Intonation Westerngitarre

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Die Intonation meiner Westerngitarre (Vintage V300) ist ziemlich mies und ich frage, was ich tun muss um's wieder bundrein und in einen spielbaren Zustand zu kriegen. Zur Orientierung hier die Töne jeweils am 5. und 12. Bund:

Saite
V.
XII.
e
A 435 Hz (1/5 flat)
E 640 Hz (1/2 flat)
B
E 328.5 Hz (ok)
B 488 Hz (1/5 flat)
G
C 261.5 Hz (ok)
G 392 Hz (ok)
D
G 196 Hz (ok)
D 294 Hz (ok)
A
D 147 Hz (ok)
A 221 Hz (1/10 sharp)
E
A 110 Hz (ok)
E 166 Hz (1/10 sharp)

So sieht die Brücke der V300 aus:

Vintage V300 Bridge.jpg
 
Eigenschaft
 
Die Oktavreinheit kann man bei der Western prinzipiell am einfachsten durch eine Bearbeitung der Stegeinlage herstellen. Dazu müssen die Auflagepunkte der Saite durch entsprechendes feilen/schleifen nach vorne bzw. hinten versetzt werden.

Am besten macht man das nicht mit der Originaleinlage, sondern von Grund auf mit einem neuen Rohling. Das hat den Vorteil, dass man - wenn was schiefgeht - immernoch die Originaleinlage als Notnagel hat. Dabei kann man auch gleich noch die Saitenlage optimieren.

Wenn man es nicht selbst machen will oder kann, erledigt das jeder Gitarrenbauer für kleines Geld.


Bedenke aber, dass eine 100%ige Korrektur nicht möglich ist, und auch ein Optimum nur für eine Saitenstärke (streng genommen sogar nur für ein Fabrikat) hergestellt werden kann.
 
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Gibt es Anleitungen für das Schleifen? Ich kann mir das nur schwer vorstellen, wie auf dem kleinen Rohling eine große Variation von vorne und hinten möglich sein soll.
 
was ich tun muss um's wieder bundrein und in einen spielbaren Zustand zu kriegen

D.h. sie war mal bund-/oktavrein (die Bundreinheit kann sich eigentlich nicht ändern, es sei denn, du verschiebst die Bünde)?

Zunächst würde ich - falls du das noch nicht gemacht hast - die Saiten erneuern und diese ein paar Tage einspielen, dann nochmal hören, ob sie unrein klingt.
So 100% bundrein (auf das Cent genau) ist eine Akustik mit einer Stegeinlage ohne deutliche Kompensation eh nur schwer zu bekommen - wobei deine Stegeinlage offensichtlich kompensiert ist.

Welche Saitenstärke ist drauf? Falls die Saiten zu dünn sind, kann man die Töne durch festeres Drücken auf dem Bundstäbchen mühelos erhöhen.
 
Nur, um ganz sicher zu gehen...

Taucht das Problem denn nur bei gegriffenen Tönen oder auch bei Flageoletts auf? (Bei Flageoletts dürfte es eigentlich nicht auftauchen - es sei denn, die Saiten sind wirklich so etwas von hinüber...)

Sind evtl. die Bünde in den tiefen Saiten extrem ebgespielt?

Ist vielleicht ein Bundstäbchen falsch (= schräg) eingesetzt? (Oder die Stegeinlage?)
 
Danke für die Antworten! Die Saiten sind in der Tat etwas älter, wobei ich bisher nicht wusste, dass das Auswirkungen auf die Intonation haben kann. Ich werde die später einmal wechseln und dann auch die Flageoletts überprüfen.
 
Ja, auf jeden Fall mal Saiten wechseln. Grad die hohe E-Saite ist schon etwas seltsam.

Mich würde noch interessieren, wie du die Frequenzen gemessen hast?
 
Ich habe dafür Cleartune - eine iPhone App mit der ich bisher gute Erfahrung gemacht habe - genutzt .
 
So einfach kann's gehen: Ein Satz neuer Saiten hat das Problem gelöst..
 
Schön dass du dich rückmeldest!
Und noch schöner, dass die Lösung so einfach war. (ich bin ja nicht so der Freund von baulichen Veränderungen..)
Viel Spaß beim Musizieren, und netten Dank für die Info mit dem Programm, auch wenn ich's nicht laden werd ;-)
 
Ich habe ein ähnliches Problem.
Ich habe eine ziemlich ziemlich alte Sqier-Gitarre, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und schon ziemlich rampuniert ist.
Ich hatte bis jetzt immer 12er Saiten drauf, allerdings ist mir dann zu viel Zug drauf. Hab jetzt seit ca. einer Wocher 10er Bronze Saiten drauf und was soll ich sagen:
So gut wie alle seiten 2cents verstimmt im 12. Bund. Klingt grausam.
Ich denke, ich müsste den Steg bearbeiten, richtig?!
Kann mir jemand erklären wie ich den schleifen müsste?!

Vielen Dank!
 
Du musst sehr gute ohren haben, um 2 cent abweichung hören zu können.

Als erstes würde ich an deiner stelle die halskrümmung kontrollieren, zwei saitenstärken unterschied können sich da schon merkbar auswirken: Drücke dazu eine saite gleichzeitig am ersten und am 14. bund und schau dir den abstand zwischen der saite und dem siebten bundstäbchen an. Dieser abstand sollte so sein, dass du gerade noch licht zwischen saite und bundstäbchen siehst.

Sollte die saite nun aufliegen, musst du ein wenig den trussrod lockern (linksrum). Die richtige einstellung der halskrümmung hat auch leichte auswirkungen auf die oktavreinheit.

Gruss, Ben
 
So "schön" sich 10er auf einer Acoustic spielen lassen - sie ist i.a. nicht dafür gebaut und eingestellt. 10er sind im Normalfall zu weich und dünn, um sauber auf einer Acoustic zu intonieren.

Man kann natürlich am Steg bzw. an der Stegeinlage etwas rumfeilen (die Mensur müsste jeweils geringfügig gekürzt werden!) das würde ich aber einem Gitarrenbauer bzw. Zupfinstrumentenmacher überlassen. Möglichweise kann er dir eine Stegeinlage anfertigen, die für die 10er passend ist. Aber die alte bitte aufheben! Falls du wieder "richtige" Saiten aufziehen willst ;)

Aber zuerst mal den Rat von BenChnobli bzgl. der Halskrümmung ausprobieren - vllt. genügt diese geringfügie Mensur- (und auch Saitenlagen-)veränderung schon, um dein Problem zu verringern.
 
haha... nein nein, so gut sind meine Ohren wirklich nicht!
Ich weiß auch nicht, ob es 2 cent sind, es sind 2 striche auf dem Stimmgerät, ich ging davon aus, dass das cents wären, ab er nun gut, man hört es halt.
Ich werde die Halskrümmung mal kontrollieren und ggf. nachstellen...

Zum Gitarrenbauer werde ich die Gute aber nicht bringen, denn dafür ist sie zu alt und zu "wertlos" (also rein ökonomisch betrachtet). Dann lieber selbst etwas basteln und zur not wieder 12er drauf und gut...
Wenn der Ton am 12. Bund nach der Halseinstellung immer noch zu hoch ist, dann werd eich den Steg bearbeiten. Muss die Mensur dann geringfügig länger oder kürzer werden?!
 
Gegriffener ton höher als flageolett --> mensur verlängern.

Ich würde empfehlen, dir für den job das beste stimmgerät, das du erreichen kannst, zu leihen :)

Viel glück
Gruss, Ben
 
... bevor herumgerissen, -schliffen und -gesägt wird: Kann es sein, dass du die 10er Saiten einfach mit dem Druck herunter drückst, den du bei den 12er Saiten benutzt hattest? Das wäre sicherlich zu viel.
 
Ich denke nicht, nein. Ich spiele vorwiegend E-Gitarre mit 10er Saiten. Ich denke ich aber die 12er eher zu schwach bespielt und bin ja deshalb auf die 10er gewechselt.
 

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