Intonation - höre mich richtig falsch!

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Hallo liebe User,

ein weiterer Intonationsthread, ich weiß. Jedoch nicht mit den üblichen Problemen "Ich höre nicht, ob ich richtig singe" oder "Ich treff Töne einfach nicht, liegts am Gehör?"

Ich singe seit drei Jahren, spiele daneben Klavier, Gitarre, Mundharmonika und Bass, bin in zwei Chören aktiv, seit neuestem in einer Band, komponiere selbst viel Musik - bin also vom Gehört schon recht trainiert inzwischen, vom Background her bin ich also "erfahrener Laie" bis "Semi-Profi".

Hatte heute ein lustiges Erlebnis bei meiner Gesangsstunde: ein technisches Problem, welches meine Lehrerin schon hier und da angekreidet hat, ist entstanden, weil ich das Gefühl hatte, wenn ich ihrem Tipp folge, singe ich von der Intonation her falsch. Schließlich hatte sie mich genug bearbeitet, dass ich es trotzdem probiere, auch wenn ich mich auf unangenehme Dissonanzen eingestellt habe.

Ich mache also das, was sie sagt, merke auch, dass der Klang der Stimme ein schönerer wird, merke aber auch, dass ich tatsächlich immer ein bisschen zu tief liege bei den Tönen. Meine Gesangslehrerin: "Das war toll, wo ist dein Problem?" Ich: "Äh, du hast doch grad gehört, der dritte Ton da besonders, der war doch falsch?" Sie hat zehnmal so viel Erfahrung wie ich auf dem Buckel, eine ausgezeichnete Sängerin und allgemein Musikerin: "Nein, hat perfekt gepasst!" Wir machen weiter mit der Übung, ich höre immer, dass ich falsch liege, sie sagt, es passt perfekt.

Und um nicht auf falsche Ideen zu kommen: später, als wir ein Lied für ein Konzert im Frühjahr probiert haben, hat sie mir direkt gesagt, dass ich da die Töne teilweise nicht treffe und sie es rausschmeißen will. Habs zuhause mit dem Rekorder getestet, sie hat Recht - sie ist schon ehrlich, wenn sie irgendwo falsche Töne.

Heißt für mich: ich höre Töne falsch, die ich richtig singe. Und zwar, was ich bisher weiß, nur dann, wenn ich diese bestimmte Technik mache (bei der meine Stimme sich tatsächlich schöner anhört vom Klang her). Um genau zu sein, ich höre sie etwas zu tief. Jetzt wollte ich fragen, ob euch so was schonmal untergekommen ist? Ich kann mir vorstellen, dass ich bei der Technik (ich hab den Stmmsitz jetzt immer übertrieben hoch gehabt, sie hat ihn mir in die Mitte gelegt, vielleicht psychologisch, weil den Ton tiefer spüre, höre ich ihn auch tiefer, usw...) da Einflüsse habe, wollte aber fragen, ob es Erfahrungsberichte gibt...

Hab ehrlich die Suche angewandt und geschaut, ob mir da was unterkommt! Also bitte nicht gar zu garstig, wenn der nächste Beitrag mit 5 Links zu Themen, wo genau das Problem+Lösung ist. :D

Danke für eure Hilfe jedenfalls. :)
 
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Beschreib doch mal was denn diese Technik ist, die du anwendest.
Nimmst du dich im Unterricht und zu Hause beim Üben auf? Wenn nicht, dann kann ich das nur wärmstens empfehlen. Dann kannst du überprüfen, ob du tatsächlich schief gesungen hast oder nicht. Außerdem kannst du so deinen Fortschritt beobachten und nochmal reinhören, wenn du dich zu Hause nicht mehr an die Ratschläge und genauen Wortlaut deiner GL erinnerst. Hörprobe mit alter Technik und angeblich guter Intonation und neuer Technik mit angeblich schlechter Intonation wär natürlich auch hilfreich.
 
Zur Technik: ist das inalare la voce ? Das heißt: kann es sein, daß du die hohen Töne mehr nach hinten gleiten lässt, also in den hinteren Schädel, und daß der obere Gaumen dabei nach oben gewölbt ist ? Das öffnet die Nasenrachenraumresonanz und ergibt einen wärmeren, dunkleren Ton - und der wird oft als zu tief wahrgenommen, weil ihm die Schärfe der ganz vordersitzigen Töne fehlt.
Wenn ich mit dieser Technik singe, höre ich die Töne zwar nicht falsch, aber sie kommen mir insgesamt tiefer vor, d.h. ich habe das Gefühl, daß ich noch viel weiter rauf könnte, obwohl im Grunde die Grenze des oberen Umfangs so gut wie erreicht ist.
 
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Danke für eure Antworten!

Die Technik: Stimmsitz mittig, um das zu visualisieren wird der Mund geöffet, die flache Hand mit der Handkante zwischen Ober- und Unterlippe gelegt, so dass die Öffnung von der Hand geteilt wird. Dort, wo die Hand ist, soll ich hinsingen, auf diese Höhe. Sonst habe ich die Hand in Gedanken bei der Stirn gehabt, wodurch der Stimmsitz sich auch höher anfühlte. Aufgrund intensiver Übung von Stütze und "Ton-aus-dem-Hals-kriegen" rutscht mir auch nichts hinab oder so, wenn ich den Stimmsitz mittiger mache - aber es hört sich halt tiefer an.

@Vali
Leider lassen Zeit und Technik grad nicht zu, dass ich schnell was aufnehme, werde aber schauen, dass ich das so bald wie möglich nachhole. :)

Werde mir deinen Tipp aber zu Herzen nehmen und beim nächsten Mal das Aufnahmegerät mitlaufen lassen (hab ich nach der Einheit eh schon mit meiner Gesangslehrerin abgesprochen, um rauszufinden, ob ich mich allgemein wirklich so schlecht höre).

@Bell
Hört sich nach einer guten Erklärung an, das Phänomen des "scheinbar tiefen Tons" kenne ich zwar schon, aber natürlich kann es sein, dass ich da neue Sachen entdecke. Weiß nicht, ob das, was ich grad beschrieben habe, das von dir genannte inalare la voce ist, hoffe aber, dass die Beschreibung ein wenig geholfen beim Vorstellen der Übung.
 

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