ars ultima
HCA Recording
Wie schön, dass es jetzt eine Recording-Plauderecke gibt, da hab ich mal ein passendes Thema für (auch wenn es vielleicht zu einem Hörproben-Thread wird, das Thema ist aber bewusst allgemeiner formuliert). Auch wenn ich Träger eines Recording-HCAs bin, so bin ich doch in erster Linie Theoretiker, habe einen Überblick über den Geräte-Markt und helfe gerne Anfängern. Was aber die Praxis betrifft muss ich auch noch viel lernen. Wir hatten jetzt im Oktober wieder zwei Songs aufgenommen, die jetzt quasi fertig sind ("Lethargy" und "Inferiority Complex", runterladbar auf www.containerrock.de)
So richtig fertig sind sie aber nicht. Klar, ich bin halt Anfänger, und dadurch bekomme ich das noch lange nicht perfekt hin. Aber selbst wenn ich darin jetzt immer besser werde und auch das Rohmaterial besser ist, so weiß ich nicht, ob ich jemals zufrieden sein werde. Ich muss mir da einfach eine Deadline setzten, wo ich dann sage "so, egal, besser geht es jetzt nicht". Und jedes Mal, wenn ich dann die Songs höre, denke ich mir "hmm, dieses und jenes hätte ich doch anderes machen sollen...". Gut, man kann jetzt sagen, dass das gesunder Perfektionismus sei. Ich finde das aber ziemlich unbefriedigend. Das ärgerlich daran ist auch, dass es meist gar nicht so Feinheiten sind wie der Gitarrensound, sondern das grundlegende Lautstärkeverhältnis der einzelnen Instrumente. Man tüftelt also ewig mit Kompressoren, EQ und Effekten rum, und der erste Kommentar, denn man dann von Bekannten, die den Song hören, gesagt bekommt, lautet "Der Gesang ist viel zu leise". Aha. OK, jetzt wo du es sagst, hast schon recht.
Wahrscheinlich hat es auch was damit zu tun, dass man die eigenen Songs abmischt. Wir sind technisch nicht so gut, vor allem fehlt uns ein richtiger Sänger. Und wenn ich dann "Lethargy" abmische, meinen eigenen Gesang höre, der nicht so der Bringer ist, dann mach ich den wohl eher zu leise, weil er aus meiner Sicht das Gesamtbild stört. Wenn ich im Vergleich professionelle CDs höre, dann ist dort der Gesang wirklich viel mehr im Vordergrund. Andererseits sind auch professionelle CDs sehr unterschiedlich - aber man akzeptiert sie so, wie sie sind, und stellt sich gar nicht die Frage, ob im Mix irgendwas stört. Wenn mein Song im Radio laufen würde, würden die Leute dann auch sagen "dieses und jenes ist zu laut/leise"? Wenn ich ihnen als Hobbymusiker meine Sachen vorspiele dagegen, wollen sie konstruktiv kritisch sein, und achten auf so etwas? Bei so mancher professioneller CD, die eigentlich toll und passend klingt, so wie sie ist, stelle ich sch manchmal fest, dass ich Dinge anderes gemacht hätte. Zum Beispiel die Snare lauter. Oder bei den alten Opeth-Alben nicht so viel Hall auf den Clean-Gesang. Das heißt nicht, dass es dann besser geklungen hätte. Aber ich hätte es wohl so gemacht.
Im Endeffekt ist eben vieles doch Geschmackssache. Geht es also nur darum, einen eigenen Sound zu finden? Bei dem dann z.B. der Gesang doch leiser sein darf, als bei anderen CDs, solange es insgesamt doch stimmig ist? Schafft Ihr es, eine gewisse Objektivität beim Abmischen zu erlangen? Und seid ihr am Ende wirklich zufrieden, und denkt euch bei jedem Hören "Yes, das ist es , ich würde es genauso wieder machen"? Vielleicht kommt das ja mit der Zeit...
Ach so, konkreter zu den Songs: "Inferiority Complex" kann ich nicht mehr ändern, die Projektdatei ist kaputt...Bei "Lethargy" ist wohl der Gesang wirklich zu leise. Auf meiner Abhöre habe ich das persönlich aber eben nicht so empfunden. Und der Bass ist zu laut und dröhnt Untenrum vor sich hin, ich hatte nicht mehr die Zeit, den Song auf einer Abhöre die weiter nach unten reicht zu hören. Aber Bass ist eh so ein Problem. Gitarren klingen alleine oft scheiße, im Gesamtmix dann doch OK. Der Bass dagegen klingt allein gut, im Mix setzt er sich aber nicht durch. Man hört ihn also gar nicht. Folglich mache ich ihn lauter. Im Endeffekt ist er dann aber einfach zu laut. Gibt es da konkrete Tipps? Ich hab schon einiges probiert (Anhebung bei 800 Hz etc.) aber irgendwie bekomme ich das nicht in den Griff. Und teilweise habe ich an manchen Stellen das Gefühl, dass unsere alten Aufnahmen manchmal besser klingen - bei den neuen habe ich mich vielleicht in die technischen Möglichkeiten von Kompressor, Expander, EQ, FX verrannt...
So richtig fertig sind sie aber nicht. Klar, ich bin halt Anfänger, und dadurch bekomme ich das noch lange nicht perfekt hin. Aber selbst wenn ich darin jetzt immer besser werde und auch das Rohmaterial besser ist, so weiß ich nicht, ob ich jemals zufrieden sein werde. Ich muss mir da einfach eine Deadline setzten, wo ich dann sage "so, egal, besser geht es jetzt nicht". Und jedes Mal, wenn ich dann die Songs höre, denke ich mir "hmm, dieses und jenes hätte ich doch anderes machen sollen...". Gut, man kann jetzt sagen, dass das gesunder Perfektionismus sei. Ich finde das aber ziemlich unbefriedigend. Das ärgerlich daran ist auch, dass es meist gar nicht so Feinheiten sind wie der Gitarrensound, sondern das grundlegende Lautstärkeverhältnis der einzelnen Instrumente. Man tüftelt also ewig mit Kompressoren, EQ und Effekten rum, und der erste Kommentar, denn man dann von Bekannten, die den Song hören, gesagt bekommt, lautet "Der Gesang ist viel zu leise". Aha. OK, jetzt wo du es sagst, hast schon recht.
Wahrscheinlich hat es auch was damit zu tun, dass man die eigenen Songs abmischt. Wir sind technisch nicht so gut, vor allem fehlt uns ein richtiger Sänger. Und wenn ich dann "Lethargy" abmische, meinen eigenen Gesang höre, der nicht so der Bringer ist, dann mach ich den wohl eher zu leise, weil er aus meiner Sicht das Gesamtbild stört. Wenn ich im Vergleich professionelle CDs höre, dann ist dort der Gesang wirklich viel mehr im Vordergrund. Andererseits sind auch professionelle CDs sehr unterschiedlich - aber man akzeptiert sie so, wie sie sind, und stellt sich gar nicht die Frage, ob im Mix irgendwas stört. Wenn mein Song im Radio laufen würde, würden die Leute dann auch sagen "dieses und jenes ist zu laut/leise"? Wenn ich ihnen als Hobbymusiker meine Sachen vorspiele dagegen, wollen sie konstruktiv kritisch sein, und achten auf so etwas? Bei so mancher professioneller CD, die eigentlich toll und passend klingt, so wie sie ist, stelle ich sch manchmal fest, dass ich Dinge anderes gemacht hätte. Zum Beispiel die Snare lauter. Oder bei den alten Opeth-Alben nicht so viel Hall auf den Clean-Gesang. Das heißt nicht, dass es dann besser geklungen hätte. Aber ich hätte es wohl so gemacht.
Im Endeffekt ist eben vieles doch Geschmackssache. Geht es also nur darum, einen eigenen Sound zu finden? Bei dem dann z.B. der Gesang doch leiser sein darf, als bei anderen CDs, solange es insgesamt doch stimmig ist? Schafft Ihr es, eine gewisse Objektivität beim Abmischen zu erlangen? Und seid ihr am Ende wirklich zufrieden, und denkt euch bei jedem Hören "Yes, das ist es , ich würde es genauso wieder machen"? Vielleicht kommt das ja mit der Zeit...
Ach so, konkreter zu den Songs: "Inferiority Complex" kann ich nicht mehr ändern, die Projektdatei ist kaputt...Bei "Lethargy" ist wohl der Gesang wirklich zu leise. Auf meiner Abhöre habe ich das persönlich aber eben nicht so empfunden. Und der Bass ist zu laut und dröhnt Untenrum vor sich hin, ich hatte nicht mehr die Zeit, den Song auf einer Abhöre die weiter nach unten reicht zu hören. Aber Bass ist eh so ein Problem. Gitarren klingen alleine oft scheiße, im Gesamtmix dann doch OK. Der Bass dagegen klingt allein gut, im Mix setzt er sich aber nicht durch. Man hört ihn also gar nicht. Folglich mache ich ihn lauter. Im Endeffekt ist er dann aber einfach zu laut. Gibt es da konkrete Tipps? Ich hab schon einiges probiert (Anhebung bei 800 Hz etc.) aber irgendwie bekomme ich das nicht in den Griff. Und teilweise habe ich an manchen Stellen das Gefühl, dass unsere alten Aufnahmen manchmal besser klingen - bei den neuen habe ich mich vielleicht in die technischen Möglichkeiten von Kompressor, Expander, EQ, FX verrannt...
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