Ja, ich würde das V7 heute in vielen Fällen dem Beta 58 vorziehen. Ein wenig hängt das natürlich auch vom Einsatzzweck ab:
- geht es Dir nur um guten Sound, gute Handlingeigenschaften und guten Preis? dann das V7
- vermietest Du das Mikro an Rock'n'Roll-Kunden? dann das Shure (einfach, um Diskussionen zu vermeiden)
- vermietest Du an High-End Klientel? dann lieber das Sennheiser
Ich habe wie gesagt alle drei in meinem Bestand, und bei Kunden, die ich gut kenne, empfehle ich einen Test des V7. Die letzten Kunden, bei denen ich das gemacht habe, waren jedenfalls begeistert, und für mich war der Gig deutlich leichter zu mischen als mit den vorherigen Mikros der Band (die Sängerin ein etwas feedbackanfälliges Beta 87, und der Sänger ein altes SM 58, was im Vergleich nun dumpf erscheint und immer etwas Arbeit braucht, bis es gut klingt).
Kommt ein mir unbekannter Kunde das erste Mal an, frage ich ihn, was er als Gesangsmikro(s) haben will, und oft ist es dann das Shure. Je nach Stimme und Musikrichtung empfehle ich eine Alternative, und manchmal folgen sie der Empfehlung. Bei Rock'n'Roll geht es oft um rohe Durchsetzungsfähigkeit, und da kann das Shure punkten (diese Anhebung bei 2,5 kHz ist da hilfreich). Wenn es eleganter sein soll, dann eher Sennheiser oder das V7, denn die haben statt einer Anhebung der oberen Mitten (die ich als klanglich hart empfinde) eine breitbandige Höhenanhebung, da kommt die Durchsetzungskraft eher über eine elegante Frische.
Stell Dir vor, James Bond muss sich ganz schnell den Weg durch eine Abendgesellschaft bahnen:
Daniel Craig - erfolgreich durch kräftigen Ellbogeneinsatz, das ist das Shure
Pierce Brosnan und Timothy Dalton - erfolgreich durch Eleganz und Beweglichkeit, ohne auch nur einen anderen Gast zu streifen; das entspricht dann eher Sennheiser und sE electronics
Aber all drei kommen sie durch.