ist ein epiano wirklich klanglich und technisch gesehen besser als ein stagepiano???

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aaalso,
wie ich schon mal erzählt habe, habe ich angefangen klavier zu lernen.
da aber einige gründe gegen ein akkustisches klavier sprechen (ich möcht auch pc bearbeitung damit machen, stimmen, voices.....) und ich einen ziemlichen platzmangel habe, hatte ich mich dazu entschlossen, ein stagepiano zu kaufen.
soweit so gut
als ich aber dann dies meiner klavierlehrerin erzählte und sie einige fachleute befragte (ist aber fraglich ob diese so fachkundig sind, denn pianisten kennen sich nicht zwingend mit emusik aus....), meinte sie, dass ein stagepiano klanglich vieeel schlechter und von den tasten her noch schlechter sei als ein epiano.
und dass man mit einem stagepiano niemals die anschläge eines klavieres erreichen könnte, was mit durchaus klar ist, aber es ja schon ziemlich nah an ein klavier herankommt...
also sie hat mir das gefühl gegeben, dass ein stagepiano unmöglich ist und ein epiano vielleicht etwas besser...
aber das ist nur eine meinung und sie kennt sich damit auch nicht aus und laut wikipedia heißt es ja, dass das etwas veraltete meinungen sind....

aber verunsischert bin ich jetzt schon...

nun ich bin eben eni kompletter anfänger, aber ich dachte mir, dass
- die grenzen zwischen epiano und stagepiano ja ziemlich verschwimmen...
- bei vielen epianos und stagepianos gleiche tastaturen sind (von wegen anschlag, gewichtung....)

was meint ihr denn dazu?
 
Eigenschaft
 
Also zunächst mal zur Begriffsklärung: Unter E-Piano versteht man normalerweise Geräte (und Sounds), die nicht direkt wie ein Klavier klingen, sondern eben elektronisch (z.B. Fender Rhodes, Wurlitzer usw.)
Du meinst hier eher Homepianos, die eine Untergruppe der Digitalpianos darstellen (die andere Untergruppe sind die Stagepianos).

Die Frage, ob ein Homepiano grundsätzlich besser ist als ein Stagepiano, lässt sich ganz schnell beantworten: Nein.
Das ist vollkommener Blödsinn.

Tatsächlich ist es so, dass mittlerweile in vielen Geräten die gleichen Komponenten zum Einsatz kommen, also z.B. die gleiche Tastatur, sowohl im Homepiano als auch im Stagepiano. Ebenso (und eigentlich noch mehr) gilt das für die Klangerzeugungen. Grundsätzliche Aussagen kann man da also auf keinen Fall machen.

Trotzdem gibt es natürlich Vor- und Nachteile und teilweise auch einfach Unterschiede bei den beiden Typen:
Grundsätzlich kann man sagen, dass Stagepianos häufig eine etwas größere Klangauswahl mitbringen als Homepianos (d.h. mehr Nicht-Klavierklänge und manchmal auch in besserer Qualität), und natürlich portabler sind. Außerdem verfügen sie häufig über eine bessere Midi-Integration.
Dafür bieten die Homepianos normalerweise eingebaute Lautsprecher, eine besser fürs Wohnzimmer geeignete Optik und den Vorteil eines (oder mehrerer, je nachdem) fixierter Pedale (bei einem Stagepiano liegen die ja "lose" auf dem Boden). Außerdem bieten viele Homepianos diverse kleine Helferlein wie z.B. kleine Aufnahmefunktionen oder (wers braucht) auch Lernhilfen, was man in Stagepianos eigentlich findet.
Ebenfalls Fakt ist, dass man für das gleiche Geld in den meisten Fällen ein besseres Stagepiano bekommt als ein Homepiano (im Sinne der Klangerzeugung und/oder Tastatur), wobei da natürlich zu beachten ist, dass fürs Stagepiano evtl. noch weitere Kosten für Lautsprecher anfallen, die das dann wieder relativieren.

Meine persönliche Empfehlung ist eigentlich immer das Stagepiano, einfach weil es mehr fürs Geld bietet: Besseren Sound/Tastatur, bessere Midi-Integration (für den Computer), bessere "Zusatz"-Sounds, Portabilität und (abgesehen vom losen Pedal) meiner Ansicht nach keine wirklichen Nachteile gegenüber dem Homepiano. Dazu kommt, dass man in den meisten Fällen für die Preisdifferenz zwischen vergleichbaren Home- und Stagepianos Lautsprecher bekommt, die wesentlich besser sind als die internen im Homepiano - also auch wenn man den Homepiano-Preis anlegen möchte, fährt man nach meiner Meinung besser.
Andererseits bin ich natürlich auch Band-Keyboarder und habe meinen Krempel in meinem Zimmer stehen - wer eh nur zuhause spielt und das Gerät im Wohnzimmer aufstellen will, mag das anders sehen...

In jedem Falle gilt aber: Stagepianos und Homepianos haben keine grundsätzlichen Qualitätsunterschiede. Die Unterschiede gehen in so gut wie allen Fällen nur aus den unterschiedlichen Konzepten hervor.
 
also sie hat mir das gefühl gegeben, dass ein stagepiano unmöglich ist und ein epiano vielleicht etwas besser...
aber das ist nur eine meinung und sie kennt sich damit auch nicht aus und laut wikipedia heißt es ja, dass das etwas veraltete meinungen sind....


Nun, mit deiner Vermutung liegst du da absolut richtig, denn die Aussage ist Quatsch.

- zum einen liegt hier genau genommen ein Fehlgebrauch des Begriffes "E-Piano" vor: sicherlich meint deine Lehreren nicht "E-piano" vs Stagepiano, sondern "Homepiano" (also eines mit klavierähnlichem Aussehen, Holzunterbau und eingebauten Lautsprechern) vs Stagepiano.

Ein "echtes" EPiano (elektromechanisches Piano) hat im Gegensatz zum DIGITALPiano (damit sind sowohl Home- als auch Stagepianos gemeint) nichts mit digitalem klavierersatz zu tun, sondern ist eine eigenständige, völlig anders klingende Instrumenten-Gattung: Fender Rhodes, Wurlitzer & Co sind Beispiele für solche Instrumente, die lange vor den digitalen Klavieren aktuell waren.

Aber das nur am Rande; der Begriff "E-Piano" wird Umgangssprachlich heute blöderweise synonym für "Digitalpiano" genutzt, das ist wohl nicht mehr zu ändern. Vieleicht fällt es irgend jemandem ja mal auf, daß kein ernstzunehmender DP-Hersteller seine Produkte so betitelt ;)


- zum Anderen, und damit zur eigentlichen Antwort:
Stage- und Homepianos nutzen grundsätzlich die gleiche Technik bei Tastaturen und Tonerzeugung und unterscheiden sich halt im Gehäuseaufbau. Auch sind nicht alle Stagepianos mit eingebauten Lautsprechern ausgerüstet, und wenn welche vorhanden sind, dann meist eher einfachere.

Jeder der großen Hersteller bietet i.d. Regel in allen Preisklassen vergleichbare Modelle sowohl als Stage- wie auch Homepiano an, wobei jeweils die Stagepianos i.d. Regel günstiger als das technisch entsprechende Homepiano zu haben ist.

*edit*: Distance war schneller... und ausführlicher:great:
 
Ein "echtes" EPiano (elektromechanisches Piano) hat im Gegensatz zum DIGITALPiano (damit sind sowohl Home- als auch Stagepianos gemeint) nichts mit digitalem klavierersatz zu tun, sondern ist eine eigenständige, völlig anders klingende Instrumenten-Gattung: Fender Rhodes, Wurlitzer & Co sind Beispiele für solche Instrumente, die lange vor den digitalen Klavieren aktuell waren.

jetzt wo du es sagst.. daran hab ich nicht gedacht, dass sie auch dieses alten teile meinen könnte... ,kommen die überhaupt noch zum einsatz`??

und euch beiden danke für die nette erklärung. dann kann ich ja guten gewissens zu meinem favorisierten stagepiano greifen :) :)
 
Na klar kommen die E-Pianos noch zum Einsatz ;)
Gerade das Rhodes ist ja so ein Teil, was irgendwie immer geht und auch nach wie vor immer noch viel gespielt wird. Häufig zwar nur noch die Sounds (sprich: man benutzt irgendein anderes Gerät dafür), weil die Originale groß und schwer sind und natürlich auch gewartet werden müssen, aber so grundsätzlich sind die noch voll da ;)

Allerdings muss man dazu sagen, dass die ja nicht wirklich als Klavierersatz zählen können, jedenfalls heutzutage nicht mehr. Manche Geräte mögen ja zu diesem Zweck entwickelt worden sein, aber heute kann man darüber nur noch lachen. :D

Ansonsten: Viel Spass mit deinem DP ;)
 
@nina

Bitte spiele doch einfach einmal die Modelle PROBE, die "Dame" liegt nicht generell falsch. Bei einigen Herstellern werden Konstruktionsbedingt leichtere Tastaturen verwendet (hat nichts mit der Gewichtung zu tun, sehr wohl aber tlw. mit der Tastenqualität!)

Bei Yamaha gibt es z.B. die GH Tastatur (Graded Hammer) und die GHS (Graded Hammer Standard) welche tlw für Stages verwendet wird.

Eine FLÜGELTASTATUR (mit echter Repetierung a ´la Flügelrolle) bietet dann die GH3 Tastatur (auch mit Spiel in klingende Tasten möglich)

Dieser Tastaturausflug ist sicher nicht für jeden Spieler wichtig, jedoch im professionellen Bereich nicht unwichtig.

GANZ WICHTIG, bitte spiele einmal auf einem STAGE und auf einem "HOMEPIANO" bedingt durch das größere Gehäuse ist die KLANGART (mit indirekter Abstrahlung nach unten bei HP) grundverschieden. In Stagepianos passen meist nur MINI-SPEAKER rein die auch nicht MEGA klingen können ....
und JA man kann natürlich am STAGE auch externe (aktive!) Speaker anschließen .. aber ob man das immer will???

gruß frank :) und gute Wahl !
 
@ frank, naja die speaker spielen nicht die größte rolle, da ich meistens mit kopfhörer spielen werde...

ansonsten danke ^^
 
@nina

Bitte spiele doch einfach einmal die Modelle PROBE, die "Dame" liegt nicht generell falsch. Bei einigen Herstellern werden Konstruktionsbedingt leichtere Tastaturen verwendet (hat nichts mit der Gewichtung zu tun, sehr wohl aber tlw. mit der Tastenqualität!)

Bei Yamaha gibt es z.B. die GH Tastatur (Graded Hammer) und die GHS (Graded Hammer Standard) welche tlw für Stages verwendet wird.

Eine FLÜGELTASTATUR (mit echter Repetierung a ´la Flügelrolle) bietet dann die GH3 Tastatur (auch mit Spiel in klingende Tasten möglich)

Dieser Tastaturausflug ist sicher nicht für jeden Spieler wichtig, jedoch im professionellen Bereich nicht unwichtig.

GANZ WICHTIG, bitte spiele einmal auf einem STAGE und auf einem "HOMEPIANO" bedingt durch das größere Gehäuse ist die KLANGART (mit indirekter Abstrahlung nach unten bei HP) grundverschieden. In Stagepianos passen meist nur MINI-SPEAKER rein die auch nicht MEGA klingen können ....
und JA man kann natürlich am STAGE auch externe (aktive!) Speaker anschließen .. aber ob man das immer will???

gruß frank :) und gute Wahl !

Da mgst Du zum Teil recht haben. Hochwertigere Technik ist aber logischerweise immer auch eine Preisfrage. Kenne einige Home-Piamos von meinen Klavierschülern die sich deutlich in Klangqualität und Tastatur unterscheiden. Mein Stage-Piano kann da mit den meisten ohne weiteres mithalten. Bestimmt gibts was besseres, aber das hat halt immer seinen Preis.

Probespielen sollte man aber in jedem Fall, da haste recht.;)
 

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