Intonation wird nicht besser

Yaerg
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Hallo zusammen,

Seit ungefähr 8 Jahren versuche ich mir nun das Singen anzueignen. Ich habe echt schon viel unternommen, das meiste davon in Eigenregie, hatte aber auch mal 2 Jahre Gesangsunterricht.
Ich spiele schon seit etwa 12 Jahren Gitarre und will bzw. würde auch gerne dazu singen/eine Band gründen, aber wie man oben am Titel schon entnehmen kann, reicht es einfach hinten und vorne nicht aus.

Ich habe heftige Probleme mit der Intonation. Diese war als ich mit der ganzen Sache anfing tatsächlich noch schlechter, aber auf dem Stand auf dem ich jetzt bin hänge ich schon ewig rum, da tut sich irgendwie nichts mehr.
Meine damalige Sangeslehrerin ermutigte mich und meinte das es ganz okay wäre bis auf ein paar wenige schiefe Töne etc. Rückblickend denke ich sie wollte einfach nur das ich dranbleibe und weiterhin bei ihr in Unterricht komme
(ordentlich Geld liegen lasse...).

Ich bin gerade schon etwas zwiegespalten. Auf der einen Saite bin ich schon musikalisch habe aber mit dem Singen so heftige Schwierigkeiten das ich denke ich lass es lieber sein.
Wenn die Plackerei zu krass wird hat es einfach keinen Wert bzw. steht in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zur Sache mehr.

Wie seht ihr das? Können manche einfach nicht singen trotz aller Bemühungen? Haben einige hier Erfahrung mit dieser Problematik?

Grüße
Yaerg
 
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Hallo und willkommen im Board...

Meine Einschätzung...
Wenn du nach 8 Jahren und 2 Jahren Gesangsunterricht meinst, keine vernünftige Intonation zu haben (was du ja vermutlich als Instrumentalist gut beurteilen kannst), dann ist das so und dann lass das Singen bleiben...
ABER:
Ich (als Trommler) höre jeden (na, ja, fast...) falschen Gesangston raus (nach 40 Jahren Musik), kann aber (und wollte nie) singen (ist einfach auch zumeist "falsch", wenn ich es tue...).
Allerdings habe ich schon oft festgestellt, das sich Leute schlechter einschätzen (und genau so oft das Gegenteil), wie Sie denn sind.
Stell doch mal eine Hörprobe ein, machen hier viele Anfänger, bei denen es (noch) gräuslich klingt.
 
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Auch von mir Willkommen!

Am besten, du stellst wirklich mal ne Hörprobe rein, weil subjektiv schlechte Intonation kann ja alles sein von voll daneben bis zu unvermeidlichen kleinen Abweichungen, die nie ganz weggehen, vor allem nicht im Eifer des Gefechts.
Falls du nach 2 Jahren GU das Gefühl hast nicht weiterzukommen, hilft evtl. ein Lehrerwechsel. Da brauchts neuen Input und ein frisches paar Ohren. Das ist tatsächlich normal, ich glaub die meisten hier haben schon mehrfach gewechselt, auch wenns gut war!
 
Wenn du nach 8 Jahren und 2 Jahren Gesangsunterricht meinst, keine vernünftige Intonation zu haben (was du ja vermutlich als Instrumentalist gut beurteilen kannst), dann ist das so und dann lass das Singen bleiben...

Dieser Meinung würde ich mich anschließen - vorausgesetzt, das Intonationsproblem existiert wirklich, was man aber ohne Hörprobe nicht beurteilen kann. Wenn du selbige nicht online stellen möchtest, kannst Du sie auch einem Board-Mitglied deines Vertrauens per PN schicken. Am besten natürlich jemandem, der was von Gesang versteht.
Jedenfalls ist es gut möglich, dass es mit dem Singen tatsächlich nix wird bzw. nicht mehr viel besser wird als jetzt. Dann wäre es tatsächlich am besten, es bleiben zu lassen und dich auf ein Instrument zu fokussieren. Man kann ein wunderbarer Instrumentalist, aber ein lausiger Sänger sein (oder auch umgekehrt), ich kenne einige solcher Menschen persönlich.
Es kann aber auch sein, dass du dich für viel schlechter hältst, als du bist. Aber um ein wenig Licht in diese Angelegenheit zu bringen, wäre eine Hörprobe ungemein hilfreich.
 
Meine damalige Sangeslehrerin ermutigte mich und meinte das es ganz okay wäre bis auf ein paar wenige schiefe Töne etc. Rückblickend denke ich sie wollte einfach nur das ich dranbleibe und weiterhin bei ihr in Unterricht komme
(ordentlich Geld liegen lasse...).
Mag es vielleicht geben, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass zwei Jahre Unterricht verflixt wenig sein können. Wie die anderen schon sagten, wir können hier gar nichts dazu sagen, wie Du singst. Und da kann das Eigenbild mitunter doch erheblich vom Fremdbild abweichen, in beide Richtungen.
Wie seht ihr das?
Ich sehe das so, dass mit all diesen furchtbar steril-perfekten Aufnahmen, die heutzutage auch schon von Amateuren rumgeistern und den Ansprüchen, die damit auch an Amateure gestellt werden, für mich der Spaß mitunter ziemlich flöten gegangen ist. Im Moment nehme ich auf und poste auch, aber nur, weil es halt grad nicht möglich ist, live mit anderen zu musizieren. Ich bin nicht so der Recording-Typ. Musik ist ein Hobby, und ein Hobby soll Spaß machen. Macht Dir singen Spaß, tu es. Macht es Dir nicht Spaß, lass es bleiben und such Dir ggf. eine/n fähige/n SängerIn. Du spielst ja auch nicht gleichzeitig Schlagzeug, Bass und Keyboard, ist nichts dagegen zu sagen, "nur" Gitarre zu spielen, wenn Dir das halt besser liegt.
 
Okay, Danke schon mal für eure Antworten.

Ich hoffe es ist okay die Hörbeispiele gleich hier hin zupacken?.?

Molly's Lips ist mir nach meiner Einschätzung (und nach gefühlten 100 Versuchen) einigermaßen gelungen, würde mich aber interessieren ob ihr das auch so seht.

island in the sun klingt einfach sch.... egal wie oft ich es versuche... .
Sobald die Melodien auch nur etwas komplexer werden scheinen sich für mich Abgründe aufzutun. Aber hört selbst :embarrassed:
 

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Woh, typischer Fall von mangelnder Selbsteinschätzung (also doch...)
Die erste Nummer ist doch Klasse, nix zu meckern am Gesang..., eine schöne Phrasierung (die "Rauheit" gefällt mir gut).
Okay, die 2te Nummer fällt deutlich ab, du schummelst dich um jeden Ton rum, sing das bitte ganz grade, meinetwegen mit einer Hilfsmelodie (Piano) um "auf" dem Ton zu sein oder schmeiss die Nummer weg, es gibt sicher Andere, die (wie die 1te, dir besser liegen.
Nein, es ist nicht Hopfen und Malz verloren (auch wenn es gerade nur für "alkoholfreies Bier" reicht...)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nachtrag:
Ist die Musik von dir hergestellt, wenn ja, klasse Sound und gut gespielt...
 
meinetwegen mit einer Hilfsmelodie (Piano) um "auf" dem Ton zu sein
Das wäre ein Ansatz, oder das mit der Gitarre erarbeiten. Ich habe ebenso den Eindruck, dass Dir bei Island in the Sun schlicht die Vorstellung der Melodielinie fehlt. Und ohne die ist es halt schon schwierig, ein Stück zu singen.
Spielst Du gleichzeitig? Wenn ja, wäre es gut, erst einmal den Backingtrack einzuspielen und Dich dann auf den Gesang zu konzentrieren. Es ist schon schwierig genug, sauber zu intonieren, wenn man nur singt, grad wenn man noch an 10.000 andere Sachen denkt. Oder abends müde ist. Oder im Sitzen Gitarre spielt. Oder, oder, oder.
 
Ich find´s gar nicht übel. Und vor allem absolut passend fürs Genre. Letztlich ist das fast am wichtigsten!
 
Beide eigentlich! Klar, beim zweiten Song wackelt die Intonation offensichtlicher, da müsste man nachjustieren, aber den Stimmklang an sich finde ich angenehm und eigentlich ganz cool. Es gibt auch Leute, die die Töne treffen, deren Klang man aber trotzdem nur schwer erträgt. Mich gefällt es ganz gut, und es erinnert irgendwie an Indie/Punkbands aus den 80ern.... frühe Stranglers, sowas in der Richtung.
@Yaerg, ich sach mal so: ein Übersänger wird aus dir wahrscheinlich nicht mehr werden, aber es ist eben auch nicht so schlimm, wie dein Eingangspost vermuten ließ. Die Frage ist halt: wo willst du musikalisch hin ?
 
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Also ich hab auf gekauften CDs (ja, sowas gab es früher mal ...) schon schlechtere Intonation gehört, und da hatten einige davon geschwärmt, dass ich mir das unbedingt kaufen sollte.
 
Beide eigentlich!

Finde ich eigentlich auch.

Beide Songs sind mit der Attitüde eines Garagenrockers gesungen - da darf ruhig auch mal was ein wenig gezogen und "halb gesprochen" sein ala Iggy Pop. Beim ersten Song passt das wie die Faust auf's Auge. Auch die Phonetik der englischen Aussprache gefällt mir gut und klingt sehr adäquat.

Beim zweiten hast du eventuell versucht, deine natürliche, sängerische Attitüde zu verlassen und etwas mehr "schön" zu singen, und das klappt halt mal mehr, mal weniger. Ich würde mich für eine Richtung entscheiden. Für das Schönsingen müsstest du dann halt aber noch etwas pingeliger intonieren.
 
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Danke für eure Einschätzungen.
Und die gute Zurede:)

Es überrascht mich das ihr den "island in the sun Versuch" gar nicht mal so übel findet. Ich selbst empfinde es schon als zu schief gesungen.

ein Übersänger wird aus dir wahrscheinlich nicht mehr werden, aber es ist eben auch nicht so schlimm, wie dein Eingangspost vermuten ließ. Die Frage ist halt: wo willst du musikalisch hin ?

Ich sag's mal so: Ein Übersänger zu werden ist nicht drin, das ist klar. Aber vernünftig zu intonieren ist halt schon sehr wichtig. Bands wie Offspring, blink 182 usw. sind auch nicht gerade für ihren wahnsinns Gesang bekannt, aber sie intonieren halt richtig
(zumindest hört es sich für mich richtig an) und das ist meiner Ansicht nach schon mehr als die halbe Miete.
Ich werde bald 34, und müsste daher auf einer Bühne schon "liefern", versteht ihr? Dieser "Welpenschutz" wie ihn eine Teenyband hat, ist halt nicht mehr... .
Und daher denke ich nach wie vor schon das ich im Punkto Intonation noch eine gewaltige Schippe drauf legen muss/müsste.


meinetwegen mit einer Hilfsmelodie (Piano) um "auf" dem Ton zu sein

wie genau ist das gemeint? Ich habe schon ein paar mal die Melodie (also was eigentlich der Gesang macht) mit der Gitarre eingespielt um mich daran zu orientieren, leider ohne spürbare Verbesserung.
Ist das damit gemeint?


Wenn ihr gute Übungen kennt um die Intonation zu schulen, lasst es mich bitte wissen.

Danke + Liebe Grüße
Yaerg
 
Ich sag's mal so: Ein Übersänger zu werden ist nicht drin, das ist klar. Aber vernünftig zu intonieren ist halt schon sehr wichtig. Bands wie Offspring, blink 182 usw. sind auch nicht gerade für ihren wahnsinns Gesang bekannt, aber sie intonieren halt richtig

Da täuschst du dich, glaube ich ... auf Studioaufnahmen intonieren natürlich alle richtig, da wird halt auch ordentlich nachgeholfen. Aber hör dir mal Livekonzerte auf YT an.... viele Sänger sind oft dermaßen daneben, dass es einem die Schuhe auszieht. Wenn die Performance stimmt und die Fans abgehen, stört es in dem Moment aber nicht!

Wenn ihr gute Übungen kennt um die Intonation zu schulen, lasst es mich bitte wissen.

Du könntest z.B. Intervalle üben... ist halt ziemlich öde. Andereseits haben wir ja momentan alle viel Zeit ;) Ansonsten würde ich genau deinen Stil weitermachen. Wie antipasti schon schrieb: die Garagenrocker-Attitude ist doch cool.
 
Kann meinen Vorrednern nur zustimmen! Ich hab echt schlimmeres erwartet. Insgesamt schon mal passend und cool vom Feeling und Sound.

Beim zweiten Song bist du nicht so sehr daneben, aber es eiert. Was ich höre ist, dass du zu tief ansetzt und dann den Ton hoch schleifst und manchmal lässt mit der Spannung nach und der Ton sackt hinten ab. Das verursacht dann dieses Waberige. Als Stilmittel gezielt eingesetzt, ist das cool um einen lässigen, gesprochenen Effekt zu erzielen, aber unkontrolliert überall klingt das natürlich ungekonnt.
Was den Einstieg in den Ton angeht, heißt es ja immer, dass man sich den Ton den man singen will schon vorher vorstellen muss BEVOR man ihn singt. Und man stellt sich vor, dass man den Ton "von oben" ansetzt, wie wenn man eine Kirsche auf ein Sahnehäubchen setzen will.
Was den Ton halten angeht, solltest du den Spannungsbogen über die gesamte Phrase und sogar drüber hinaus halten. Nicht am Ende der Zeile faul werden, alle Luft ablassen und den letzten Ton abstürzen lassen. Der letzte Ton ist der wichtigste Ton in der Phrase, der MUSS sitzen, dann sitzen die ganzen Töne davor auch. Es ist wie beim Balancieren. Meine GU sagte immer, dein Atem ist wie eine konstante Fontäne mit der du einen Ball balancieren musst. Der darf nicht zu stark sein, sonst fliegt der Ball davon, der darf auch nicht zu schwach sein, sonst säuft er ab und fällt runter.
Üb erst mal mit Intervallübungen dich darauf zu konzentrieren. Je sicherer du da wirst, umso sicherer wird es auch beim Song sein ohne dass du da groß an Technik denken musst.

Insgesamt sag ich auch: Weitermachen! :great:
 
Aber vernünftig zu intonieren ist halt schon sehr wichtig. Bands wie Offspring, blink 182 usw. sind auch nicht gerade für ihren wahnsinns Gesang bekannt, aber sie intonieren halt richtig
(zumindest hört es sich für mich richtig an) und das ist meiner Ansicht nach schon mehr als die halbe Miete.
Also da bin ich bei @Silvieann und @antipasti
Für diese Art Gesang ist es nicht soooo unheimlich wichtig, da hab ich auch im Radio schon so einiges mit falschen/schiefen Tönen gehört...

Neben Intervallübungen kannst Du auch Tonleitern üben und die Lieder auf Zahlen singen - 1 der Grundton, die anderen Zahlen entsprechend dann halt hoch und die Noten des Liedes bezogen auf den Grundton der Tonart, in der es geschrieben ist. Alle meine Entchen wäre dann entsprechend 1 2 3 4 5 5 6 6 6 6 5 6 6 6 6 5 4 4 4 4 3 3 2 2 2 2 (oder 5 5 5 5) 1. In C Dur also c d e f g g a a a a usw :)
 
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Ich find's ganz cool. Oper und Musical wäre möglicherweise nichts für dich, aber den Style singst du eigentlich ganz stimmig. Geile Attitüde bei beiden Songs. :great:
 
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Wow, ich bin echt positiv überrascht über die doch recht gute Resonanz.
Obwohl ich mit dem island in the sun so (noch) nicht zufrieden bin.

da darf ruhig auch mal was ein wenig gezogen und "halb gesprochen" sein
Die Sache ist halt die: Ich mach das nicht bewusst bzw. ich kann das nicht steuern. Es passiert eher so aus versehen:confused1: Oder im Grunde könnte man auch sagen aus der Unsicherheit heraus.

Neben Intervallübungen kannst Du auch Tonleitern üben und die Lieder auf Zahlen singen - 1 der Grundton, die anderen Zahlen entsprechend dann halt hoch und die Noten des Liedes bezogen auf den Grundton der Tonart, in der es geschrieben ist. Alle meine Entchen wäre dann entsprechend 1 2 3 4 5 5 6 6 6 6 5 6 6 6 6 5 4 4 4 4 3 3 2 2 2 2 (oder 5 5 5 5) 1. In C Dur also c d e f g g a a a a usw :)
Das werde ich mit ins Boot nehmen. Danke.
(Die Intervallübungen mache ich bereits)

Danke und gute Nacht,
Yaerg
 

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