Spießer, und schon fühlt man sich total subversiv. Manchen ist bereits das zu viel, sie maskieren Sauf- und Partylieder als "Botschaft" gegen das "Establishment" und fühlen sich dabei total rebellisch. ;)

Vielleicht das Grundproblem des Metals in Deutschland. Die Metaller: Wir sind anders, wir rebellieren gegen euch, weil wir besser sind. Der Rest: Nobody cares.

Jeder, der gegen etwas rebelliert, fühlt sich besser als das, wogegen er rebelliert: "Wir sind die Judäische Volksfront". Ich würde das weder auf Deutschland noch auf Metal beschränken, auch wenn Metal in der Erbfolge des Rock'n'Roll noch immer eine Prise Rebellion beansprucht. :)

Ich denke, das Problem ist der von dir angesprochene Zwiespalt zwischen scheinbarer Rebellion und tatsächlicher Konformität. Mit Metal kann man sich wunderbar subversiv und systemkritisch fühlen, ohne tatsächlich irgendetwas tun zu müssen. ;)

Alex
 
Also aller erstens schreibt man den "Metal" mit einem "L", folglich "die Metaler" auch. :D

Ich zieh jetzt mal ganz willkürlich ein paar Sätze als Zitate raus. ;)

Die Gesellschaftskritik im Metal ist ziemlich lächerlich. Wie breit ist denn bitte das gesellschaftliche Engagement der Metal Szene? Meistens beschränkt sich das dann doch irgendwie auf pseudokritische pseudotiefgehende Texte und nix dahinter. Da findet in anderen Szenen ganz anderes Engagement statt.

Genau, vor allem in der Pop/Rockmusik gibts ja so wahnsinnig viel Tiefsinniges und vor allem in der esoterischen Musik, das platzt ja förmlich vor Tiefgang und Wahrheit.
Der heulende Blueser, die stahlende Hupfdohle, der eisen eisen eisen eisen harte HipHoper.........der auf Mama sauer ist weil er um 23uhr daheim sein muß. :D

Würde ich so nicht unterschreiben. Vielleicht teilweise von höherer logischer Intelligenz, aber dafür ist die soziale Intelligenz vieler Metaller ziemlich verkümmert, was man sehr oft sieht wenn Metaller sich dann ausserhalb ihrer Gruppe aufhalten

Also von mir ausgehend, ich höre alle Arten von Musik, im ernst. ;)
Und ich hab auch im Bekannten und Freundeskreis Musikgeschmäcker aller Art dabei.
Aber jetzt muß ich mal den Ironiemodus ausfahren.

[Ironiemodus an]
Popper und Rocker, von 80iger Sandra zu Bon Jovi, weinerlich, oberflächlich, sich wichtig nehmend, verzweifeln an schon an der Eiersuche im Edeka.
Schnulzensüchte Harmoniemenschen die alles ablehnen was bischen härter als ne überreife Erdbeere ist.
Geistiger Höhenflug bewegt sich zwischen Xavier Naidu und dem Graf als intellektueller Erguss.
[Ironiemodus aus ]

Aber jetzt mal in ernst, wer ausser im Metal/Jazz/Klassik macht den noch anspruchsvolle Musik ?
Klar kann man sich in jeder Musikrichtung die schlechtesten Beispiele herziehn und behaupten "schau doch wie die Scheiße sind".
Das ist aber nicht der Sinn der Sache, und nur weil einem eine bestimmte Richtung nicht gefällt, muß man das nicht nieder machen uns bashen.
wie gesagt ich bin offen für alles.....................und darum bin ich auch nicht ganz dicht. :p

Auch Popmusik kann live klasse sein. ;)

 
Genau, vor allem in der Pop/Rockmusik gibts ja so wahnsinnig viel Tiefsinniges und vor allem in der esoterischen Musik, das platzt ja förmlich vor Tiefgang und Wahrheit.
Der heulende Blueser, die stahlende Hupfdohle, der eisen eisen eisen eisen harte HipHoper.........der auf Mama sauer ist weil er um 23uhr daheim sein muß. :D

Erstmal wer redet von rock oder popmusik? Ausserdem, Rockmusik und nicht politisch? Schau dir die Geschichte mal an ;) Ausserdem sind diese Bereiche viel viel zu groß als darüber Aussagen zu machen, ich meine Pop ist Dillon genauso wie Miley Cirus. Rock ist The Clash genauso wie Revolverheld.
Aber selbst wenn man diese Bereiche nimmt, und sie als unpolitisch annimmt: Sie tun wenigstens nicht so als wären sie kritisch, und bilden sich was auf ihre vermeintliche Gesellschaftskritik ein ;)
Was Hip Hop angeht, da gibts auch sau viel pseudokritischen Mist, vor allem dieser nervige Studentenrap, aber teilweise schon noch mehr wirkliche Aussagen. Vor allem halt frühe Sachen, NWA usw.
DAs Gegenteil von Metal was das angeht wäre eigentlich eher Techno (zumindest bei mir in der Gegend). Kein Techno Artist packt irgendwelche Pseudo deepen Messages in seine Musik rein, aber sau viele hier engagieren sich die auch auflegen und produzieren, auch in Verbindung mit Events, aber auch z.B. in der Unipolitik usw. UNd das ist halt das komplette Gegenteil vom Metal, wo gegen irgendwas gesungen wird, aber man im Endeffekt nichts macht um es zu ändern.
Und was soll eigtl ne stahlende Hupfdohle sein? Oo
[Ironiemodus an]
Popper und Rocker, von 80iger Sandra zu Bon Jovi, weinerlich, oberflächlich, sich wichtig nehmend, verzweifeln an schon an der Eiersuche im Edeka.
Schnulzensüchte Harmoniemenschen die alles ablehnen was bischen härter als ne überreife Erdbeere ist.
Geistiger Höhenflug bewegt sich zwischen Xavier Naidu und dem Graf als intellektueller Erguss.
[Ironiemodus aus ]
Nur weil es andere grauenvolle Musik gibt, heisst es nicht das Metal dadurch besser wird :D
Aber jetzt mal in ernst, wer ausser im Metal/Jazz/Klassik macht den noch anspruchsvolle Musik ?
Klar kann man sich in jeder Musikrichtung die schlechtesten Beispiele herziehn und behaupten "schau doch wie die Scheiße sind".
Das ist aber nicht der Sinn der Sache, und nur weil einem eine bestimmte Richtung nicht gefällt, muß man das nicht nieder machen uns bashen.
wie gesagt ich bin offen für alles.....................und darum bin ich auch nicht ganz dicht. :p
Das Problem ist, wenn ich dir jetzt anspruchsvolle Musik ausserhalb dieser Bereiche zeige, wirst du den Anspruch nicht erkennen, weil du zu festgefangen bist in Harmonien, Tonleitern und Schnelligkeit. Solche Sachen wie Klangerzeugung können Leute die Fans von "handgemachter" (grauenvoller Ausdruck) Musik sind überhaupt nicht wertschätzen, weil sie sich in diesen Kosmos einfach nie reingefunden haben. Ausserdem würde ich Metal da wirklich rausnehmen, das in einer Reihe mit Klassik und Jazz zu nennen ist schon ziemlich beleidigend :redface: Und ja ich nehm da auch Sachen wie Cynic oder Necrophagist oder was auch immer jetzt die rettende Überband darstellen soll mit rein (Death?)
Ich geb übrigens nur meine Meinung dazu ab, wenn jemand sich dermaßen feiert muss er auch paroli dazu abkönnen, und der Artikel ist da ja ein guter Ausgangspunkt ;)
 
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Irgendwie geht mir das in die falsche Richtung. Metal ist rein Musikalisch nicht besser schlechter oder sonstwie wie jede andere Musik auch und generell sehe ich in keiner Musik wirklich "Anspruch" (scheiß Wort und scheiß Bedeutung weil per se Überheblichkeit erzeugt) .
Die Szene, also die Menschen und ihr Verhalten ist ne andere Sache. Ich finde, dass man das nicht in einen Topf packen sollte.
Die Metal-Szene und ihre Klischees sind mir oft zu peinlich, oft zu engstirnig und manchmal macht es bloß Spaß da stumpf mitzufeiern.
Aber es geht doch irgendwie um die Ernsthaftigkeit. Ich kann's nicht ernst nehmen - und jeder der sich und seine Szene (zu) ernst nimmt wird mir irgendwann unsymphatisch. Aber Musik ist das eine (jedem das seine), das Gehabe der Fans das andere ...
 
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Ich finds halt grundsätzlich problematisch irgendjemand anderes was abzusprechen das man sich selber (Du und deine Musik) zuspricht.
Im Prinzip gehts um Geschmack und wenn Du behauptest das dein Geschmack besser ist als der von anderen, begibst Du dich auf das selbe Terrain wie die Metaler die Du ja sch so nich magst. :D

Was ich mit meinem Ironiemodus eigentlich ausdrücken wollte, Kunst/Musik ist und darf hart grausam, sensibel, weich, schön, hässlich, abartig und wohlwollend sein.
Wer hat das Recht darüber zu urteilen ?
Der Verkehrs............äh, Musikpolizist ?

Kunst/Musik ist brutal vielschichtig, das kann ein einzelner Mensch gar nicht alles fassen, aber genau "Die Kunst" die man nicht versteht, dann zu bashen und runter zu ziehen, zeigt auch von keinem großen Geist. :redface:

Ist nicht böse oder persönlich gemeint, eher allgemein. :)

 
Hevy Devy ist eh ne Sensation für sich - er hat mein Leben definitiv bereichert :) (sorry fürs Offtopic)
 
Was ich mit meinem Ironiemodus eigentlich ausdrücken wollte, Kunst/Musik ist und darf hart grausam, sensibel, weich, schön, hässlich, abartig und wohlwollend sein.
Wer hat das Recht darüber zu urteilen ?
Der Verkehrs............äh, Musikpolizist ?

Wie gesagt, ich mach das als Reaktion, weil dieser Artikel wieder Metal als den heiligen Gral darstellt, und über die pöhse "Bum Bum Bum" Musik herzieht, sonst hätte ich mit Sicherheit die Klappe gehalten :)

Kunst/Musik ist brutal vielschichtig, das kann ein einzelner Mensch gar nicht alles fassen, aber genau "Die Kunst" die man nicht versteht, dann zu bashen und runter zu ziehen, zeigt auch von keinem großen Geist. :redface:
Naja ich war über Jahre teil dieser Szene, von daher erlaube ich mir eine gewisse Urteilsfähigkeit. Mir missfällt es einfach ennorm, wie viele Metaler über andere Szenen herziehen, und sich für was besseres halten. Und wenn ich mir dann jeweils di Menschen auf der einen und auf der anderen Seite anschaue denke ich mir unweigerlich "Ihr seid einfach echt nicht in der Position euch als was besseres zu fühlen".
 
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Wie gesagt, ich mach das als Reaktion, weil dieser Artikel wieder Metal als den heiligen Gral darstellt, und über die pöhse "Bum Bum Bum" Musik herzieht, sonst hätte ich mit Sicherheit die Klappe gehalten :)


Naja ich war über Jahre teil dieser Szene, von daher erlaube ich mir eine gewisse Urteilsfähigkeit. Mir missfällt es einfach ennorm, wie viele Metaler über andere Szenen herziehen, und sich für was besseres halten. Und wenn ich mir dann jeweils di Menschen auf der einen und auf der anderen Seite anschaue denke ich mir unweigerlich "Ihr seid einfach echt nicht in der Position euch als was besseres zu fühlen".

Ganuso gehts mir auch. :great:
Aber man findet diesen Typ Mensch überall, egal aus welcher Musikrichtung Er/Sie kommt, leider. :redface:


Wie gesagt, ich mach das als Reaktion, weil dieser Artikel wieder Metal als den heiligen Gral darstellt, und über die pöhse "Bum Bum Bum" Musik herzieht, sonst hätte ich mit Sicherheit die Klappe gehalten :)

Es gefällt was gefällt, Metal als neuen Schlager zu bezeichnen ist genauso doof wie Pop als Softieschwoof zu bezeichnen.
Oder HipHop als Harz4-Krach...........oh Gott da hätt ich jetzt noch die heftigsten Vergleiche. :D
Das führt aber zu nichts, daher find ich den Artikel recht fragwürdig. :redface:

- - - Aktualisiert - - -

Edit: auch für mich ist Metal mit Sicherheit nicht der heilige Gral, aber ein nicht unwesentlich wichtiger Teil der Musikszene als Ganzes.
Und irgenwie isses doch schön und gut das es Unterschiede gibt, Vielfalt statt Einfalt. ;)
Toleranz sollte für alle Musikbegeisterte gelten.
 
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Also ich weiss nicht was du für Erfahrungen gemacht hast, aber gerade da würde ich dir widersprechen. Es ist eine besondere Eigenheit des Metals dass man sich durch seine Musik überegen fühlt. Der Jazzer weiss von der Komplexität seiner Musik, aber er wi****t sich im allgemeinen nicht so einen darauf ab wie der Metaller, so dass ihm der Respekt für andere Musikrichtungen verloren geht.
Halte ich für Unsinn. Ich kenn kaum jemanden der wirklich strikt nur Metal hört. Gut, wenn man diese Musikrichtung entdeckt ist man meist so begeistert, dass erstmal für nichts anderes Platz ist, aber das ist eher vorrübergehend. Ich bin zum Beispiel auch weit davon entfernt den "Respekt vor anderen Musikrichtungen" zu verlieren. Ich mag alle mögliche Musik. Rock und Metal ist natürlich der Schwerpunkt, aber Klassik, Elektronische Musik (seit ich meinen Synthie hab mach ich sogar selbst welche) oder Jazz mag ich auch gern. (Aber auch irgendwie nur den "alten Kram". Es scheint mir, als sei gute Musik verschwunden als ich geboren wurde, oder ein paar Jahre davor. :D)
Vielleicht das Grundproblem des Metals in Deutschland. Die Metaller: Wir sind anders, wir rebellieren gegen euch, weil wir besser sind. Der Rest: Nobody cares.
Eher das generelle Grundproblem in der westlichen Gesellschaft - jeder ist besser als alle anderen und deswegen hauen wir uns gegenseitig die Schädel ein anstatt gemeinsam was positives zu tun.
[Ironiemodus an]
Popper und Rocker, von 80iger Sandra zu Bon Jovi, weinerlich, oberflächlich, sich wichtig nehmend, verzweifeln an schon an der Eiersuche im Edeka.
Also 'Maria Magdalena' oder 'Runaway' mag ich :redface:
 
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Toleranz sollte für alle Musikbegeisterte gelten.

Und das gilt leider nicht einmal unter Musikern. Die Härte sind immer noch Erlebnisse mit einem älteren Blueser. "Dieser Häwi Mettl (ich habe es nie zuvor SO deutsch gehört, daher muss ich das mal explizit so schreiben) ist nur Krach [...blabla über schon mal im Radio gehört und so...] da muss man einfach beim Verstärker alles aufdrehen und in die Saiten schlagen, die spielen eh nichts".
In solchen Momenten hilft es ungemein, sich daran zu erinnern, dass jedes Klischee irgendeinen Ursprung haben muss. Wie der gröhlende Metal-Asi und der abgehobene Künstler eben auch der verkalkte Blueser. Es ist eigentlich tragisch, dass gerade Musiker, die allesamt nicht verleugnen können, dass alle Sparten irgendwie aufeinander aufbauen bzw. dieselben Urahnen haben immer wieder diese katastrophale Engstirnigkeit an den Tag legen. Ich find die meisten aktuellen Pop-Songs echt sch... - aber ich sag dann nicht "die Leute können keine Musik machen" sondern "ich finds sch...." - sage ich aber auch über Songs von Bands, die ich mag. Und das steht jedem ja zu. Man muss nur ein wenig auf die Formulierung achten um wenigstens den Respekt voreinander zu wahren...

Jeden "Handmacher"-Musiker, der über elektronische Musik meckert sollte man mal versuchen lassen aus einem mittelmäßig komplexen Synth drei Sounds basteln zu lassen, die später verwendbar sind. Wie schon gesagt wurde: stumpfe Musik gibt es überall.
 
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Jeden "Handmacher"-Musiker, der über elektronische Musik meckert sollte man mal versuchen lassen aus einem mittelmäßig komplexen Synth drei Sounds basteln zu lassen, die später verwendbar sind. Wie schon gesagt wurde: stumpfe Musik gibt es überall.

Hahaha :rofl:
Stimmt mehr wie Hubschrauber kommt da nicht raus. :great:

Ich hab ja auch ne seltsame Wandlung hinter mir.
In jungen Jahren in den 70ern Hardrock ala AC/DC, Black Sabbat, Led Zeppelin (wir warn jung :rolleyes:), dann Iron Maiden und Metallica, danach entdeckte ich elektronische Musik ala Ann Clark, Dark Wave, führte weiter bis Goa, Trance und Techno.
Danach spielte ich 12 Jahre in einer psychodelic Bluesband, danach richtig richtig böser Metal, eigentlich bis heute noch.
Jetzt bin ich aber schon wieder im Umbruch, mehr richtung Elektro..............keine Ahnung wo das hinführen soll. :D

Aber ich denk genauso sollte es sein, alles hat seine Berechtigung und seinen Sinn, solange Menschen daran Spass haben ist es kein Unsinn.

My 2cent. :)
 
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Es ist eine besondere Eigenheit des Metals dass man sich durch seine Musik überegen fühlt.
Ich weiß, was Du meinst. Mancher fühlt sich einem anderen auch überlegen, wenn sein Auto doppelt so viel PS hat …

Dass dieses "Überlegenheitsgefühl" symptomatisch sein soll für Metal, halte ich allerdings für überzogen. Sicher hören viele junge Menschen extreme Musik, um sich dadurch von anderen abzugrenzen. Und diesem Verhalten wohnt immer ein gewisses "Überlegenheitsgefühl" inne. Aber ich sehe nicht, dass das typisch für Metal sein soll. Es gibt - gerade heute - genügend andere extreme Musik jenseits des Metal, die Kids ebenfalls "wählen" um sich abzugrenzen und überlegen zu fühlen.

Als Musiker muss ich gestehen: In jungen Jahren habe ich schon ein gewisses Selbstwertgefühl daraus gezogen, dass man als Metal-Gitarrist (in der Regel) schon ein bisschen mehr können musste, als die durchschnittliche Indie-Gitarren-Schrammel-Truppe mit den verstimmten Gitarren. Und daran hat sich auch nichts geändert ... ;)

In der Musik, die ich die letzten Jahre gemacht habe, muss man schon etwas Zeit investieren, um fit zu bleiben. 4 Wochen Pause und ich muss echt wieder üben. Während ich diverse Rock-Cover auch nach etlichen Jahren im Schlaf spielen kann. Sagt das was über die Qualität der Musik oder Überlegenheit gegenüber anderen Genres aus: Nein, natürlich nicht.

Die Gesellschaftskritik im Metal ist ziemlich lächerlich. Wie breit ist denn bitte das gesellschaftliche Engagement der Metal Szene? Meistens beschränkt sich das dann doch irgendwie auf pseudokritische pseudotiefgehende Texte und nix dahinter.
Warum immer so verkopft?

Für mich ist Musik Musik und nicht vertonte Lyrik. Wer diesen Anspruch hat, liegt beim Metal größtenteils sicher falsch. Aber ich finde am Metal gerade angenehm, dass ein inhaltliches Sendungsbewusstsein überwiegend völlig fehlt. Bei den meisten Bands, die ich persönlich kenne, sind Texte und "Gesang" eher notwendiges Übel. Man will sich damit nicht blamieren, will aber auch keinen Literatur-Preis gewinnen.

Wobei ich auch sagen muss: Wenn es um Drachen- und Fantasy-Inhalte geht, ist das für mich auch sofort ein Ausschlusskriterium. Wobei mir dann in der Regel auch die Musik zu pathetisch und - zurück zum Thema ... - "Schlager"-artig wird.
Schwülstige Musik und schwülstige Texte gehen dann auch im Metal meistens Hand in Hand ... :p

"Pseudokritische und pseudotiefgehende" Texte allerdings fallen mir insbesondere bei deutschen Bands wie Kettcar, Tomte, Tocotronic, Madsen und wie sie alle heißen auf - weswegen ich auch kaum deutsche Musik ertragen kann … Von den unerträglichen Schüttelreimen dieser ganzen deutschen Möchtegern-"Rapper" ganz zu schweigen.

Wenn einem nichts relevantes einfällt und/oder einem nur der Wortschatz eines mittelmäßigen, sich aber total "ausdrucksbedürftig fühlenden" Deutsch-LK-Abiturienten zur Verfügung steht - dann doch lieber Nuklearkriege, Zombies und das Ende der Welt besingen ...

Und ganz ehrlich, wie intelligent können schon Leute sein, die das Saufen immer gleich mit gröhlen verbinden müssen?
Das stimmt, und daher mache ich auch einen großen Bogen um Schützenfeste oder die Sportwerbewochen der hiesigen Fußballvereine … ;-)
 
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Warum immer so verkopft?

Für mich ist Musik Musik und nicht vertonte Lyrik. Wer diesen Anspruch hat, liegt beim Metal größtenteils sicher falsch. Aber ich finde am Metal gerade angenehm, dass ein inhaltliches Sendungsbewusstsein überwiegend völlig fehlt. Bei den meisten Bands, die ich persönlich kenne, sind Texte und "Gesang" eher notwendiges Übel. Man will sich damit nicht blamieren, will aber auch keinen Literatur-Preis gewinnen.

Klar, für mich sind politische Texte auch überhaupt nicht wichtig, ich sehe das an sich wie du. Eine meiner Lieblingsbands ist New Order und die Texte sind teilweise (nicht durchgehend, aber es gibt da so Momente) so dumm, dass ich immer in mich rein grinsen muss wenn ich es höre. Ich meine "I've been good and I've been bad, common sense I never had" ist für sich betrachtet eigentlich schon ziemlich schrecklich :D
Das ist für mich ja gar nicht der Punkt. Was mich nervt, ist sich damit zu brüsten, man würde ja so politische und gesellschaftskritische Musik machen, wenns eigtl alles nur oberflächlich und banal ist. Wenn man so tut als würde man versuchen die Gesellschaft zu verändern, wobei der eigentlich Grund nur der ist, dass man gerne dieses Image hätte, aber man eigentlich null dafür macht irgendwas zu verändern

"Pseudokritische und pseudotiefgehende" Texte allerdings fallen mir insbesondere bei deutschen Bands wie Kettcar, Tomte, Tocotronic, Madsen und wie sie alle heißen auf

Genauso grauenvoll :)
 
Was mich nervt, ist sich damit zu brüsten, man würde ja so politische und gesellschaftskritische Musik machen, wenns eigtl alles nur oberflächlich und banal ist. Wenn man so tut als würde man versuchen die Gesellschaft zu verändern, wobei der eigentlich Grund nur der ist, dass man gerne dieses Image hätte, aber man eigentlich null dafür macht irgendwas zu verändern

Das würde mich auch nerven. Aber welche Bands aus dem Metal-Genre tun das beispielsweise? Ich bin da nicht so auf dem Laufenden ...
 
Das würde mich auch nerven. Aber welche Bands aus dem Metal-Genre tun das beispielsweise? Ich bin da nicht so auf dem Laufenden ...

Das habe ich mich auch gerade gefragt. Also ich höre quasi ausschliesslich Metal und da ist keine einzige Band dabei, die meint, einen auf gesellschaftskritisch machen zu müssen....
 
Also ich finde den Artikel nicht wirklich provokant und eigentlich nicht wirklich gut geschrieben. Eigentlich liest er sich so, wie sich Leute, die mit Metal nichts am Hut haben, Metal halt vorstellen. Bedient also hauptsächlich wieder Klischees, mit Hilfe eines kleinen, partiellen Eindruckes von innen... Viel interessanter finde ich eigentlich die Diskussion hier im Forum. Von dem vielfach bemängelten "Wir sind was besseres und machen die einzig wahre handgemachte Musik" ist eigentlich von seiten der Metalfraktion recht wenig zu lesen, dafür umso mehr über proletenhaftes und antiintelektuelles Verhalten von der Gegenseite. Am Besten finde ich es dann immer noch, wenn sich Leute die Metal hören versuchen von den grölenden Säufern zu distanzieren, mit denen sie wahrscheinlich am Wochende noch zusammen gefeiert und sich super verstanden haben. Viele versuchen immer noch was besseres zu sein, als die Leute die angeblich was besseres sein wollen. ^^
Ich bin zwar schon länger nicht mehr der Typ, der sich auf Konzerten besäuft und rumgröhlt und mir gehen die hardcore Säufer und Stresser auch ziemlich auf die Nerven, zum Glück sind sie meistens in der Unterzahl. Trotzdem ist es auch mal schön dem Alltag ein wenig zu entfliehen und sich einfach mal gehen zu lassen. Dann kommt es auch mal vor, dass ich ein Bier mehr trinke und mit anderen zusammen irgendwelche Songtexte mit"singe". Solange so etwas nicht jedes Mal passiert ist es meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Doof ist natürlich nur, dass jedes Mal irgendein anderer dran ist mit dem gehen lassen und es einem dann vielleicht so vor kommt, als ob immer nur assis da sind, obwohl dem eigentlich garnicht so ist.

Zum Thema Sozialkritische Texte und mangelnder sozialer Einsatz kann man sagen, dass interessanterweise garnicht mal so wenig Bands bzw. Bandmitglieder sich irgendwo engagieren. Sei es auch nur so, dass viele Musiker aus Metalbands in sozialen Berufen arbeiten. Fast alle Erzieher, Kranken/Altenpfleger, Kindergärtner usw. die ich kenne, sind aus dem Metalbereich. Muss eine Band sich in irgendwelchen pseudosozialen Organisationen oder medienwirksam bei irgendwelchen Events engagieren, um ihren Texten bzw. euren Vorstellungen gerecht zu werden?

Zum musikalischen ist meine Meinung schon die, dass der Metal instrumental oftmals schon anspruchsvoller ist, als viele andere Musikrichtungen. Auch kenne ich, für mein Verständnis, überdurchschnittlich viele Multiinstrumentalisten, die im Metal zuhause sind, was meines Wissens nach keine Selbstverständlichkeit unter Musikern ist.

Zur Kernfrage, ob Metal der neue Schlager ist, kann ich nur sagen, dass man jede Musikrichtung so darstellen kann. Man muss sich halt nur die Bedingungen raus picken, die diese These untermauern.
 
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Also am härtesten abgefeiert mit allerlei Substanzen, vornehmlich Alkohol, habe ich bisher NICHT auf irgendwelchen Metal-Konzerten, sondern dort, wo sich die hier seltsamerweise als intelligenter und gebildeter dargestellten Musikfreunde treffen, also auf Techno-Parties und Goa-Festivals. Das nur am Rande.

Und ich finde auch interessant, dass wir im Jahr 2013 immer noch "Neger stinken"-Diskussionen im Musikbereich führen. Dass wir ernsthaft darüber diskutieren, welche Fans nun dümmer oder intelligenter, ungehobelter oder gesitteter, schöner oder hässlicher, sozial kompetenter, ungeduscht, Landeier usw. sind. Dass wir ernsthaft darüber diskutieren, welche Musik irgendwie "besser", "wertvoller", "tiefgründiger", "aussagekräftiger", "lyrischer" ist.
Oh dear.

Freilich, auch ich war mal so unterwegs. Da war ich aber 16, und ich erachte eine ernsthafte Diskussion über so einen Bockmist als Symptome von nicht überwundenen Kinderkrankheiten. Sorry.
 
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