Ist Chor für Rockstimme empfehlendswert?

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terribleboy
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Hallo zusammen,

komisch, dass ich dazu nichts gefunden hab. Wenns allerdings schon etwas in der Richtung geben sollte, dann sagt mir doch bitte bescheid.
Ich spiele in meiner Band Gtarre und singe. Wir machen so ne Mischung aus Pop-Punk-Hard-Rock. (Nirvana, Blink182, Green Day,...) Meine Stimme wird so ungefähr mit der von der Bloodhountgang verglichen.
Nun ist meine Frage, da ich große Lust hbe in den Chor an unserer Schule zu gehen, ob meine "Rockstimme" durch den eher tiefen Gesang im Chor irgendwie geschädigt wird, oder ob ich in den CHor gehen kann und meine "Rockstimme" dabei nicht beeinträchtigt wird?

Danke schon mal für eure Hilfe,

Gruß terribleboy!
 
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Hallo, terribleboy,

da sehe ich überhaupt kein Problem. Ein ordentlicher Chor schadet der Stimme nicht - er nützt ihr! Zumindest schon mal vom Technischen her, da in sehr, sehr vielen Chören mittlerweile auch ordentliche Stimmbildung vermittelt wird, da kannst Du profitieren. Einige grundsätzliche Sachen braucht eigentlich jeder Sänger, egal, welchen Stil er pflegt.
Ebenso die Erfahrungen im Satzgesang - hören, wie die eigene Stimme mit den anderen harmoniert, Rhythmusgefühl entwickeln und vertiefen...
Die einzige Einschränkung ;) : Im Chor bist Du kein Solist, sondern Teil eines größeren Ganzen. Sofern nicht ausdrücklich verlangt (Solostimme in einem Arrangement oder im Kleinensemble), sind solistische Kabinettstückchen nicht unbedingt gefragt; Du mußt Dich einfügen. Sollte aber kein Problem darstellen. Auch die Beschäftigung mit unterschiedlichen Stilistiken kann Dir für die Band durchaus weiterhelfen (Songwriting, Arrangements usw. usw.)
Also los... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Ein Chor ist generell nie schlecht, du hörst andere Stimmen und lernst, gegen andere Stimmen (die zum Teil ja auch andere Spuren singen) "anzusingen". (... ist ein wenig missverständlich formuliert)
Außerdem ist es gut für das Feeling in deiner Stimme, wenn ihr viele Sachen aus dem Bluesbereich singt, da Rockstimmen dieses gewisse Feeling haben sollten. Meiner Meinung nach zumindest.
Wenn ihr irgendwelche klassischen Sachen singt, ist das auch nicht schlecht, denn du kannst dich ja nur verbessern, aber für das Rockfeeling bringt dir klassischer Gesang kaum was. ^^

Der Chorleiter muss halt darauf achten, dass du in einer für dich passenden Lage singst, sonst geht eben was kaputt. Wenn ihm das nicht auffällt, dann musst du ihm das sagen.
 
Und, etwas das vielen nicht so bekannt ist - wenn man siene Stimme nach unten hin trainiert, kommt oben ein bißchen Luft dazu und umgekehrt. Zumindest so lange der Stimmumfang nicht voll ausgereizt ist.
 
Hallo,

ich will da mal widersprechen. Ein Chor ist für einen Anfänger nie schlecht, das ist richtig, aber bei fortgeschrittenen Sängern können dennoch ein paar Probleme auftreten, insbesondere in der hier genannten Konstellation.

Ich nehme mal an, dass der Threadersteller mit seiner Rockstimme zufrieden ist und auch keine Stimmprobleme (z.B. Heiserkeit) hat, die wegen einer falschen Technik auftreten. Er hat also eine technisch gute Rockstimme. Durch regelmäßige Übung ist diese Technik in sein muskuläres Gedächtnis eingraviert, das heißt: Die beim Singen beteiligten Muskeln wissen nun automatisch, was sie zu tun haben.

Im Chor wird er auf keinen Fall so singen dürfen wie in den oben genannten Bands. Das würde man sofort heraushören. Er muss also anders singen, so wie der Chorleiter das will.

Damit läuft er dann Gefahr, seine muskuläre Prägung für den Rockgesang zu überdecken, seine Stimme sozusagen zu "verwirren".

Wenn der Threadersteller sich beim Rockgesang extrem sicher ist und das sozusagen jederzeit abrufen kann, dann würde ich das mit dem Chor für ungefährlich halten. Dann wird er einfach mit zwei verschiedenen Stimmen singen und in der jeweiligen Situation das Richtige abrufen.

Wenn das mit dem Rockgesang aber evtl. noch gar nicht so lange gut klappt, z.B. seit einem halben Jahr oder so, dann würde ich das lassen mit dem Chor.

Es ist sogar so, dass viele klassische Gesangslehrer ihren Schülern abraten, im Chor zu singen, weil man sich da selbst nicht gut hört und weil der Chorleiter stimmtechnisch evtl. Sachen verlangt, die der Entwicklung der Solostimme schaden.

Zusammenfassung:

Für Anfänger: Chor immer gut
Für Fortgeschrittene: Evtl. gefährlich
Für weit Forteschrittene: Gut, weil die sowieso immer wissen, was sie tun.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Auch das würde ich so nicht pauschalisieren. Klar kann es mal für ein oder zwei Wochen sein, dass man stimmlich leicht verwirrt ist, aber ich kenne niemanden, der seine eigene Stimme durch einen Schulchor verloren hätte.

Ich kann Dir aus meiner Erfahrung eher sagen, dass ich als Anfänger und Fortgeschrittener im Chor niemals Probleme hatte.
Jetzt - als wirklich weit Fortgeschrittener allerdings sehr wohl, denn jetzt fällt es mir schwer, mich - und bitte versteht das jetzt nicht falsch - auf das Niveau meines alten Chores runterzusingen.
Ich musste im Chor meine Stimme so weit zurückpfeifen, dass sie heisert und müde wird. Deshalb habe ich auch aufgehört und singe jetzt im Ensemble.

Man kann es vielleicht so kurz fassen: je besser der Chor, desto länger wirst Du vom Chor profitieren, desto stärker werden allerdings die Anforderungen des Chorleiters an einen geschlossenen Chorklang - der dann eben auch eine gewisse Umformung der eigenen Stimme mit sich bringt.
Beim Schulchören allerdings sind die Anforderungen in den meisten Fällen nicht so stark.
 
Cool! Vielen Dank für die schnellenAntworten.
Ja! Genau so wie SingSangSung hab ich mir das nämlich vorgestellt. Die anderen Argumente haben mich allerdings auch überzeugt. Vlt. geh ich einfach mal in den Chor und schau dann mal, was so passiert.
Dank des Kurssystem kann man im Chor ja auch einige Punkte fürs Abi rausholen:D
 
Hallo !
Ich schließe mich Singsangsung an - aus genau den Gründen, die er genannt hat.
Für jemanden, der solistisch singen will, ist ein Chor eher nicht geeignet - aber das ist natürlich kein unumstößliches Dogma ;) Es ist allerdings nicht jede Stimme chortauglich - meine z.B. überhaupt nicht, obwohl ich problemlos jede Stimme halten kann - aber mir fehlt es an chorischer Disziplin. Ich singe auch ungern das, was notiert ist ;)
Probiere es aus, terribleboy. Wenn es Dir was bringt, wirst Du es merken. Wenn das Gegenteil der Fall ist, auch - dann steigst Du halt wieder aus.
schöne Grüße
Bell
 
Ich würd mal sagen: gehen tut beides. Doch es kommt darauf an, wie gut man in beidem sein will.
 
aaalso, will ich auch mal meinen senf dazu geben:

anfangs habe ich in einer band gesungen, damals war das aber mehr aus blödsinn als wirklich eine band. bin dann mit ein paar leuten in nen männerchor gegangen und ich war doch sehr überrascht wie sich meine stimme dadurch verändert hat - zum positiven. chorleiter haben oft selbst eine gesangsausbildung hinter sich und können dir helfen deine stimme zu verbessern, auch für rock-zwecke^^

jez sing ich in ner anderen band und hab neulich mal aufnahmen verglichen. ich gebe also mal eine direkte antwort auf deine frage.
Ja, ein Chor ist empfehlenswert.

ich würde fast schon sagen ein chor ist IMMER empfehlenswert, da man die grundlagen des gesangs (und darüber hinaus) lernt ohne einen pfennig dafür zu zahlen.
 
ich würde fast schon sagen ein chor ist IMMER empfehlenswert, da man die grundlagen des gesangs (und darüber hinaus) lernt ohne einen pfennig dafür zu zahlen.

Vorausgesetzt, es ist ein guter Chor. Ich habe, lang, lang ist's her, auch schon in einem Chor gesungen, den wuerd ich nicht empfehlen. Den gibt's aber schon lange nicht mehr.

Er hat auf alle Faelle den Vorteil, dass man sich in Harmonien zwangslaeufig einhoert.
 
Hallo,

ich singe im Chor und in einem Ensemble da auch viele Solies. Gut zugegeben, so wie Ice es schon sagte, im Chor laufe ich auf Standgas, aber es macht mir trozdem Spass. Mit meinen Mitsängern verzweifle ich auch manchmal, aber ich habe mir angewöhnt alle Stimmen zu lernen um nicht manchmal an Langeweile während der Probe zu sterben und von hinten halt die pace vorzugeben um die anderen in die richtige Lage zu bringen :D.
Letztes Jahr habe ich mich dann das erste mal im Klassischen Gesang probiert und Choräle gesungen. Das hat meiner Rock / Pop Stimme keinen Schaden zugefügt. Im Gegenteil ich habe Qualität gewonnen, kombiniere manchmal beide Techniken und schaffe so interessante neue Effekte. Ich kann jederzeit zwischen den verschiedenen Techniken (Chor / Solo / Ensemble) umswitchen. Mit der Klassischen Technik muss ich bis zur Annehmbarkeit noch viiiiiieeeeel üben .

Außerdem werden in manchen Chören auch Solisten gebraucht. Das wäre doch mal was für Dich!

Mein Fazit:
Ja zum Chor wenn Du Spass daran hast!
Nein, er versaut Deine Rockstimme nicht.

Gruß

Fish
 
Cool! Vielen Dank auch für die Vielen Antworten, die noch nachgekommen sind! Ihr habt mir noch mehr Zuversicht gegeben:great:
Der Chor an unsrer Schule ist eig. sehr ordentlich. Der bekommt immer sehr gut Kritik:D Und die Führn auch immer zusammen mit Lehrern und Direktor:p alle zwei Jahre ein Musical auf! Nun ja! Ich bin mal gespannt!
 
Taaag,

gleich vorweg - ich bin ein Weib und tendenziell Sopran, deswegen ist mein Problem vermutlich für dich nicht sooo relevant. Ich habe zu Beginn meiner "Sängerkarriere" in einem sehr guten Chor im Sopran gesungen. Fazit bei mir: es hat EWIG gedauert, bis ich zumindest einigermaßen mit meiner Bruststimme klarkam. So ganz unproblematisch ist das immer noch nicht.

Deswegen kann ich nur raten, dass du es ausprobierst und wenn du merkst, dass es dich rausbringt, dann eher mal ein paar Stunden Gesangsunterricht nehmen. Oder eben immer mal wieder eine Stunde, wenn es finanziell passt. Es gibt ja bei vielen Lehrern durchaus die Möglichkeit nur ab und an mal zum Unterricht zu erscheinen.
 
Der Vergleich hinkt, Tanita... bei Männern ist der technische Unterschied zwischen Klassik und Contemporary nicht so ausgeprägt.
Klassisch ausgebildete Frauenstimmen *haben* keine Bruststimme (wenn man es überzeichnet). Klassisch ausgebildete Männerstimmen haben ihre Brust- wie Kopfstimme im Griff.
 
I know... deswegen hatte ich ja gleich den Hinweis vorne weg gepostet, dass weiblich und Sopran. Allerdings gab es im Chor auch einen Tenor mit dem gleichen Problem.
 
Andererseits hatte ich im Schulchor wenig Anlass, meine Kopfstimme zu üben, dass Bassrepertoire ließ sich gerade noch mit Bruststimme schaffen, die höchsten Töne waren aber schon grenzwertig.
 
So, dann sag ich jetzt auch noch was dazu!
Da es ja ein Schulchor ist und dieser, wie Du sagst, regelmäßig Musicals auf die Bühne bringt, ist das mit Sicherheit für Dich kein so schlechter Einstieg. Und ein Chor muss nicht unbedingt Deine Art zu singen verändern, er kann Dir sogar dabei helfen, Deine Stimme verschiedenen Musikstilen anzupassen.
Ich habe Musical studiert, singe privat gerne rockigere Sachen und arbeite momentan in einem Opernchor. Wenn Du ein Gefühl für Deine Stimme hast, wird es Dir niemals schwerfallen, Deine Stimme dem jeweiligen Musikstil anzupassen. Man muss aber auch fairerweise dazu sagen, dass viele, die einmal klassisch ausgebildet worden sind, nicht mehr "normal" singen können. Es hängt davon ab, wie der Sänger im Einzelnen damit umgeht. Aber Dein Schulchor wird ja auch keine Operninszenierung auf die Bühne bringen! ;)
Also, auch ich rate Dir, es einfach mal zu versuchen. Und manche Musicals bieten inzwischen auch Rocksängern die Möglichkeit, ihren Stil beizubehalten. Die Hauptsache ist, dass Du Dich im Chor wohl fühlst. Probier's aus!!! :)

LG
 
Ich singe jetzt rund 1,5 Jahre wieder regelmaessig und nicht nur Spasseshalber, auch wenn fuer Auftritte auch mangels Band nicht reicht.

Ich war auch erst skeptisch was den Chor angeht, aber es ist normal kein Thema, wenn man die eigene Stimmcharakteristik beibehaelt, es darf nur nicht zu hart hervortreten.

Ich habe durch den Chor erst gelernt mich sauber einzusingen, was gleich ein ganz anderes Gesangsgefuehl darstellt ... :) Was meinen Chorleiter immer wieder verwundert hat, weshalb ich bei Stimmproblemen gesaungen hab, dann aber im Kopfbereich, war, dass ich Anfangs echte Probleme mit der Tenorlage hatte ... (hab frueher schon fast regulaer im niedrigen Kopfstimmbereich gesprochen und gesungen, war also nichts anderes gewohnt). Die Bruststimme war fuer mich beinahe neu ... inzwischen komm bis auf volles Tenorniveau und an guten Tagen fast in den Barriton herunter ...
Im Chor hatte ich zudem die Chance erst bekommen regulaer Alt zu singen, mein Chorleiter meinte irgendwann ich waere Countertenor (irgendwie hat er damit auch recht ;)) und hat mich Alt singen lassen und ich durfte sogar ne regulaere Sopran-Solo-Passage singen, urspruenglich sollte die dann in Tenorlage gesungen werden, gesungen hab ich sie am Ende original (Tonlage zwischen A1 und e1).

Mir hat das halbe Jahr Chor enorm viel gebracht, hab erstens meine Bruststimme erst voll ausgepraegt (braucht noch uebung klar) und 2. gelernt im Koerper die Weite zu schaffen, die ich zum Singen brauche, vor allem im Beltingbereich jenseits vom c1 ...

kann das also nur empfehlen, kaputt machst du dir damit sicher nichts im gegenteil man lernt zu spueren, wie es sich anfuehlt vollkommen entspannt im Kopfbereich zu singen.
 

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