Ambient777
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Gemeint ist mit dem Titel das Verhältnis zwischen Aufwand/Zeit/Kosten, die man selber als Künstler investieren muss und der durchschnittlichen gesellschaftlichen Wertschätzung für das künstlerische Produkt, welches am Ende entsteht.
Ursprünglich fiel mir diese Relation v.a. auf, als ich mal vor Kumpels einerseits Sachen auf der Gitarre vorspielte und andererseits auf dem E-Piano eines jener Kumpels. Man muss dazu sagen, dass ich nur ca. 1% so viel Übung in letzterem Instrument habe wie mit der Gitarre und zudem zu jenem Zeitpunkt seit ungefähr 10 Jahren keine Tasteninstrumente mehr gespielt hatte. Dennoch sorgte mein Geklimper für äußerst positive Reaktionen, was man von meinem Gitarrenspiel nicht behaupten konnte. Ich bin mir auch relativ sicher, dass selbst die meisten professionellen Metal-Gitarristen an der Stelle keine positiv Resonanz erhalten hätten. Noch eklatanter verhält sich das ganze, wenn man den Prozess bis zu einem fertigen Song oder Album betrachtet: Die Sachen erstmal vernünftig spielen zu können, verlangt äußerst viel Übung (für den Durchschnittshörer klingt das natürlich alles nach überhaupt nichts, insoweit man nicht die Skills eines TheDooo o.ä. etabliert hat, wobei selbst letzterer von nicht wenigen so wahrgenommen wird wie jemand, der nach drei Jahren Blockflöte besonders viele hohe Töne schnell spielen kann), danach klingen die aufgenommenen Spuren aber auch bei sauberster Spielweise erstmal absolut nicht geil, wenn man sie zu einem Track zusammenfügen will.
D.h. es muss der Prozess des Recordings, Mixings und Masterings beherrscht werden (es sei denn, man will das alles für viel Geld in andere Hände abgeben, wobei dann allerdings klar ist, dass 99,99% der Künstler heutzutage ein Verlustgeschäft machen werden, da sich die Kosten über Verkäufe von Tonträgern niemals amortisieren werden), welcher im Falle von Metal ebenfalls sehr viel diffiziler ausfällt als in den meisten anderen Musikstilen. Auch da fiel mir immer wieder auf, dass - wenn ich mal spaßeshalber Songs in anderen Genres aufgenommen habe - sehr viel eher positive Reaktionen kamen bei einem Arbeitsaufwand von ca. 0,5% von dem, was ich für Metal-Tracks investiert hätte. Natürlich kann man nun wieder einige populäre Metal-Virtuosen nennen, die auch heutzutage einen gewissen Status genießen, aber der Zeitaufwand, welcher dort investiert worden sein muss, um zu dem entsprechenden Endergebnis zu kommen, hätte wahrscheinlich auch jedes andere Unterfangen im Leben zu einem Erfolg werden lassen (und zumeist schneller). Und dann gibt es eben auch viele, die trotz hochkarätiger Fähigkeiten völlig unbeachtet bleiben. Letzteres ergibt sich natürlich logischerweise auch in anderen Formen von Musik/Kunst, aber - wie eingangs bereits erwähnt und anschließend begründet - scheint mir das Verhältnis aus Aufwand/persönlicher Investition einerseits und Formen von Wertschätzung, die man dafür erwarten kann, bei Metal/harter Gitarrenmusik singulär ungünstig zu sein. Das wird mich persönlich nun nicht davon abhalten, weiter diese Musik zu machen, da mir die Musik als solche unfassbar viel gibt und das wird wahrscheinlich auch vielen anderen so gehen. Insofern würde ich die Frage im Threadtitel auch nicht unbedingt mit "ja" beantworten, aber die anderen genannten Aspekte bestehen aus meiner Sicht dennoch.
Ursprünglich fiel mir diese Relation v.a. auf, als ich mal vor Kumpels einerseits Sachen auf der Gitarre vorspielte und andererseits auf dem E-Piano eines jener Kumpels. Man muss dazu sagen, dass ich nur ca. 1% so viel Übung in letzterem Instrument habe wie mit der Gitarre und zudem zu jenem Zeitpunkt seit ungefähr 10 Jahren keine Tasteninstrumente mehr gespielt hatte. Dennoch sorgte mein Geklimper für äußerst positive Reaktionen, was man von meinem Gitarrenspiel nicht behaupten konnte. Ich bin mir auch relativ sicher, dass selbst die meisten professionellen Metal-Gitarristen an der Stelle keine positiv Resonanz erhalten hätten. Noch eklatanter verhält sich das ganze, wenn man den Prozess bis zu einem fertigen Song oder Album betrachtet: Die Sachen erstmal vernünftig spielen zu können, verlangt äußerst viel Übung (für den Durchschnittshörer klingt das natürlich alles nach überhaupt nichts, insoweit man nicht die Skills eines TheDooo o.ä. etabliert hat, wobei selbst letzterer von nicht wenigen so wahrgenommen wird wie jemand, der nach drei Jahren Blockflöte besonders viele hohe Töne schnell spielen kann), danach klingen die aufgenommenen Spuren aber auch bei sauberster Spielweise erstmal absolut nicht geil, wenn man sie zu einem Track zusammenfügen will.
D.h. es muss der Prozess des Recordings, Mixings und Masterings beherrscht werden (es sei denn, man will das alles für viel Geld in andere Hände abgeben, wobei dann allerdings klar ist, dass 99,99% der Künstler heutzutage ein Verlustgeschäft machen werden, da sich die Kosten über Verkäufe von Tonträgern niemals amortisieren werden), welcher im Falle von Metal ebenfalls sehr viel diffiziler ausfällt als in den meisten anderen Musikstilen. Auch da fiel mir immer wieder auf, dass - wenn ich mal spaßeshalber Songs in anderen Genres aufgenommen habe - sehr viel eher positive Reaktionen kamen bei einem Arbeitsaufwand von ca. 0,5% von dem, was ich für Metal-Tracks investiert hätte. Natürlich kann man nun wieder einige populäre Metal-Virtuosen nennen, die auch heutzutage einen gewissen Status genießen, aber der Zeitaufwand, welcher dort investiert worden sein muss, um zu dem entsprechenden Endergebnis zu kommen, hätte wahrscheinlich auch jedes andere Unterfangen im Leben zu einem Erfolg werden lassen (und zumeist schneller). Und dann gibt es eben auch viele, die trotz hochkarätiger Fähigkeiten völlig unbeachtet bleiben. Letzteres ergibt sich natürlich logischerweise auch in anderen Formen von Musik/Kunst, aber - wie eingangs bereits erwähnt und anschließend begründet - scheint mir das Verhältnis aus Aufwand/persönlicher Investition einerseits und Formen von Wertschätzung, die man dafür erwarten kann, bei Metal/harter Gitarrenmusik singulär ungünstig zu sein. Das wird mich persönlich nun nicht davon abhalten, weiter diese Musik zu machen, da mir die Musik als solche unfassbar viel gibt und das wird wahrscheinlich auch vielen anderen so gehen. Insofern würde ich die Frage im Threadtitel auch nicht unbedingt mit "ja" beantworten, aber die anderen genannten Aspekte bestehen aus meiner Sicht dennoch.